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RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit
in Wort- und Begrifferklärungen 22.09.2025 12:49von Blasius • 4.080 Beiträge
Von den überflüssigen Sorgen des Lebens
Du gabst mir, Herr, dies Pilgerleben
Zur Reise in die Ewigkeit.
Wie solltest du nicht auch mir geben,
Was ich bedarf in dieser Zeit.
Du nährst und führest, was da lebt:
Dies ist´s, mein Gott, was mich erhebt.
1. Die übertriebene Sorge um die Bedürfnisse dieses Lebens entspringt dem Blödsinn eines undankbaren Herzens, das alle früheren Wohltaten Gottes vergisst, und nicht einsieht, dass sie ein Unterpfand sind, dass Gott auch in Zukunft für uns sorgen wird. Wie können wir je fürchten, dass Gott, der uns das Leben selbst gegeben hat, uns die Mittel versagen wird, es auch zu erhalten. Wie auch kann je ein Herz, das die Wunder der Vorsehung betrachtet, einer solchen Ängstlichkeit Raum geben. Täglich empfangen die Vögel des Himmels ihre Speise aus der Hand der Vorsehung, in wunderbarer Pracht stehen die Blumen des Feldes geschmückt, und unser himmlischer Vater sollte uns vergessen, die wir durch ihn im Dasein sind. Eine Gotteslästerung ist ein solcher Gedanke.
2. Einem heidnischen Herzen, das Gott nicht kennt, ist so ein Misstrauen natürlich, denn die Götzen der Heiden sind blind, gefühllos und ohne Leben. Teilen aber wir, die wir durch unseren göttlichen Mittler Kinder Gottes wurden, und Gott täglich unseren Vater nennen, nicht dieses Misstrauen mit den Heiden, wenn wir fern von den Gesinnungen sind, die sich für wahre Kinder gehören? Und was hilft uns unsere Besorgnis? Hilft sie etwa unserer Not ab? Erkennen wir unser Unvermögen und die Allmacht und liebevolle Fürsorge Gottes, der die Welt erschaffen hat und regiert. Er, der für alle Wesen sorgt, wird mit Liebe für uns sorgen, wenn wir ihm in Liebe dienen.
3. Hüten wir uns vor diesem sündhaften Misstrauen. Suchen wir, nach der Ermahnung unseres Herrn, vor allem das Reich Gottes. Arbeiten wir nach seinem Willen in unserem Beruf, und es wird uns alles gegeben werden, was wir für dieses Leben brauchen. Sind wir bedacht, durch Werke der Gerechtigkeit das Reich Gottes zu verdienen und an himmlischen Gütern reich zu werden, nie wird es uns dann an irdischen fehlen. Nie verarmt, wer gute Werke tut, wohl aber verarmen oft diejenigen, die allzu reich werden wollen in dieser Welt. Psalm 37,25: "Einst war ich jung, nun bin ich alt, nie sah ich einen Gerechten verlassen noch seine Kinder betteln um Brot."
https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit
in Wort- und Begrifferklärungen 03.10.2025 08:41von Blasius • 4.080 Beiträge
Von der Heiligung der Sonn- und Feiertage
Wann werde ich, mein Gott, vor dir erscheinen
Und selig mit den Scharen mich vereinen,
Die in den Höhen unter Jubelklang
Allewig singen deinen Lobgesang.
1. Kein Gebot des alten Bundes verpflichtete strenger, als das Gebot der Heiligung des Sabbats, und mit keinem auch waren größere Verheißungen verknüpft. Auf das Strengste waren alle knechtlichen Werke verboten, weil der Tag dem Herrn geheiligt und zu seinem Lob und seiner Verherrlichung bestimmt war. Darum auch ging die Heiligung dieses Tages in das Christentum über, und wurde zur Ehre der Auferstehung des Herrn in den Sonntag umgewandelt. Die Juden indessen glaubten, sie feierten diesen Tag zur Genüge, wenn sie knechtlicher Arbeiten sich enthielten, und vergaßen darüber der Werke der Liebe und Barmherzigkeit, ja sie verfolgten sogar den Herrn Jesus, weil er am Sabbat Kranke durch ein Wort seiner Barmherzigkeit heilte, gleich als wären seine allmächtigen Wunder knechtliche Werke.
2. Verdiente aber dieser Aberglaube der Juden strengen Tadel: was verdient wohl der furchtbare Missbrauch, den so viele Christen von den Gott geheiligten Tagen machen, die sie zu aller Ausgelassenheit, zu Tanz und Spiel und zu allen Lastern verwenden, ohne, oder doch kaum, in der heiligen Stätte zu erscheinen, wo sie selbst das göttliche Opfer durch ihre fehlende Ehrerbietung entehren, gleich als wären alle Laster und Ausschweifungen gerade für diese Tage aufbewahrt. Wenn wir in dieser heiligen Zeit selbst, wo wir unsere Wunden heilen sollen, sie mit neuen vermehren: wann werden wir je geheilt werden? Dürfen wir uns noch wundern, wenn die Wirkungen des göttlichen Zorns auf so vielen Einzelnen und ganzen Städten und Ländern sichtbar sind.
3. Betrauern wir diese furchtbare Blindheit, und heiligen wir die Tage des Herrn mit Ehrfurcht durch Hinzutritt zu den Quellen des Heils, die seine unendliche Güte für unsere Heiligung einsetzte. Durch andächtige Erscheinung beim unblutigen Opfer unserer Erlösung, durch Danksagung für die zahllosen Wohltaten unseres Gottes, durch Betrachtung der heiligen Geheimnisse und durch fromme Werke der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit. Besuchen wir die heiligen Tempel und erfreuen wir uns im Herrn über unsere glorreiche Bestimmung, ihn einst im Himmel ewig zu lieben und im Verein mit allen seinen glückseligen Heiligen zu loben in alle Ewigkeit. Exodus 20,8: "Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!"
https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit
in Wort- und Begrifferklärungen 05.10.2025 17:49von Blasius • 4.080 Beiträge
Vom letzten Platz
Das reine Herz ist nahe dir, dem Herrn,
Ob selbst es in der tiefsten Hölle wäre.
Das schuldbefleckte aber ist dir fern,
Und flög es in des Himmels höchste Sphäre.
1. Die Wunden unseres Hochmuts zu heilen, empfahl der Herr uns die Arznei der Demut durch Lehren, Gleichnisse und durch sein eigenes Beispiel. Er empfiehlt uns den letzten Ort, und damit dieser Ort uns nicht verächtlich vorkommt, wählte er ihn selbst, kam vom Himmel auf die Erde, wurde in einem Stall geboren, und starb auf der Schädelstätte. Waren dies nicht die letzten Orte in dieser Welt? Wer kann nun noch zweifeln, dass der letzte Ort der ehrenvollste ist. O gütiger Erlöser unserer Seelen, noch sind wir so sehr von Hochmut aufgedunsen, dass wir immer höher und höher streben: was würde erst geschehen, wärst nicht du selbst durch dein Beispiel uns vorangegangen.
2. Wären wir nicht von unserer Eigenliebe verblendet, so würden wir einsehen, dass der Vorzug eines Ortes nicht von dem Ort, sondern von der Person abhängt. Wenn ich ein Sünder bin, macht der erste Ort mich nicht zu einem Gerechten; und bin ich gerecht, werde ich durch den letzten Ort nicht zum Sünder. Ein heiliger Ort war der Stuhl des Mose. Wurden aber die Pharisäer und Schriftgelehrten, die darauf saßen, dadurch heilig? Kein erhabener Ort ist denkbar, als der Himmel und das Paradies. Dessen ungeachtet wurden weder Luzifer noch der erste Mensch besser darin. Dagegen war Hiob, selbst an dem letzten Ort, auf dem Mist, heilig und überaus wohlgefällig.
3. Aber nicht nur zur Übung in der Demut, auch für unsere Ruhe empfahl der Herr uns den letzten Ort. Hohe Bäume und Türme werden am leichtesten von Blitz und Donner getroffen. Wie viele Gefahren, Bitterkeiten, Sorgen, Demütigungen müssen diejenigen verschlingen, die auf den ersten Plätzen stehen, und wie schwer auch ist ihre Verantwortung. Von allen diesen Mühsalen sind jene frei, die auf der letzten Stufe sind. Selig, wer dies erkennt. Noch seliger, wer diese letzte Stelle sich erwählt. Denn niemand wird ihn darum beneiden, niemand ihn befeinden, nie auch kann er von dort tief fallen. Ruhig verfließt sein Leben, und keine strenge Rechenschaft verbittert ihm den Gedanken an den Tod. Psalm 37,34a: "Hoffe auf den Herrn und bleib auf seinem Weg. Er wird dich erhöhen."
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RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit
in Wort- und Begrifferklärungen 05.10.2025 19:11von Blasius • 4.080 Beiträge
"Wer sich selbst erhöht,
der wird erniedrigt werden."
Die Hoffart strebt Gott stets entgegen,
Vom Himmel stürzt er sie hinab;
Die Hölle selber ward ihr Grab;
Die Demut aber fand den Segen.
1. Die Menschen verachten und demütigen einen hochmütigen, und achten dagegen einen bescheidenen, demütigen Menschen. Hierin stimmen die Gesetze des Evangeliums und der Welt überein. Wie aber befolgen wir selbst diese himmlische Vorschrift? Wie oft verletzen wir sie durch unser Betragen? Wäre die Demut die Richtschnur unseres Lebens: wie viele Gehässigkeiten, Zankereien, Feindschaften, Murren und Ärgernisse würden wir vermeiden. Zeigen wir nicht in unserer Weise uns zu kleiden, in den Vorzügen, nach denen wir streben, und in allen unseren Ansprüchen, dass wir nur darauf ausgehen, vor den Menschen zu glänzen? Was würden sie wohl von uns denken, wenn sie in unserem Inneren lesen könnten?
2. Gewiss gibt es niemand, der nicht in gewisser Hinsicht den Vorzug vor uns verdiente, denn entweder ist ein Mensch edler, mächtiger, fähiger und nützlicher, oder aber er ist frömmer, eifriger und heiliger, als wir. Immer auch werden wir solche finden, mit denen wir uns in keiner Beziehung messen können. Billig sogar sollten wir dem letzten Sünder uns nachsetzen, denn hätte er so viele Gnaden empfangen, als uns zuteilwurden: wie weit wohlgefälliger würde er vor Gott leben. Das gleiche gilt auch von Menschen ohne Bildung, von denen wir gewiss glauben dürfen, dass sie uns bei weitem übertreffen würden, wenn die göttliche Vorsehung sie an unsere Stelle gesetzt hätte.
3. Was aber sind wir erst vor Gott. Erkennen wir doch unser Nichts, unser Unvermögen, unseren Unwert, unsere zahllosen Sünden und Vergehen. Sind wir nicht in die tiefsten Laster versunken, so ist es seine Güte, die uns davor behütete. Tun wir aber irgendetwas Gutes, so gebührt ihm alle Ehre dafür, da von ihm das Wollen und das Vollbringen kommt. Wie viele, die nicht in den Schranken der Demut sich bewahrten, verloren die Andacht, den Eifer, ja sogar den Glauben, und fielen in die schändlichsten Laster. Wollen wir demnach zeitlicher und ewiger Schmach entkommen, so bewahren wir uns in der Demut. Jakobus 4,6b: "Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade."
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RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit
in Wort- und Begrifferklärungen 08.10.2025 15:06von Blasius • 4.080 Beiträge
Die Stufen der Selbsterkenntnis und Demut
Wer bist du, Mensch, du Nichts und Staubgebilde,
Dich in so eitler Hoffart zu erheben?
Rief aus dem Abgrund dich nicht Gottes Milde,
Und schenkte Dasein dir und Licht und Leben?
Ist Asche, Mensch, nicht deine letzte Zier?
Ja selbst die Asche bist du nicht aus dir.
1. Wie kam ich in dieses Dasein? Habe ich mich selbst erschaffen? Was war ich vor einem Jahrhundert? Tief im Abgrund des Nichts, hatte ich weder Kraft, daraus hervorzutreten, noch Verdienst, daraus erhoben zu werden. Aus mir selbst bin ich noch heute, was ich damals war. Bin ich nun etwas, so kommt mir dies vom Urheber meines Daseins, ich selbst konnte aus mir nicht einmal eine Mücke werden. Dir, mein Gott, verdanke ich alles. Darum will ich deine Barmherzigkeit preisen, und meine ganze Wissenschaft bestehe darin, dir die Ehre für alles zu geben, ohne das Geringste mir selbst anzueignen.
2. War ich aber nichts, durchaus nichts im Reich der Natur, so war ich noch unendlich weniger im Reich der Gnade. Unfähig war ich, Gnade zu erwerben, unwürdig, sie zu empfangen. Denn die Gnade ist "das beste Geschenk, die vollkommene Gabe, die vom Vater der Lichter herabkommt". (Jakobus 1,17) Wie aber hätte ich, dieses Nichts, jemals Anspruch auf diese Würdigung des Allerhöchsten machen können? Vermag ich es nun nicht, für meine Schöpfung dir würdig zu danken, mein Gott: wie kann ich je für diese allerhöchste Gabe dir danken?
3. Aber noch einen anderen, tieferen Abgrund sehe ich vor mir. Denn wie verwendete ich die Gaben der Natur und der Gnade, die deine unendliche Güte mir zu deiner Verherrlichung gegeben hat? Undank, Bosheit, Hochmut, Sünde: dies ist es, was ich aus mir selbst hervorbrachte. Statt dich zu verherrlichen, beleidigte ich deine göttliche Majestät unzählige Male. Unendlich weniger also bin ich, als selbst das Nichts. Deutlich sprach mein Erlöser dies aus, als er von seinem meineidigen Jünger Judas sagte, es wäre ihm besser, er wäre nicht geboren. Wo also ist noch ein Winkel, meinen Hochmut zu verbergen? Und wo wäre ich, hätte deine unendliche Barmherzigkeit diesem schauderhaften Abgrund mich nicht großmütig entrissen? Nichts also bin ich aus mir, nichts durch mich, und als Sünder stehe ich tief unter dem Nichts. Galater 6,3: "Wer sich einbildet, etwas zu sein, obwohl er nichts ist, der betrügt sich."
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