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#6

RE: Die Beichte bwz. Die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung

in Diskussionsplattform (2) 01.08.2014 18:57
von Kristina (gelöscht)
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Hallo Andreas,
die Vergehen/Sünden zu beichten von Kinder-/Jugendzeit an, war damals ein Vorschlag von Pater Schmidtberger von der Piusbruderschaft während der Exertitien. Und ich finde, das er damit recht hat. Weil auch die Sünden oder Fehler von vor 30 oder 50 Jahren nicht ausgelöscht sind wenn man stirbt.

Ich saß vor Jahren einmal vor einem Priester zur Beichte. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd und er zog für die Beichte nur eine Stola über. Dann führte er mich in ein Zimmer und wir setzten uns an einen Tisch. Es war mir total unangenehm. Ich plapperte dann anstandshalber irgendwas und brach dann vorzeitig ab, weil er mich ständig ansah.
LG
Kristina


Joh 14,6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
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#7

RE: Die Beichte bwz. Die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung

in Diskussionsplattform (2) 01.08.2014 20:39
von Andi • 1.077 Beiträge

Hallo Kristina,

ja alle Sünden sollte man beichten. Ich machte mal eine Generalbeichte bevor ich rk wurde. Da saß ich dem Kaplan von damals auch gegenüber und das war etwas unangenehm. Ich weiß garnicht mehr was ich ihm alles erzählte und ich hoffe das ich nix vergessen habe. Hinterher fällt einem dann wieder ein was man alles angestellt hat und fragt sich: Hab ich das nun damals gebeichtet oder nicht ?
Aber was wäre denn die Alternative wenn man keinem Beichtvater gegenüber sitzen will aber diese Beichte dann so lange dauern würde ? Vor allem bei Konvertiten wie mir dauert das dann natürlich viel länger. Ich weiß auch nicht.
Gruß Andreas

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#8

RE: Die Beichte bwz. Die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung

in Diskussionsplattform (2) 02.08.2014 00:39
von Aquila • 7.057 Beiträge

Lieber Andreas

Das gleichsam "Kapitulierenwollen" angesichts der in den Beichtspiegeln
aufgeführten Gewissenserforschungen ist sicherlich dann verständlich,
wenn dies alles in eine einzige hl. Beichte Platz finden soll oder muss.

Dies geschieht denn auch wie von Kristina angesprochen bei "Lebensbeichten"
nach entweder Erstbeichte nach einer Konversion oder nach Jahrzehnten
nicht empfangenen Beichtsakrament.
Hierfür sollte man sich denn auch genügend Zeit nehmen...
vielleicht an einem gesonderten Beichttermin.

Dass hier denn bei sorgsamster Gewissensforschung nicht
alle begangenen Sünden lückenlos bekannt werden können,
liegt aufgrund der angesammelten Menge auf der Hand.

Es gilt denn auch immer zunächst mit den
erkannten schweren Sünden
- die meist auch besonders schwer fallen zu bekennen -
zu beginnen, zumal diese die Räuber der heiligmachenden Gnade und somit
auch die Seelen-Töter sind.
Sollte unverschuldeterweise eine solche Weise unbeabsichtigt ausgelassen worden sein, so kann sie in einer nächsten Beichte nachträglich bekannt werden.
Im Übrigen gilt denn auch nur für diese die Bekenntnispflicht in der hl. Beichte,
was nicht heissen soll,
dass die lässlichen Sünden einfach beiseite gelassen werden dürfen,
denn gerade der Kampf gegen Letztere ist von grosser Bedeutung,
um im Streben nach Heiligkeit voranzuschreiten.

Damit habe ich denn auch schon den Schlüssel für eine segens- und gnadenreiche
Beichtpraxis angedeutet.

Die öftere regelmässige hl. Beichte !
( nach Möglichkeit zunächst mindestens einmal im Monat,
später vielleicht noch kürzere Intervalle )


Gerade nach einer aufrichtigen "Lebensbeichte" mit dem Willen zur Umkehr
erfährt du Seele gleichsam einen wahren Gnadenstrom.
Dieser soll der Seele dazu verhelfen,
im Streben nach Heiligkeit nicht nachzulassen sondern voranzuschreiten.

Dazu gehört nun auch die Erkenntnis einer regelmässig zu tätigen den
Gewissensforschung mit anschliessender hl. Beichte.

Mit jeder hl. Beichte erfährt die Seele ein Mehr an
Reinigung, Heilung und Stärkung.....
wird der Empfang des hl. Sakramentes der Busse gleichsam zur
regelmässigen Seelen-Arznei,
so wird der zunächst als "unabbaubar" gesehene Sündenberg
kleiner und kleiner und somit auch das Bekenntnis
in der hl. Beichte aufgrund kürzerer Intervalle übersichtlicher und
somit auch leichter.

Noch etwas bewirkt die regelmässige hl. Beichte;

sie umhüllt die Seele gleichsam mit einem heiligmachenden Gnaden-Schutzwall
und bewahrt zusammen mit dem regelmässigen Empfang
der hl. Kommunion im Stande der Gnade
die Seele vor dem Fall in die Todsünde.
Weiter schärft sie das Gewissen und öffnet das Herz für ein
ungehindert(er)es Wirken des Heiligen Geistes.

Denn so der hl. Franz v. Sales:
-

Haben Sie Geduld mit allen,
hauptsächlich aber mit sich selbst.



Und:


"Wollen wir nicht zu schnell Engel sein;
seien wir kleine Küken
unter dem Flügel der Mutter
,
denn wir können noch nicht fliegen.
Üben wir die kleinen Tugenden,
die uns angemessen sind und nicht so glänzen."

-

Der zu einem der sanftmütigsten Hirten gewordene
hl. Franz v. Sales wurde übrigens zuvor während 27 Jahren vom Jähzorn geplagt....!

Schliesslich noch einige - aufmunternde - Worte des heiligen Franz von Sales
bezüglich der an uns immer wieder herantretenden Versuchungen:

-

"Mit einem Wort:
diese
kleinen Versuchungen zu Zorn, Argwohn, Eifersucht, Neid, Liebeleien, Narreteien, Eitelkeit, Doppelzüngigkeit und Geziertheit, unanständigen Gedanken,
das sind die ständigen Plagen auch solcher Menschen,
die am meisten zum frommen Leben entschlossen sind.

Die kleinen Versuchungen zu Eitelkeit, Argwohn und Ärger, zu Eifersucht, Liebeleien
und ähnlichen Torheiten tanzen wie Mücken und Fliegen vor unseren Augen herum,
stechen uns bald auf die Wange, bald auf die Nase; es ist unmöglich,
von dieser Belästigung ganz verschont zu bleiben
.


Wenn eine Versuchung, zu welcher Sünde auch immer,
unser ganzes Leben andauern sollte,

so missfallen wir dadurch der göttlichen Majestät keineswegs,
solange
sie uns nicht gefällt und wir ihr
nicht zustimmen.
Denn bei der Versuchung handeln nicht wir,
sondern wir erleiden sie.

Welche Versuchungen auch immer über dich kommen,
welche Lust immer du dabei empfindest:

beunruhige dich keineswegs,
solang dein Wille die Zustimmung nicht nur zur Versuchung,
sondern auch zur Lust verweigert;
du hast Gott nicht beleidigt
.


-

Stufen zur Vollkommenheit

So viel fürs Erste......
bei Gelegenheit werde ich noch einige weitere Aspekte anfügen.


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 02.08.2014 01:03 | nach oben springen

#9

RE: Die Beichte bwz. Die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung

in Diskussionsplattform (2) 02.08.2014 12:22
von Andi • 1.077 Beiträge

Lieber Aquila,

ja das ist ein stetiger Kampf mit der Sünde. Man muß auch kämpfen die Beichte nicht durch irgendwelche Gründe immer weiter zu verschieben und zu lange Zeit verstreicht.
Mit diesem Beichtspiegel habe ich trotzdem so meine Probleme. Da steht alles mögliche drin , aber z.B nicht das der Arbeitgeber seine Arbeiter nicht mit Hungerlöhnen abspeisen soll oder wie schon oft passiert gar keine zahlt. Denn dies würde auch Diebstahl gleichkommen und wäre somit auch eine Todsünde. Ist der Beichtspiegel also unvollständig oder ist der unveränderlich ?

LG Andreas

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#10

RE: Die Beichte bwz. Die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung

in Diskussionsplattform (2) 02.08.2014 14:52
von Kristina (gelöscht)
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Hallo Andreas,
mal abgesehen davon, ob man gegen solche Ungerechtigkeiten vorgehen kann oder nicht, würde ich sagen - damit man nicht verbittert - wenigstens einige Gebete für den Verursacher zu beten. Gebet hilft.
Außerdem solltest du nach dir schauen, nach deinem Seelenheil, nach deinem Weg.

Es fehlen im Beichtspiegel bestimmt einige Bereiche aus dem Leben, die immer wieder vorkommen. Aber es gibt ja noch mehr Gottes-/Kirchengesetze, gegen die man verstoßen kann.

Es ist die Frage, wenn sie im Beichtspiegel aufgeführt wären, ob "der Chef" sie sich dann zu Gemüte ziehen würde. Das glaube ich nicht.

Die Bibel nimmt zwar Bezug auf Tagelöhner, aber ich denke dies gilt für alle Arbeitnehmer:

(Mose25,14-15)
Die Lohnauszahlung an den Tagelöhner
14 Du sollst den Lohn eines Notleidenden und Armen unter deinen Brüdern oder unter den Fremden, die in deinem Land innerhalb deiner Stadtbereiche wohnen, nicht zurückhalten.3
15 An dem Tag, an dem er arbeitet, sollst du ihm auch seinen Lohn geben. Die Sonne soll darüber nicht untergehen; denn er ist in Not und lechzt danach. Dann wird er nicht den Herrn gegen dich anrufen und es wird keine Strafe für eine Sünde über dich kommen.
Lukas 10,7
7 Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

Um noch einmal auf die Lebensbeichte zurückzukommen, die ich eigentlich nur empfehlen kann. Wenn man einiges an vergangenen Fehlern in Gedanken, Worten und Werken tatsächlich als Sünde erkannt hat, wiegen sie schwer auf der Seele. Man kann sie auch auf einen Zettel zur Gedankenstütze aufschreiben, bevor man zur Beichte geht.

LG
Kristina


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