Lieber blasius
Dieser Deiner Aussage
"Der Grundstein für die jetzigen Missstände wurden schon in der Tradition der
Hl. Römisch kath. Kirche gelegt, heute fängt der „Grundstein“ blank und sichtbar zu werden.
Mit diesem „ Stein „ das Eigene Gebäude zu bewerfen, ist töricht"
widerspricht nicht nur Hw Prof. May entschieden.
Das folgende Interview entstand noch
vor
der Wahl des neuen Papstes.
Nun sind bereits sechs Monate unter dem Pontifikat von
Papst Franziskus vergangen....
und wir müssen leider feststellen, dass aktuell eine , mit der hl. Tradition nicht vereinbare, "zeitgemässe Demokratisierung und Liberalisierung" der Kirche in die Wege geleitet werden soll.
Ich gebe hier einige von Hw May noch vor der Wahl hervorragend analysierte Kernpunkte wieder....
einige seiner Mahnungen sind mittlerweile überhört worden
und seine und ( fast prophetischen ) Befürchtungen Realität geworden.:
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"Die progressistischen Theologen haben die Glaubens- und Sitten lehre der Kirche zersetzt und ihre Ordnung zerstört.
Die schwachen Bischöfe aber haben sie gewähren lassen und
führen Dialoge mit jenen,
die zum offenen Ungehorsam aufrufen.
Wenn in den genannten Personengruppen nicht Remedur geschaffen wird,
sind alle Appelle und Beschwörungen zwecklos.
Der neue Papst sollte auch erkennen,
daß die fortwährenden Rufe nach stärkerer Beteiligung der Frauen an kirchlichen Leitungsaufgaben
von der Wurzel her verfehlt sind.
Der Kirche wird
nicht
aufgeholfen durch Vermehrung der Ordinariatsrätinnen und der Theologieprofessorinnen,
sondern
durch opferbe reite Mütter, die einer zahlreichen Kinderschar das Leben schenken.
Die absurde Forderung nach Spendung sakramentaler
Diakonats weihen an Frauen ist ein für alle mal abzuweisen.
Die vielfältigen Gründe des Priestermangels, die ich für die deutschen Verhältnisse
in „Theologisches“ (2009, Sp. 98-115) aufgezeigt habe, müssen entschieden angegan gen werden.
Sie sind von Menschen gemachtund können von Menschen behoben werden
Die enthaltsame Lebensform des Priesters ist uneinge schränkt aufrechtzuerhalten.
Das Geschwätz von „anderen Zugängen“ zum Priestertum ist endlich zu unterbinden.
Der neue Papst steht vor der Aufgabe, den glaubens müden katholischen Christen
Sinn und Notwendigkeit der Mission wie der deutlich zu machen.
Das verwaschene Gerede von der Heils möglichkeit der Nichtchristen
ist durch die klare Verkündigung Jesu und der Apostel zu ersetzen.
Unser Auftrag ist und bleibt, die gesamte Menschheit in der Kirche Christi zu versam meln.
Ich bin mir nicht sicher,
daß dieser Prozeß von dem neuen Papst aufgehalten werden kann.
Ich warne vor unbegründetem Optimismus.
Es kann noch schlimmer werden.
Was die große Mehrheit der Getauften begehrt, ist eine anspruchslose Glaubenslehre
und eine billige Sittenlehre.
Alles, was Forderungen an das Denken und den Lebenswandel stellt, soll abgeschafft werden.
Die Masse der Katholiken läßt sich von der Hierarchie nichts mehr sagen,
was gegen ihre Wünsche und Bedürfnisse geht.
Wir müssen erstens den Glauben ohne Abstriche und Konzessionen festhalten.
Den Halt bietet die Tradition der Kirche.
Jetzt ist keine Zeit für Synoden, Dialogprozesse und Katholikentage,
denn alle diese Erscheinungen sind willkom mene Plattformen für die Systemveränderer.
Nicht mit Reden und Mehrheitsbeschlüssen wird der Kirche aufge holfen,
sondern allein mit Taten, die vor Gott bestehen können.
Wir können auch aus der Kirchengeschichte lernen, daß man mit der Herr schaft über die Medien ein ganzes Volk umkrempeln kann.
Es war eine Großtat Benedikts, den Zugang zu der vorkoziliaren Liturgie
wenigstens für alle Gutwilligen wieder erschlossen zu haben.
Er hat sich damit um den Gottesdienst der Kirche in hohem Maße verdient gemacht.
Der Lohn für diese Tat waren Rügen von seiten der Progressisten aller Ränge.
Deswegen stehen wir nach dem Konzil vor einem Scherbenhaufen.
Diese Versammlung
mit all ihrem Aufwand hat keinen einzigen katholischen Christen gläubiger, frömmer und sittenreiner gemacht.
Wohl aber hat sie die
weit verbreitete Ansicht aufkommen lassen,
der Weg zum Himmelreich sei ein Spaziergang.
Eine Erneuerung der Kirche kann es nur geben,
wenn sie sich vom Protestantismus eindeutig absetzt, denn der
Protestantismus ist das Prinzip der Auflösung.
Die Kirche brauchtkeinen Ökumenismus.
Für den Verkehr mit Andersgläubigen hat sie das Gebot der Nächstenliebe.
Für unerläßlich halte ich die volle Integrierung der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Die verheißungsvolle Initiative Benedikts XVI. ist nicht zu einem Ende gekommen.
Es ist zu hoffen, daß es dem neuen Papst gelingt, die Restitution herbeizuführen.
Wir brauchen die Priester der Bruderschaft.
Ich halte es nicht für aus geschlossen,
daß der neue Papst Anpassung und Nachgeben als geeignet ansieht,
der Krisensituation der Kirche zu begegnen.
Wenn ich an die Mehrheit der deutschen Bischöfe denke,
kann man nur besorgt sein, falls ihre Einstellung sich im Kardinalskollegium durchsetzen könnte.
Aber wie immer die Papstwahl aus gehen mag:
Ich kann mich schon seit langem nicht des Eindrucks erwehren,
daß es einem Menschen nicht gelingen kann,
die chaotischen Verhältnisse in weiten Tei len der Kirche zu überwinden.
Ich fürchte, daß Gott selbst eingreifen muß,
um seine Kirche oder den Rest, der dann übrig bleiben wird, zu retten.
Wie und wann dies geschehen wird, ist seinem Ratschluß zu über lassen."
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen