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#1

Auslegung durch die Kirche: Lk 10,25-10,37; der barmherzige Samariter

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 26.09.2015 14:55
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Immer wieder aktuell ist das Gleichnis Christi über
den barmherzigen Samariter.
Dieses wird aber oft nicht in ihrer ganzen Tiefe erfasst.

Hier zunächst das Gleichnis und anschliessend dessen vertiefende Auslegung.

Aus dem
hl. Evangelium nach Lukas
- über den barmherzigen Samariter -


-

Lk 10,25
Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
Lk 10,26
Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?
Lk 10,27
Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.
Lk 10,28
Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben.
Lk 10,29
Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
Lk 10,30
Darauf antwortete ihm Jesus:
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen.
Lk 10,31
Zufällig kam ein
Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter.
Lk 10,32
Auch ein
Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter.
Lk 10,33
Dann kam
ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid,
Lk 10,34
ging zu ihm hin, goss
Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer
Herberge
und sorgte für ihn.
Lk 10,35
Am andern Morgen holte er
zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Lk 10,36
Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?
Lk 10,37
Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm:
Dann geh und handle genauso!

-

Was auf den ersten Blick alleine als Aufforderung für barmherzige Hilfe in Not gesehen und auch so interpretiert wird,
legt denn aber auch
erst das Lehramt der der Kirche
in ihrer ganzen heilsmysterischen Dimension richtig aus.

und belegt einmal mehr die Notwendigkeit der hl. Tradition als zweite tragende Säule der Kirche.... nebst der Heiligen Schrift.

Diese von unserem Herrn und Gott Jesus Christus geschilderte Szene ist denn auch ein Bild !

Im Detail:

- Der unter die Räuber gefallene, ausgeraubte geschlagene und halb tot liegen gelassene Mann
steht für den
durch die Erbsünde gefallenen Menschen
( mit Ausnahme der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria )



- Der "Priester und der Levit" stehen für das
Alte Testament und deren Unmöglichkeit dagegen etwas zu tun.


- Der barmherzige Samariter steht für
unseren Herrn und Gott Jesus Christus und
das Neue Testament, den Neuen und Ewigen Bund....
die Erlösung von Sünde und Tod;

"zwei Denare" stehen für den unermesslich kostbaren Preis,
bezahlt durch das kostbarste Blut Christi;

"Öl und Wein" stehen für die
hl. Sakramente als heilende Mittel der verwundeten Seelen.


- die Herberge
steht für die für das
Seelenheil sorgende Heilige Mutter Kirche


- "Dann geh und handle genau so" ist die Aufforderung Christi diese uns zuteil gewordene
Gnadenfülle auch weiterzugeben


Es ist uns also von unserem Herrn und Gott Jesus Christus aufgetragen,
durch
Verkündigung und das tatkräftige Bekenntnis der traditionsverbundenen unfehlbaren Lehre der Kirche
Seiner seelenreinigenden, -heilenden und -stärkenden Barmherzigkeit
weiter den Weg zu ebnen.

Unmissverständlich zeugt diese Stelle von der
Notwendigkeit der Verkündigung der wahren Barmherzigkeitder Heiligen Mutter Kirche,
der alleine das Seelenheil am Herzen liegt....
d.h. ihre stete Mahnung zu Reue, Busse und Umkehr.
Durch die
wirkmächtigen hl. Sakramente führt sie als der mystische Leib Christi das Erlösungswerk Christi fort.

Eine wie auch immer angedachte "autonome Barmherzigkeit"
fern der vollständigen Lehre der Kirche ist denn auch menschengedacht und somit letztendlich fruchtlos.
-


zuletzt bearbeitet 08.06.2017 16:48 | nach oben springen

#2

RE: Auslegung durch die Kirche: Lk 10,25-10,37; der barmherzige Samariter

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 22.04.2016 16:27
von hiti • 50 Beiträge

Hallo Aquila,

"- Der "Priester und der Levit" stehen für das
Alte Testament und deren Unmöglichkeit dagegen etwas zu tun. "

- Ich finde das eine gewagte Aussage, denn ein Mensch liegt schwer verwundet da und ich gehe im Namen des Gesetzes(!) daran vorüber???

Jesus hat aber genau dieses Gleichnis erzählt, um darzulegen, dass dies der Liebe zum Nächsten total entgegengesetzt ist.

Wenn man sich schon nicht mit Blut eines Heiden verunreinigen wollte, so hätten diese zumindest eine Erstversorgung durchführen könnnen mit einem Tuch, ihn beiseite legen oder ähnliches und dann Hilfe holen, aber genau das taten sie nicht.

Wer glaubt Gott zu dienen aber am Nächten vorbei geht, hat wenig von der Liebe zum Anderen, wer immer er auch sein mag, verstanden.

Gottes- und Nächstenliebe ist nicht trennbar, deshalb stehen sie ganz oben und wer sie zur Gänze erfüllt, hält alle anderen Gebote.

lg
Hiti

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#3

RE: Auslegung durch die Kirche: Lk 10,25-10,37; der barmherzige Samariter

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 22.04.2016 21:23
von Stephanus (gelöscht)
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Lieber Hiti,

Aquila schrieb ausdrücklich:

"Diese von unserem Herrn und Gott Jesus Christus geschilderte Szene ist denn auch ein Bild !" - und zwar für das darunter Stehende!

Hier wird nicht die erste Bedeutungsebene verneint, die Du ansprichst, was Aquila dadurch zum Ausdruck bringt, das er schreibt: "... ist denn auch ein Bild."

Die Heilige Schrift ist vielschichtiger und tiefgründiger als manche meinen. Die Kirchenväter waren vom Heiligen Geist so durchdrungen und erfüllt, dass sie herausstellten, dass die Bibel auf mehreren Ebenen zu deuten sei. Dazu empfehle ich das Buch "Aus dem Herzen der Kirche: Die Bibel richtig lesen" von Scott Hahn.

Liebe Grüße
Stefan


http://katholizismus-und-bibel.de.tl
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#4

RE: Auslegung durch die Kirche: Lk 10,25-10,37; der barmherzige Samariter

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 22.04.2016 22:57
von Aquila • 7.220 Beiträge

Lieber Hermann

Ich betone immer wieder,
dass die richtige Auslegung des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter oft oder gar meist vernachlässigt wird.
Es ist bei Weitem mehr als das Aufzeigen der Notwendigkeit der Nächstenliebe.
Wie @Stephanus richtig erwähnt hat, steht dieses Gleichnis für ein Bild.

Dieses Gleichnis ist gleichsam die Zusammenfassung
der heilenden Wirkmächtigkeit der hl. Sakramente durch die Vollmacht und ( mütterliche) Fürsorge der Kirche in einer
von der Sünde schwer geschundenen Seele.....
für diese steht denn auch der
unter die Räuber ( Knechtschaft der Sünde / Satans )
gefallene Reisende !


Das vom Priester und Leviten "Nichts tun können" heisst denn auch die
Unmöglichkeit
der Erlösung und somit Heilung der Seele durch das Gesetz des AT !



Die im Eingsngsbeitrag aufgeführte Auslegung entspricht denn auch derjenigen durch die traditionsverbundene Petrus-Bruderschaft;
sie ist denn auch die richtige Auslegung durch die Kirche !




Freundliche Grüsse und Gottes Segen

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#5

RE: Auslegung durch die Kirche: Lk 10,25-10,37; der barmherzige Samariter

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 26.04.2016 10:35
von hiti • 50 Beiträge

Hallo Aquila,

ich finde diese Auslegung nicht richtig, denn damit kann ich geschickt das Gebot der Nächstenliebe aushöhlen.
Jesus hat doch genau dieses Gleichnis erzählt, um darzulegen, dass das HANDELN des Priesters und Leviten der Liebe zum Nächsten total entgegengesetzt ist. Wie schon geschrieben, wenn man sich schon nicht mit Blut eines Heiden verunreinigen wollte, so hätten diese zumindest eine Erstversorgung durchführen können mit einem Tuch, ihn beiseitelegen oder ähnliches und dann Hilfe holen, aber genau das taten sie nicht.
Sie gingen vorüber, OHNE sich irgendwie zu kümmern!
Was ist das welche Liebe zum Nächsten? Hätten sie nicht zumindest Mitleid zeigen können?
-
Wer glaubt Gott zu dienen aber am Nächten vorbei geht, hat wenig von der Liebe zum Anderen, wer immer er auch sein mag, verstanden.
Gottes- und Nächstenliebe ist nicht trennbar, deshalb stehen sie ganz oben und wer sie zur Gänze erfüllt, hält alle anderen Gebote.
-
Wenn ich es nach Ihrer Art interpretieren würde, dann könnte ich auch die ganzen syrischen Flüchtlinge ablehnen obwohl diese momentan der Hilfe bedürfen, ob es uns nun passt oder nicht.
Oder ich könnte dann alle Nichtchristen nicht als Nächsten sehen.
Wir täten dann womöglich genau das, wovon Jesus uns gewarnt hat: "wenn ihr nur die liebt...".
-
Als Christen haben wir KEINE Wahl, wir dürfen dem, der Hilfe braucht, nicht die Hilfe verweigern, WER IMMER ER AUCH SEI!


lg
Hiti


zuletzt bearbeitet 26.04.2016 10:58 | nach oben springen


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