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#261

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 01.11.2025 15:56
von Blasius • 4.098 Beiträge






1. November - Am Fest Allerheiligen



O seht herab vom hohen Himmelssaal,

Wo selig eure Jubelhymnen klingen,

Ihr Himmelsbürger, in dies Tränental,

Wo, ach, wir arme noch in Schmerzen ringen;

Und bittet, dass Gott unser Flehn erhöre,

Und bald durch uns ergänze eure Chöre.



1. Es besteht zwischen der triumphierenden und der streitenden Kirche eine wahre, lebendige und innige Gemeinschaft, denn alle Glieder der einen heiligen Kirche sind durch das Erlösungsblut Jesu Christi miteinander verschwistert. Wir zwar leben noch im Glauben, sie aber in der Anschauung. Doch sind alle, die hienieden in Gottes Gnade leben, "Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes". (Epheser 2,19) Versichert uns aber die ewige Wahrheit, dass mehr Freude im Himmel ist über einen Sünder, der da Buße tut, als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen (Lukas 15,7), so sehen wir daraus klar, dass die glückseligen Himmelsbürger die Gerechten genau von den Sündern unterscheiden.



2. Diese Freude der Heiligen an der Bekehrung der Sünder entspringt ihrer feurigen Liebe und der lebendigen Sehnsucht, dass die unendlich liebevolle Majestät Gottes von einer immer größeren Anzahl Anbeter verherrlicht wird. Daher auch nehmen sie den innigsten Anteil an ihren Brüdern und Schwestern, die noch in diesem Tal des Kampfes sind. Sie kennen unsere Schwächen und die Versuchungen, denen wir beständig ausgesetzt sind, und bringen die Bitten, die wir an sie richten, vor Gottes Thron. Wie auch sollten sie, die im irdischen Leben sogar für ihre Feinde beteten, nun, wo ihre Nächstenliebe vollkommen ist, nicht für diejenigen bitten, die sie verehren und anrufen?



3. Gott aber erhört die Fürbitten seiner Heiligen für uns. Psalm 145,18-19: "Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen. Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, er hört ihr Schreien und rettet sie." Auch spricht der Sohn Gottes: "Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren" (Johannes 12,26b), diese Ehre aber besteht darin, dass er ihre Bitten erhört. So rufen wir denn diese glorreichen Himmelsfürsten oftmals an, und sprechen wir: Selige Bewohner des himmlischen Jerusalems, bittet für uns beim Thron des Allmächtigen, der euch als seine Kinder liebt, damit wir, wie ihr, die Welt und uns selbst überwinden, im Glauben leben und sterben, und einst Gefährten eurer Seligkeit werden. So heißt es in Davids Psalm: "Deine Freunde, mein Gott, sind mir überaus hoch geehrt; ihre Herrschaft wurde überaus mächtig gekräftigt."

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#262

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 03.11.2025 12:13
von Blasius • 4.098 Beiträge



Gottes Vaterherz



Aus deinem Herzen strömt, o Gott, die Liebe,

Die dein Geschöpf zu deinem Bilde schmückt;

Und unbesiegbar sind des Herzens Triebe,

Das wahrhaft liebt und liebend selbst beglückt.



1. Gewaltig ist die Liebe guter Eltern für ihre Kinder. Sie scheuen keine Sorgen, keine Anstrengungen, ihr Glück zu fördern. Erkranken aber diese geliebten Kinder, dann ist die ganze Familie ängstlich beschäftigt. Kein Geld wird gespart, keine Nachtwache, kein Opfer gescheut. Also sandte auch jener Fürst, dessen Sohn erkrankt war, nicht seine Leute: er selbst kam zu Jesus, um ihn um die Heilung seines Sohnes zu bitten. Aber liebe Eltern, warum diese Angst? Warum diese Sorgen? Was verliert ihr denn, wenn dieses Kind stirbt? Oder was gewinnt ihr, wenn es am Leben bleibt? Ach, du kennst die Liebe nicht, würden sie dem so Fragenden antworten, uns selbst lieben wir in unserem Kind, und wir selbst sterben gleichsam mit ihm.



2. Erkennst du hier das Bild des himmlischen Vaters? Nur einen Funken seiner Liebe legte er in das Herz der Eltern, und wie unüberwindlich wirkt er in ihnen. Was ist aber dieser geringe Funke gegen die unermessliche Liebe des göttlichen Vaterherzens. Denn der Herr selbst spricht in Jesaja 49,15: "Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde, ich vergesse dich nicht." Nichts zwar verliert er, wenn wir verloren gehen, und nichts gewinnt er, wenn wir selig werden, aber sein Wesen ist die Liebe, er liebt uns als seine Geschöpfe, er liebt sein eigenes Bild in uns.



3. Gute Eltern versuchen ihre Kinder durch Güte und Strenge zu bessern, sie verstoßen sie nicht, auch nach vielen Fehlern. Nur wenn sie nach allen Ermahnungen, Wohltaten und Strafen sich also gegen die Eltern empören, dass sie ihnen nach dem Leben stellen, schließen sie sie mit Schmerz vom Vaterhaus aus. So tut es auch unser himmlischer Vater, der seine unendliche Güte gleichsam erschöpft, und schließt nur jene Verstockten vom Himmel aus, die da wünschten, dass kein Gott wäre, und bis an ihr Ende in dem hartnäckigen Trotz gegen ihn verharren. "Sag zu ihnen: So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass er auf seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt." (Ezechiel 33,11a)

https://www.heiligen-legende.de

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#263

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 06.11.2025 08:32
von Blasius • 4.098 Beiträge




Von der Größe der heiligen Gottesliebe

O meine Seele, lieben wir den Herrn,

Denn seine Liebe nur versüßt das Leben.

Wer ihn nicht liebt, irrt von der Freude fern;

Denn was kann ihm die arme Erde geben,

Das nicht wie Rauch verschwände in der Zeit?

Doch seine Liebe bleibt in Ewigkeit.




1. "Hervorbringen werden sie, Herr, das Andenken an deine überschwängliche Liebe!" So groß ist die Liebe unseres Gottes, wenn sie dem Herzen sich kund gibt, dass darüber dem Menschen alle Freuden der Erde verleiden. Dies sehen wir an den Sündern, die sich aufrichtig bekehrten, und die wegen dieser Liebe und Freundlichkeit des Herrn, der sie nicht als ein strenger Richter bestrafte, sondern als ein milder Vater liebreich aufnahm, ihm mit Freuden alles opfern, was sie früher für die einzige Glückseligkeit gehalten hatten. So groß ist der Trost in ihrem Herzen, dass sie alle Lockungen, die zur Sünde sie zurückführen wollten, mit Abscheu von sich weisen, und gegen die Liebe ihres Gottes mit dem Apostel alles andere gleich dem Gassenkot verachten.



2. Unaussprechlich ist der Friede, den diese freundliche Liebe Gottes in ihre Herzen ergießt, und den Salomo ein beständiges Freudenmahl nennt. Ihre Leidenschaften schweigen, oder regen sie sich auch zuweilen, so werden sie doch bald besänftigt. Die innerliche Salbung dieser Liebe versüßt ihnen jedes Leiden, jedes Werk der Buße. Sie genießen im Umgang mit ihrem Gott, zumal aber bei seinem himmlischen Tisch, eine selige Freude, die sie über diese Erde erhebt, und mit Vertrauen sehen sie die Stunde ihrer Auflösung nahen. Sie sind zwar nicht ohne Furcht, doch ist ihre Furcht eine kindliche Furcht, die nicht sowohl der Strafe gedenkt, als den Gegenstand ihrer ewigen Liebe zu beleidigen fürchtet.



3. Dies ist der Unterschied zwischen den Kindern der Welt und den Kindern Gottes, dass jene in ihren Leiden klagen und einer trostlosen Verzweiflung sich überlassen, diese aber in den Trübsalen dieses Lebens Gott loben, dessen Hand sie ihnen sendet, und ihn durch ihre Geduld verherrlichen. Denn der Weg der Auserwählten ist der Weg des Kreuzes. Aber die Liebe erleichtert ihnen jedes Kreuz: sie hilft ihnen es zu tragen. Und ob auch die Natur darüber murre, umfangen sie es dennoch friedlich. Öffnen wir dieser göttlichen Liebe unser Herz, und sie wird uns bald in himmlische Menschen umwandeln. Psalm 34,9a: "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist."

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages


zuletzt bearbeitet 06.11.2025 08:33 | nach oben springen

#264

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 15.11.2025 13:13
von Blasius • 4.098 Beiträge




Der Mensch ein Bild Gottes



Du schufst die Seele, Herr, zu deinem Bilde;

Du bist ihr Ursprung und ihr höchstes Ziel.

Dein ist sie zweifach: denn es schuf sie deine Milde,

Und schuf sie neu, als durch die Schuld sie fiel.



1. "Herr," ruft der Prophet in hohem Erstaunen aus, "du lässt dein Angesicht über uns leuchten!" (Psalm 4,7b) Geadelt hast du den Menschen durch Vernunft, Freiheit und Unsterblichkeit, und ihn erschaffen nach deiner Ähnlichkeit, denn rein, heilig und fleckenlos ging er aus deinen Händen hervor. Als dein Bild hattest du ihn erschaffen, und selbst der tiefste Fall, in dem durch die Schuld deine göttliche Ähnlichkeit erlosch, vermochte es nicht, dein unsterbliches Bild in ihm zu auszutilgen. Psalm 49,21: "Der Mensch in Pracht und Ehren, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt."



2. Dies ist das Elend, worin die menschliche Natur nun schmachtet, und leider sind die meisten Menschenkinder so gänzlich in diese Tierheit versunken, dass sie gleich den Tieren des Feldes allen blinden Trieben ihrer Begierlichkeit folgen, und dieser schändlichen Herrin wie geborene Knechte gehorchen. Aber so edel ist die menschliche Seele, dass das Licht des göttlichen Angesichtes, mit dem sie besiegelt wurde, selbst durch diese Finsternisse hindurchdringt, und an ihr unsterbliches Ziel sie ermahnt. Ja so unendlich auch ist ihr Wert, dass die ewige Weisheit selbst vom Himmel kam, ihr Bild aufsuchte, es in ihrem Blut reinigte, und die göttliche Ähnlichkeit wiederherstellte, damit es würdig würde, in den lebendigen Bildersaal des ewigen Königs aufgenommen zu werden, und in unsterblicher Herrlichkeit zu glänzen.



3. Ja sie brachte auch Arzneien aus den himmlischen Höhen mit, auf dass jede Seele das Licht ihrer Vernunft und ihrer angeborenen Freiheit anwendet, die Wunden ihres Falles zu heilen, und stellte sich selbst als das Urbild auf, dem wir uns gleichförmig bilden müssen, um zu unserer ursprünglichen Würde wiederhergestellt zu werden. Darum blicken wir ohne Unterlass zu diesem göttlichen Urbild auf, und bilden wir die Züge seiner Sanftmut, seiner Demut, seiner Geduld, seiner Gerechtigkeit, seines Gehorsams, seiner Liebe in uns nach, auf dass der ewige Vater sein Bild in uns erkenne und in seine ewige Glorie uns aufnehme. "Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden." (1. Korinther 15,49)

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

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#265

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 16.11.2025 12:48
von Blasius • 4.098 Beiträge




Gebt dem Kaiser was des Kaisers

und Gott was Gottes ist."



Du sprichst, Herr, und ein Lichtstrahl ist dein Wort.

Beschämt gehn seine argen Feinde fort;

Doch horchen alle Völker, - denn der Frieden

Wird nur durch dein Gesetz der Welt beschieden.
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1. Selten löste der Herr die arglistigen Fragen seiner Widersacher, ohne dabei zugleich ein Geheimnis oder eine Sittenlehre auszusprechen. Also ist auch obiger Ausspruch des Herrn ein Grundsatz der Religion und ein Gebot des christlichen Gesetzes. Darum spricht der Apostel Petrus: "Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind." (1. Petrus 2,13a) "Jeder", fügt der Weltapostel bei, "leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen." (Römer 13,1-2) Sehen wir nicht, sogar in unseren Tagen, welche Verheerungen, welche Staatsumwälzungen, welche Gräuel, welches Blutvergießen, welches unaussprechliche Elend der Ungehorsam gegen dieses heilige Sittengebot nach sich zieht.



2. Folgerte aber der Herr, es sei dem Cäsar der Tribut zu geben, weil die Zinsmünze mit Cäsars Bild geprägt war, so zeigte er dadurch uns deutlich, dass wir uns Gott geben sollen, weil das Bild Gottes uns eingeprägt ist. Ihm verdanken wir Dasein und Leben. Opfern müssen wir ihm daher unser ganzes Wesen, unseren Leib und unsere Seele. Wir opfern ihm aber den Leib, "wenn unsere Glieder, die einst der Missetat dienten, nun der Gerechtigkeit zur Heiligung dienen;" wenn wir unsere Kräfte und Fähigkeiten zu seinem Dienst verwenden, und unsere Glückseligkeit nicht in fleischlichen Lüsten, noch in verweslichen Gütern dieser Welt, sondern in ihm suchen. Denn dies ist ein reines, Gott wohlgefälliges Opfer: "sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren." (Jakobus 1,27b)



3. Ganz vorzüglich aber sind wir verpflichtet, den edelsten Teil unser selbst, unsere Seele, ihm zu opfern. Dies aber geschieht durch innerlichen und äußerlichen Gottesdienst, durch Unterwerfung unseres Geistes zum Glauben an seine göttlichen Offenbarungen, durch eine Liebe, die ihn über alles liebt, durch Reinheit des Gewissens und ein Leben nach seinem heiligen Gesetz. Wie haben wir diese Pflicht bis jetzt erfüllt? Haben wir Gott das Leben geweiht, das wir von ihm empfingen? Haben wir seine Gaben zu seiner Ehre verwendet? Säumen wir nicht, diesen Ehrenzins ihm zu bezahlen, der ihm gebührt. Psalm 29,2a: "Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens."


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