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#1

„Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“

in Nachrichten 29.10.2016 17:30
von Blasius • 3.929 Beiträge

Kirche \ Die deutschsprachige Kirchen




„Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“




Der Papst lächelt eine Luther-Statue an - OSS_ROM

14/10/2016 09:31

Der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl plädiert dafür, das anstehende Reformationsgedenken nicht nur als Festjahr zu begehen, sondern es zu nutzen, um der Ökumene einen neuen Schwung zu geben.

Konkret erhofft sich der Ökumene-Experte Fortschritte bei der Frage der Eucharistiegemeinschaft: Ein gemeinsames Papier zu der Frage sei „längst überfällig“ - schließlich seien die theologischen Vorarbeiten schon weit gediehen, „aber es fehlt die letzte Konsequenz“. Für diese erhoffe er sich nun den Rückenwind des Reformations-Gedenkjahres, so Krätzl im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress.
Konkrete Fortschritte seien um so dringlicher, wenn man bedenke, dass der zentrale, bis dato kirchentrennende Stolperstein - die Frage der Rechtfertigung - mit einer gemeinsamen Erklärung bereits 1999 aus dem Weg geräumt wurde. Damals habe Kardinal Walter Kasper die Hoffnung geäußert, dass ein ähnliches Dokument zur Eucharistie bald folgen könne, erinnerte sich Krätzl. Nachdem nun 17 Jahre ins Land gegangen seien, sei es dringend Zeit, an dieses ökumenische Ziel zu erinnern: „Ich glaube, da ist das kommende Luther-Jahr ein guter Ansporn, in diese Richtung einen Schritt weiterzugehen.“

Der Klärung harre außerdem noch die Frage, was überhaupt das Ziel der Ökumene heute sei, so der Weihbischof weiter. „Das scheint heute nicht mehr so klar zu sein - und auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort.“ Insgesamt hoffe er, dass das Reformationsgedenken auch ein „Jahr der Besinnung“ werde, in dem sich alle christlichen Konfessionen gleichermaßen fragen sollten, welchen Anteil an der Reformation sie selbst verantworten hätten. „Insofern halte ich auch Bußgottesdienste für richtig, da an der Reformation viele gleichermaßen 'schuld' hatten und Leid verursacht haben.“

Die Nachrichtenagentur Kathpress sprach außer mit Weihbischof Krätzl auch mit dem lutherischen Bischof Michael Bünker – schließlich naht der 31. Oktober, der Reformationstag, an dem das Gedenken an den Beginn der Reformation ins entscheidende Jahr geht. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht haben, vor genau 99 Jahren somit; das Datum gilt als Initialzündung der Reformation. Doch Bünker sagt, Glückwünsche zum Jubiläum nehme er zwar gerne entgegen, zum Geburtstag seiner Kirche wolle er sich aber freilich nicht gratulieren lassen. Denn: „Die Geburtsstunde der evangelischen Kirche war nicht 1517, sondern zu Pfingsten vor rund 2.000 Jahren, und das gilt für alle Kirchen der Welt!“
Die Vorbereitung auf das Jahr 2017 laufen in den evangelischen Kirchen schon seit Jahren. Das Jahr 2013 stand innerkirchlich im Zeichen der Diakonie, 2015 wurde ein ganzes Jahr lang die Bildung in den Mittelpunkt gestellt und 2017 ist es schließlich das „Jahr des Glaubens“. Damit seien drei wesentliche Pfeiler des reformatorischen Anliegens auch schon beschrieben, erläuterte der Bischof.

Zwei Aspekte, die die evangelischen Kirchen dabei in besonderer Weise auszeichnen würden: Freiheit und Verantwortung. „Wie lebt man als Christ die Freiheit eines Christenmenschen, wie übernimmt man in rechter Weise Verantwortung für sich selbst, den Mitmenschen und schließlich für die ganze Welt?“
Im Zuge des Reformationsjubiläums solle vor allem aber auch deutlich werden, „was die zahlenmäßig kleine Minderheit der Evangelischen in Österreich für diese Land und die Gesellschaft nicht alles leistet“, so Bünker. In besonderer Weise solle dies auch beim großen Reformationsfest auf dem Wiener Rathausplatz am 30. September 2017 zum Tragen kommen. Dabei sollen vor allem auch die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt stehen.

Bünker ist nicht nur lutherischer Bischof von Österreich, sondern auch Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). In dieser Funktion ist er u.a. auch für die europaweiten Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum mitverantwortlich. Er betont den universellen Charakter des Reformationsgedenkens. „Die Reformation gehört nicht den Deutschen und nicht den Europäern, sondern der ganzen Welt.“ Weltweit sei das Christentum im Wachsen, und so auch die evangelische Kirchen. Um diese weltweite Dimension sichtbar zu machen, wird der Lutherische Weltbund, dem 145 Kirchen angehören, die mehr als 72 Millionen Menschen vertreten, die nächste Vollversammlung im Mai 2017 in Windhuk/Namibia abhalten.

Auf die ökumenische Dimension des Reformationsjubiläums angesprochen, bekräftigte Bünker einmal mehr, dass bei aller Feierlichkeit zugleich auch das Bedauern über die Kirchenspaltung und die damit einhergehende gegenseitige Gewalt im Mittelpunkt stehen müsse. „Wir sollten einander auch unsere Schuld eingestehen“, sagte der Bischof. Zugleich gelte es dankbar auf den ökumenischen Dialog der vergangenen Jahrzehnte zu blicken. Inzwischen habe sich auch in der katholischen Kirche ein neues Luther-Bild etabliert.
(kap 14.10.2016 sk)

http://de.radiovaticana.va/news/2016/10/...2%80%9C/1265057


zuletzt bearbeitet 29.10.2016 17:31 | nach oben springen
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#2

RE: „Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“

in Nachrichten 29.10.2016 21:53
von Aquila • 7.242 Beiträge

Lieber Blasius, liebe Mitleser


Dieses traurige Bild zeigt das ganz Dilemma eines aus dem Ruder gelaufen "Ökumenismus".
Luther als " Vorsitzender" der ökumenischen Versammlung....?!
Zum Artikel bei der "Jubelseite" radiovatican nur einige kurze Anmerkungen :

- Eine wie auch immer gedachte "Eucharistiegemeinschaft" ist völlig
ausgeschlossen.
Unterschied zwischen römisch-katholischem hl. Messopfer und evangelischem Gottesdienst (Abendmahl)


- Es existieren keine "evangelischen Kirchen" oder sonstwelche "Kirch-en".
Alleine die von unserem Herrn und Gott Jesus Christus auf den Felsen Petri eingesetzte Kirche als der mystische Leib Christi ist die Kirche .....
die eine heiligen katholischen und apostolischen Kirche.
Die eine heilige katholische und apostolische Kirche


- Damit ist auch gesagt, dass niemals von einer " Kirchenspaltung" gesprochen werden kann....
vielmehr von einem Abfall von der Heiligen Mutter Kirche durch die protestantischen Irrlehrer.
Kardinal Kasper: Das Fest Peter und Paul – ein ökumenischer Auftrag




Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 29.10.2016 22:09 | nach oben springen
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#3

RE: „Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“

in Nachrichten 30.10.2016 20:44
von Blasius • 3.929 Beiträge

Heute: 30.10.2016
Aktuelle Ausgabe: 43 vom 23.10.2016


Willkommen daheim!


Rückkehrökumene: Rom denkt über eine Teilkirche für Lutheraner nach.

Ach ja, die Ökumene: Nach dem letzten Wochenende befindet sie sich im emotionalen Schleudergang. Der Chef der Glaubenskongregation im Vatikan will eine lutherische Abteilung unterm Dach der katholischen Kirche errichten; gleichzeitig fordert der Papst heilende Gesten für die Ökumene; die katholischen Bischöfe grübeln über einer neuen Unzufriedenheits-Studie und Margot Käßmann verteidigt vermeintlich ökumeneschädliche Luther-Legenden. Kaleidoskop einer erstaunlichen Debatte.

Da braut sich was zusammen: Der Vatikan verstört mit Rückhol-Fantasien die deutsche Ökumeneszene.





Foto: Hamik-Fotolia / Montage: Halke

Schon als Regensburger Bischof war Gerhard Ludwig Müller immer für einen Aufreger gut. Seit einem halben Jahr ist Müller nun Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan und hat vor zwei Wochen einen echten Coup gelandet. Man denke darüber nach, ließ der Kardinal verlauten, ein lutherisches Ordinariat innerhalb der römisch-katholischen Kirche zu errichten (das Sonntagsblatt berichtete). Anfang 2011 hatte der Vatikan bereits ein solches - rechtlich selbstständiges - Ordinariat für Anglikaner eingerichtet, die mit dem Kurs der Anglikanischen Kirche unzufrieden sind, aber nicht gleich übertreten wollen.

Ein kuscheliges Asyl im Schoß der wahren Kirche für unzufriedene Lutheraner, die gern ein bisschen katholischer wären, und trotzdem ihre »legitimen Traditionen« beibehalten wollen? Die evangelischen Bischöfe kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

»Rückkehrökumene«, wetterte der Catholica-Beauftragte der VELKD, Friedrich Weber, und empörte sich über »unökumenische Aufforderungen zum Seitenwechsel«. EKD-Ratspräsident Nikolaus Schneider war etwas diplomatischer und nannte das Personalordinariat für Lutheraner ein »falsches Signal« - wo doch gerade alle so eifrig versuchen, maximal-ökumenische Feierlichkeiten für das Lutherjubiläum 2017 hinzukriegen. Schneiders Erstaunen entlud sich lediglich in dem Satz: »Ich hatte gehofft, dass wir im ökumenischen Gespräch über dieses Stadium längst hinausgekommen sind.« Doch man solle, so Schneider, die Sache nicht überbewerten: Es gebe keine »nennenswert große Zahl lutherischer Christen, die sich ein vatikanisches Personalordinariat ersehnten«.

Aber vielleicht gäbe es in Deutschland eine nennenswerte Zahl Katholiken, die - ohne ihre legitimen Traditionen aufzugeben - gern ein bisschen evangelischer wären?

Die neueste katholische Milieustudie ließe diesen Schluss durchaus zu. Die Kirche müsse sich ändern, wenn sie weiterbestehen wolle, heißt es in der Studie »Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus«, die das Marktforschungsinstitut »Sinus« im Auftrag mehrerer katholischer Ordinariate und Hilfswerke erstellt hat. Die Befragten hätten deutlichen Unmut gegenüber der aktuellen Kirchenleitung geäußert. Selbst in den traditionellen und bürgerlichen Milieus fordere die Mehrheit der Katholiken mehr Laienrechte, Veränderungen beim Zölibat, eine liberalere Sexualmoral und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt. Doch trotz aller Kritik denken, so die Studie, bislang nur wenige Katholiken ernsthaft über einen Austritt nach.

Also vielleicht doch ein evangelisches Ordinariat für Katholiken innerhalb der EKD? Niemand in der evangelischen Kirche käme ernsthaft auf diesen Gedanken.

Belastende Legendenbildung?

Zurück zu erfreulicheren Themen, zum Beispiel den großen Lutherfestspielen, die für 2017 geplant sind. Doch auch hier knirscht es im ökumenischen Getriebe: Der Göttinger Historiker Hartmut Lehmann hatte Lutherbotschafterin Margot Käßmann dafür kritisiert, dass sie am »historisch widerlegten Thesenanschlag« und am ebenfalls historisch nicht korrekten Lutherzitat »Hier stehe ich, ich kann nicht anders« festhalte. Diese Lutherlegenden würden auf katholischer Seite die Ökumene-Bemühungen belasten. »Nicht nachvollziehbar«, kanzelte Käßmann den Kritiker ab. Es sei allgemein bekannt, dass der Luther-Satz auf dem Wormser Reichstag eine »Zusammenfassung von Luthers Haltung« sei. Es werde aber deutlich: »Legenden treffen immer auch einen wahren Kern.«

Gerade die katholische Kirche mit ihren Heiligenlegenden müsste das wissen.

Herrje, Ökumene, was ist bloß los? Wo doch sogar Papst Benedikt anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen festgestellt hat, dass der Dialog der Konfessionen keine Ergebnisse bringen werde, »wenn er nicht von konkreten Gesten begleitet wird, die die Heilung der Beziehungen begünstigen.«

Die Geste seines obersten Glaubenswächters Gerhard Ludwig Müller kann er nicht gemeint haben.

Kreative Gemeinde - die besten Projekte und Initiativen der bayerischen evangelischen Kirchengemeinden


Susanne Schröder/epd/KNA

http://www.sonntagsblatt.de/news/aktuell/2013_06_10_01.htmR


zuletzt bearbeitet 30.10.2016 20:53 | nach oben springen
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#4

RE: „Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“

in Nachrichten 31.10.2016 20:58
von Aquila • 7.242 Beiträge

Liebe Mitglieder, liebe Mitleser

Als traditionsverbundener Katholik wird man je länger je mehr fassungslos ob der "ökumenischen" Sonderbarkeiten - um es noch vornehm auszudrücken - unter Papst Franziskus.
Dieser hat heute im schwedischen Lund eine "gemeinsame Erklärung" mit den Lutheranern unterschrieben .....
dort heisst es.....unfassbarerweise:

-

"Während wir eine tiefe Dankbarkeit empfinden für die geistlichen und theologischen Gaben, die wir durch die Reformation empfangen haben,
bekennen und beklagen wir vor Christus zugleich, dass Lutheraner und Katholiken die sichtbare Einheit der Kirche verwundet haben.....

-

"Tiefe Dankbarkeit für geistliche und theologische Gaben durch die Reformation." .....????

Ein Papst,
der "tiefe Dankbarkeit" für die protestantischen Irrungen und Wirrungen empfindet .....????
denn nichts anderes sind die ang. "geistlichen und theologischen Gaben" des Protestantismus !

Und dass auch Katholiken die "sichtbare Einheit der Kirche verwundet haben" ????
Wo soll dieser "ökumenische Blindflug" bloss noch enden ?

Wie soll man es deuten, dass rund um und auch in Rom ( die päpstliche Basilika war auch betroffen ! ) die Erde vermehrt bebt.....?!


http://www.katholisches.info/2016/10/31/...vor-den-mauern/

http://kath.net/news/57294



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 01.11.2016 00:34 | nach oben springen
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#5

RE: „Lutherjahr sollte auch ökumenische Fortschritte bringen“

in Nachrichten 31.10.2016 21:42
von Andi • 1.077 Beiträge

Es ist nun soweit gekommen das man das 1.mal in der Kirchengeschichte gegen einen Papst der vermutlich sogar zu Unrecht Papst ist beten muß.


Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
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