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RE: Verlust des Sündenbewußtseins
in Der Sündenfall. 24.08.2018 20:19von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber Blasius
Doch, das ist genau so !
Du weisst, dass ich auf Deinen Einwand an passender Stelle bereits geantwortet habe.
Speichere bitte die Antworten, dann musst Du nicht immer dasselbe fragen.
Her noch einmal meine Antwort:
++++
Mit der Erschaffung der Seele bei der Empfängnis geht auch die
personale Einzigartigkeit eines jeden sich ALS Mensch ( nicht "zum Menschen) entwickelnden natürlichen Ebenbild Gottes einher.
Durch die Seelengabe des Geistes / der Vernunft und des freien Willens wird eine jede Seele im natürlichen Bereich Gott-ebenbildlich.
Daher hat eine jeder Mensch - von der Empfängnis - diese unantastbare Würde.
Dies unabhängig von den sich im Entwicklungsstadium ALS Mensch einstellenden Behinderungen.
Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis
Warum die Betonung auf "natürliche" Ebenbildlichkeit ?
Hier müssen wir immer wieder auf die Tatsache des Sündenfalles zurückschauen.
Unsere Stammeltern - Adam und Eva - verloren durch ihre Einwilligung zur Sünde
das übernatürliche Ebenbild Gottes und auch die damit verbundenen Gaben !
Dies führte auch dazu, dass das natürliche Ebenbild verunstaltet wurde.
Das ganze nachfolgende Menschengeschlecht
- MIT AUSNAHME der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria -
ist mit der Erbsünde / Erbschuld belastet.
Die Erb-Sünde / Erb-Schuld war "geboren" !
(man beachte Erb-Schuld, nicht Erb-"Strafe" !
Alleine unser Herr und Gott Jesus Christus hat Sünde und Tod besiegt und dem Leiden den Sinn gegeben:
Jesus Christus: Sieger über Sünde und Tod
und uns die Kindschaft Gottes wieder geschenkt:
Die Taufe schenkt wieder die Kindschaft Gottes
Die charakterlichen und gesundheitlichen Verschiedenheiten der Menschen als natürliche Ebenbilder Gottes beruhen auf der Einzigartigkeit einer jeden mit Leib und Seele erschaffenen Person im grossen Kontext der Folgen der Erbsünde.
Gott erschafft niemals "Schlechtes"....
alleine lässt Seine für uns unergründliche Vorsehung die Folgen der Erbsünde zu, um auf diesen Seine Gnaden gedeihen zu lassen.
++++
Siehe bitte hier:
Der erschaffene Mensch: Einheit von Seele und Leib (2)
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Verlust des Sündenbewußtseins
in Der Sündenfall. 24.08.2018 20:30von benedikt • 3.365 Beiträge
Zitat:
Unsere Stammeltern - Adam und Eva - verloren durch ihre Einwilligung zur Sünde
das übernatürliche Ebenbild Gottes und auch die damit verbundenen Gaben !Zitatende.
Und damit begann die Problematik für die Menschheit -
Jedoch durch die Erlösungstat unseres Herrn Jesus Christus, bekamen wir wieder die Kindschaft Gottes -
Und was haben wir daraus gelernt und gemacht?
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Verlust des Sündenbewußtseins
in Der Sündenfall. 19.09.2018 23:59von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Eine sehr gute Abhandlung bin ich auf der
Seite der Petrus-Bruderschaft "kath-info.de" gestossen:
-
Licht aus, Gewissen an!
“Wir müssen der Gewissensentscheidung der Braut- und Eheleute in der Verkündigung und in der Pastoral mehr Raum geben.
Es ist gewiss die Aufgabe der Kirche, das Gewissen der Gläubigen zu bilden, aber das Gewissensurteil der Personen kann nicht ersetzt werden.”
Das meinte Kardinal Marx in seinem Wortbeitrag zur Familiensynode am 14. Oktober 2015.
Eine Aufwertung der Gewissensentscheidung wäre dann am Platz, wenn wir es heute in weiten Teilen mit einer Unterschätzung der Bedeutung und Rolle des individuellen Gewissensurteils zu tun hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Eine große Mehrheit der Katholiken hat kein Problem damit, sich unter Berufung auf das eigene Gewissen über die verbindliche Lehre der Kirche hinwegzusetzen, z.B. in Fragen der künstlichen Empfängnisverhütung oder vorehelichem Geschlechtsverkehr.
Das Problem ist nicht ein mangelndes Ernstnehmen des Gewissens, sondern der kirchlichen Lehre.
Bei genauerem Hinsehen könnte man den Eindruck gewinnen, dass dem
Gewissen die Rolle eines Ersatzerlösers zugewiesen wird.
Einem recht gebildeten Katholiken ist klar:
Vergebung der Sünden kann ich nur erlangen,
wenn ich meine Sünden bereue
und
u m k e h r e .
Der ]Dieb muss aufhören zu stehlen,
der Betrüger muss aufhören zu betrügen
und der Ehebrecher muss aufhören, die Ehe zu brechen.
Wenn Letzteres schwierig ist, weil die ehebrecherische Verbindung durch eine Zivilehe institutionalisiert wurde und aus ihr Kinder hervorgegangen sind, für die man Verantwortung trägt, besteht die Umkehr darin, fortan wie Bruder und Schwester zusammen zu leben.
Es kann vorkommen, dass sich ein Paar damit überfordert fühlt.
Wenn es im Moment seine Kräfte übersteigt, dann sollten sie die Enthaltsamkeit trotzdem als Fernziel anvisieren und bis dahin ernsthaft und beharrlich um die nötigen Gnaden beten.
Es ist klar, dass diese Gnaden, die einem die Kraft zu solchem Leben geben,
ohne Gebet nicht zu haben sind, andererseits aber langfristig auch nicht ausbleiben,
wenn man darum betet und sich nach Kräften bemüht, nach den Geboten Gottes zu leben.
Bis dann Letzteres wirklich gelingt, gilt es, die Spannung zwischen Ist- und Soll-Zustand auszuhalten und sich ehrlich als Sünder vor Gott zu bekennen.
Doch genau davon sind jene, die nun auf einschlägige Weise den Gewissensbegriff bemühen, weit entfernt.
Bei ihnen ist das Gewissen wie ein Deus ex machina, der sie von der Notwendigkeit der Umkehr erlöst.
Statt Reue und Umkehr ist es nun das individuelle Gewissensurteil, das sie von der Sünde befreit.
Die Sünde wird nichtdurch göttliches Erbarmen verziehen, sondern kraft eigenen Gewissensspruches als nicht existent erklärt.
Nicht die Sünde wird vor den Richterstuhl Gottes gestellt, sondern die kirchliche Lehre vor den Richterstuhl des eigenen Gewissens.
Nicht eigene Umkehr, sondern Reform der Lehre stehen auf der Agenda, um Ist- und Soll-Zustand wieder in Übereinstimmung zu bringen.
Es fehlt nicht an theologischen Weihen für diesen Umsturz der Ordnung.
Wie sich das anhört, können wir z.B. einer Besprechung des Buches von Andreas Wollbold über die Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen entnehmen.
Die Besprechung erschien in der einst renommierten Jesuitenzeitschrift Stimmen der Zeit (Oktober 2015, S. 718 f) und stammt aus der Feder von Hiltrud Schönheit, Vorstandsmitglied des Katholikenrats der Region München.
Sie lehnt eine Seelsorge ab, die “Betroffene gegen ihr Gewissen zum Einhalten von Kirchennormen” drängt. Während das Zweite Vatikanische Konzil noch lehrte,
dass das Gewissen sich am göttlichen Gesetz auszurichten und deshalb auf das kirchliche Lehramt zu hören habe (Gaudium et Spes, Art. 50),
dreht sich hier das Verhältnis um:
Dem Gewissen wird die Funktion zugewiesen, sich das Lehramt vom Hals zu halten. Das Gewissen wird zu einer richterlichen Instanz,
kraft derer sich der Einzelne selber von Schuld freispricht und das entgegengesetzte Urteil der Kirche zurückweist.
Es hört auf, ein Erkenntnisorgan zu sein, das dazu berufen ist,
die moralische Wahrheit zu erkennen, die ihm erst durch das Lehramt in aller Deutlichkeit aufleuchtet.
Das Gewissen gegen das Lehramt auszuspielen,
läuft auf die Empfehlung hinaus, das Licht auszuschalten,
damit das Auge besser sehen kann."
-
RE: Verlust des Sündenbewußtseins
in Der Sündenfall. 20.09.2018 10:00von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus.
Danke, lieber Aquila!
Zitat: Das Gewissen gegen das Lehramt auszuspielen,
läuft auf die Empfehlung hinaus, das Licht auszuschalten,
damit das Auge besser sehen kann."Zitatende.
Ich bin der Meinung:
Und ich dachte immer, nur mit dem "Zweiten" sieht man besser?
Jeder Mensch ist für sich sehr komplex und hat somit auch sein eigenes Sündenbewußtsein, was ihm nicht grundsätzlich von der Heiligen katholischen Kirche vorgegeben werden muß. In jedem Menschen wirkt die Gnade Gottes durch den Heiligen Geist. Er läßt ihm seine Schuld erkennen und bereuen -
Die Lehre der Heiligen Katholischen Kirche stellt für mich eine Orientierungshilfe dar; entscheidend ist für mich diesbezüglich und letztendlich mein Sündenbewußtsein, welches mir durch den Heiligen Geist gegeben wird -
Ich bin nicht als ein Heiliger auf die Welt gekommen, sondern als Mensch mit seinen Schwächen -
Wie ich denke, empfinde und bin, weiß nur einer "GOTT" - Vor IHM muß ich mich verantworten -
In Anbetracht der schrecklichen, bösen, unmenschlichen Dinge die in unserer Welt ablaufen, wünscht man sich schon manchmal, daß Licht auszuschalten, um wieder zu sich selber kommen zu können.
Es grüßt Dich herzlich Dein Bruder im Glauben, benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Verlust des Sündenbewußtseins
in Der Sündenfall. 29.07.2020 21:56von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Folgende Worte von Bischof von Regensburg Johann Michael von Sailer aus einem Hirtenbrief aus dem Jahre 1832 warnten schon früh vor dem Aufkommen eines
"zeitgemässen Unglaubens" im Mäntelchen der "aufgeklärten Selbstbestimmung", diesem Gift, welches die Verderbtheit ganzer Gesellschaften vorangetrieben hat und welches heute ungehindert in der "Freiheit" hedonistischer Auslebementalität versprüht wird.
Heute sammelt sich dieses Seelen-Gift u.a. im Becken des Kultes des Todes.
-
[....]
"Zwar ist es die Bestimmung der Kirche Christi auf Erden, daß sie kämpfe mit dem Bösen, und sie hat gekämpft vom Anbeginn an, und wird kämpfen bis ans Ende der Zeiten.
Aber darin stimmen doch alle besonnenen Beobachter überein,
daß der Kampf in unseren Tagen eine drohendere Gestalt angenommen, daß die feindlichen Angriffe heftiger, allgemeiner geworden, als je zuvor seit dem Sturze des alten Heidentums.
Denn der Unglaube, der in früheren Zeiten, einem Geächteten gleich, sich scheu verbarg,
hat nun gleichsam Bürgerrecht und Ehrenrang in der Gesellschaft erhalten, und ist, unter dem Namen Zeitgeist, eine öffentliche Macht geworden.
Er ist die Ausgeburt jener falschen Aufklärung, jener, im biblischen Sinne treffend bezeichneten Weltweisheit, welche, nachdem sie alle überlieferten Lehren, die bis dahin das Kleinod der Menschheit ausmachten, ohne Unterschied von sich geworfen und so die Quelle der lebendigen Wahrheit verlassen hatte, keine andere Wahrheit mehr gelten ließ, als die sie in den zerbrochenen Zisternen der sich selbst gelassenen Vernunft zu finden wähnte.
So ist es denn der erste und fruchtbar fortzeugende Grundirrtum dieser Weltweisheit,
daß sie, den Abfall der Menschheit von Gott und die dadurch gewordene Zerrüttung aller Dinge verkennend und ableugnend, den gegenwärtigen natürlichen (in Wahrheit aber unnatürlichen, weil gottlosen) Zustand des Menschen für den normalen hält, die unbändige Selbstsucht als das höchste Rechtsprinzip, und die Befriedigung aller Triebe des verdorbenen menschlichen Herzens
als unveräußerliches Menschenrecht aufstellt, und das unaustilgbare Gefühl des Unwohlseins,
welches der kranken menschlichen Natur innewohnt, zu beschwichtigen, und die mangelnde Glückseligkeit zu erreichen strebt durch gewaltsame Hinwegräumung aller vermeintlichen äußeren Hindernisse,
d. h. jener heilsamen Schranken, welche unter der Leitung der göttlichen Vorsehung in Staat und Kirche zur Rettung der Menschheit angeordnet sind;
während doch die Geschichte bis auf unsere Tage herab beweist, daß ein Volk ohne Gesetz und Religion, also ein Volk mit derjenigen Freiheit, welche das eigentliche Ziel so vieler Wortführer des Zeitgeistes ist, in eine Herde wilder, sich selbst zerfleischender Raubtiere ausartet.
Indes konnte es nicht fehlen:
es mußte eine Lehre, die sich den Gelüsten des Herzens so sehr empfahl, bald zahllose Anhänger gewinnen, um so mehr, da sie, von den höheren Ständen ausgehend, mit jener Macht der Autorität, die sie der Wahrheit abgesprochen hatte, den niederen Ständen sich aufdrang.
Gegenwärtig ist sie nun auch in die untersten Klassen eingedrungen; wie ein Gift wühlt sie in den innersten Eingeweiden der Menschheit, zerrüttet das einzelne häusliche Leben, und veranlaßt in dem Gesamtleben alle jene Zuckungen, welche Europa krampfhaft bewegen.
[....]
Ein großer Teil derer, welche zu den Gebildeten gehören oder gehören wollen, sind,
verlockt durch die Lehren, welche sie aus Büchern, im Umgange, selbst zum Teil auf den Hochschulen empfingen, dem Unglauben anheim gefallen.
Eine positive, geoffenbarte Religion, eine Religion mit Geheimnissen, gegründet auf das Geheimnis aller Geheimnisse:
Gott ein Mensch geworden, der Gott-Mensch am Kreuze gestorben für das Heil der verlorenen Welt;
eine Religion, die vor allem Glauben, Demut, Selbstverleugnung, Gebet fordert;
eine Religion, als deren Bewahrerin sich eine sichtbare Kirche, mit Lehramt, Priestertum, Sakramenten ankündigt: das ist ihrem stolzen Sinne eine Torheit, ihrem Gelüste ein Ärgernis.
Wollt Ihr ihr Glaubensbekenntnis hören?
«Religion! nun ja, die gehört so mit zur Bildung; aber ein Gebildeter macht sie sich selbst nach seinem Bedürfnis;
Verehrung der Gottheit in der Natur und im frohen Genusse des Lebens;
in einer schlaflosen Nacht ein Blick zu den Sternen hinauf, und der Wunsch, dort einmal ungetrübt glücklich zu sein: das ist die Summe der Religion eines gebildeten Mannes.
— Christus: ein weiser Mann, ein Menschenfreund, der sein Volk vom Priesterjoche befreien und zur reinen Vernunft zurückführen wollte;
aber ein Tor, daß er sich darum kreuzigen ließ;
— Gebet: die kindische Anmaßung des Eingreifen-Wollens in das eiserne Rad des Schicksals;
— Kirche, Priestertum, Sakramente: eine spätere Erfindung schlauer, hab- und herrschsüchtiger Pfaffen, begünstigt und benutzt von noch schlaueren Despoten als Kappzaum des Volkes,
aber unverträglich mit dem Geiste unseres aufgeklärten Zeitalters;
ein Sklavenjoch (setzen manche hinzu), das endlich auf den Schädeln der Pfaffen und Tyrannen zerschellt werden muß.»
Das ist die Sprache des Unglaubens, die auch unter uns, so oder anders, nicht mehr bloß heimlich geflüstert, sondern laut genug gesprochen wird;
die in zahllosen Erzeugnissen der Presse, in Geschichtsbüchern, Romanen, Zeitschriften und Tagesblättern widerhallt, und die vorzüglichste Würze der sogenannten Geistesbildung ausmacht, die täglich dem lesegierigen Publikum geschäftig gespendet wird.
Auch den unteren Volksklassen hat sich diese Lehre, durch Wort und Beispiel gepredigt, bereits mitgeteilt, und wenn auch nicht so sehr auf die Köpfe, so hat sie in praktischer Anwendung um so mehr auf die Gesinnung, auf die Sitten des Volkes gewirkt;
und hier, wo alles sogleich unmittelbar derb und kräftig ins Leben tritt, zeigt sich ihre zerstörende Wirkung am handgreiflichsten."
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