Kardinal Burke in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Verità:
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Kehren wir zu den Dubia zurück. Manche haben unterstellt, daß die vier Kardinäle sich untereinander uneinig seien. Stimmt das?
Kardinal Burke:
Das ist völlig falsch.
Wir sind uns einig, und deshalb will ich keine Spekulationen über eventuelle nächste Schritte zu unserer Initiative anstellen.
Wenn wir solche setzten werden, tun wir es, nachdem wir uns dazu beraten haben.
La Verità: Denken Sie denn noch, daß der Papst auf Ihre Dubia antworten wird?
Kardinal Burke:
Wir erwarten nach wie vor eine Antwort vom Papst als unserem höchsten Hirten. Keine Antwort zu erwarten, wäre nicht respektvoll gegenüber seinem Amt.
La Verità: Für viele gibt es die Antwort bereits: die vier Kardinäle sind nur harte und unsensible „Gesetzeslehrer“.
Kardinal Burke:
Mir scheint, daß das Moralgesetz nicht etwas ist, das einen Menschen einsperrt, sondern das genaue Gegenteil:
das Moralgesetz befreit den Menschen und leitet ihn, das Gute zu tun.
Wenn das Moralgesetz nicht respektiert wird, ergeben sich chaotische Situationen und moralisch tritt eine Art von Gefangenschaft ein.
Als Menschen des Glaubens können wir sagen, daß das Göttliche Gesetz befreit und mitnichten etwas Negatives ist.
Zudem ist das Lehren des Moralgesetzes ein großer Liebesakt gegenüber dem Nächsten, weil dadurch der Weg der wahren Freiheit und Glückseligkeit aufgezeigt wird.
Es ist unmöglich zu behaupten, daß ein Mensch irgendeine Form von Glückseligkeit findet, indem er sündigt.
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La Verità: Scheint Ihnen nicht, daß Sie mit dieser öffentlichen Initiative zur Spaltung der Kirche beitragen, anstatt sie zu einen?
Kardinal Burke:
Was spaltet, ist die Falschheit und die Zweideutigkeit, während die Wahrheit immer eint.
Es ist absurd, zu sagen, daß vier Kardinäle, die fünf vernünftige Fragen vrobringen, die von grundlegender Wichtigkeit für alle Christen sind, sich damit auf eine Weise verhalten, die Kirche zu spalten. Wir dienen dem Petrusamt, indem wir dem Papst die Gelegenheit geben, uns angesichts einer zweideutigen Situation in der Lehre der Kirche zu bestärken.
La Verità: Teilen andere Kardinäle oder Prälaten die Fragen, die Sie gestellt haben?
Kardinal Burke:
Wir sind nicht nur vier. Ich kenne persönlich andere Kardinäle, die unsere Dubia vollinhaltlich teilen.
La Verità: Warum soviel Wirbel um ein Problem, das viele kaum verstehen?
Kardinal Burke:
Hier geht es um eine Frage, die die Kirche zutiefst betrifft:
die Ehe und die Familie, die ihre Frucht ist.
Sie bilden das Fundament des Lebens der Kirche.
Wir verlieren uns nicht in schwierigen und an den Haaren herbeigezogenen Fragen:
Wir leisten schlicht und einfach unseren Beitrag zum Wachstum der Kirche in ihrer elementarsten Lebenszelle.
La Verità: Kurzum: Ihre einzige Schuld wäre es, unheilbare Traditionalisten zu sein?
Kardinal Burke:
Nun ja, alle diese Etiketten sind sehr bequem, um nicht den Kern unserer Sorge ernstnehmen zu müssen: das Leben der Kirche.
Die Dubia, ob es gefällt oder nicht, zielen darauf ab.
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http://www.katholisches.info/2017/01/12/...-ist-in-gefahr/