Lieber Andreas
Du schreibst durchaus Richtiges !
Dass sich der Genderismus-Irrsinn heute gleichsam in die Gesellschaften
einzunisten versucht und leider mit Erfolg
- wie andere "humane Errungenschaften" des Kultes des Todes auch -
hängt zum Einen sicherlich mit der Heimtücke der deren Protagonisten
zusammen....
- über Jahre wurde der seelenverschmutzende Genderismus klammheimlich und debattenlos eingeschleust und dann hofiert bzw. gefördert -
sondern leider auch mit dem "liberalen Dauerdialogisieren" von Seiten der Kirche.
Das "humane Drumherumreden"
statt dem deutlichen Benennen des Übels und der zu dessen Überwindung benötigten Arznei,
sprich Abkehr von der Sünde und Wille zur Umkehr !
Ich möchte diesbezüglich einen Auszug aus dem vom @blasius erwähnten Vortrages
von Bischof Fellay von der Pius-Bruderschaft posten.....
hier wird sehr schön hervorgehoben, wie sich die Lehre der Kirche
im "liberalen Tümpel" gleichsam verflüchtigt....
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II. Teil: Der Geist des liberalen Katholiken
Wir werden versuchen, heute den Geist, diese Geisteshaltung, diese Mentalität des liberalen Katholiken zu fassen. Und das ist sehr, sehr schwierig.
Begeisterung für Freiheit und Neuheit
Man sieht doch einige Punkte.
Einer davon ist eine überschäumende Begeisterung für die Freiheit, als Unabhängigkeit verstanden. Genauso eine leidenschaftliche Begeisterung für die Neuheit.
Es ist recht interessant zu sehen, wie im Urteil der Heiligen, beim heiligen Thomas und bei anderen, diese Suche nach Neuheit, diese Neuerungssucht mit dem Hochmut in Verbindung gebracht wird, ja, mit einer gewissen Geistessünde.
Die intellektuelle Perversion: Ansiedlung im Widerspruch
Dazu kommt eine gewisse intellektuelle Perversion,
eine Perversion des Geistes, des intellectus,
die durch Vermischung und Verwischung der Grundsätze zu einer Minderung der Prinzipien, zu einer unredlichen Versöhnung führt.
Der Liberalkatholik wird versuchen, katholisch zu bleiben,
aber ohne die liberalen Grundsätze zu verlassen.
Und so wird er ständig den mittleren, den Versöhnungsweg, zwischen den beiden suchen,
also zwischen dem Katholischen und dem Liberalen.
Was sich dann in der Praxis zeigt:
Seine Neigung ist immer zugunsten der liberalen Seite.
Es ist fast unmöglich, ihn zu fassen, weil er sich nicht definieren lässt.
Er hat einen Hass gegen die Definition, die Festlegung.
Er lässt sich nicht festlegen, denn er versucht immer, dort zu sein, wo man nicht sein kann:
im Widerspruch.
Er nennt das die goldene Mitte.
Da ist aber keine goldene Mitte.
Es ist vielmehr dieses Grau zwischen Licht und Finsternis.
Einschränkung des Übernatürlichen
Auch einige Merkmale seines Geistes bezüglich der Gnade,
also bezüglich der Übernatur, lassen sich ausmachen:
Er ist gewiss nicht naturalistisch, jemand, der rein nur die Natur gelten lässt.
Nein, er ist nicht so.
Aber er fürchtet das Herausstellen der Übernatur,
er minimalisiert ihren Einfluss,
er strebt danach, diese in der Geschichte einzuschränken
- auch in der Kirchengeschichte -
also den Einfluss Gottes auf die Geschichte.
Das Wunder existiert für ihn kaum. Er muss sich auf die Wissenschaft einschränken.
Das sieht man auch in der Patrologie, in der Hagiographie.
Heilige hat es schon gegeben, aber diese Geschichten mit so vielen Wundern,
das ist zu viel für den Menschengeist. Ein bisschen à la Kasper:
Wenn es sich um Jesus handelt, wissen Sie, ja:
Wenn man einen Freund hat, dann hat man die Neigung zu übertreiben,
und so ist das bei Jesus, man hat einfach die Wunder übertrieben aus übergroßer Frömmigkeit. Und, so sagt er, man soll bei den Wundern Jesu im Evangelium einfach das ein bisschen einschränken, die Wunder der Natur, diese Vermehrung der Brote,
sogar zweimal geschrieben in der Heiligen Schrift – sehen Sie, wie es übertrieben ist! –
und so kommt er mit der Schere, und es bleiben am Ende nur noch einige Heilungen.
Das gibt es ja noch heute, das muss man auch dem lieben Gott,
dem göttlichen Heiland lassen. Das ist ihre Geisteshaltung:
Der liebe Gott existiert, die Übernatur gibt es.
Aber er soll da oben bleiben. In der Praxis bleibt es unbeachtet.
Gesellschaftliche Ordnung ohne Gott
Und diese Tendenz, die Übernatur einzuschränken, diesen Einfluss Gottes,
sieht man ganz besonders in der Politik, in der gesellschaftlichen Ordnung.
Eine christliche Politik existiert für den Liberalen nicht;
ein Königtum Christi über Staat und Gesellschaft ist für ihn völlig überholt.
Das Königtum Christi ist etwas Geistiges, so sagen sie.
Dies zeigen die Worte des Nuntius und sogar des Papstes [Paul VI.]
an den Erzbischof, als er vom Königtum Christi gesprochen hat,
über dieses Rundschreiben vom Königtum Christi von Papst Pius XI.
Beide haben gesagt: Papst Pius XI. würde es heute nicht mehr so schreiben.
Das ist typisch für diesen Geist, den Geist des Anpassens an die
– so sagen sie – Wirklichkeit, an die heutigen Umstände und Zustände.
„Es ist doch unmöglich; schauen Sie diese heutige Gesellschaft
mit diesen vielen Religionen, es ist doch unmöglich, einen katholischen Staat zu haben“;
also landet er in der Schublade. Ja, in der Theorie ist es vielleicht denkbar,
dass es einmal möglich war.
Das ist typisch für diese Mentalität. Anstatt zu sagen:
Gut, heute scheint es nicht möglich zu sein, aber warum nicht morgen,
warum nicht dafür arbeiten? Vor 50 Jahren war es noch Realität.
Die Feinde der Kirche haben gearbeitet und haben sozusagen das Gegenteil geschaffen.
Wollen wir nicht mit Volldampf zurück?
Dieser Gedanke ist aus ihrem Kopf getilgt.
Und ist Jesus der große, allmächtige Gott, warum könnte er das nicht machen, selber?
Total ausgeschlossen!
Dieser Eingriff Gottes in die Wirklichkeit, in die soziale Ordnung, in die Politik ist für den Liberalen ausgeschlossen.
Vollkommene Neutralität auf der sozialen Ebene
Sieht man auf die soziale Ebene, auf das Verhältnis der Mitmenschen zueinander,
also auf all diese Gesellschaften, Vereine, karitativen Einrichtungen
oder auch auf die Arbeit in den Körperschaften:
Wie benimmt sich da der Liberale?
Ich spreche vom Katholiken.
Der wird sich da einsetzen, aber er versucht nicht,
in diesen Vereinen Christus herrschen zu lassen.
Er versucht nicht, das Königtum Christi zu verbreiten.
Er bleibt neutral, er schränkt sich ein auf das Zeitliche,
er sucht die Quantität, nicht mehr die Qualität.
In seinen Zeitungen und Nachrichtenblättern wird der Name „katholisch“ verschwinden.
Um andere zu gewinnen, muss man neutral sein,
darf man sich nicht zu viel, nicht zu stark katholisch zeigen,
sonst macht man alles kaputt, so sagen sie.
Um die Kirche nicht zu kompromittieren - wie gefährlich wäre dies! -
wird der Priester dann kaum noch über die Gnade predigen.
Er wird über die sozialen Fragen sprechen, über den Alkoholismus,
über Armut, aber nicht mehr über den lieben Gott, über die Gnade. Es fehlen ihm die Weite und die Tiefenperspektive.
Man bleibt im Zeitlichen.
Das Übernatürliche ist letzten Endes nicht mehr da, verschwindet, ist verwässert.
[....]
Es ist falsch zu meinen, man könne katholisch sein in der Kirche
und gleichzeitig neutral sein auf der Straße.
Das geht schlicht und einfach nicht.
Wir werden dem lieben Gott für eine jede unser Taten Rechenschaft ablegen müssen
- ob in der Kirche oder auf der Straße, ob in der Regierung oder im Kaufhaus,
ob in der Sakristei oder im Wohnzimmer.
Über alle Gedanken, alle Begierden!
Weil Gott der Herr ist.
Und nicht nur der Herr über die Kanzel oder über den Altar.
Er ist genauso der Herr über die Gesellschaft,
über die Gesetzgeber, über die Gerichte, die Schulen, die Krankenhäuser.
Auch wenn die Gesellschaft heute sagt:
Wir wollen nichts vom lieben Gott hören.
Das ändert nichts an der Sache.
Wie redet sich diese liberale Haltung heraus?
Sie sagt: Man kann nichts tun, man kann nichts machen;
es ist einfach eine Tatsache, dieser Staat ist nicht mehr katholisch,
wir müssen ihn annehmen, wie er ist. Wir müssen doch die Realität so annehmen, wie sie ist. Aber eines ist es, eine Tatsache festzustellen, ein anderes, dies als Recht anzunehmen.
Sie wissen, die katholische Sicht des Rechts, des Gesetzes ist völlig verschieden von dem Gesetz in der modernen Demokratie.
Was versteht man jetzt unter einem Gesetz?
Das ist ungefähr so:
Das Gesetz heute ist eine öffentliche Vorstellung von dem, was existiert.
Man sieht viele Abtreibungen, also muss es ein Gesetz geben, welches die Abtreibung erlaubt.
Man schließt vom Sein auf das Soll.
Oder viele Menschen trennen sich in der Ehe;
also muss es ein Gesetz geben, das die Ehescheidung erlaubt.
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Anfügend eine Anmerkung zum letzten Abschnitt über das "Gesetz"
heute auch übertragbar auf die sog.
- niemals existierende -
"Homoehe"
oder die zunehmende Euthanasie !
Und eben gerade auch auf den Genderismus-Irrsinn !
Zunächst klammheimlich und durch Heimtücke den Genderismus einschleusen....
und dann versuchen,
diese dann als "existierend" vorgestellte weitere Teufelei "per Gesetz" zu plafonieren.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen