Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#271

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 28.11.2025 13:15
von Blasius • 4.173 Beiträge



Die Ursachen des Jüngsten Gerichts



Wenn jener Tag des Schreckens wird erscheinen,

Wo Adams Kinder alle sich vereinen:

Dann stelle mich in der Gerechten Kreis,


Und gib mich, Herr, nicht ew`ger Schande preis!




1. Wie schrecklich Gottes Strafgerichte sind, ersehen wir aus der Weissagung des Herrn über den Untergang Jerusalems, wo der prachtvollste Tempel zerstört und zahllose Menschen durch Schwert, Hunger und Elend aufgerieben wurden. Nur ein Schatten und Bild des künftigen Jüngsten Gerichts aber war die Zerstörung Jerusalems, und weit schrecklichere Zeichen werden dem allgemeinen Gerichtstag vorangehen, wo Gott denjenigen, die ihn verehren und ihm dienen, mit ewigen Belohnungen, jenen dagegen, die ihn verachten und sein Gesetz übertreten, mit gebührenden Strafen vergelten wird. So groß sind die Schrecknisse dieses Tages, dass sie allen Glauben übersteigen, so dass der Herr mit der Beteuerung schließt "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen."



2. Diesen Tag nennt die Schrift den großen Tag des Herrn, weil er bei diesem Gericht, vor den Augen des ganzen menschlichen Geschlechtes, seine göttliche Vorsehung verherrlichen, die vermessenen Urteile der Menschen berichtigen und das große Rätsel lösen wird, warum hier so oft die Frommen unterdrückt, die Lasterhaften aber hervorgehoben, die Unschuldigen verurteilt, die Schuldigen aber losgesprochen werden, was zuweilen sogar die Gerechten erschüttert. Zeigen wird sich in ihrer höchsten Glorie die Gerechtigkeit Gottes, und wird die Ungleichheit dieses Lebens durch die Ungleichheit des andern auflösen. Verstummen wird dann die Missetat, die Gerechten aber werden über die unendliche Weisheit und Langmut der göttlichen Vorsehung in das tiefste Erstaunen versinken.



3. Auch ist dieser Tag ein Tag der Verherrlichung aller Gerechten, die um Gotteswegen Verachtung und Schmach geduldig ertragen. Denn es ziemt allerdings der göttlichen Gerechtigkeit, dass ihre Ehre vor dem ganzen menschlichen Geschlecht wiederhergestellt werde, und sie für ihre Aufopferungen und Leiden göttliche Belohnungen empfangen. Was aber wird den Gottlosen widerfahren? Erfüllt werden wird an jedem aus ihnen der Ausspruch: "Aufdecken werde ich deine Scham vor deinem Angesicht; deine Nacktheit werde ich den Völkern zeigen, und den Königreichen deine Schande." (Nahum 3,5) O Tag des Jubels und des Entsetzens, dein Andenken schwebe mir immerdar vor Augen, damit ich an dir nicht ewig zu Schanden werde. Jesaja 32,17: "Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein, der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer."

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/


zuletzt bearbeitet 28.11.2025 13:16 | nach oben springen

#272

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 28.11.2025 21:08
von Blasius • 4.173 Beiträge




Von der allgemeinen

Auferstehung zum Gericht



O Schreckenstag, wo Jesus, Gottes Sohn,

Als Richter kommt auf hohem Wolkenthron.

Wer denket dein, der nicht vor Angst vergeht,

Da ewig seines Richters Spruch besteht.



1. "Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht." (Johannes 5,28-29) Ertönen wird der Klang der Posaune: "Steht auf, ihr Toten, und kommt zum Gericht." Wunderbar werden auf diesen Schreckensschall alle Leiber der Verstorbenen, wären sie auch längst zu Staub geworden und in alle Winde zerstreut, sich abermals sammeln, von ihren Seelen bewohnt zu werden. Wegen dieses allgemeinen Wunders, nennt auch der Apostel diese Posaune: "Die Posaune Gottes." (1. Thessalonicher 4,16b)



2. Auferstehen werden nun Kleine und Große, Könige und Bettler, Christen, Juden und Heiden. Gehorchen müssen alle dieser allmächtigen Stimme. Aber welcher große Unterschied zwischen diesen Erstandenen! Glänzen werden die Auserwählten in glorreichen Körpern, weil sie zum ewigen Leben der himmlischen Glorie erstehen, die Verworfenen dagegen in abscheulichen Körpern, die selbst ein Teil ihrer Verdammnis sind. Welchen Körper wirst du empfangen? Wie wirst du dann die unmäßige Liebe verfluchen, die du nun zu deinem Körper trägst, wenn du an diesem Tag verworfen wirst. Mit welchem Jubel dagegen wirst du dein Fasten, deine Bußwerke segnen, wenn der König unter seine Auserwählten dich beruft.



3. Und aufschweben werden die Gerechten, dem Herrn entgegen, in die Lüfte (1. Thessalonicher 4,17); die Verworfenen aber müssen ihn zum Gericht erwarten. Auf diesem Weg zum Leben und zum Tod "werden die Engel die Bösen aus der Mitte der Gerechten sammeln". Welches schreckliche Klagegeheul wird dann auf der Erde ertönen. Wie werden zumal in tiefen Schanden diejenigen stehen, die einst gewohnt waren zu herrschen, wenn sie unter den Verworfensten aller Menschen stehen müssen, und unter den Kindern Gottes solche sehen, die sie einst verachteten und beschimpften. Denn nicht die Reichen, die Adeligen, die Gelehrten, sondern "die Gutes getan haben", werden zum ewigen Leben erstehen; und nicht die Armen, die Einfältigen, die Verachteten, sondern "die Böses getan haben", werden verdammt werden. "Denn was der Mensch nun sät, das wird er dann ernten." (Galater 6,8)


https://www.marianisches.de


zuletzt bearbeitet 28.11.2025 21:09 | nach oben springen

#273

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 02.12.2025 07:36
von Blasius • 4.173 Beiträge



Der Verlust Gottes

ist die größte Strafe der Verdammnis



O meine Seele, suche Gott von Herzen

In dieser kurzen Lebenszeit.

Sonst seufzest du vergeblich einst in Schmerzen

Um die verlorene Seligkeit.



1. Die schrecklichste Strafe der Verdammnis ist Gottes ewiger Verlust. Unsere Seele hat eine unermessliche Auffassungskraft, die nur Gott allein erfüllen kann, doch wird sie in diesem Leben vielfältig zerstreut. Sie fühlt sich gewaltsam und unüberwindlich zu Gott hingezogen; doch wird diese Anziehung hienieden durch die Geschöpfe gleichsam aufgehalten. Sie hat eine natürliche Idee von der unendlichen Schönheit und Herrlichkeit Gottes; doch wird diese Idee durch die Schwere ihres Körpers und das Verderbnis der Sinne verdunkelt und geschwächt. Ist sie aber einmal vom Körper gelöst und fern von diesen Dingen, dann fühlt sie einen unermesslichen Hunger nach ihrer wahren Glückseligkeit, die keine andere als Gott selbst ist.



2. Nun ist der Zauber der Geschöpfe verschwunden, die ihr Herz gefesselt hielt. Gelöst ist die Binde, die sie abhielt, Gott zu erkennen. Sie erkennt ihn als die unendliche Schönheit, Lieblichkeit, als den Urquell aller Seligkeit, der allein ihr unendliches Verlangen sättigen kann, und eilt schneller, denn jeder Pfeil, nach ihm, ihrem ewigen Ziel, ihn zu umfangen und unzertrennlich mit ihm sich zu vereinigen. Doch eine unsichtbare und allmächtige Hand stößt sie zurück, und nun beginnt ihr namenloser Schmerz, ihre unendliche Verzweiflung. Sie will Gott lieben und kann es nicht. Sie erkennt ihn als ihre einzige Glückseligkeit, und kann ihn nicht besitzen. Sie fühlt sich gewaltsam zu ihm angezogen, und wird ewig gewaltsam zurückgestoßen. Diese verschmähte Liebe wandelt sich in den grimmigsten Hass, sie wütet gegen sich und gegen Gott, sucht sich selbst zu vernichten und vermaledeit ewig Gott, der sie erschuf und auf ewig verwarf.



3. Was für eine schreckliche Pein, ewig nach Gott, der unendlichen Glückseligkeit, zu ringen, die sie niemals besitzen wird, ewig zu hassen, wonach sie ewig vergeblich sich sehnt. Dieser folternde Schmerz ist die unglückselige Beschäftigung der Verdammten in alle Ewigkeit. Ich habe Gott, die unendliche Glückseligkeit, verloren, auf ewig verloren, durch meine eigene Schuld verloren; habe ihn wegen der Lust eines Augenblicks verloren, und mich selbst in den Abgrund der unglückseligen Ewigkeit gestürzt. Jeremia 6,29-30: "Der Blasebalg schnaubt, doch das Blei bleibt unberührt vom Feuer. Umsonst versucht der Schmelzer zu schmelzen; die Bösen lassen sich nicht ausscheiden. Verworfenes Silber nennt man sie; denn verworfen hat sie der Herr."


https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

nach oben springen

#274

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 03.12.2025 06:28
von Blasius • 4.173 Beiträge






Vom Übel der erblichen Schuld



Höre, Herr, mein heißes Flehen,

Sende Licht in meine Nacht.

Sieh, mein Herz vergeht vor Wehen,

Rette mich durch deine Macht.




1. Herr, mein Gott, zitternd bete ich den Abgrund deiner Gerichte an. Mein Elend, Herr, bekenne ich dir. Sieh, mehr liebe ich meine Wunden, als die Gesundheit, mehr die vorübergehende Täuschung, als die ständige, ewige Wahrheit. Ich erkenne das Gute, und - tue, ach, das Böse. Wie aber ich, so alle, die aus Adam geboren sind. Woher, mein Schöpfer, diese tiefen Wunden der menschlichen Natur? Kam diese edle Natur also verkehrt aus deiner Hand? Niemals!. Zum Flug ist der Vogel, zu schnellem Lauf der Hirsch erschaffen, und krank ist der Vogel, der zu keinem Flug, krank der Hirsch, der nicht zum Lauf sich erheben kann. Und nicht krank, nicht bis ins Innerste verwundet wäre die Seele, die du geschaffen hast, dich, unendliche Majestät, zu erkennen und zu lieben, und die zu schwach zu aufopfernder Liebe ist?



2. Woher diese Krankheit, dies tiefe Elend, das nicht von dir, der ewigen Liebe, kam? Angeboren sind mir und allen Sterblichen diese schweren Übel, über die ich vor dir seufze. Denn also sehe ich den Menschen, soweit die Geschichte reicht. Vor ihrer Pforte aber zeigt mir der Cherub mit dem Flammenschwert ein Menschenpaar, aus dessen Brust sie hervorgingen, und ihnen folgte der Anfang des Todes: Tränen, Wehen, Verbrechen und zweifacher Tod, als ein schreckliches Geleit, das auf alle ihre Nachkommen sich vererbte.



3. Unendliche Majestät, kein Schatten der Ungerechtigkeit ist in dir. Nur zu deiner eigenen ewigen Verherrlichung konntest du, aller Wesen Ursprung und Ziel, erschaffen. Und voll wurde die Summe deiner Verherrlichung, ob der Mensch stand oder fiel, denn was deiner Rechten entfloh, das fiel in deine Linke. Erleuchtet hattest du den Menschen mit dem Licht deines Antlitzes, bewaffnet mit ursprünglicher Gerechtigkeit. Aber nicht reichen konntest du die Siegeskrone dem Untreuen, der im notwendigen Prüfungskampf nicht bestand. Zur Seite hast du ihm gestanden, ihn zu krönen, wenn er siegt, zu heilen, wenn er fällt. Und deine unermessliche Barmherzigkeit bereitete dem Gefallenen einen überreichlichen Quell des Heils und der Erlösung. Rufen wir mit dem Psalmisten: "Herr, erbarme dich meiner und heile meine Seele, denn gesündigt habe ich vor dir."

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

nach oben springen

#275

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 05.12.2025 20:23
von Blasius • 4.173 Beiträge




Johannes predigt die Buße



Johannes predigt, und die Scharen eilen,

Durch Buße von der Sünde sich zu heilen.

Was hält uns ab, dabei zu sein?

Sind etwa wir von Sünden rein?




1. Betrachten wir diesen großen Propheten, der die Wüste verlässt, den Völkern die Buße zu predigen, die er selbst von frühester Kindheit an in höchster Strenge geübt hat. Er ist, wie der Herr der Propheten ihm selbst das Zeugnis gibt, "ein brennendes und leuchtendes Licht". Erfüllt mit dem Heiligen Geist, brennt er von heiligem Eifer für Gottes Ehre, und leuchtet durch Unschuld, Heiligkeit und Buße. Von Kindheit an in der Wüste, war Gebet und Buße seine unablässige Beschäftigung. Sein Umgang war mit Gott allein, und in seinen erhabenen Betrachtungen über die tiefsten Geheimnisse des Heils erleuchtet, verlässt er diesen schaurigen Aufenthalt nur auf Gottes Geheiß.



2. Schon der bloße Anblick dieses heiligen Einsiedlers ist eine eindringliche Predigt. Denn, wie der Herr von ihm bezeugt, weder aß noch trank er, und seine Speise, Heuschrecken nämlich und wilder Honig, predigt die Buße denjenigen, die ihrem Bauch als ihrem Gott dienen. Seine Kleidung aber, Kamelhaare und ein lederner Gürtel um seine Lenden, verdammt die Kleiderpracht und Weichlichkeit der Weltkinder. Darum auch wirken seine Reden erschütternd auf die Herzen. Unerschrocken bezeichnet er die heuchelnden Pharisäer als eine Natternbrut, und bedroht sie, wenn sie nicht ernsthaft Buße tun, mit dem unauslöschlichen Feuer der Hölle. Ebenso wenig fürchtet er den Zorn der Könige und stirbt mit Freuden den Märtyrertod.



3. Hören wir die Stimme dieses gewaltigen Predigers, der bis auf den heutigen Tag aus den Fluren des Evangeliums uns zuruft: "Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt. Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen." (Matthäus 3,8+10) Indessen fordert er uns zu keiner Buße auf, die mit der seinigen sich vergleichen ließe. Er fordert bloß, dass wir keine Ungerechtigkeit begehen, die Pflichten unseres Standes genau erfüllen, den Armen eine milde Hand auftun, und Jesus, das Lamm Gottes, als den eingeborenen Sohn Gottes erkennen und ihm gehorchen. Matthäus 11,12: "Seit den Tagen Johannes` des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich."


https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 19 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Lothar Martin
Forum Statistiken
Das Forum hat 4121 Themen und 27189 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:




Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen