Liebe Kristina!
Gottes Segen. Menschen mit anderen Überzeugungen werden mitunter als Ketzer, Häretiker, als vernagelt, borniert oder halsstarrig bezeichnet- es hat sogar mal jemand gemeint, so ein Ketzer hätte umgebracht gehört. Vielleicht erinnerst du dich an solche Aussagen. Ist natürlich schlimm und sollte nicht so sein. Der Ausdruck wurde ja auch konjunktivistisch verwendet, wie manche dies oder jenes einschätzen könnten.
Was mich ein wenig verwundert ist das: Aus den bisherigen Zitaten, Predigten zum Thema "Führe uns nicht in Versuchung" geht nach meiner naiven Einschätzung hervor, dass es bei Theologen und mitdenkenden Christen ohnehin klar ist, dass diese Bitte bedeutet, dass Gott uns in der Versuchung bewahren möge- und nicht dass Gott eine Art Versucher ist, der mit uns herumspielt.
Wenn also vernünftigerweise klar ist, dass es nicht Gott ist, der uns versucht, sondern dass es unsere eigenen verkehrten Neigungen sind, Folgen der Erbsünde oder auch die Dämonen und der Teufel - dann wirkt es auf mich ein wenig widersprüchlich, warum man eine Formulierung der Vater- Unser- Bitte die das auch klarer zum Ausdruck bringt, ablehnt.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon seit vielen Jahren diese Bitte für mich innerlich so formuliere wie z.B. "Lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen"- und im allgemeinen Gebet mit der Gemeinde um nicht allzu sehr aufzufallen: "Führe uns nicht in die Versuchung".
Wenn nun Papst Franziskus die missverständliche Formulierung korrigiert sehen möchte, ist das natürlich für jemand wie mich, der diese Formulierung seit Jahren als problematisch empfindet, eine Bestätigung. Ich glaube ich habe darüber schon vor längerer Zeit auch in diesem Forum entsprechende Kommentare geschrieben.
Mit herzlichen Segensgrüßen für eine gnadenvolle hl. Adventzeit