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Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 14.03.2014 01:41von Aquila • 7.242 Beiträge
Der sel. Jan van Ruysbroek
über das unbegreifliche Wunder der allerheiligsten Dreifaltigkeit
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Das unbegreifliche Wunder
Ihr müsst wissen, dass der
himmlische Vater
als ein lebendiger Grund mit allem, was in ihm lebt,
wirkend in seinen Sohn gekehrt ist als in seines Selbstes ewige Weisheit
Und
dieselbe Weisheit und alles, was in ihr lebt, ist wirkend zurückgewandt in den Vater,
in denselben Grund, daraus sie kommt;
in dieser Begegnung aber entspringt die dritte Person
neben dem Vater und dem Sohne,
der Heilige Geist, die Minne der beiden,
die eins mit beiden ist in derselben Natur und die Vater und Sohn und alles, was in ihnen lebt
mit so großer Freude und Reichtum umgibt und wirkend und genießend durchdringt,
dass alle Kreatur ewiglich hierüber schweigen muss.
Denn das unbegreifliche Wunder, das in dieser Minne liegt, übersteigt ewiglich das Verstehen aller Geschöpfe.
Aber da, wo man dieses Wunder ohne Verwunderung versteht und empfindet,
da ist der Geist über sich erhaben und eins mit dem Geiste Gottes und empfindet und sieht maßlos gleich wie Gott den Reichtum,
der er selbst in der Einheit des lebendigen Grundes ist,
wo er sich besitzt nach der Weise seiner Ungeschaffenheit.
-
Ergänzend eine diesbezüglich sehr tiefsinnige Abhandlung von
Hw Ludwig Maria Wilhelmer:
-
BEI ALLEM TUN: „IM NAMEN DES VATERS…
Es gibt kein unbegreiflicheres Geheimnis als das
Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit:
Drei Personen, jede Person wahrer Gott und alle Drei doch nur ein einziges göttliches Wesen,
ein einziger Gott! (Anm.. Das kann kein erschaffener Geist ausdenken!)
Dieses Geheimnis war einst für unsere unbeschwerte,
aufnahmebereite Kinderseele der erste Unterricht,
war der allererste tägliche Elternsegen, unser allererstes Kindergebet!
Denn „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes hat uns einst
unsere gute Mutter vom ersten Augenblick unseres Eintritts in dieses Erdenleben an,
mit dem Kreuzzeichen gesegnet; später hat sie uns die unbeholfenen Kinderhände gefaltet,
bzw. mit ihrer liebenden Mutterhand die kleinen Fingerchen geführt und uns auf Stirn, Mund und Herz dieses erhabene Zeichen des Hl. Kreuzes zu machen gelehrt.
Auf unseren Lebenswegen:
Im Namen des dreifaltigen Gottes sind wir getauft worden:
das „Adelspatent“ unserer Gotteskindschaft ist unterschreiben und besiegelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Im Namen des dreieinigen Gottes hat uns am Firmungstag die Hand des Bischofs (oder eines seiner Beauftragten)
die Gabe Gottes als Siegel des Heiligen Geistes unauslöschlich unserer Seele eingeprägt.
Beim Hl. Messopfer wird im Namen des dreifaltigen Gottes, das im Namen des Vaters… begonnen wird,
Brot und Wein in den wahren Leib und in das wahre Blut Jesu Christi verwandelt –
und das mit dem Priestersegen im Namen des Vaters… endet.
In der entscheidendsten Stunde unseres Lebens, in der Todesstunde kann uns der Priester im Namen des dreifaltigen Gottes den allerletzten Segen erteilen, die Hl. Sakramente der Wegzehrung spenden und die ergreifend schönen und trostvollen Sterbegebete sprechen: „Ziehe hin, christliche Seele, im Namen des Vaters, der dich erschaffen; im Namen des Sohnes, der dich erlöst; im Namen des Hl. Geistes, der in dich ausgegossen worden ist.“
Auch die Priester der Kirche werden im Namen des dreieinigen Gottes geweiht;
die Bischöfe konsekriert; der Papst in sein verantwortungsvolles Amt eingeführt;
die Ordensleute eingekleidet, legen ihre zeitliche oder ewige Profess ab.
Am Traualtar segnet der Priester im Namen des dreieinigen Gottes den Bund des Brautpaares
zur einzigen, unteilbaren und unauflöslichen sakramentalen Lebens-, Liebes- und Leidensgemeinschaft.
Und geht der Mensch mit Gottes Gnade einmal zum ewigen Frieden,
zeichnet der Priester noch einmal im Namen des dreifaltigen Gottes das Segenskreuz über sein Grab.
Jedes Gebet beginnt und schließt letztlich der katholische Christ mit dem Kreuzzeichen
„Im Namen des Vaters und…“ Dabei denkt er daran: „Mein ganzes Leben kommt aus Gottes Hand, liegt in seiner Hand und fließt in seine Hand“.
Den Glauben ohne Menschenfurcht bekennen!
Schätzen wir daher das Kreuzzeichen als das kürzeste und trotzdem sehr wirksame Zeichen des Bekenntnisses an das Glaubensgeheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit!
Und wer nur das Kreuzzeichen allein zu beten vermag,
heiligt und weiht damit letztlich seinen Alltag und stellt sich unter den Schutz und Segen Gottes!
Kann man von einem Christen weniger verlangen und erwarten als dies?
Sollte das schon zu viel sein, dann sind der Glaube und das Christsein eines solchen kaum mehr etwas wert“ Denn beten heißt, sich in die Gegenwart des menschenfreundlichen Gottes zu begeben.
Wenn wir unseren Tag mit Beten beginnen und beenden,wird unsere Arbeit gebetete Arbeit, unsere Freizeit gebetete Freizeit, unsere Arbeit eine Arbeit mit Gott, unsere Freizeit eine Freizeit mit Gott.
„Das Kreuzzeichen mache recht. Es ist das Zeichen des Heils.
Es umfasst dich ganz, von der Stirn zur Brust, von Schulter zu Schulter.
Es weiht und sammelt. Mach es groß, langsam und nachdenklich.
Dann fühlst du, wie stark es ist." (Romano Guardini)
Wie schon aufgezeigt, kennen wir katholischen Christen kein größeres, schlichteres und packenderes Gebetszeichen, aber auch keines, das so missbraucht, verunglimpft und verunstaltet wurde bzw. wird, wie das Kreuzzeichen!
Neben aller Hochachtung und Verehrung bleibt es nicht selten gerade unserer Zeit vorbehalten, es herabzuwürdigen zu einem bloßen Amulett oder einem klinkerndem Schmuckstück,
gerade bei solchen, die sonst mit Kreuz, Glauben und Religion kaum etwas am Hut haben…
Den ganzen christlichen Glauben
Dieses kürzeste Gebet des Christen beinhaltet in seiner Tiefe den ganzen christlichen Glauben.
Darum kein gedankenloser,
sondern in der Begegnung mit dem dreifaltigen Gott, ein ehrfurchtsvoller, sinnvoller, dem Evangelium und dem Glauben dienlicher Umgang mit diesem heil- und segenbringendem Zeichen.
Dazu bedarf es der Sammlung und Stille um in und mit diesem Zeichen unser Beten beginnen zu können.
Was tun wir eigentlich, wenn wir das Kreuzzeichen machen?
Mit diesem eindrucksvollen Kurzgebet wollen wir uns gleich zu Beginn allen Betens unter das Kreuz Jesu stellen.
Wenn wir es mit einer ausholenden Bewegung von der Stirn zur Brust, von der linken Schulter zur rechten in Kreuzesform über unseren Leib zeichnen, so treten wir damit ausdrücklich und bewusst in den Raum des christlichen Glaubens ein.
Alles soll beginnen und enden im Namen….
Mit dieser Hoffnung zeichnet uns das Kreuz Christi aus; es zeichnet uns vor allem aus,
sooft wir das Kreuzzeichen machen, vor jedem Gebet, nach jedem Gebet.
Dabei sprechen wir die Worte, mit denen alles beginnen soll:
„Im Namen…“, d. h. in der Kraft, im Schutz und Auftrag des dreieinigen Gottes.
Besonders spürbar kann dieser Bezug dann werden, wenn wir uns beim Betreten des Gotteshauses mit dem geweihten Wasser bekreuzigen und uns dabei an unsere Taufe erinnern.
Mit dem „In Namen…“ soll der neue Tag beginnen, eröffnen wir den Gottesdienst;
wenn wir einen wichtigen Lebensabschnitt anfangen oder beschließen –
bis hin zu jenem letzten Kreuzzeichen, das wir im Sterben noch selber zu machen vermögen, oder das wir in der Absolution oder im Segen empfangen.
Das Kreuzzeichen machen ist schon Gebet
Bloß zu sagen:
Wir machen „vor“ und „nach“ dem Beten das Kreuzzeichen wäre zu wenig;
es blieben nur Einleitung und Schlussformel, ohne den eigentlichen, tieferen Sinn.
Und der tiefere Sinn ist:
wir nehmen uns, unser ganzes Menschsein im gesamten Raum,
der uns umschließt hinein in den Lebensraum Gottes, der in Jesu Kreuz eröffnet ist.
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
ich gebe mich in die Macht des Vaters, in die Weisheit des Sohnes, in die Güte des Heiligen Geistes, ich schenke mir dir Gott, auch für den heutigen Tag;
sei du mir Geborgenheit und Schutz, denn dein Sohn hat unser aller Kreuz getragen.“
(Morgengebet nach einer alten Straßburger Handschrift)
Der Glaubende setzt den Namen des dreieinigen Gottes über seinen Alltag und bindet so in die Geschichte seines Lebens die Geschichte Gottes mit ein.
Wie ein „Eingangstor“, wie eine weit geöffnete Pforte steht dann das Kreuzzeichen markant am Beginn eines Weges, von dem wir vielleicht nicht wissen, wohin er führt, oder wie er endet.
Nicht zur leeren Routine verkommen lassen
Hierin besteht die Gefahr eines mechanischen Tuns, wenn das Kreuzzeichen zum bloß Abgehakten, zum gedankenlos Vollzogenen wird,
ohne mit Kopf und Herz bei dem zu sein, was wir mit Gebärden und Wort behaupten.
Man ist deswegen nicht schneller, je schneller und hastiger das Kreuzzeichen gemacht wird.
Auf jeden Fall wäre hier für so manchen eine tiefgreifende Änderung notwendig.
Möge es gelingen, bei gutem Willen, eine solche herbeizuführen, damit wenigstens das Kreuzzeichen in unserer hastigen Zeit noch ein sinnvolles und wertvolles Kurzgebet wird.
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RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 16.06.2014 00:34von Aquila • 7.242 Beiträge
Sehr schön hat Hw Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft
das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit umschrieben.....
seine Ausführungen sollen in einem kurzen Abriss wiedergegeben:
Kraft der Vernunft
- die jeder erschaffenen Seele zusammen mit dem freien Willen inne ist.....
die Ebenbildlichkeit Gottes -
kann jeder Mensch zur Erkenntnis kommen,
dass es einen Gott gibt....
das "ÄUSSERE" Gottes gleichsam
Wenn wir also gefragt werden
"Glaubst du an Gott" ?
dann antworten wir
"Nein, sondern ich weiss, dass es Ihn gibt"
Wenn also die Rede davon ist, dass
"alle an den Einen Gott glauben würden"
so betrifft dies alleine das "Äussere".....
Und von diesem "Äusseren" werden nun
menschengedachte Vorstellung zu
falschen Religionen bzw. Irrlehren.....
ja, selbst bei Katholiken wird immer wieder angedacht,
wie sie denn Gott "lieber gerne hätten"....
doch all diesen menschengedachten Gottes-Vorstellungen ist Eines gemeinsam....
keine führt zur Erlösung und zur Errettung !
Das "INNERE" Gottes aber....
kann alleine kraft der durch die hl. Taufe geschenkten
heiligmachenden Gnade des wahren Glaubens
erkannt werden.....
durch die Selbstoffenbarung des zur Sühne der Sünden Mensch gewordenen eingeborenen Sohnes Gottes Jesus Christus
Das "Innere" Gottes.....
die Allerheiligste Dreifaltigkeit .....
unser Herr und Gott Jesus Christus lässt uns also im Glauben
als seine angenommenen Kinder
einen Blick in das innerste Wesen Gottes schauen.....
Welches uns freilich dennoch unbegreiflich bleiben wird....
Ein Gott in Drei Wesensgleichen Personen.
Der Eine Wahre Gott.
Der Eine Wahre Gott aber.....
Sein "Inneres"
kann alleine im unfehlbaren Lehre der Heiligen Mutter Kirche....
im wahren Glauben erkannt werden,
soweit es durch unseren erschaffenen Verstand möglich ist.
Denken wir denn auch immer an die unermessliche Gnade
als angenommene Kinder Gottes
durch den wahren Glauben zur Erkenntnis
Seines Inneren Wesens der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
kommen zu dürfen....
das Glaubensgeheimnis an die Allerheiligsten Dreifaltigkeit
ist gleichsam auch das Glaubensbekenntnis an die Erlösung von Sünde und Tod .
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 21.06.2014 15:08von Aquila • 7.242 Beiträge
Gleichsam als Beleg und Unterstreichung der im vorigen Beitrag aufgeführgen
Darlegungen von Hw Pater Metz
ein Auszug aus einer segens- und lehrreichen Predigt des
hl. Franz von Sales
in Annecy am 21. Mai 1595 zum Hochfest der allerheiligsten Dreifaltigkeit:
-
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist;
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Eine der größten Auszeichnungen,
die die Güte Gottes seinem treuen Diener Abraham, unserem Ahnherrn, erwies,
war meines Erachtens eine der bedeutendsten,
als die göttliche Majestät ihn im Tal von Mamre in sichtbarer Gestalt besuchte,
wie die Genesis (18,1f) berichtet.
Denn was für ein Mensch war dieser Abraham, daß du ihn besuchst? (Ps 8,3).
Der Herr erschien ihm im Tal von Mamre. Es war der Heilige der Heiligen (Dan 4,24), es war Gott selbst, der ihm erschien; aber in welcher Gestalt?
Als er seine Augen erhob, erschienen ihm drei Männer;
in der Gestalt von drei suchte jener, der der einzige Herr ist, seinen Diener auf.
O Geheimnis der Geheimnisse!
Der einzige Herr erschien dem Abraham in drei Personen.
Treffend heißt es am Anfang der Genesis (1,26), daß Gott sagte:
Laßt uns den Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis.
Durch diese Worte wurde die Dreifaltigkeit des Schöpfers ausgedrückt.
Sie war vor Abraham nie erschienen,
den man mit Recht den Vater der Glaubenden (Röm 4,11) nannte,
da er eine so bedeutende Offenbarung dieses grundlegenden Geheimnisses
unseres Glaubens empfing:
Der Herr ist erschienen; „drei sah er, einen betete er an“, sagt die Auslegung.
Abraham sagte (Gen 18,3f nach der Sept. und alten Vulgata) zu ihnen:
Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, geh nicht an deinem Diener vorüber;
ich will ein wenig Wasser bringen, um eure Füße zu waschen;
ruht unter dem Baum etwas aus.
Bald sprach er zu allen drei in der Einzahl, bald in der Mehrzahl,
um die Einheit in der Dreiheit zu zeigen.
So ist die Geschichte und das Geheimnis.
Und jetzt, fromme Zuhörer,
zeigt sich uns der gleiche Herr, um uns zu besuchen:
einer im Wesen, dreifaltig in den Personen,
nicht mehr in einer äußeren Erscheinung,
sondern durch eine innere Erleuchtung des Glaubens,
in diesem guten Tal der Kirche.
Die Kirche feiert heute ein Hochfest zu Ehren der allmächtigen,
überaus guten und unendlichen Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist,
um unseren Herzen die Ehre und höchste Huldigung einzuprägen, die wir ihr schulden.
Ehre sei dem Vater ...
Wir erweisen ihm die Ehre,
wenn wir an die höchste Wesenheit in ihrer glorreichen Dreifaltigkeit glauben,
auf sie hoffen und sie lieben; wenn wir die drei Personen bitten,
bei uns zu bleiben, wenn wir ihnen die Füße waschen;
wenn wir sie unter den Baum einladen.
Ich will euch kurz zeigen, wie man das machen muß.
Dazu aber müssen wir es alle gemeinsam machen wie Abraham,
der seine Augen zum Himmel erhob und sonst diese Ehre nicht gehabt hätte.
Erheben wir die Augen zu diesem ewigen Licht,
damit es uns mit seinem Geist zu erleuchten geruhe,
auf daß wir in seiner Klarheit von diesem Geheimnis erkennen können,
was wir kennen müssen; damit es ihm gefalle, uns sehend zu machen,
auf daß wir ihm glauben, glaubend darauf hoffen und in der Hoffnung lieben,
so daß auf diese Weise wahrhaft
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Um das in größerer Fülle zu erlangen, setzen wir dazu den Einfluß der
Tochter des Vaters,
der Mutter des Sohnes
und der Braut des Heiligen Geistes ein.
Ave Maria.
Der grundlegende Artikel unseres Glaubens ist der,
dessen Feier die Kirche den heutigen Tag geweiht hat,
d. h. die heilige Dreifaltigkeit der göttlichen Personen.
Gewiß muß offenbar diese heilige Dreifaltigkeit
auf die Einheit des Wesens zurückgeführt werden,
um so mehr, als nach unserer Denkweise das eine früher ist als die andere.
Dennoch ist der Artikel von der Einheit des einen Gottes den Christen
nicht so ausschließlich eigen wie der von der Dreifaltigkeit,
zumal mehrere Gott in seiner Einheit erkannt haben, die keine Christen sind.
Darauf stützt sich der hl. Paulus und bestätigt den Römern (1,20f):
Das Unsichtbare an Gott wird aus der Wahrnehmung der geschaffenen Welt erkannt,
so daß sie unentschuldbar sind, weil sie Gott erkannten aber nicht als Gott verherrlichten.
Was aber den Artikel von der heiligsten Dreifaltigkeit betrifft,
ist er so sehr den Christen ausschließlich eigen,
daß selbst das Volk der Hebräer zum Großteil
keine ausdrückliche Kenntnis von ihm hatte und daß die Heiden nie zu ihr gelangten.
Das veranlaßt den hl. Hieronymus im Brief an Paulinus (53, § 4) zu dem Ausruf:
„Der gelehrte Platon wußte es nicht, der beredte Demosthenes hatte keine Kenntnis davon.“
Auf diesem Artikel von der Dreifaltigkeit
beruht
die Menschwerdung und auf der Menschwerdung unsere ganze Erlösung.
Auf diesem Artikel beruht die Sendung des Heiligen Geistes und auf ihr unsere ganze Rechtfertigung.
Er ist also der Grundartikel:
„Es ist also katholischer Glaube, daß wir einen Gott verehren...“ (Symb. Athan.).
Aus diesem Grund stellt uns zunächst Unser Herr (Mt28,19),
dann seine Kirche bei der Spendung des grundlegenden Sakramentes der Taufe
dieses heilige Geheimnis vor:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Deshalb hat die Kirche unter Papst Damasus, nach der Aufforderung
durch den hl. Hieronymus, bestimmt, daß man am Schluß jedes Psalms singt:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist ...
[....]
Ehre sei dem Vater ...
Ich finde, daß wir dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist
auf zweifache Weise Ehre wünschen können:
entweder die Ehre, die ihm naturgemäß und wesentlich ist,
oder die äußere und denominative. Zunächst:
Gott VATER im unerforschlichen Abgrund seiner ganzen Ewigkeit,
in der Fülle seines unbegrenzten Wesens,
seiner Güte, Schönheit und Vollkommenheit,
erkennt und begreift im Blick auf sich selbst
mit seinem überaus fruchtbaren Verstand seine Natur so vorzüglich,
daß er mit einem Gedanken und Begreifen seine ganze Größe ausdrückt.
Dieser Gedanke, dieses Aussprechen, dieses Wort,
dieser Ausdruck seines Herzens war ein zweites Ich.
Er war schon in sich glorreich, er war die ganze göttliche Vollkommenheit; aber wie?
Das ist seine Herrlichkeit:
er sieht sich, er erkennt sich selbst, und indem er sich erkennt,
zeugt er seinen ihm WESENSGLEICHEN SOHN:
Aus meinem Schoß habe ich dich vor dem Morgenstern gezeugt (Ps 110,3).
Hebräisch:
Aus dem Schoß kommt dir vor der Morgenröte der Tau deiner Jugend. Jesaja (66,9):
Sollte ich, der andere gebären läßt, selbst nicht zeugen;
der ich anderen Nachkommenschaft gewähre, unfruchtbar sein?
Der SOHN ist die Ehre des Vaters; vom hl. Paulus wird er (Hebr 1,3)
der Abglanz der Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens genannt.
Welche Ehre für den Vater, einen solchen Sohn zu haben!
Welche Ehre für den Sohn, einen solchen Vater zu haben!
Der Sohn hat ganz dieselbe Wesenheit wie der Vater; der Vater teilt ihm alle seine Vollkommenheiten mit.
Denkt daran, welche Ehre es für einen sehr guten Vater ist, einen Sohn zu haben,
der ihm vollkommen gleicht;
doch wenn er ihm so sehr gleicht, daß er ein zweites Ich wird, welche Freude!
Ich habe Väter gekannt, die einige Tugend besaßen;
wie waren sie froh, tugendhafte Kinder zu haben, etc.
Diese Ehre verdient stets gefeiert zu werden.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist ...
Doch darüber hinaus, welche überströmende Freude,
wenn der Vater seinen Sohn sieht und der Sohn seinerseits seinen Vater!
Der VATER und der SOHN sehen,
daß sie gegenseitig einer grenzenlosen Liebe würdig sind;
sie sehen, daß ihr Wille aufeinander abgestimmt ist,
sie lieben einander so sehr, wie sie es verdienen,
sie lieben sich im höchsten Grad, grenzenlos und göttlich.
Und diese höchste Liebe, die sie so miteinander verbindet,
die aus der Anschauung des einen vom anderen hervorgeht,
ist eine DRITTE GÖTTLICHE PERSON wie sie,
WESENSGLEICH mit ihnen, unendlich, ewig und unabhängig wie sie;
das ist der HEILIGE GEIST, die Liebe und die Einheit des Vaters und des Sohnes,
das grenzenlose Ziel ihres gegenseitigen Wohlgefallens und des ewigen Hervorgehens.
Singen wir also: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist ...
Ich weiß wohl, daß ihr dieses Geheimnis nicht begreift,
so wie auch ich nicht; aber mir genügt es, daß wir um so besser daran glauben.
Was ich darüber gesagt habe, hat keinen anderen Zweck,
als es euch mehr vor Augen zu stellen und euch zu helfen, deutlicher daran zu glauben.
Es gibt bestimmte Beispiele, die uns helfen könnten,
ein wenig davon zu verstehen; es gibt jedoch noch so viel zu sagen,
daß wir uns bei sonst nichts aufhalten und uns begnügen zu wissen:
es ist der katholische Glaube,
„daß wir einen Gott in drei Personen und die Dreifaltigkeit in der Einheitverehren.“
Wir werden stets singen:
Ehre sei dem Vater ...,
um so mehr noch, als Calvin, Beza und ihre Irrlehren wollen,
daß alle drei Personen ihre Gottheit aus sich haben, nicht durch Mitteilung.
Das ist eine außergewöhnliche Blasphemie,
denn auf diese Weise gäbe es weder Sohn noch Heiligen Geist.
Der Hochmut jener, die dich hassen, erhebt sich ständig (Ps 74,23).
Die Katholiken dagegen bleiben dabei zu sagen:
„Gott von Gott, Licht vom Licht“ (Symb. Nic.),
und
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
indem wir von den drei in der Einzahl sprechen,
weil die drei Personen die gleiche Herrlichkeit besitzen.
Wir sagen:
dem Vater und dem Sohn,
denn obwohl die zwei Personen ein einziger gleicher Gott sind
und der Vater den Sohn als ein anderes Ich betrachtet,
besteht doch die Unterscheidung,
daß der VATER das Gottsein DURCH SICH SELBST besitzt,
der SOHN durch die MITTEILUNG des VATERS:
sonst wäre der eine nicht Vater, der andere nicht Sohn,
sondern beide Namen wären falsche Bezeichnungen ohne Grundlage.
Ebenso sagen wir:
dem HEILIGEN GEIST, der einen HAUCH gegenseitiger Liebe bezeichnet,
um auszudrücken, daß der
Vater und der Sohn,
die sich in gegenseitiger Liebe ansehen,
diese DRITTE PERSON
durch diesen Blick und diese gegenseitige Liebe
HERVORBRINGEN.
[....]
-
Siehe bitte auch:
Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
-
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 04.08.2014 00:13von Aquila • 7.242 Beiträge
Der hl. Papst Leo der Grosse (gest. 461)
über das Pfingstfest (Sermo 76 ).
Es ist auch eine grossartige Predigt über die
Macht und die Herrlichkeit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Auszug:
-
Wenn wir uns in unserem Innern ein Bild von der
Hoheit des Heiligen Geistes machen wollen,
so dürfen wir uns ihn in keiner Weise verschieden
von der Majestät des Vaters und des Sohnes denken;
denn das
Wesen der göttlichen Dreifaltigkeit weicht in nichts von seiner Einheit ab.
Von Ewigkeit her ist der Vater der Erzeuger des mit ihm gleich ewigen Sohnes.
Von Ewigkeit her ist der Sohn vor aller Zeit vom Vater gezeugt.
Und von Ewigkeit her ist der Heilige Geist der Geist des Vaters und des Sohnes.
Daher ist der Vater nie ohne den Sohn,
der Sohn nie ohne den Vater gewesen,
wie auch Vater und Sohn niemals ohne den Heiligen Geist waren.
Deshalb ist auch in der Dreifaltigkeit keine Person älter oder jünger;
denn es gibt in ihr keinen Unterschied des Bestehens.
Die unwandelbare Gottheit dieser hochheiligen Dreieinigkeit ist eins in ihrem Sein,
ungeteilt in ihrem Wirken,
einmütig in ihrem Wollen,
gleich in ihrer Macht und ebenbürtig in ihrer Herrlichkeit.
Wenn nun die Heilige Schrift so von ihr redet,
daß sie eine Handlung oder einen Ausspruch einer einzelnen Person als angemessen zuzuweisen scheint,
so läßt sich dadurch der Katholik in seinem Glauben nicht wankend machen,
sondern sieht darin vielmehr eine Belehrung.
Durch diese besondere Zuteilung eines Wortes oder einer Tat
soll uns die Wahrheit der Dreieinigkeit zum Bewußtsein gebracht werden!
Es soll also unser Geist nicht trennen, was unser Gehör unterscheidet!
Nur deshalb werden gewisse Dinge
unter dem Namen des Vaters oder des Sohnes oder des Heiligen Geistes erzählt,
damit das Bekenntnis der Gläubigen in der Frage der Dreieinigkeit nicht fehlgehe.
Da diese nämlich unteilbar ist,
so würde man nie das Vorhandensein der Dreifaltigkeit erkennen,
wenn von ihr immer nur "gemeinsam" die Rede wäre.
In zweckmäßiger Weise führt uns also gerade die Schwierigkeit,
dafür Worte zu finden, zur Erkenntnis hin,
und kommt uns die göttliche Unterweisung gerade durch unser Unvermögen zu Hilfe:
Da man bei der
Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
weder an eine einzige Person noch an eine verschiedene Wesenheit denken darf,
kann man zwar die wahre Einheit und die wahre Trinität einigermaßen
in seinem Innern als einunddasselbe empfinden,
aber nie in einunddasselbe Wort kleiden.
Lassen wir also, Geliebteste,
zu unserem Heile in unseren Herzen den Glauben feste Wurzel fassen,
daß der ganzen Dreieinigkeit zugleich
ein und dieselbe Kraft,
ein und dieselbe Hoheit
und ein und dieselbe Natur eigen ist,
daß sie
nicht gesondert ist in ihrem Wirken,
nicht trennbar in ihrer Liebe
und nicht verschieden in ihrer Macht,
daß sie zusammen alles erfüllt und alles in sich birgt!
Was nämlich der Vater ist,
das ist auch der Sohn und der Heilige Geist.
Die wahre Gottheit kann bei keinem von ihnen größer oder kleiner sein.
[....]
-
RE: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist
in Der Eine Wahre Gott 04.12.2014 00:02von Aquila • 7.242 Beiträge
Aus
"Vollständige praktische katholische Christenlehren zum Gebrauche
bey dem sonntäglichen pfarrlichen Gottesdienste
sowohl in kleineren Städten als auf dem Lande
von Hw Kaspar Zwickenpflug" (1847):
-
Von dem heiligen Kreuzzeichen.
Es ist in der katholischen Kirche gebräuchlich,
daß Werk mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes begonnen wird.
Sie,
die katholische Kirche hat diesen Gebrauch von den heiligen Aposteln ererbt
und stets beybehalten,
so wie ähn auch die ältesten Väter der Kirche den Gläubigen
auf's Nachdrücklichste empfohlen haben.
Der nämliche Gebrauch ist auch allezeit für eines der äusserlichen Zeichen
angesehen worden,
wodurch sich katholische Christen
von den Ungläubigen zu unterscheiden pflegten;
und sich ]mit dem Kreuze bezeichnen,
galt soviel, als mit dem Munde bekennen:
„Ich bin ein katholischer Christ."
„Wir Christen," schreibt der heilige Ephrem,
„sollen uns von den Heiden und Juden absondern.
Aber wie?
Dadurch, daß wir auf unsere Schwellen
das köstliche und heilbringende Kreuz drücken."
[....]
Das heilige Kreuzzeichen
ist ein Bekenntniss
des hohen Geheimnisses der allerheiligsten Dreyeinigkeit,
in dessen Glauben wir getauft worden sind;
denn da wir den Vater, den Sohn und den heiligen Geist ausdrücklich nennen,
bekennen wir drey verschiedene Personen;
und da wir sprechen:
„Jm Namen," bekennen wir
eine einzige Macht,
eine einzige Majestät,
eine einzige göttliche Natur,
einen einzigen Gott.
Kurz, wir bekennen,
daß nur ein einziges, höchstes, unendliches, göttliches Wesen ist,
und daß in diesem Wesen drey verschiedene Personen sind,
Vater, Sohn und heiliger Geist.
Zugleich erinnern wir uns
der Allmacht, die dem Vater,
der Weisheit, die dem Sohne,
der Güte und Heiligkeit, die dem heiligen Geiste
besonders zugeeignet wird,
wiewohl diese Vollkommenheiten
auch allen drey göttlichen Personen gemein sind.
Folglich erinnern wir uns auch der Welterschaffung,
die das Werk der unumschränkten Allmacht,
und ihrer Erhaltung und Verwaltung,
die ein Werk der mächtigsten, weisesten und liebevollsten Vorsicht ist.
Das heilige Kreuzzeichen ist ein
Bekenntniß
des liebreichsten Geheimnisses der Menschwerdung,
des Leidens und des Todes Jesu Christi;
denn da wir uns mit dem Kreuze bezeichnen,
bekennen wir,
daß Gottes Sohn, welcher von Ewigkeit her im Schooße des Vaters war,
zur bestimmten Zeit in den Schooß Maria, der reinsten Jungfrau,
herabgestiegen und Mensch geworden ist;
wir bekennen, daß er an's Kreuz geheftet worden,
und daran gestorben ist, um uns aus der Knechtschaft des Teufels
in die Freyheir der Kinder Gottes zu setzen,
und uns mit seinem himmlischen Vater auszusöhnen.
Wir erinnern uns also des Sohnes des lebendigen Gottes,
des Geliebten, des Eingebornen, des Menschensohnes,
des lange Erwarteten,
des Königs der Auserwählten,
des Liebhabers des menschlichen Geschlechtes,
des einzigen Menschenfreundes,
des ersten und größten Wohltbäters,
des Helfers, Retters und Erbarmers,
des Lehrers aller Wahrheit,
des Beyspiels aller Vollkommenheit,
des herrlichsten Musters und Vorbildes aller Tugend,
des Gehorsamen bis in den Tod,
des Menschenliebenden bis in den Tod,
des Geduldigen bis in den Tod,
des Erlösers, welcher sein Leben nach dem Wohlgefallen des ewigen Vaters
zum Heile seiner Brüder, der Menschen, hergegeben hat. .
Wir erinnern uns der Gutthat,
die uns hiedurch ist erwiesen worden.
Tief waren wir in den Schlamm der Sünde versunken;
Jesus hat uns herausgehoben,
indem er das große Werk der Erlösung am Kreuze vollbracht hat.
Sünder waren wir, und hatten Vergebung der Sünden nöthig;
Jesus hat sie uns durch sein Bluterkauft.
Schwach, blind, kraftlos waren wir,
und hatten Hilfe, Licht, Kraft, Stärke vonnöthen;
Jesus hat sie uns durch sein Blut erworben.
Fluch und Tod ererbten wir vom ersten Adam, unserm Stammvater,
und hatten einen zweyten Adam nöthig, welcher den Fluch in Segen verwandelte
und Leben und Unsterblichkeit brächte;
Jesus hat uns durch sein Blut Segen, Leben,
Unsterblichkeit, das Recht zur Seligkeit, die Seligkeit selbst erlangt.
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