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#6

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 01.10.2022 08:14
von Blasius • 3.820 Beiträge



Das Joch und die Bürde Jesu und der Welt



Dein leichtes Joch und deine sanfte Bürde,

O Jesu, tragen den, der fromm sie trägt;

Das Joch der Welt entehrt der Seelen Würde,

Und ihre Bürde ist mit Hass geprägt.



1. Worin besteht das Joch und die Bürde Jesu Christi? Darin, dass wir uns Gewalt antun, unser Kreuz ohne Murren tragen, und unsere Feinde aufrichtig lieben. Die Welt lehrt gerade das Gegenteil, und spottet derjenigen, die nicht allen ihren Gelüsten folgen. Gewiss aber ist es leichter, seine Begierden mit Gottes Gnade allmählich abzutöten, als sie jemals vollauf auszuleben, die gleich einem Feuer sind, das umso heftiger brennt, wenn mehr Brennstoff ihm aufgelegt wird. Dazu hilft auch Jesus selbst uns sein Joch tragen, und der Geist seiner Gnade wandelt alles Bittere in Lieblichkeit.



2. Das Joch und die Bürde Jesu bestehen in freundlichen Tugenden, in Sanftmut, Demut, Geduld und Liebe. Das Joch und die Bürde der Welt dagegen in Sünden und Lastern, in Unglauben, Fleischeslust, Geiz, Ehrsucht und Ungehorsam gegen das heilige Gesetz, eine Last, die bis zur Hölle hinabdrückt. Das Joch Jesu wird immer leichter, je länger es getragen wird. Seine Bürde ist gleich den Flügeln des Adlers, die zwar seine Schwere vermehren, die ihn aber bis in die Lüfte des Himmels erheben. Das Joch und die Bürde der Welt aber werden immer schwerer, und erfüllen zuletzt das Herz mit allen Schrecknissen der Hölle. Selig, wer das Joch Jesu trägt. Unglückselig aber in Zeit und Ewigkeit, wer das Joch der Welt sich erwählt.



3. Was aber erleichtert und versüßt das Joch und die Bürde Jesu? Die Liebe und die feste Hoffnung auf die künftige Seligkeit des Himmels. Und was erschwert und verbittert das Joch der Welt? Der Undank der Welt, getäuschte Hoffnungen und die Furcht vor dem künftigen Gericht, die, gegen den Willen des Sünders, in seinem Gewissen erwacht. So wunderbar wirkt die Liebe Jesu in seinen Auserwählten, dass sie ihre Trübsale nicht gegen die süßesten Freuden der Welt vertauschten, ja dass zahllose heilige Märtyrer und Bekenner ihre höchste Wonne in ihren Leiden für Jesus fanden. Gehen wir auf ihren Spuren, und erfahren werden wir die Wahrheit des Ausspruchs unseres Herrn in Matthäus 11,28-30: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht."

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

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#7

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 02.10.2022 06:29
von Blasius • 3.820 Beiträge



Vom festen Vertrauen auf Gott

in Versuchungen



Hält dir der Feind den Spiegel hin,

Dein Angesicht zu schauen,

Und fasst dich drob Ergrauen

Und der Verzweiflung schwarzer Sinn,

So brich darum den Spiegel nicht;

Doch wasche schnell dein Angesicht.



1. Wenn bei der Erinnerung an die Sünden deines verflossenen Lebens Angst und Schrecken dich überfallen, die deine Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit erschüttern, und es dir scheint, alles sei verloren, so lass mit diesen Gedanken dich in keinen Streit ein und gib ihnen kein Gehör, sondern sprich mit dem Propheten: "Ein Abgrund, Herr, ruft den andern an!" Ein Abgrund von Bosheit, Lastern und Missetaten ist mein verflossenes Leben, Herr, aber ein unendlich tieferer Abgrund ist deine ewige Barmherzigkeit, in der der Abgrund meines Elends wie ein Tropfen im Meer verschwindet. Es genügt mir dein Eid, dass du den Tod des Sünders nicht willst, sondern dass er sich bekehre und lebe.



2. Überlass dich auch niemals der folternden Angst, ob du zur Anzahl der Auserwählten gehörst oder nicht, und ob du bis ans Ende ausharren wirst. Denn dies sind verborgene Geheimnisse Gottes, und auch die tiefsinnigsten Gottesgelehrten können nicht in sie eindringen. Lege dein Heil mit Vertrauen in Gottes Hände, erwecke Akte seiner Liebe, arbeite für seine Ehre und weiche nicht vom Weg seiner Gebote. Unendlich besser ist es, deine Zeit auf diese Dinge, als auf jene unnützen Fragen zu verwenden, und weit mehr wirst du dein Heil dadurch sichern, als durch eine Verzweiflung, die Gott beleidigt und dich selbst peinigt.



3. Drängt aber der böse Geist dich mit der Versuchung, seine Götzen anzubeten und den Lüsten des Fleisches und der Welt dich zu ergeben, weil du am Ende dennoch verdammt wirst, so antworte großmütig mit den drei hebräischen Jünglingen, Daniel 3,17-18: "Der Gott, dem wir dienen, kann uns von dem Feuerofen und aus deinen Händen erretten. Tut er es aber nicht, so wisse, dass wir dein goldenes Bild dennoch nicht anbeten." Lieben werde ich meinen Gott und ihm dienen um seiner selbst willen, auch wenn ich nicht selig würde. Diese großmütige Liebe wird den Teufel bald in die Flucht treiben, und dein Herz mit dem freudigsten Trost erfüllen. Psalm 31,15-16a: "Ich aber, Herr, ich vertraue dir, ich sage: Du bist mein Gott. In deiner Hand liegt mein Geschick."



https://www.heiligen-legende.de/schutzengel/

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#8

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 03.10.2022 04:48
von Blasius • 3.820 Beiträge



Von der Heiligung der Sonn- und Feiertage



Wann werde ich, mein Gott, vor dir erscheinen

Und selig mit den Scharen mich vereinen,

Die in den Höhen unter Jubelklang

Allewig singen deinen Lobgesang.



1. Kein Gebot des alten Bundes verpflichtete strenger, als das Gebot der Heiligung des Sabbats, und mit keinem auch waren größere Verheißungen verknüpft. Auf das Strengste waren alle knechtlichen Werke verboten, weil der Tag dem Herrn geheiligt und zu seinem Lob und seiner Verherrlichung bestimmt war. Darum auch ging die Heiligung dieses Tages in das Christentum über, und wurde zur Ehre der Auferstehung des Herrn in den Sonntag umgewandelt. Die Juden indessen glaubten, sie feierten diesen Tag zur Genüge, wenn sie knechtlicher Arbeiten sich enthielten, und vergaßen darüber der Werke der Liebe und Barmherzigkeit, ja sie verfolgten sogar den Herrn Jesus, weil er am Sabbat Kranke durch ein Wort seiner Barmherzigkeit heilte, gleich als wären seine allmächtigen Wunder knechtliche Werke.



2. Verdiente aber dieser Aberglaube der Juden strengen Tadel: was verdient wohl der furchtbare Missbrauch, den so viele Christen von den Gott geheiligten Tagen machen, die sie zu aller Ausgelassenheit, zu Tanz und Spiel und zu allen Lastern verwenden, ohne, oder doch kaum, in der heiligen Stätte zu erscheinen, wo sie selbst das göttliche Opfer durch ihre fehlende Ehrerbietung entehren, gleich als wären alle Laster und Ausschweifungen gerade für diese Tage aufbewahrt. Wenn wir in dieser heiligen Zeit selbst, wo wir unsere Wunden heilen sollen, sie mit neuen vermehren: wann werden wir je geheilt werden? Dürfen wir uns noch wundern, wenn die Wirkungen des göttlichen Zorns auf so vielen Einzelnen und ganzen Städten und Ländern sichtbar sind.



3. Betrauern wir diese furchtbare Blindheit, und heiligen wir die Tage des Herrn mit Ehrfurcht durch Hinzutritt zu den Quellen des Heils, die seine unendliche Güte für unsere Heiligung einsetzte. Durch andächtige Erscheinung beim unblutigen Opfer unserer Erlösung, durch Danksagung für die zahllosen Wohltaten unseres Gottes, durch Betrachtung der heiligen Geheimnisse und durch fromme Werke der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit. Besuchen wir die heiligen Tempel und erfreuen wir uns im Herrn über unsere glorreiche Bestimmung, ihn einst im Himmel ewig zu lieben und im Verein mit allen seinen glückseligen Heiligen zu loben in alle Ewigkeit. Exodus 20,8: "Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!"


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#9

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 04.10.2022 07:25
von Blasius • 3.820 Beiträge



Der heilige Franz von Assisi


Franziskus, der mit Siegeswunden prangt,

Hat als ein Held das Himmelreich erworben;

Denn starke Siege hat das Heer erlangt,

Das er geführt, ob auch sich selbst erstorben.



1. Der heilige Franz von Assisi war nicht nur abgetötet, sondern erstorben, ja er war gekreuzigt, und trug die Wundmale des Herrn an seinem Leib. Das arme Leben Jesu Christi nachzuahmen war er so arm, dass es ihm sogar am Notwendigsten fehlte. Er verachtete alle weltliche Ehre so sehr, dass er sich selbst der Verachtung preisgab. Sein Verlangen aber, für Jesus zu leiden, war unersättlich. Er war ein lebendiges Bild des Erlösers, und gleichsam selbst ein Erlöser, da er zahllose Sünder bekehrte. Wie ahmst du das Leben Jesu nach? Liebe mindestens die Armen hilfreich, wenn du die Armut nicht lieben kannst. Suche keine andere Ehre, als den Ruhm eines guten Gewissens, und präge durch andächtige Betrachtung des Leidens deines Herrn seine heiligen Wundmale wenigstens deinem Herzen ein.



2. Der lebendige Eifer dieses großen Heiligen trieb ihn an, die drei Hauptfeinde der Kirche, die Götzendiener, die Häretiker und die schlechten Katholiken, zu bekämpfen. Er stiftete einen heiligen Orden, die Lehre der Kirche gegen ihre abtrünnigen und ungläubigen Feinde zu verteidigen, und sein strenges Leben führte viele schlechte Christen zur Bekehrung. Was hast du für Gott getan? Wie verteidigst du deinen Glauben? Wie willst du überzeugen, dass man die Verachtung liebt, wenn du ehrsüchtig bist, - dass man den Reichtum verachtet, wenn du geizig bist, - dass man das Leiden umfangen muss, wenn du weichlich und sinnlich bist?



3. Viele himmlische Kronen erwarb der heilige Franziskus. Seine jungfräuliche Keuschheit erwarb ihm die Krone der Jungfrauen, seine wunderbare Buße die Krone der Büßer, sein heiliges, eifriges Leben die Krone der Bekenner, seine seraphische Liebe die Krone der Märtyrer. Denn ohne von den übernatürlichen Schmerzen zu sprechen, die er durch die Wundmale des gekreuzigten Heilandes in seinen letzten Jahren bis zu seinem Tod erlitt, schiffte er nach Syrien, den Sultan zu bekehren, oder als Märtyrer zu sterben. Welche Krone wirst du durch dein Leben verdienen? Bedenke, dass niemand gekrönt wird, der nicht rechtmäßig gestritten hat. Galater 5,24: "Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt."

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#10

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 06.10.2022 06:18
von Blasius • 3.820 Beiträge




"Wer sich selbst erhöht,

der wird erniedrigt werden."




Die Hoffart strebt Gott stets entgegen,

Vom Himmel stürzt er sie hinab;

Die Hölle selber ward ihr Grab;

Die Demut aber fand den Segen.



1. Die Menschen verachten und demütigen einen hochmütigen, und achten dagegen einen bescheidenen, demütigen Menschen. Hierin stimmen die Gesetze des Evangeliums und der Welt überein. Wie aber befolgen wir selbst diese himmlische Vorschrift? Wie oft verletzen wir sie durch unser Betragen? Wäre die Demut die Richtschnur unseres Lebens: wie viele Gehässigkeiten, Zankereien, Feindschaften, Murren und Ärgernisse würden wir vermeiden. Zeigen wir nicht in unserer Weise uns zu kleiden, in den Vorzügen, nach denen wir streben, und in allen unseren Ansprüchen, dass wir nur darauf ausgehen, vor den Menschen zu glänzen? Was würden sie wohl von uns denken, wenn sie in unserem Inneren lesen könnten?



2. Gewiss gibt es niemand, der nicht in gewisser Hinsicht den Vorzug vor uns verdiente, denn entweder ist ein Mensch edler, mächtiger, fähiger und nützlicher, oder aber er ist frömmer, eifriger und heiliger, als wir. Immer auch werden wir solche finden, mit denen wir uns in keiner Beziehung messen können. Billig sogar sollten wir dem letzten Sünder uns nachsetzen, denn hätte er so viele Gnaden empfangen, als uns zuteilwurden: wie weit wohlgefälliger würde er vor Gott leben. Das gleiche gilt auch von Menschen ohne Bildung, von denen wir gewiss glauben dürfen, dass sie uns bei weitem übertreffen würden, wenn die göttliche Vorsehung sie an unsere Stelle gesetzt hätte.



3. Was aber sind wir erst vor Gott. Erkennen wir doch unser Nichts, unser Unvermögen, unseren Unwert, unsere zahllosen Sünden und Vergehen. Sind wir nicht in die tiefsten Laster versunken, so ist es seine Güte, die uns davor behütete. Tun wir aber irgendetwas Gutes, so gebührt ihm alle Ehre dafür, da von ihm das Wollen und das Vollbringen kommt. Wie viele, die nicht in den Schranken der Demut sich bewahrten, verloren die Andacht, den Eifer, ja sogar den Glauben, und fielen in die schändlichsten Laster. Wollen wir demnach zeitlicher und ewiger Schmach entkommen, so bewahren wir uns in der Demut. Jakobus 4,6b: "Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade."


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