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Papst Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
in Nachrichten 08.12.2017 15:26von Blasius • 3.929 Beiträge
Papst Franziskus \ Begegnungen
Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
Papst Franziskus im Gebet - ein Archivbild
06/12/2017
Die Vaterunser-Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“ ist in dieser Formulierung „keine gute Übersetzung". Das hat Papst Franziskus beanstandet. Es sei nicht Gott, der den Menschen in Versuchung stürze, um dann zuzusehen, wie er falle, sagte der Papst. „Ein Vater tut so etwas nicht: ein Vater hilft, sofort wieder aufzustehen. Wer dich in Versuchung führt, ist Satan", so Franziskus. Er äußerte sich in einem Interview des italienischen Fernsehkanals TV2000, das am Mittwochabend auf Sendung geht.
Der Papst verwies auf einen Beschluss der französischen Bischöfe, die offizielle Übersetzung des Vaterunsers zu ändern. In katholischen Gottesdiensten in Frankreich lautet die betreffende Bitte seit dem ersten Adventssonntag: „Lass uns nicht in Versuchung geraten“. Der Papst äußerte sich in einer Kurzserie zu den Vaterunser-Bitten.
Im Zusammenhang mit der französischen Initiative hatten auch Theologen im deutschen Sprachraum eine Anpassung verlangt. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer warnte hingegen vergangene Woche vor einer „Verfälschung der Worte Jesu“. Die Vaterunser-Bitte „führe uns nicht in Versuchung" sei in dieser Formulierung bei den Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert. Es gehe nicht an, Jesus diesbezüglich zu korrigieren, so der frühere Dogmatikprofessor. Gleichwohl müssten und könnten diese Worte so erklärt werden, „dass das Gottesbild nicht verdunkelt wird“.
(kna 06.12.2017 gs)
http://de.radiovaticana.va/news/2017/12/...setzung/1353215
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Kirche \ Die deutschsprachige Kirchen
D: „Führe uns nicht in Versuchung“ ist präzise Übersetzung
Professor Thomas Söding
08/12/2017
Nach Papst Franziskus Einlassung zur Vaterunser-Übersetzung kocht die Diskussion um den Passus „Und führe uns nicht in Versuchung“ wieder hoch:
Wird Gott hier missverstanden? In Frankreich haben die Bischöfe beschlossen, diese Stelle in
„Und lass uns nicht in Versuchung geraten“ zu übersetzen.
Der Bibelforscher und Professor an der Ruhr Universität Bochum, Thomas Söding, sagt im Gespräch mit dem Kölner Domradio, dass die Diskussion eines aufzeige:
das Gebet dürfe nicht einfach „heruntergeleiert werden“. „Die Übersetzung ist älter als nur 50 Jahre und es ist die richtige Übersetzung des griechischen Wortlauts, der für uns die älteste Traditionsgestalt ist – das heißt, wenn man daran etwas ändern will, muss man im Grunde an der gesamten Jesus-Tradition des Neuen Testaments etwas ändern“, so Söding.
Die Übersetzung aus dem Griechischen sei „sehr genau im Deutschen“. Man könne leichte Varianten überlegen, aber „Führe uns nicht in Versuchung“ sei präzise.
„Es ist auch der lateinischen Bibelübersetzung entsprechend, die an dieser Stelle ebenfalls sehr genau ist. Das heißt, sie ist provokativ, sie ist herausfordernd und genau deswegen reden wir darüber“, fügt Söding an.
Nun hatte Franziskus selber auf einen Beschluss der französischen Bischöfe verwiesen, die offizielle Übersetzung zu ändern. In französischen Gottesdiensten heißt es seit dem ersten Adventssonntag eben: „Lass uns nicht in Versuchung geraten.“ Söding:
„Das ist meines Erachtens keine Übersetzung, sondern eine Paraphrase. Man muss dazu sagen, dass es in den französischen Kirchen früher hieß: ,Unterwerfe uns nicht der Versuchung´ – und das wäre in der Tat ein brutales Gottesbild. Das war nötig, es zu verändern. Aber meines Erachtens hat man da des Guten zu viel getan und das Gottesbild ein wenig weichgezeichnet. Die Sache ist ja sehr ernst. Wenn ich an Gott eine Bitte richte, so wie Jesus mich zu beten gelehrt hat, dann versuche ich Gott nicht zu etwas zu bewegen, was er nicht von sich aus auch täte.
So wie Jesus das in Gethsemane gebetet hat: Nicht mein Wille geschehe, sondern deiner. Das ist die Grundhaltung des Gebets. Das heißt, wenn gebetet wird ,Führe uns nicht in Versuchung´, ist nicht Gott als Monster gezeichnet, sondern es wird zum Ausdruck gebracht: Würdest du mich in Versuchung führen, ich würde nicht bestehen. Aber danke, dass du es nicht tust, und das bringe ich dir gegenüber zum Ausdruck.“
(domradio 08.12.2017 mg)
http://de.radiovaticana.va/news/2017/12/08/d_„führe_uns_nicht_in_versuchung“_ist_präzise_übersetzung/1353652
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Im Aramäischen heißt es: „Lass retten uns aus unserer Versuchung“
Liebe Grüße, Blasius
RE: Papst Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
in Nachrichten 08.12.2017 20:57von Aquila • 7.242 Beiträge
Ist es denn zu fassen ?
Was soll denn noch alles "menschengenehm" krummgebogen werden ?
Noch mehr Verwirrung ????
In der Alten Messe wird sich ohnehin niemals etwas ändern.....
dort bleibt "et ne nos inducas in tentanionem"....
d.h. "und führe uns nicht in Versuchung !
Wie wäre es statt nach dem Munde der "zeitgemässen Mehrheit" zu reden, dieses uns von unserem Herrn gelehrte Gebet
glaubensvertiefend gem. der hl. Tradition auszulegen?!
So wäre es ein Leichtes, darzulegen,
dass ohne Sieg über die Versuchungen niemand die Krone der Glückseligkeit erlangen kann.
Alle grossen Heiligen mussten teils "bis aufs Blut" mit Versuchungen kämpfen....
und bestehen.
Dies mit Hilfe der Gnade des Heiligen Geistes.
Wenn Gott eine Versuchung zulässt, so niemals über unsere Kräfte und immer mit den nötigen Gnaden, um bestehen zu können.
Ja, unser Herr prüft uns !
Gerade auch durch die Zulassung von Versuchungen.
Der Mensch muss sich hier auf Erden im Glauben bewähren....und sich die Glückseligkeit verdienen.
Wie müssen wir nun "und führe uns nicht in Versuchung" verstehen ?
Genau in diesem Sinne der Unterscheidung zwischen freiwilligem sich der Sünde aussetzen und der Prüfung.
Der hl. Alphons Maria v. Ligouri:
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"Deshalb müssen wir täglich bei unserm Gebete mehrmals die Bitte des Vater unsers wiederholen:
Und führe uns nicht in Versuchung,
d. h. lass nicht zu, o Herr, daß ich mich einer Gefahr zur Sünde aussetze, böse Gelegenheiten selbst aufsuche oder dieselbe nicht fliehe. —
Siehe also, christliche Seele, so spricht ein Heiliger, willst du seinen Worten kein Gehör geben?
Überdenke die Worte noch einmal:
„Schwerlich wird selig werden, wer sich freiwillig in eine Gelegenheit zur Sünde begibt,"
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Nicht von ungefähr folgt
auf die Bitte "Führe uns nicht in Versuchung"....
die Bitte "sondern erlöse uns von dem Bösen":
Der hl. Gregor v. Nyssa:
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„Führe uns nicht in Versuchung“ das heißt,
laß uns nicht in die Verderbnisse des Lebens geraten,
„sondern erlöse uns vor dem Bösen", der die Herrschaft in dieser Welt führt und vor dem wir beschützt werden mögen durch die Gnade Christi.
Denn ihm gebührt Ehre und Herrlichkeit zugleich mit dem Vater und dem Heiligen Geiste,
jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
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Oder mit anderen Worten....es ist die Bitte sich nicht der Gefahr der Sünde auszusetzen.
Aus einer Predigt von Hw Stephan Müller:
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Im Vater unser bitten wir:
Und führe uns nicht in Versuchung.
Gemeint ist:
Wir bitten um den Geist der Unterscheidung, dass wir erkennen,
was Versuchung, Zustimmung und Prüfung ist, welche Folgen die Sünde hat.
Wir bitten Gott, dass er uns von den Versuchungen, die aus uns selber kommen befreit, uns die Kraft schenkt, die Versuchungen zu überwinden und zu siegen.
Maria, Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns. Amen."
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Verführungen der Welt / Versuchungen (7)
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RE: Papst Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
in Nachrichten 08.12.2017 22:45von Blasius • 3.929 Beiträge
Voderholzer warnt vor Verfälschung der Vaterunser-Bitte
Regensburger Bischof warnt vor einer Verfälschung der Vaterunser-Bitte
„und führe uns nicht in Versuchung“
Regensburg (kath.net/pbr)
Vor einer Verfälschung der Worte Jesu hat der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gewarnt. Die Vater-unser-Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“ sei genauso bei Matthäus und Lukas überliefert, und es gehe nicht an, Jesus zu korrigieren. Man müsse diese Worte erklären, aber man könne sie auch erklären in einem Sinne, dass das Gottesbild nicht verdunkelt wird. Bischof Voderholzer verweist in diesem Zusammenhang auf eine Predigt zum 1. Fastensonntag zum Evangelium von den Versuchungen Jesu (Siehe Predigt unten!). Viel gravierender sei im Hinblick auf die Gefährdung des Gottesbildes die Leugnung der kirchlichen Lehre von der Erbsünde. Wo die Sünde (und damit die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen) nicht in der Verfehlung der menschlichen Freiheit begründet wird, bleibt nur, Gott selbst für das Böse verantwortlich zu machen nicht nur im Sinne des Zulassens, sondern im Sinne der aktiven Urheberschaft. Das aber stehe tatsächlich im Widerspruch zum christlichen Gottesbild.
Siehe dazu auch diese Predigt von Bischof Voderholzer
zum 1. Fastensonntag, 22. 2. 2015: Was heißt: „Und führe uns nicht in Versuchung“?
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!
Als Bischof werde ich immer wieder einmal auf die 6. Vater-Unser-Bitte angesprochen. Es ist die Bitte: „Vater, … und führe uns nicht in Versuchung“. Viele Mitchristen tun sich schwer beim Gedanken, der bei dieser Bitte ja scheinbar vorausgesetzt ist, Gott der Vater könne uns Menschen in Versuchung führen, Gott könne ein Interesse daran haben, uns aufs Glatteis zu führen und uns straucheln zu sehen. Regelmäßig kommt dann auch der Vorschlag, die Formulierung der Bitte abzuändern und zu sagen: „Führe uns in der Versuchung“, oder „führe uns durch die Versu-chung“ oder ähnlich. Vielleicht sind ja auch unter Ihnen Mitchristen, die ähnlich denken und denen dieser Vorschlag aus dem Herzen spricht.
Auszug aus: http://kath.net/news/61859
RE: Papst Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
in Nachrichten 11.12.2017 10:00von Mariamante • 391 Beiträge
Das Jakobusevangelium sagt sehr klar, dass Gott nicht in Versuchung führt- sondern dass der Mensch von seinen eigenen Begierden in Versuchung geführt wird.
Wenn Papst Franziskus die missverständliche Übersetzung völlig zurecht korrigiert, dann siegt hier offensichtlich der Geist über den Buchstaben- und das ist auch gut so. Denn der Geist macht lebendig- der Buchstabe tötet.
Die Aussage, dass Gott in Versuchung führe ist schlichtweg falsch und irreführend. Diese Vater - Unser- Bitte habe ich daher schon seit längerer Zeit im Sinne "Lass nicht zu dass wir in der Versuchung fallen" gebetet.
Gelobt sei JESUS CHRISTUS
RE: Papst Franziskus bemängelt Vaterunser-Übersetzung
in Nachrichten 11.12.2017 10:39von Simeon • 459 Beiträge
Ich habe das Gefühl, dass viele meinen und denken, alles was Neu, folglich auch automatisch gut und richtig sein muss - und das alte dann somit auch "unmodern" und "veraltet, verostet" etc.. Dem ist aber sehr oft nicht so.
Deswegen find ich diesen Schritt vom Papst -(meine Meinung) - sehr riskant. Es scheint (s)eine Privatmeinung zu sein. Wenn er als stellvertreter Christi und Oberhaupt der kath. Kirche so eine Aussage macht, kann man das ganz leicht für sich falsch interpretieren und meinen, dass man sich auch in vielen anderen Bereichen (der kirchl. Dogmatik vielleicht? ) immer mehr und mehr Neuerungen öffnen kann und sollte. Der Papst macht ja immer den ersten Schritt.
Die Kernbotschaft des Papstes für mich lautet:
(Ich drücke es mal vorsichtig aus): "Wir müssen alles erneuern, denn alles ist veraltet und unmodern.
Wir bekommen mehr Anhänger, wenn wir mit der Welt mitgehen und uns anpassen und alles "moderner verpacken"" Setz euch ein für das NEUE!
Den Eindruck habe ICH.
Und ich finde das schlimm. Denn unsere Kirchenväter haben jahrhunderte lang diese Kirche aufgebaut und nicht alleine - sondern der Heilige Geist hat gleitet und gelenkt. Jetzt alles aufm Kopf zu stellen, kann nicht richtig sein.
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