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#31

RE: Christenverfolgung

in Diskussionsplattform 11.01.2017 17:23
von Kristina (gelöscht)
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https://www.opendoors.de/verfolgung/welt..._platzierungen/

Weltverfolgungsindex 2017 Platzierungen

1. Nordkorea
2. Somalia
3. Afghanistan
4. Pakistan
5. Sudan
6. Syrien
7. Irak
8. Iran
9. Jemen
10. Eritrea

11. Libyen
12. Nigeria
13. Malediven
14. Saudi-Arabien
15. Indien
16. Usbekistan
17. Vietnam
18. Kenia
19. Turkmenistan
20. Katar
21. Ägypten
22. Äthiopien
23. Palästinensergebiete
24. Laos
25. Brunei
26. Bangladesh
27. Jordanien
28. Myanmar
29. Tunesien
30. Bhutan

31. Malaysia
32. Mali
33. Tansania
34. Zentralafrikanische Republik
35. Tadschikistan
36. Algerien
37. Türkei
38. Kuwait
39. China
40. Dschibuti
41. Mexiko
42. Komoren
43. Kasachstan
44. Ver. Arab. Emirate
45. Sri Lanka
46. Indonesien
47. Mauretanien
48. Bahrain
49. Oman
50. Kolumbien


https://www.opendoors.de/verfolgung/laenderprofile/turkei/

Türkei
Stand des Länderprofils: Januar 2017

Berichtszeitraum: 1. November 2015 – 31. Oktober 2016

Zusammenfassung

Position auf dem Weltverfolgungsindex

57 Punkte / Platz 37 (WVI 2016: 55 / Platz 45)

Triebkräfte der Verfolgung

Die Triebkräfte der Christenverfolgung in der Türkei sind „Islamische Unterdrückung“ vermischt mit „Religiös motiviertem Nationalismus“ und in geringerem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“.

Aktuelle Einflüsse

Am 15. Juli 2016 veränderte sich die Situation des Landes dramatisch, als ein Staatsstreich gegen Präsident Erdogan fehlschlug. Die darauf folgende Reaktion der Regierung war so heftig, dass sich das Land nun zu einer Diktatur gewandelt hat, was Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft hat.

Betroffene Kategorien von Christen

Alle erfassten Kategorien von Christen existieren in der Türkei und erleben Verfolgung in unterschiedlicher Intensität. Gemeinden ausländischer Christen und Arbeitsmigranten leben in den größeren Städten und sind meist nicht anerkannt oder registriert, es sei denn sie treffen sich in historischen Kirchengebäuden. Sie können sich ungestört treffen, solange keine türkischen Bürger oder muslimische Flüchtlinge unter den Teilnehmern sind. Christen aus traditionellen Kirchen werden als „fremd“ bzw. „ausländisch“ eingestuft, regelmäßig überwacht und sind gewissen Kontrollen vonseiten der Regierung ausgesetzt. Christen muslimischer Herkunft werden als Verräter der türkischen Identität gesehen und tragen die Hauptlast der Verfolgung, die von Familie, Freunden, der Gesellschaft und lokalen Behörden ausgeht. Christen aus protestantischen Freikirchen formen meist kleine Gruppen. Viele von ihnen treffen sich in Häusern, was zu Widerstand von Nachbarn führen kann.

Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt

- Insgesamt ist der Druck auf Christen im Berichtszeitraum des WVI 2017 etwas zurückgegangen, obwohl er sich weiterhin auf hohem Niveau bewegt. Der Rückgang des Drucks wirkt sich vor allem im Bereich Kirchliches Leben aus.
- Am stärksten ist der Druck in den Bereichen Privatleben und Leben im Staat, gefolgt von Leben in der Gesellschaft und Familienleben. Dieses Muster ist ungewöhnlich. Es ist ein Resultat der Haupttriebkraft Islamische Unterdrückung, die sehr starke nationalistische Elemente aufweist. Der türkische Nationalismus führt zu Diktatorischer Paranoia, die zweite Triebkraft der Christenverfolgung im Land.
- Die Zahl der gewalttätigen Übergriffe stieg im Berichtszeitraum des WVI 2017 an.
- Die Gesamtsituation der Verfolgung in der Türkei spiegelt den ungewöhnlichen Sachverhalt von wachsendem Nationalismus vermischt mit der zunehmenden Islamisierung der türkischen Gesellschaft wider.

Ausblick

Nach dem fehlgeschlagenen Staatsstreich im Juli 2016 hat sich die Situation in der Türkei dramatisch verändert. Die Regierung nimmt immer mehr diktatorische Züge an, Nationalismus wie auch Islamismus sind auf dem Vormarsch. Der Kampf gegen die militante kurdische Minderheit wurde verstärkt. Auf dem internationalen Parkett begann die Türkei mit größerer Bestimmtheit aufzutreten und engagierte sich militärisch in Syrien und dem Irak (wobei sie hauptsächlich kurdische Streitmächte angriff). Als Folge der neuen, strikten Politik der Regierung stieg auch die Intoleranz gegen all jene, die sich nicht auf Erdogans Seite schlagen. Die winzige christliche Minderheit erfährt – ähnlich wie die meisten Nicht-Sunniten – wachsenden Druck, der sich auch zunehmend in gewalttätigen Übergriffen äußert. Dieser Trend wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach fortsetzen.


2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!

zuletzt bearbeitet 11.01.2017 17:24 | nach oben springen

#32

RE: Christenverfolgung

in Diskussionsplattform 16.01.2017 16:35
von Kristina (gelöscht)
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http://www.katholisches.info/2017/01/16/...risten-waechst/

Dritte Bluttat an Kopten seit Jahresbeginn – Angst unter Ägyptens Christen wächst


(Kairo) In Ägypten ereignete sich die dritte Bluttat an Angehörigen der koptischen Minderheit seit Jahresbeginn. Sicherheitskräfte entdeckten die Leiche des christlichen Arztes Bassam Sadouat Zaki.

Am 3. Januar war der koptische Kaufmann Youssef Lamei in Alexandria ermordet worden. Nur 48 Stunden später waren die Leichen des christlichen Ehepaars Gamal Sami Guirguis und Nadia Amin Guirguis gefunden worden.

Der Chirurg Bassam Sadouat Zaki übte seinen Beruf in der Stadt Asyut in Oberägypten aus, rund 370 Kilometer südlich von Kairo. Laut ersten Erhebungen wurde er am 13. Januar mit einem Messer erstochen.

Am 5. Januar hatte die Polizei die Leichen des koptischen Ehepaars Guirguis entdeckt. Auch sie waren mit Messerstichen ermordet worden. Wie im Fall Zaki geschah die Bluttat zu Hause. Das Ehepaar war im Schlaf vom Tod überrascht worden. Das Verbrechen ereignete sich im Gouvernement Al-Minufiyya in Unterägypten, 85 Kilometer nördlich von Kairo.

Vor wenigen Tagen wurden einige Verdächtige festgenommen. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft wollten bisher nähere Angaben dazu machen.

Zwei Tage vor dem Mord an dem Ehepaar war in Alexandria der Kopte Youssef Lamei auf offener Straße ermordet worden. Während sich die Behörden zu den beiden anderen Fällen über die Tatmotive in Schweigen hüllen, steht bei der Mordtat von Alexandria ein islamischer Hintergrund fest. Der Täter rief laut „Allah Akhbar“ während er sein Opfer vor den entsetzten Augen der Passanten und der Einwohner des Viertels mit einem Schwert tötete.

Vier Morde innerhalb von elf Tagen. Zuletzt war es am 11. Dezember zu einem brutalen Attentat auf die Peter-und-Paul-Kirche im Stadtteil al-Abbasiyya in Kairo gekommen. Direkt angrenzend befindet sich das koptisch-orthodoxe Patriarchat. An jenem Tag, an dem die Muslime die Geburt Mohammeds feiern, verübten Islamisten einen Sprengstoffanschlag auf die koptische Kirche, bei dem 25 Christen getötet wurden. Zur Bluttat bekannte sich die Dschihad-Miliz Islamischer Staat (IS).

Unter den Christen des Landes wächst die Angst.

Text: Giuseppe Nardi


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#33

RE: Christenverfolgung

in Diskussionsplattform 08.12.2017 22:11
von Kristina (gelöscht)
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https://www.opendoors.de/nachrichten/akt...lionen-christen

Keine Glaubensfreiheit für mehr als 200 Millionen Christen

Tag der Menschenrechte – ein Tag der Trauer und Hilflosigkeit

(Open Doors, Kelkheim) – Gezielte staatliche Unterdrückung, Überwachung und Verhaftungen, gewaltsame Übergriffe durch religiöse Gruppierungen bis hin zum Mord durch die eigene Familie: Das ist Realität für mehr als 200 Millionen Christen am Tag der Menschenrechte.

Christliche Konvertiten im Iran sitzen wegen ihres Glaubens für Jahre im Gefängnis. Durch immens hohe Kautionsforderungen verlieren sie ihre Existenz. In Eritrea wurden allein dieses Jahr etwa 200 Christen verhaftet und viele in Schiffscontainer gesperrt. In Zentralasien führen die Behörden regelmäßig Razzien in christlichen Gemeinden durch und überwachen die Gottesdienste. Sogar das Singen christlicher Lieder wird schwer bestraft. Pastor Bahrom aus Tadschikistan muss unter anderem deshalb drei Jahre ins Gefängnis. Er schreibt: „Ich wusste, dass es mich etwas kosten könnte, Jesus nachzufolgen, und so ist es jetzt gekommen. Ich danke euch, meine Brüder und Schwestern, die ihr für mich betet und mich unterstützt.“

Christen müssen sich heimlich zum Beten treffen, und wer vom Islam zum christlichen Glauben konvertiert, riskiert nicht nur den Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, sondern oft auch sein Leben. Für Christen und besonders für Konvertiten gibt es unter dem Islam keine Glaubensfreiheit.

Christen in Ägypten: „Wir haben keine Tränen mehr“

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr – am 11. Dezember 2016 – fand ein Gottesdienst in der koptischen Kirche St. Peter und Paul in Kairo ein jähes Ende, als eine Bombe 27 Christen in den Tod riss, zumeist Frauen und Kinder. Viele wurden teils lebensgefährlich verletzt. Das Attentat geschah am Geburtstag des islamischen Propheten Mohammed. Bei der Trauerfeier am folgenden Tag sagte ein Teilnehmer: „Heute Nacht haben wir in unserer Kirche für die gebetet, die die Bombe in der Kirche versteckt haben. Wir Christen in Ägypten beten für unsere Verfolger, damit sie Jesus kennenlernen. Wir kennen unsere Verantwortung, das Licht Christi inmitten der Finsternis scheinen zu lassen.“

Dem Anschlag folgte eine Mordserie: Am koptischen Weihnachtsfest, dem 6. Januar 2017, wurden Gamal Sami (60) und seine Frau Nadia (48) in der Ortschaft Minufiyah erstochen und die Kehle aufgeschlitzt. Innerhalb von zwei Wochen wurde vier weiteren Kopten die Kehle durchtrennt, aus den Wohnungen wurde nichts gestohlen.

Auch der Palmsonntag, einer der freudigsten Feiertage für Ägyptens Christen, endete für mehr als 45 von ihnen tödlich. Sprengsätze richteten in den Kirchen von Tanta und Alexandria am 9. April ein Blutbad an. Eine IS-Gruppe bekannte sich zu der Mordserie und den Anschlägen und kündigte an, „das Land von den Ungläubigen reinigen und ihre Kirchen in die Luft sprengen“ zu wollen. Im November hat der IS diese Drohung erneuert. Ein Christ schrieb nach dem Palmsonntag: „Wir haben keine Tränen mehr.“

Angesichts zahlreicher weiterer physischer wie verbaler Übergriffe – oft auch seitens der Bevölkerung – sagte ein Priester aus Nazlet Hanna gegenüber Open Doors: „Es gibt ständig Hassreden und Fatwas, … es wurde dazu aufgerufen, das Blut von Kopten zu vergießen, … Christen werden als Ungläubige und Bürger zweiter Klasse betrachtet.“ Die Christen feiern Gottesdienste, doch Glaubensfreiheit gibt es nicht.

Christen in hinduistischen, buddhistischen und kommunistischen Ländern

Das christliche Hilfswerk Open Doors dokumentiert seit Jahren die stetig zunehmende Verfolgung und Vertreibung von Christen in mehr als 60 Ländern. Neben Nordkorea, Somalia, Pakistan, Afghanistan, dem Irak, Eritrea und dem Iran ist auch in Indien, der angeblich „größten Demokratie der Welt“, eine gezielte Christenverfolgung zu beobachten. Die in der Vergangenheit auch von Präsident Modi propagierte Hindutva-Ideologie („Indien den Hindus!“) führt dazu, dass Behörden oft wegsehen, wenn Hindunationalisten Christen drangsalieren, aus Dörfern vertreiben, Kirchen niederbrennen oder sogar Christen ermorden.
Glaubensfreiheit gibt es dort nicht. Die 64 Millionen Christen blicken besorgt auf das Jahr 2021, in dem es – nach dem erklärten Ziel der aktuellen Regierung – in Indien nur noch Hindus geben soll.

Pastor Aadarsh aus Indien verkündete das Evangelium und ermutigte Jugendliche, sich nicht örtlichen Milizen anzuschließen. Etwa 25 wurden zu Nachfolgern von Jesus. Daraufhin überfielen 30 Männer sein Haus und töteten den Pastor. Mitarbeiter von Open Doors brachten seiner Frau Chandan Hilfe und fragten, ob sie angesichts der Bedrohung ihren Glauben aufgeben wolle. „Eher würde ich sterben“, war ihre Antwort.

In China macht Staatschef Xi Jinping mit seinem Konzept der „Sinisierung“ deutlich, dass Christen sich einem vorgegebenen Kulturverständnis und der Kommunistischen Partei unterordnen müssen. In Vietnam und weiteren Ländern ersticken Religionsgesetze die Glaubensfreiheit der Christen. Wer sich in Laos vom Buddhismus abwendet, wird schnell und deutlich erfahren, dass lokale buddhistische Führer ihr Land „rein“ halten wollen. Ein Menschenrecht auf Religionsfreiheit existiert hier nicht.

Christenverfolgung und der „freie Westen“

Millionen verfolgter Christen bitten seit Jahren Regierungen und Kirchen der christlich orientierten Länder um Hilfe. Sie sehen, wie der Westen Milliardengeschäfte mit ihren Regierungen macht, von denen sie aber unterdrückt und verfolgt werden. Gleichzeitig nimmt die Christenverfolgung zu. Der neue Weltverfolgungsindex von Open Doors, der am 10. Januar 2018 veröffentlicht wird, dokumentiert dazu die Situation von etwa 650 Millionen Christen in den 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung. Sie richten sich am Leben und den Worten von Jesus aus: „Liebe deinen Nächsten.“ Darin brauchen sie dringend Unterstützung – am allermeisten unser Gebet.

Open Doors übergibt am 11. Dezember eine Petition mit etwa 760.000 Unterschriften an die UN in New York mit der Forderung, dass auch Christen in Syrien und dem Irak Schutz und gleiche Bürgerrechte erhalten. Wird die UN darauf reagieren?


2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
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2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!
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#34

RE: Christenverfolgung

in Diskussionsplattform 05.07.2018 09:31
von Kristina (gelöscht)
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https://www.opendoors.de/christenverfolg...erfolgungsindex

Wo Christen am stärksten verfolgt werden

Der Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste von den 50 Ländern, in denen Christen die stärkste Verfolgung erleben. Er wird jährlich von Open Doors herausgegeben. Über 600 Millionen Christen leben in den 50 Ländern, die im Weltverfolgungsindex 2018 aufgeführt werden. Nach der Einschätzung von Open Doors leiden mehr als 200 Millionen von ihnen unter einem hohen Maß an Verfolgung.

In Zusammenarbeit mit direkt betroffenen Christen vor Ort und externen Experten erfasst und analysiert ein internationales Team von Open Doors nach einer langjährig bewährten Methodik das Ausmaß der Verfolgung und erstellt daraus den Weltverfolgungsindex. Damit sollen Kirchen, Medien, Politik und Gesellschaft auf die Situation der bedrängten Kirche aufmerksam gemacht werden und zum Einsatz für die weltweit am stärksten unterdrückte Glaubensgemeinschaft ermutigt werden.

Informieren Sie sich und stellen auch Sie sich an die Seite der verfolgten Christen!

Wo Christen am stärksten verfolgt werden
1. Nordkorea
2. Afghanistan
3. Somalia
4. Sudan
5. Pakistan
6. Eritrea
7. Libyen
8. Irak
9. Jemen
10. Iran
11. Indien
12. Saudi-Arabien
13. Malediven
14. Nigeria
15. Syrien
16. Usbekistan
17. Ägypten
18. Vietnam
19. Turkmenistan
20. Laos

21. Jordanien
22. Tadschikistan
23. Malaysia
24. Myanmar
25. Nepal
26. Brunei
27. Katar
28. Kasachstan
29. Äthiopien
30. Tunesien
31. Türkei
32. Kenia
33. Bhutan
34. Kuwait
35. Zentralafrikanische Republik
36. Palästinensergebiete
37. Mali
38. Indonesien
39. Mexiko
40. Vereinigte Arabische Emirate

41. Bangladesch
42. Algerien
43. China
44. Sri Lanka
45. Aserbaidschan
46. Oman
47. Mauretanien
48. Bahrain
49. Kolumbien
50. Dschibuti


Länder unter Beobachtung
Kirgistan
Komoren
Kuba
Marokko
Niger
Russische Föderation
Tansania
Uganda

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#35

RE: Christenverfolgung

in Diskussionsplattform 05.07.2018 09:56
von Kristina (gelöscht)
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https://www.opendoors.de/christenverfolg...le/2018/tuerkei

Länderprofil TÜRKEI

Weltverfolgungsindex 2018 Platz 31
Vorjahr Platz 37


Erläuterung zum Verfolgungsmuster

Die Punktzahl für den durchschnittlichen Druck auf Christen in der Türkei hat sich von 9,8 Punkten im Weltverfolgungsindex 2017 auf 10,7 Punkte im aktuellen Berichtszeitraum erhöht. Dies ist vor allem auf die harten Maßnahmen zurückzuführen, die die türkische Regierung nach dem Staatsstreich im Juli 2016 ergriffen hat. Statt einer Deeskalation entschied sich Präsident Erdogan für eine Hexenjagd auf alle mutmaßlichen Putschisten und deren Anhänger. Durch die Auswechslung vieler Beamter im Justizwesen hat Erdogan die Rechtsstaatlichkeit der Türkei untergraben und damit die Stellung der Minderheiten in der Türkei gefährdet.
Der Druck blieb im Bereich „Privatleben“ am stärksten, was die schwierige Situation widerspiegelt, in der Christen muslimischer Herkunft in einem Land leben, in dem ein wahrer Türke ein sunnitischer Muslim ist.
Die Punktzahl im Bereich Auftreten von Gewalt bleibt weiterhin sehr hoch (8,7 Punkte), wie auch im vergangenen Berichtszeitraum. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die allgemeine Lage der Christen nicht verbessert hat.

Privatleben

Ein Glaubenswechsel ist gesetzlich nicht verboten. Jedoch gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit gesellschaftliche und familiäre Auswirkungen, wenn sich ein Muslim für den christlichen Glauben entscheidet oder ein Christ zu einer anderen Konfession wechselt. Obwohl das Ausmaß und die Art der Unterdrückung von Familien je nach familiärem Hintergrund sehr unterschiedlich sind, wird die Bekehrung zum Christentum weithin als inakzeptabel gesehen. Christen mit muslimischem Hintergrund führen manchmal ein Doppelleben und verstecken ihre Bekehrung, was bedeutet, dass sie ihr Gebet, das Lesen der Bibel und den Zugang zu christlichen Websites verbergen müssen. Diese Art der Unterdrückung wird als „normal“ angesehen und wird kaum berichtet oder dokumentiert, es sei denn, sie geht mit körperlicher Gewalt einher. Es gibt vonseiten der Familie und Kirche auch auf diejenigen Druck, die von einer traditionellen Kirche zu einer Freikirche wechseln. Auch dies wird nicht erfasst oder berichtet. Diejenigen, die ihre christliche Identität verbergen, haben oft zu viel Angst, um andere Gläubige zu treffen.

Familienleben

Obwohl christliche Konvertiten aus dem Islam ihre Religionszugehörigkeit auf Ausweiskarten legal zum Christentum ändern können, kann dies ein schwieriger und langwieriger Prozess sein. Wenn der Ausweis eine Person als Muslim offenbart, sind die Kinder dieser christlichen Konvertiten verpflichtet, in der Schule Kurse über den Islam zu besuchen. Wenn Christen muslimischer Herkunft nicht die Religionszugehörigkeit auf ihren Ausweisen geändert haben, werden ihre Kinder automatisch als sunnitische Muslime registriert. Sobald eine Bekehrung zum Christentum bekannt wird, können Konvertiten der Gefahr einer Scheidung ausgesetzt sein und ihre Erbrechte verlieren. Sie können auch Schwierigkeiten bei der Durchführung einer christlichen Hochzeit oder Beerdigung haben (wenn beispielsweise die letzten Wünsche eines Christen muslimischer Herkunft nicht respektiert werden und die Beerdigung nach islamischen Riten erfolgt). Anträge auf christliche Friedhöfe wurden in einigen Teilen des Landes abgelehnt. Wo dies geschehen ist, können Christen nur nach christlichen Riten in Abschnitten begraben werden, die allen Nichtmuslimen vorbehalten sind, oder auf einem traditionell christlichen Friedhof begraben werden.

Es ist für Christen fast unmöglich, ein muslimisches Kind zu adoptieren. Kinder von Christen und besonders von Christen mit muslimischem Hintergrund werden oft schikaniert, entweder wegen der religiösen Intoleranz der Gesellschaft oder wegen des nationalistischen Eifers. Ehepartner von Christen muslimischer Herkunft erleben gelegentlich Druck, sich scheiden zu lassen.

Gesellschaftliches Leben

Christen muslimischer Herkunft stehen unter starkem Druck von ihrer Familie, Freunden und Nachbarn, den christlichen Glauben zu widerrufen. Es gibt verbindlichen Islamunterricht im Schulsystem, obwohl nichtmuslimische Kinder die Möglichkeit haben, sich davon abzumelden. Es gibt jedoch Berichte über die Diskriminierung von Lehrern und dem sozialen Umfeld gegenüber den Kindern, die davon abgemeldet wurden. Christliche Schulkinder werden im Unterricht regelmäßig diskriminiert, sowohl von Lehrern als auch von anderen Schülern. Es gibt Christen, die an türkischen Universitäten studieren, aber es ist ihnen verwehrt, höhere Positionen oder Professuren auf Universitätsniveau zu erreichen. Christen haben keinen Zugang zu staatlichen Stellen und erleben Diskriminierung bei privaten Arbeitgebern, vor allem dort, wo diese mit der Regierung verbunden sind. Da die Religionszugehörigkeit auf jedem Personalausweis vermerkt ist, ist es sehr einfach, christliche Bewerber zu diskriminieren. Christen werden in der Türkei ausgegrenzt und von der Gesellschaft als Bürger zweiter Klasse behandelt.

Leben im Staat

Die türkische Verfassung ist in ihrer Haltung gegenüber den Rechten religiöser Minderheiten sehr restriktiv. Christen muslimischer Herkunft (insbesondere diejenigen, die im Südosten oder in ländlichen Gebieten anderswo Kirchenleiter sind) werden von Polizei und Sicherheitskräften wegen ihrer offenen christlichen Identität mitunter respektlos behandelt. Christen haben Schwierigkeiten, Genehmigungen für den Bau von Kirchen oder den Status eines Kirchensitzes zu erhalten. Der Zugang zu Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor, zum staatlichen Sicherheitsapparat und zur Strafverfolgung wird den Christen verwehrt, ebenso wie die Beförderung in der Armee, trotz des vorgeschriebenen Militärdienstes. Obwohl die Religionszugehörigkeit auf den neuen Ausweisen nicht mehr angezeigt wird, ist sie dennoch auf einem Chip in der Karte registriert. Der Anstieg des Nationalismus im Land verursacht Probleme für nichtmuslimische Unternehmer, da Berichten zufolge Vetternwirtschaft unter der regierenden AKP-Partei weit verbreitet ist. Vor allem lokale Medien und Journalisten sind voreingenommen gegenüber Christen. Es gab mehrere Berichte über Intoleranz und Vorurteile gegenüber Christen. Es bestehen auch Bedenken hinsichtlich der Unparteilichkeit der Justiz in Gerichtsverfahren, die christliche Minderheiten betreffen, insbesondere nachdem die Regierung mehr als 4.000 Angehörige der Justiz wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung entlassen hat.

Kirchliches Leben

Es ist unmöglich, sich als neue Religionsgemeinschaft als solche zu registrieren. Obwohl es für Kirchen die Möglichkeit gibt, sich als „Verein“ registrieren zu lassen, ist dies auch ein schwieriger Prozess und einige Anträge wurden abgelehnt. Verboten ist auch die Errichtung von Stiftungen zur Unterstützung einer neuen Religionsgemeinschaft. Der türkische Geheimdienst (MIT) beobachtet die christlichen Gruppen und ihre Tätigkeiten genau, obwohl die Sicherheitsdienste auch (sichtbar) die Kirchen während der Gottesdienste schützen, insbesondere nach Drohungen vom „Islamischen Staat“ (IS). Es ist sehr schwierig, behördliche Genehmigungen für die Reparatur oder Renovierung von Kirchengebäuden zu erhalten. Viele Kirchengebäude, Seminare oder Schulen, die beschlagnahmt wurden, sind nicht zurückgegeben worden.

Die Organisation von Aktivitäten außerhalb der kirchlichen Einrichtungen wird im Allgemeinen als Evangelisation angesehen und daher sowohl von den örtlichen Amtsträgern als auch von der Bevölkerung behindert. Dies ist vor allem nach dem Staatsstreich und dem anschließenden, noch immer bestehenden, Ausnahmezustand, in dem jedes vermeintlich verdächtige Verhalten zu Verhaftungen führen kann, schwierig geworden. Die offene Integration von Christen muslimischer Herkunft in bestehende Kirchen wird vor allem durch die Gesellschaft erschwert. Führungswechsel in der Griechisch-Orthodoxen und Armenisch-Apostolischen Kirche müssen von der Regierung genehmigt werden, auch wenn es sich dabei um Führer von Religionsgemeinschaften handelt, die laut Gesetz nicht existieren und deren Amtsposition im Gesetz nicht anerkannt sind. Die Ausbildung christlicher Leiter ist rechtlich nicht möglich. Christliche Materialien sind in der türkischen Sprache verfügbar, aber ihre Verbreitung bleibt heikel, da sie automatisch mit Evangelisation in Verbindung gebracht wird.

Für Kirchenleiter ist es schwierig, ein Visum zu erhalten. Vielen ausländischen religiösen Arbeitern wird entweder ein Visum verweigert oder ihre Aufenthaltsgenehmigung wird einfach nicht verlängert.

Auftreten von Gewalt

Obwohl das Ausmaß der Gewalt im Vergleich zum Weltverfolgungsindex 2017 nicht zugenommen hat, ist es nach wie vor sehr hoch. Berichten zufolge wurden drei libanesische Christen während des Silvesterangriffs in Istanbul getötet. Mehrere Gebäude wurden durch die verschärften Kämpfe im unruhigen Südosten der Türkei beschädigt. In der gleichen Region findet nach der Beschlagnahmung mehrerer Grundstücke durch den türkischen Staat noch immer ein Rechtsstreit um die Eigentumsurkunden kirchlichen Eigentums statt. Außerdem hat die andauernde Inhaftierung von US-Pastor Andrew Brunson Schockwellen in der (protestantischen) christlichen Gemeinschaft in der Türkei ausgelöst. Einige andere Christen fühlten sich gezwungen, das Land zu verlassen. Nicht zuletzt ist die Situation der Konvertiten vom Islam zum christlichen Glauben nach wie vor besorgniserregend. Berichten zufolge mussten sich einige von ihnen aus Angst vor den Auswirkungen vonseiten ihrer Familien im Land verstecken.

7. Verfolgungssituation für Frauen und Männer

Frauen


Der Wechsel zum christlichen Glauben ist für Frauen schwieriger, da sie in einer islamischen Gesellschaft, in der sie eine untergeordnete Stellung haben, Verfolgung stärker ausgesetzt sind. Das gilt insbesondere für Frauen aus Minderheiten und noch stärker in ländlichen Gebieten.

Männer

Während des Militärdienstes befinden sich Männer in einem Umfeld, in dem sie, wenn in ihrem Ausweis als Religion das Christentum angegeben ist, von ihren Vorgesetzten mit Argwohn betrachtet und von ihren Kollegen schikaniert werden können.

8. Ausblick
Erkennbare Trends und ihre Bedeutung für die Kirche

Die wirtschaftliche Zukunft der Türkei sieht nicht sehr positiv aus. Der Wert der türkischen Lira sinkt weiterhin, die Jugendarbeitslosigkeit ist nach wie vor hoch (etwa 20 %) und die instabile politische Situation schreckt Investoren ab. Obwohl das Land seit dem Jahr 2000 ein enormes Wirtschaftswachstum verzeichnet, herrscht heute große Unsicherheit über die Zukunft.

Der Ausnahmezustand bleibt bestehen, und die Sicherheitsdienste gehen hart gegen jede Opposition vor. Gleichzeitig scheint Präsident Erdogan die Türkei von Europa, den Vereinigten Staaten und auch den arabischen Staaten zu isolieren. Der Konflikt mit der kurdischen PKK hat sich verschärft und das Land erwies sich im Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2018 als anfällig für Angriffe und Bombenattacken kurdischer Gruppen und Einheiten des IS.

Obwohl Christen keine direkten Angriffsziele der Regierung zu sein scheinen, ist die allgemeine Situation für Christen besorgniserregend. Der Anteil der christlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung ist mit 0,15 % sehr klein. Wenn man bedenkt, dass noch vor einem Jahrhundert die Christen 20 % der Bevölkerung des Landes ausmachten, ist die Angst vor dem totalen Aussterben nicht unrealistisch. Besonders besorgniserregend ist die Situation der traditionellen christlichen Gemeinschaften im Südosten der Türkei. Ein großer Teil ihres Eigentums wurde in den vergangenen Jahren von der türkischen Regierung weggenommen, und ihre historische Kultur verschwindet allmählich. Außerdem zeigt die Verhaftung, Inhaftierung und Geiselnahme des amerikanischen Pastors Andrew Brunson deutlich, dass sich die türkische Regierung unter Erdogan zu einem skrupellosen Regime entwickelt hat. Insgesamt müssen Christen vorsichtig vorgehen, vor allem in der Öffentlichkeit.


zuletzt bearbeitet 05.07.2018 09:56 | nach oben springen


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