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#216

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 17.05.2025 14:39
von Blasius • 3.995 Beiträge



Von der Treue im Kleinen



Groß ist was die Liebe tut.

Sie lehrt großen Sieg erringen;

Wert gibt selbst den kleinsten Dingen

Ihres Eifers goldne Glut.



1. Tröste dich, wenn es dir nicht vergönnt ist, große Dinge für Gott zu tun, durch den Gedanken, dass die Treue in geringen Dingen ihm überaus wohlgefällig ist, wenn sie mit großer Liebe, mit großem Eifer getan werden. Denn nichts ist klein vor Gott, wenn es aus Liebe getan wird. Gelegenheiten, große und glänzende Werke zu tun, ergeben sich selten, und für manchen niemals. Sei also getreu in kleinen Dingen, denn nicht nur ergeben sie sich täglich und bringen große Verdienste mit sich, sondern sie bereiten auch das Herz zu größeren vor. Und gewiss ist es, dass wer geringere vernachlässigt, auch die großen nicht tun wird, wenn die Gelegenheit sich dazu bietet.



2. Der Weg zur Vollkommenheit und Heiligkeit ist ein langer Weg. Nur schrittweise kommt man darauf vorwärts. Je weiter aber man schreitet, um so mehr gewinnt man an Kraft, um so mehr gewöhnt man das Gute sich an, um so größer werden unsere Siege. Du täuschst dich, wenn du glaubst, du wirst die heftigsten Stürme bestehen, wenn du es nicht vermagst, kleine Angriffe zu überwinden. Vermessenheit ist es, sich zu schmeicheln, man werde mit riesigen Schritten voran gehen, wenn man, schwach gleich einem Kind, bei jedem Schritt fällt. Nur durch tägliche, kleine Opfer bereitet man sich zu einem heldenmütigen Opfer. Und nur durch tägliche leichte Siege wird es möglich, einen großen Sieg zu erringen.



3. Es ist vielleicht eben nichts sonderlich Großes, in einer Gelegenheit sich zu überwinden, ein bitteres Wort zu unterdrücken, oder die üble Laune eines Menschen einen Tag oder eine Woche hindurch zu ertragen. Aber in allem sich überwinden, sich beständig Gewalt antun: Dies fürwahr ist ein großes Opfer. Viele würden lieber eine kurze Marter ertragen, als eine Marter dieser Art, die das ganze Leben dauert. Kommt es aber nicht daher, dass ich nach so langer Zeit noch so schwach und so unvollkommen bin, weil ich diese sogenannten Kleinigkeiten vernachlässigte? Ach, Herr, ich erkenne mein Elend. Reiche mir deine Hand, aus ihm mich herauszuführen. 1. Samuel 3,9: "Rede, Herr, denn dein Diener hört."


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zuletzt bearbeitet 17.05.2025 14:40 | nach oben springen

#217

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 18.05.2025 06:38
von Blasius • 3.995 Beiträge




Dornen der Trübsal



Sei, Kelch des Leidens, mir willkommen,

Du unsres Heiles Arzenei.

Seit unser Arzt dich hat erkoren,

Hast du die Bitterkeit verloren,

Und machest uns von Krankheit frei.



1. "Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir?" (Psalm 43,5) Vergeblich suchst du hier ein Paradies. Bewaffne dich vielmehr mit dem Schild der Geduld, und halte dich auf Leiden gefasst, sonst wirst du niemals zum Frieden gelangen. Als der Mensch ein Sünder wurde, brachte die Erde alsbald Dornen der Trübsale hervor. Und Gott verurteilte nun den Sünder, sie zu ertragen. Auch Jesus verpflichtete ihn dazu. Doch wandelte er das Elend des Sünders in den Trost des Christen, und ließ, seinen Befehl zu versüßen, selbst sein heiliges Haupt mit den Dornen der Sünder krönen. Wer also darf noch über Trübsale klagen?



2. Diesen Schmerz ertrug unser barmherziger Erlöser von dem ersten Augenblick seiner Empfängnis an, denn lebendig stand sein heiligstes Leiden ihm immerdar vor Augen. "Mein Leid steht mir immer vor Augen", (Psalm 38,18) ruft er selbst uns zu. Ja er ging auch durch Arbeiten und Plagen, Ermüdung und Schmach, durch den Hass der Pharisäer und den schmählichsten Tod wie auf ebenso vielen Stufen in seine Herrlichkeit ein. Keiner aus seinen Jüngern auch kam auf einem anderen Weg in die Glorie, und du willst einen mit Rosen bestreuten Weg? Den Dornen, die nun dich verwunden, werden einst himmlische Rosen entblühen. Aber noch ist dieser ewige Frühling nicht erschienen.



3. Siehe, leiden wollte Jesus, seine Betrübten zu trösten und ihre Leiden zu heiligen, damit sie dem himmlischen Vater wohlgefällig würden. Wie also können wir noch murren, wenn Gott durch Widerwärtigkeiten oder Krankheit uns heimsucht? Was kommt je aus seiner Vaterhand, das nicht durch Liebe versüßt wäre? Er sendet seinen Auserwählten Leiden zu, entweder in dieser Welt auf gelinde Weise sie zu bestrafen, oder aus dem Schlaf der Sünden sie aufzuschrecken, oder ihre Treue zu bewähren, oder die Lust an vergänglichen Dingen ihnen zu vergällen, damit sie die Verbannung nicht als das Vaterland lieben. Darum nimm seine väterliche Zuchtrute mit Danksagung an, denn sie kommt zu deinem Heil und hilft dir zu unsterblichen Verdiensten. "Herr, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht." (Psalm 23,4)



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#218

RE: Neues Thema: Gloria Glorie Herrlichkeit

in Wort- und Begrifferklärungen 28.05.2025 08:20
von Blasius • 3.995 Beiträge



Gefahren des Reichtums



Nur Schatten sind die Güter dieser Welt

Der Güter, die in Ewigkeit bestehen.

Was zeitlich ist, muss in der Zeit vergehen,

Denn wahr ist nur, was ewig sich erhält.




1. Eine schwere Drohung spricht der Sohn Gottes gegen die Reichen aus: "Wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost hinweg!" Es ist hier wohl zu bemerken, dass der Herr nicht sagt: Wehe euch, weil ihr schreiendes Unrecht begeht, weil ihr raubt und mordet, sondern weil ihr euren Trost habt. Ein schweres Übel muss also in diesem Trost liegen. Worin aber besteht er? Offenbar darin, dass ihr Reichtum sie verblendet, dass sie ihn zum Bösen verwenden, alle ihre Gelüste befriedigen, und beinahe von allen Schwierigkeiten sich befreien können, unter denen die Armen stöhnen. Denn wie die Schrift sagt und die Erfahrung zeigt: "Dem Geld ist alles untertan!" (Jesus Sirach 10)



2. Wer seinen Trost in dieser Welt hat, das heißt, wer nur lebt, alle Anforderungen des Stolzes und der Überheblichkeit zu befriedigen, alle sinnlichen Lüste, alle weltlichen Freuden und Lustbarkeiten zu genießen, wie dies leider bei so vielen Reichen der Fall ist, der wird keinen Trost haben in der künftigen Welt. Denn wie ließe ein solches Leben mit dem abgetöteten Leben eines Christen sich vereinbaren? Darum auch wurde dem Prasser in den Flammen geantwortet, er hat seinen Trost in dieser Welt gehabt. Das Wehe, das Jesus über die Reichen ausspricht, ist daher eine schreckende Warnung, ein Wehklagen, eine Drohung, und die Weissagung einer sehr strengen Strafe.



3. Indessen spricht der himmlische Lehrer dieses Wehe nicht unbedingt über alle Reichen aus, so wie er auch nicht alle Armen, sondern nur die selig nennt, die arm im Geiste sind, nämlich kein Verlangen nach vergänglichem Reichtum haben, sondern den Anordnungen der göttlichen Vorsehung sich vollkommen unterwerfen. Diese Armut im Geiste kann aber ganz wohl bei großem Reichtum bestehen; und wir sehen auch gottesfürchtige Reiche, die ihren Reichtum als getreue Knechte nach Gottes Absicht verwenden, und diese haben keinen Trost in ihrem Reichtum, daher werden sie für seine gute Verwendung einst himmlische Belohnungen empfangen. Immerhin aber ist der Reichtum eine sehr gefährliche Sache, denn es ist beinahe ein Wunder, reich zu sein, und sich unbefleckt zu erhalten. "Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon." (Matthäus 6,24b)

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