Liebe Kristina!
Gottes Segen. Möge jeder Tag ein Hochfest des HEILIGEN GEISTES sein.
Warum ich kritisch bin, (krinein kommt von unter- scheiden) ist einfach zu erklären: Ich sehe hier klar Verhaltensweisen, die sich mit dem katholischen Glauben nicht vereinbaren lassen. Wenn es arrogant ist, sich gegen Ungerechtigkeiten, Beschimpfungen zu wehren- gut- dann bin ich eben "arrogant".
Wenn ich dieses oder jenes unbarmherzige Verhalten kritisiere, dann verurteile ich euch nicht- sondern helfe euch doch und spreche euch nicht pauschal Barmherzigkeit ab- sondern nur in jenen konkreten Fällen wo ich das wahrnehme.
Nun muss ich (wie Paulus) auch anfangen mich zu rühmen- wenn du das schon vorgibst:
Da ich meiner Meinung nach auch aus Liebe zu JESUS CHRISTUS und zu seiner Kirche Nächstenliebe praktiziere und als Ministrant z.B. ehrenamtlich tätig bin- empfinde ich es schon als sehr befremdlich, wenn "Forenlieblinge" wie Stephanus mir den katholischen Glauben absprechen, mich als Lügner, Betrüger und geistig verwirrt hinstellen- weil ich eben nicht in allem seiner Meinung bin.
Mir scheint da ist jemand von seiner Rechtgläubigkeit derart überzeugt, dass er andere verbal niederprügelt, wenn jener sich die geringste andere Sichtweise erlaubt. So geht´s nicht. Und wer zu Unrecht schweigt, macht sich mitschuldig.
Zu diesen Quereleien wäre ein der hl. Teresa von Avila zugeschriebenes Gebet ganz gut zu bedenken- das ich natürlich auch auf mich zuerst anwendbar sehe:
Teresia Avila: Gebet des älter werdenden Menschen
O Gott, Du weißt besser als ich, daß ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde,
Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein. Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben – aber Du verstehst, o Gott, daß ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.
Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen.
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.
Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir die Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Lehre mich die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann.
Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein – mit Ihnen lebt es sich so schwer -, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.
Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir, o Gott, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.
Teresa von Avila (1515 – 1582)