Ein weiterer Kirchenvater
- der hl. Ephräm d. Syrer ( gest. 373)
hat in seinen
"Drei Reden über den Glauben"
mahnend darauf hingewiesen,
das geheimnisvolle Wesen der allerheiligsten Dreifaltigkeit nicht ergründen zu wollen.
Heute dürfte die Schlussbemerkung am Ende untenstehender Auszüge etwas fremd in den Ohren klingen ....
doch seinerzeit waren die Kirchenväter
weniger bis gar keine "Dialogisierende"
sondern unerschütterliche Bekenner und Verkünder des wahren Glaubens
sowie Verfechter eines reinen Glaubens ohne stetes "Ergründen wollen".
Ganz im Einklang mit dem
hl. Ambrosius, der sehr schön aufzeigen,
dass der schmale Weg des wahren
G l a u b e n s
keiner "Begründung" unterliegen darf:
-
"Ich verlange von Christus keine Begründung (des Glaubens);
wenn ich nur durch Begründung mich überzeugen lasse,
verleugne ich den Glauben".
-
Doch nun zu den besagten Auszügen aus den Reden des
hl. Ephräm d. Syrers:
-
Empfange das Leben von der [göttlichen] Majestät,
laß aber das Grübeln über die Majestät!
Liebe die Güte des Vaters,
forsche aber nicht über seine Wesenheit!
[blau]Liebe und schätze die Milde des Sohnes,
forsche aber nicht über seine Zeugung!
Liebe das Schweben des Hl. Geistes,
wage dich aber nicht an seine Ergründung!
Den Vater, den Sohn und den Hl. Geist lernen wir
aus ihren Namen kennen.
Doch sinne nicht über ihre Persönlichkeit nach,
sondern
erwäge nur ihre Namen!
Willst du das Wesen erforschen,
dann bist du verloren;
glaubst du aber an den Namen,
so wirst du leben
Der Name des Vaters sei dir eine Schranke; überschreite sie nicht, um seine Natur zu ergründen!
Der Name des Sohnes sei dir eine Mauer; gehe nicht darüber hinaus, seine Zeugung zu ergründen!
Der Name des Hl. Geistes sei dir ein Zaun; laß dich nicht in eine Ergründung desselben ein!
Diese Namen sollen dir also eine Schranke sein; durch die Namen halte die Untersuchungen zurück!
[....]
Die Wahrheit ist in wenigen Worten niedergeschrieben,
stelle also keine lange Untersuchung darüber an!
Daß der Vater ist, weiß jedermann;
wie er aber ist, das weiß niemand.
Daß der Sohn ist, bekennen wir alle;
allein sein Wesen und seine Güte begreifen wir nicht.
Den Hl. Geist bekennt jeder;
ihn zu ergründen, vermag niemand.
Bekenne also, daß der Vater ist,
bekenne aber nicht, daß er begreiflich ist!
Glaube ferner, daß der Sohn ist;
daß er aber erforschbar sei, glaube ja nicht!
Daß der Hl. Geist ist, halte für wahr;
daß er ergründet werden könne, halte aber nicht für wahr!
Daß sie eins sind,
glaube und halte für wahr;
bezweifle aber auch nicht,
daß es drei sind!
Daß der Vater der erste[/b] ist, glaube;
daß der Sohn der zweite ist, halte für wahr;
zweifle auch nicht daran, daß der Hl. Geist der dritte ist!
Nie gebeut [ gebietet ] der Erstgeborene dem Vater;
denn dieser ist der Gebieter.
Nie sendet der Hl. Geist den Sohn;
denn dieser ist sein Sender.
Der Sohn, der zur Rechten sitzt, maßt sich nicht die Stelle des Vaters an;
ebensowenig maßt sich der Hl. Geist den Rang des Sohnes an,
von dem er gesandt wird.
Der Sohn freut sich über die Erhabenheit seines Erzeugers
und der Hl. Geist über die Erhabenheit des Geliebten des Vaters.
Nur Freude und Eintracht, Vereinigung samt Ordnung, herrschen dort.
Der Vater kennt die Zeugung des Sohnes, und der Sohn kennt den Wink des Vaters.
Der Vater winkt, der Sohn versteht es, der Hl. Geist führt es aus.
Da gibt es keinen Zwiespalt,
weil
es da nur einen Willen gibt;
da ist keine
Verwirrung bei der Vereinigung,
sondern
die größte Ordnung.
Meine ja nicht,
daß Verwirrung herrsche, weil sie vereinigt sind,
noch denke,
daß eine Zerteilung vorliege, weil sie getrennt sind!
Sie sind vereinigt,
aber nicht verwirrt;
getrennt,
aber nicht zerteilt .
Ihre Vereinigung ist keine Verwirrung
und ihre Trennung ist keine Zerteilung.
Die Art und Weise,
wie sie getrennt und vereinigt sind,
kennen nur sie allein
Nimm deine Zuflucht zum Schweigen,
Schwächling!
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