Lieber Hermann
Wenn nicht zunächst die gesunde Selbstliebe angestrebt wird, so verkommt die
"Nächstenliebe" zur Makulatur....
materielle Hilfe ohne Bezug zum Seelenheil !
Derartige "Nächstenliebe" praktizieren auch etwa die wahrheitsfeindlichen Freimaurer und ihre Entourage in Politik und ("humanistischer") Gesellschaft !
Und die gesunde Selbstliebe bedingt das Streben nach Vollkommenheit kraft der Gnadenfülle der hl. Sakramente.
Somit ist die Auslegung der unverbindlichen Nächstenliebe auch nur die als Erste ins Auge fallende.
Doch dieses Gleichnis sagt uns eben viel mehr.
Um aufzuzeigen, dass die Auslegung durch die Petrus-Bruderschaft
im Einklang mit der hl. Tradition steht, folgende Kommentare von Kirchenväter:
Der hl. Augustinus:
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"Das Lasttier aber ist sein Fleisch,
durch das er zu uns kommen wollte;
auf das Lasttier gelegt werden heiß also:
an die Menschwerdung Christi selbst glauben.[/b]
"Man kann unter dem Priester und Leviten zwei Zeiten verstehen,
nämlich die des Gesetzes und die der Propheten;
beim Priester ist das Gesetz, durch das das Priestertum und die Opfer eingesetzt worden sind,
beim Leviten aber liegt die Weissagung der Propheten;
zu ihren Zeiten konnte das Menschengeschlecht nicht geheilt werden,
weil durch das Gesetz die Erkenntnis der Sünde möglich ist, nicht aber ihre Tilgung.
Es kam ein Samariter vorbei, der der Abstammung nach ihm fern stand,
der Barmherzigkeit nach ihm aber der Nächste war. [...]
Unter diesem Samariter wollte sich unser Herr Jesus Christus selbst verstanden wissen;
denn "Samariter" wird als "Wächter" erklärt und über diesen wird gesagt: Es wird nicht ruhen noch schlafen, der Israel bewacht [vgl. Ps 121, 3], weil er - von den Toten auferstanden - nicht mehr stirbt [vgl. Röm 6, 9].
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Der hl. Theophylactus:
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"Oder er legte ihn auf sein Lasttier, d. h. auf seinen Leib;
denn er machte uns zu seinen Gliedern und teilhaftig an seinem Leib.
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Der hl. Chrysostomos:
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"Oder er goß Wein hinein, d. h. das Blut seines Leidens und das Öl des Chrisams,
damit Vergebung geschenkt werde durch das Blut, Heiligung aber verliehen werde durch die Salbung mit Chrisam [in der Taufe].
Vom himmlischen Arzt werden die verwundeten Stellen verbunden und durch die Aufnahme und Wirkung der Arznei die frühere Gesundheit zurückgegeben.
Denn die Herberge ist die Kirche, die die aufnimmt,
die auf dem Weg der Welt erschöpft und von der Last ihrer Sünden ermüdet kommen;
dort wird die Last der Sünden abgelegt
und der müde Wanderer erfrischt und durch heilsame Nahrung wieder hergestellt;
und das ist es, was gemeint ist mit den Worten: Und er kümmerte sich um ihn.
Denn alles, was gegensätzlich, schädlich und schlecht ist, bleibt draußen,
weil innerhalb der Herberge vollkommene Ruhe und Heil ist.
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen