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#276

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 07.12.2025 13:29
von Blasius • 4.203 Beiträge




Verschiebe deine Buße

nicht bis zum Ende des Lebens



Bekehre, Sünder, dich behende,

Die Zeit eilt ohne Wiederkehr.

Verlief sie aber bis zum Ende,

Ist für dich keine Rettung mehr.



1. Höchst albern ist, wer eine geringe Last nicht tragen, sondern lieber warten will, bis sie schwerer, er selbst aber schwächer geworden ist. Dieser Tor bist du, der du in jüngeren Jahren dich weigerst, die Bürde der Buße zu tragen, so lange sie leicht und gering ist, sondern damit bis in dein Greisenalter zögerst, wo diese Bürde zu einer ungeheuren Last erwachsen ist, deine Kräfte aber abgenommen haben, und du es nicht mehr vermagst, sie zu tragen. Denn je länger du zögerst, umso mehr nimmt die Last deiner Sünden zu, da eine Sünde, die nicht durch die Buße getilgt wurde, durch ihr eigenes Gewicht andere nach sich zieht.



2. Wer seine ganze Lebenszeit dazu nutzt, und weder Fleiß noch Unkosten scheut, ein Haus zu erbauen, in dem er nicht wohnen möchte, und dagegen das Haus zu zerstören, wo er seinen beständigen Wohnsitz aufschlagen will, der wird mit Recht ein wahnsinniger Narr genannt. So einer aber bist du, der du mit deiner Bekehrung gezögert hast und bis zu deinem Tod eine Wohnung in der Hölle dir erbaust, wo du doch nicht wohnen willst, und dagegen durch deine Laster die Wohnung zerstörst, die du durch deine Bekehrung im Himmel erlangt hättest. Höre und beherzige die Worte des Propheten: "Wer unter euch hält es aus neben dem verzehrenden Feuer, wer von uns hält es aus neben der ewigen Glut?" (Jesaja 33,14b)



3. Je länger ein Schuldner säumt, der eine bedeutende Summe auf Zinsen erhielt, diese Zinsen abzutragen, umso größer werden diese Zinsen samt der Summe. Fällt es ihm nun schon am Anfang schwer, seine Verpflichtungen zu erfüllen, so wird er am Ende außer Stande sein, zu erstatten. Dieser Schuldner bist du, säumiger Sünder. Je länger du in der Sünde verweilst, umso größer werden die Zinsen deiner Schuld, und umso schwerer wird deine Verdammnis. Deine Hoffnung in deiner Unbußfertigkeit ist Vermessenheit. Zittere, dass du, indes du Barmherzigkeit erwartest, dem Gericht anheimfällst. Jesus Sirach 5,7: "Zögere nicht, dich zu ihm zu bekehren, verschiebe es nicht Tag um Tag. Denn sein Zorn bricht plötzlich aus, zur Zeit der Vergeltung wirst du dahingerafft."

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#277

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 09.12.2025 06:58
von Blasius • 4.203 Beiträge




Katholische Bestattung


Über die Worte des Apostels:

"Täglich sehe ich dem Tod ins Auge." (1. Korinther 15,31a)



Nimmer fließe dir die Zeit vergebens.

Täglich raubt sie einen Teil des Lebens.

Du weißt nicht, wie viel noch übrig ist:

Darum sei bereit zu jeder Frist.




1. Willst du in Sicherheit leben, so traue niemals dem Tod. Denn gleich einem Dieb schleicht er umher, überrascht täglich viele, die nicht auf ihrer Hut sind, und nimmt sie mit sich in die Ewigkeit. Könnten wir mehrere Male sterben, so ließe ein böser Tod durch einen zweiten sich verbessern. Da wir aber nur einmal sterben, sind wir, wenn wir in der Sünde sterben, verloren, "denn auf welche Seite der Baum fallen wird, da bleibt er liegen!" (Kohelet 11,3b)



2. Dies ist die große Kunst der Auserwählten: so zu leben, dass der Tod zu keiner Zeit sie unvorbereitet überrascht. Schließe gleich ihnen jeden Tag die Rechnung mit deinem Gewissen ab, und lass, so viel an dir liegt, nichts unberichtigt. Denke daher jeden Abend, wenn du zur Ruhe dich niederlegst, wenige Minuten, du liegst bereits auf dem Sterbebett, und denke nach, was in deiner letzten Stunde dich ängstigen könnte. Fasse jedoch festes Vertrauen zur göttlichen Barmherzigkeit, die, bist anders du über die Sünden deines verflossenen Lebens wahrhaft zerknirscht, im Tod dich gewiss mütterlich umfangen wird. Stehst du hingegen in der Frühe auf, so ordne diesen neuen Tag so, als wäre er dein letzter. Denn da gewiss ein Tag kommt, der dein letzter sein wird: warum sollte es nicht der heutige sein können? Und sterben nicht zahllose Menschen ohne vorhergegangene Krankheit?



3. Ein seliger Tod ist die Wissenschaft der Wissenschaften, er ist das Ziel unseres Lebens. Niemals aber werden wir diese Wissenschaft erlernen, niemals dieses Ziel glückselig erreichen, wofern wir nicht, nach dem Ausspruch des Apostels, täglich sterben, das heißt, unser Herz täglich mehr von allem Vergänglichen, von allen irdischen Gütern, von allen eitlen Hoffnungen, von allen Geschöpfen und von diesem sterblichen Leben selbst entfesseln, so dass wir immer bereit seien, unsere Seele friedlich in die Hände unseres Schöpfers zu übergeben. Durch diese heilige Übung werden wir auch alle unsere Pflichten weit getreuer und weit reiner erfüllen, weil wir sie dann so erfüllen werden, wie wir bei unserem Tod wünschten, sie erfüllt zu haben. "O Tod, wie gut ist dein Urteil!" (Jesus Sirach 41,2+3)

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zuletzt bearbeitet 09.12.2025 07:00 | nach oben springen

#278

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 10.12.2025 06:21
von Blasius • 4.203 Beiträge




Vom heilsamen Verlangen

nach der ewigen Seligkeit



Drängt das Leben dich hienieden,

Sieh empor zum heilgen Blau;

Denn von dort quillt Trost und Frieden

Sanft ins Herz wie Himmelstau.




1. Nichts ist so sehr geeignet, uns zu kräftigen und zu trösten, als der Gedanke an die künftige Seligkeit, die wir hoffen. O wie glückselig werden wir dann sein, wenn wir das heilige Gesetz unseres Herrn beobachtet haben und auf dem Weg des Kreuzes gingen, der zu diesem glorreichen Ziel führt. Wie unbeschreiblich wird unsere Wonne sein, dort vereint mit allen seligen Geistern Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen und sein Lob in seligem Jubel zu singen. O seliges Entzücken, im sicheren Besitz der ewig glorreichen Seligkeit zu sein. Erheben wir unsere Gedanken oft zu diesem unserem himmlischen Vaterland, wo die unversiegbare Fülle aller Freude herrscht.



2. Der Aufblick zum Himmel allein kann unser Herz von aller Anhänglichkeit an diese vorübergehenden Güter lösen, die wahre Übel sind, wenn sie gegen die unermesslichen Güter des Himmels verglichen werden, und die die Seele bestricken, in zahllose Sünden verflechten, und diejenigen täuschen, die ihnen gierig nachstreben, da sie ihr Herz nicht sättigen, sondern ermüden. Kein Mittel auch ist so wirksam, alle Trübsale des Lebens uns zu versüßen und gegen alle Regungen der Leidenschaften und Anfälle der Versuchungen uns zu stärken, da diese vorübergehenden Leiden uns eine unendliche Seligkeit erwirken. Wie viele Seligen preisen nun ihr Kreuz, das ihnen eine so große Glorie erwarb.



3. Nichts auch wirkt so mächtig, die Strenge des Todes zu mildern, als die oftmalige Erhebung unseres Herzens zum Himmel. Denn führt, wie jede wahrhaft fromme Seele hoffen darf, der Tod in die selige Ewigkeit: warum denn sollen wir ihn so sehr fürchten und bei seiner Annäherung erbeben? Ist das Ziel unserer mühevollen Pilgrimschaft das glückselige Vaterland des Himmels: wie kann es uns je so schmerzlich fallen, diese Verbannung zu verlassen. So lange wir hienieden sind, verfließt unser Leben unter Seufzern und Sünden, der Tod aber öffnet uns die Pforte des Heils. So bringen wir denn Gott unser Leben mit Freuden zum Opfer, und seine Barmherzigkeit wird den Tod uns versüßen. Psalm 122,1: "Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern."

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#279

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 10.12.2025 21:25
von Blasius • 4.203 Beiträge




Vom Anhören der Heiligen Messe



Lass, Herr, in Andacht mich vor dir erscheinen,

Mit deinem Sühnungsopfer mich zu einen;

Denn hier wird die Erlösung mir zu Teil.

Dein ewiges Opfer tilget meine Schulden,

Es kräftigt mich, zu kämpfen und zu dulden,

Und führt mich durch dein Blut zum ewigen Heil.



1. Jesus, unser ewiger Hoher Priester, brachte auf dem Altar des Kreuzes seinem ewigen Vater sich als ein Opfer dar, das die ewige Gerechtigkeit Gottes versöhnte. In der Heiligen Messe aber bittet er als unser ewiger Mittler beim Vater, die unendlichen Verdienste seines heiligsten Leidens uns zuzuwenden, gibt allen, die dem Tisch des heiligen Altars sich in Andacht nahen, sich selbst als die Opferspeise und das Unterpfand des ewigen Lebens, und vereint die Gebete seiner Gläubigen mit den seinigen, damit sie dadurch geheiligt und erhörbar werden vor dem ewigen Vater, der alles, was er uns verleiht, nur durch seinen eingeborenen Sohn und um seinetwillen uns verleiht.



2. Jesus ist unser wahrhaftiges Sühnopfer, das Lamm Gottes, das alle unsere Sünden hinwegnimmt, wenn wir beim heiligen Opfer uns mit ihm vereinigen, und durch ihn in wahre Zerknirschung um die Verzeihung unserer Sünden bitten. Vergeblich jedoch bitten wir, und keine Erhörung findet unser Gebet und unser Opfer, wenn wir nicht selbst aus ganzem Herzen denjenigen verzeihen, die uns irgendwie beleidigt, betrübt oder auf was immer für eine Weise uns geschadet haben, weil ein Mensch eines unversöhnlichen Herzens kein lebendiges Glied seines Körpers ist, und daher den belebenden Einfluss des Hauptes nicht empfangen kann, der nur den lebendigen Gliedern zuteil wird. Denn keine Barmherzigkeit findet, wer keine Barmherzigkeit erzeigt.



3. Opfert aber Jesus, unser Hoher Priester und unser Opfer, sich jeden Tag in unbeschreiblicher Liebe für uns: können wir dann je sagen, dass wir ihn lieben, dass wir wahres Verlangen haben, seiner unendlichen Verdienste teilhaft zu werden und Gnaden des Heils zu erlangen, wenn wir diesem heiligen Opfer nur selten, nur wenn wir unter einer schweren Sünde dazu verpflichtet sind, und auch da nur mit zerstreutem Herzen und Sinn, beiwohnen? Versammeln wir uns vielmehr täglich um unseren göttlichen Erlöser, beten wir ihn mit inbrünstigem Herzen an, opfern wir uns mit ihm in bußfertigen Gesinnungen, und wir werden die Früchte seiner Erlösung wahrhaft in uns erfahren. "Jesus aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum." (Hebräer 7,24)

https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/


zuletzt bearbeitet 10.12.2025 21:26 | nach oben springen

#280

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 12.12.2025 07:38
von Blasius • 4.203 Beiträge



Johannes im Gefängnis



Frei und selig selbst in Banden

Ist, wer Gott im Herzen trägt;

Hat er treu den Kampf bestanden,

Durch den Gott zu führen pflegt.

Reicht er selbst die Siegeskrone

Ihm zu ewig reichem Lohne.




1. Ein Abgrund sind die göttlichen Gerichte. Betrachte den stolzen König Herodes und den heiligen Täufer Johannes in einem Palast. Herodes ist in Purpur, Samt und Seide gekleidet, Johannes mit einer rauen Kamelhaut kaum halb bedeckt. Herodes hält glänzende Gastgelage in seinen Prunkgemächern, Johannes leidet Hunger im Kerker. Herodes wird als ein Halbgott verehrt, Johannes von den Großen des Hofes und der unwissenden Welt verachtet. Herodes glänzt in Gold und Geschmeide, Johannes ist belastet mit Fesseln und Banden. Wer wird nicht den einen beneiden, den andern bedauern? Dennoch vertauschte der so schmählich gefesselte Engel der Wüste seine Fesseln nimmermehr gegen allen Glanz und alle Herrlichkeit dieses Königs.



2. Sitzt aber der Gottlose auf dem Thron, und schmachtet der Heilige im Kerker und wird für ein ungerechtes Bluturteil aufbewahrt, so muss notwendig eine andere Welt sein, wo diese himmelschreiende Ungerechtigkeit vollkommen ausgeglichen wird. Denn ist ein Gott, so muss er gerecht sein. Das Amt der Gerechtigkeit aber ist, die Tugend zu belohnen und die Schuld zu bestrafen. Weil aber Gottes unendliche Weisheit dies nicht immer in dieser Welt tut, leugnen viele Gottlosen seine Gerechtigkeit und dadurch ihn selbst. Oder aber sie sagen, ihre Laster zu beschützen, Gott sei zu erhaben, als dass er um menschliche Dinge sich kümmere.



3. Doch wer den freien Geist erschaffen hat, der ist auch sein Richter. Unendlich ist Gottes Weisheit, "wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!" (Römer 11,33b) Erfahren muss der Pilger die Mühsale der Pilgrimschaft, zu den Wonnen der Heimat zu gelangen. Im Feuer muss das Gold geläutert werden, um so glänzender daraus hervorzugehen. Ersterben muss das Samenkorn, hundertfältige Frucht für den Himmel zu bringen. In Tränen säen muss, wer in Freuden ernten will. Und mehr wird Gott durch die großmütige Aufopferung seiner Märtyrer verherrlicht, als durch alle übrigen Werke seiner Schöpfung. Psalm 19,10b: "Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle."

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