Gebete am 26. November

Gebenedeite, edelste, herrlichste Frau, die du so standhaft im Glauben gewesen bist, stärke mich in meinem letzten Ende, damit ich den Preis gewinne, der dem redlichen Kämpfer versprochen ist. Erwirb mir die Gnade, dass ich getröstet von dieser Welt scheide, und getrost vor dem strengen Richter erscheine. Führe du mich auf dem schmalen Pfad, der von diesem Leben aus ins ewige hinführt. Öffne du selber mir das Tor des Himmels, reiche du mir die Palme des Sieges und lass mich eintreten in die Reihen der Auserwählten. Amen.
Zu Gott
O Gott, verleihe allen, die den geistlichen Stand antreten, dass sie sich, wie der heilige Konrad, durch ein frommes Leben dazu vorbereiten, und in der Ausübung standesmäßiger Tugenden anderen stets als Vorbild dienen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Andenken an die seligste Jungfrau
Am heutigen Tag hat Papst Innocenz IV. im Jahr 1130 ein Fest zu Paris verordnet, zur dankbaren Erinnerung der Genesung so vieler an dem Antonifeuer tödlich Kranken. Da man im Jahr 1129 die heiligste Mutter Gottes und die heilige Genofeva durch eine Prozession in der Hauptkirche angerufen hatte, wurde eine große Menge solcher Kranken, drei ausgenommen, die keinen Glauben und Vertrauen hatten, gesund.
Andacht am 26. November:
Das Thema im November:
Liebe
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22,37-39)
"Die wahre Liebesneigung, die allein verdienstvoll und dauerhaft ist, entspringt der Liebe, die uns anregt, unseren Nächsten in Gott und Gottes wegen zu lieben, weil nämlich Gott will, dass wir ihn lieben, oder weil der Nächste Gott teuer, oder aber weil Gott in ihm ist. Es liegt freilich auch nichts Böses darin, dass wir ihn aus anderen ehrbaren Gründen lieben, weil er uns etwa Gutes getan, oder weil wir lobwürdige Eigenschaften an ihm erkennen, wenn anders wir ihn mehr in Beziehung auf Gott als aus menschlichen Gründen lieben. Je weniger wir ihn wegen seiner natürlichen Eigenschaften lieben, je reiner und vollkommener ist unsere Liebe. Diese Liebe hindert uns indessen nicht, gewisse Personen, z.B. unsere Eltern, Verwandte, Wohltäter und solche, die tugendhafter als andere sind, mehr zu lieben, wenn dieser Vorzug der größeren Ähnlichkeit entspringt, die solche Menschen mit Gott haben, oder weil Gott es so will. Aber, o wie selten ist eine solche Liebe!" (Der heilige Franz von Sales)
Immer sah dieser Heilige Gott in seinem Nächsten und seinen Nächsten in Gott. Daher die Ehrfurcht und Liebe, die er gegenüber allen hatte, weshalb er auch sehr pünktlich war, die Gebräuche der Höflichkeit zu erfüllen, die er beinahe sämtlich als Akte der Gottesfurcht übte. Er schrieb einst an die Oberin eines Klosters: "Sehen Sie wohl zu, dass Sie die Waagschalen gegen alle ihre Töchter gleich gerade halten, damit Sie Ihre Zuneigungen und Gewogenheiten nicht nach den natürlichen Eigenschaften derselben abwägen. Wie viele Menschen gibt es, die unserer Art und Weise nicht zusagen, und die Gott sehr wohlgefällig sind! . . . Die Nächstenliebe betrachtet die wahren Tugenden und die Schönheit der Seele, und ergießt sich über alle ohne Parteilichkeit."
Es war eine der Haupttugenden des heiligen Vinzenz von Paul, dass er nur Gott in den Menschen sah, und seine göttlichen Vollkommenheiten in ihnen verehrte. Diese Betrachtung erweckte in seinem Herzen eine Liebe voll der Ehrfurcht gegenüber allen; zumal aber gegenüber den Geistlichen, weil er in ihnen ein vollkommenes Bild der Macht und Heiligkeit des Schöpfers erblickte.
Die heilige Magdalena von Pazzi liebte die Geschöpfe nur, weil Gott sie liebte, sie erfreute sich seiner Liebe gegenüber ihnen und der Vollkommenheit, die er ihnen mitteilte. Kurze Zeit vor ihrem Tod sagte sie, wiewohl sie eine große Liebe zu allen Klosterjungfrauen des Hauses trug, ihre Liebe zu ihnen sei nie aus einem anderen Grund hervorgegangen.
Mein Gott, ich liebe meinen Nächsten in Dir und um Deinetwillen, weil Du willst, dass ich ihn liebe, weil er kostbar ist in Deinen Augen, und weil Du in ihm bist. Ich verlange, dass alle Akte der Höflichkeit, die ich ihm erzeige, ebenso viele Akte der Gottesfurcht sind! Amen.
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Liebe Grüße, Blasius