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Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
RE: Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 06.07.2017 09:22von Kalle (gelöscht)
Prophetische Privatoffenbarungen
Prophezeiungen sind eine ganz spezielle Art von Privatoffenbarungen. Der hl. Apostel Paulus schrieb über diese:
„Verachtet Prophezeiungen nicht!“ (1 Thess. 5,20)
Wir sollen Prophezeiungen also nicht verachten!
Es versteht sich für uns Katholiken von selbst, dass der hl. Paulus nur solche Prophezeiungen gemeint hat, die von Gott stammen. Denn es gibt auch solche, die von Betrügern stammen und solche, die dämonischen Ursprungs sind:
„Lasst euch nicht so schnell die Besinnung rauben und euch
schrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch ein
angebliches Wort oder Schreiben von uns, als stünde der Tag des
Herrn (das Jüngste Gericht) nahe bevor.“ (2 Thess. 2,2)
Es gibt also „Geistesoffenbarungen“, die angeblich Künftiges künden, aber nicht von Gott sind, sondern von Dämonen, und Prophezeiungen, die das Werk von Betrügern sind. Deshalb sagt der Apostel gleich nach
1 Thess. 5,20:
„Prüft aber alles und das Gute behaltet!“ (1 Thess. 5,21)
In der anti-katholischen Prophezeiungsforschung werden nun alle möglichen Prophezeiungen gesammelt und wild durcheinander verwendet, sowohl aus dem christlichen Bereich als auch aus dem nicht-christlichen Bereich. Für uns Katholiken ist aber klar, dass wir keine Prophezeiungen aus dem nicht-christlichen Bereich verwenden können, weil diese Prophezeiungen, auch wenn sie an sich inhaltlich nichts enthalten sollten, was der kirchlichen Lehre widersprechen würde, ausnahmslos in der jeweiligen nicht-christlichen Lehre der jeweiligen nicht-christlichen Religion eingebettet sind, und daher nicht von Gott stammen können. Deshalb sagte der Herr durch den Propheten Moses ausdrücklich:
„Jedoch der Prophet, ... der im Namen eines
fremden Gottes spricht, muss sterben.“
(Bibel: 5 Mose 18,20)
Damit korrespondiert auch der hl. Apostel Johannes, wenn er im Heiligen Geist schreibt:
„Geliebte, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie
aus Gott sind. Denn viele falsche Propheten sind in die Welt
ausgezogen. Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der
bekennt, dass Jesus Christus im Fleische gekommen ist, ist aus
Gott, und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus
Gott. Und das ist der Geist des Antichrist ...“ (Bibel: 1 Johannes
4,1-3)
Somit findet man von Gott stammende Prophezeiungen nur innerhalb der sog. Christenheit! Doch auch innerhalb der sog. Christenheit gibt es viele falsche Propheten, so, wie es auch einst unter den Israeliten
falsche Propheten gab:
„Denkst du aber in deinem Herzen: 'Wie sollen wir das
Prophetenwort erkennen, das nicht vom Herrn stammt?', so wisse:
was der Prophet im Namen des Herrn ankündigt, ohne daß das
Wort sich erfüllt und eintrifft, das ist ein Wort, das der Herr nicht
gesprochen hat ...“ (Bibel: 5 Mose 18,20-22)
Ein solcher „Prophet“, der innerhalb der Christenheit „im Namen des Herrn“ prophezeite, dessen Prophezeiungen aber nicht eintrafen, war der Protestant Anton Johansson, der in der protestantischen und
nicht- und antichristlichen Prophezeiungsszene für glaubwürdig befunden wird. Dieser sagte während des Ersten Weltkrieges auf der Basis seiner Zukunftsschauungen voraus:
„Der erste Krieg, der nach den Unglücken des Weltkrieges
eintreffen und furchtbar für die Welt sein wird, bricht 15 bis 20
Jahre später [zwischen 1933 und 1938, Anm. V.] zwischen
Spanien und Frankreich aus. Frankreich wird hart darunter leiden,
weil auch Krankheiten hinzutreten werden.“
Doch der erste Krieg in Europa nach dem Ersten Weltkrieg war der Spanische Bürgerkrieg, der von 1936 bis 1939 dauerte. Ein Krieg zwischen Frankreich und Spanien fand nicht statt. Des Weiteren wurde ein Krieg in Schweden für das Jahr 1953 geschaut, der ebenfalls nicht stattfand. Für die Zeit bis 1953 sah Johansson in Skandinavien die Sozialisten an der Macht.
Weitere Anweisungen von Gott zur Beurteilung von Prophezeiungen erhalten wir in 5 Mose 13,1-5:
„Befolgt gewissenhaft alles, was ich euch gebiete! Fügt nichts
hinzu, nehmt nichts hinweg! Tritt in deiner Mitte ein Prophet oder
Traumseher auf, und kündet er dir ein Zeichen oder Wunder an,
Verbot unreiner Speisen und trifft das Zeichen oder Wunder, das
er dir verkündet hat, auch wirklich ein und spricht er: 'Wir wollen
andere Götter verehren', die du bisher nicht gekannt hast, 'und
ihnen dienen!', so höre nicht auf die Worte dieses Propheten oder
Traumsehers! Denn der Herr, euer Gott, will euch prüfen, um zu
erfahren, ob ihr den Herrn, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit
ganzer Seele liebt. Nur dem Herrn, eurem Gott, dient und ihn
fürchtet! Seine Gebote beobachtet, auf seine Stimme hört, ihm
dient und ihm hanget an!“
Es gibt also auch falsche Propheten, deren Prophezeiungen zwar richtig, aber dennoch nicht von Gott sind! Nach 5 Mo. 13,1-5 sind sie sehr leicht zu identifizieren, da sie auffordern, anderen Göttern zu folgen. Doch innerhalb der sog. Christenheit, in der ein Prophet oder Seher auftritt, der sich zum dreifaltigen Gott bekennt, und auffordert, ihm zu folgen, ist das nicht so einfach, außer er verkündet eine Lehre, die
mit der Lehre des dreifaltigen Gottes und seiner hl. Kirche nicht übereinstimmt:
„Befolgt gewissenhaft alles, was ich euch gebiete!
Fügt nichts hinzu, nehmt nichts hinweg!“ (5 Mo. 13,1)
Ein solcher falscher Prophet war der Pfingstprediger William J. Seymour, der am 14. April 1906 in einer Predigt ein Zorngericht Gottes in Form eines starken Erdbebens ankündigte, das dann nur vier Tage
später San Francisco erschütterte und fast völlig zerstörte. Seine Prophezeiung, die ihm eingegeben wurde, erfüllte sich zwar, doch predigte er als Pfingstler eine andere Lehre als die, die Gott seiner Kirche anvertraut hat. Wer aber von der Lehre Gottes abweicht und eine andere bringt, so haben wir vom Apostel Johannes vernommen, hat Gott nicht (2 Joh. 8ff.); und da Seymour eine andere Lehre vertrat und propagierte, so hatte er Gott nicht; und so stammte seine Prophezeiung folglich auch nicht von Gott, sondern vom Widersacher, trotz ihrer Richtigkeit! Dies geht auch aus seiner richtigen Prophezeiung selbst hervor, wenn wir sie an biblischen Maßstäben beurteilen:
Seine Prophezeiung war ohne Ortsangabe! Welchen Sinn soll nun eine "Strafgerichtsankündigung" ohne Ortsangabe haben? Da haben die Menschen dieses verschwiegenen Ortes doch keine Möglichkeit zur
Umkehr und Buße bekommen, welche Gott doch immer will (vgl. 1 Tim. 2,4)! Anders bei Jona Kapitel 3: Gott sandte seinen Propheten nach Ninive, um ihren Bewohnern die Zerstörung ihrer Stadt anzukündigen.
Die Bewohner erschraken, kehrten um und taten Buße, so dass Gott die Zerstörung Ninives verhinderte.
Das einzige hingegen, was Seymours Prophezeiung bewirkt hat, war der Ruhm dieses Predigers und seiner Pfingstgemeinde. Sie erhielt massiven Zulauf, und die erfüllte Prophezeiung führte zu einer großen Zahl von
Pfingstkirchengründungen in den USA, in Europa, China und in Gebieten Südamerikas, Afrikas und Asiens. Und das alles auf Kosten ungewarnter Opfer! Und einzig diese vielen Gründungen von Pfingstkirchen in den genannten Ländern und Gebieten als Konkurrenz zur Kirche Gottes waren auch der Sinn und Zweck jener dämonischen Prophezeiung!
Das bedeutet: Prophezeiungen, die vom katholischen Glauben, von der Kirche und damit von Gott wegführen oder fernhalten, sind nicht von Gott, sondern stammen von den bösen Mächten und Gewalten. Und da mögen diese Prophezeiungen, wie im Falle Seymours, noch so richtig sein! Und sie mögen auch von noch so großen Zeichen und Wundern begleitet sein: „denn es werden … falsche Propheten aufstehen, und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Seht, ich habe es euch vorhergesagt.“ (Bibel: Matthäus 24,24-25), und: „Nicht jeder, der zu mir 'Herr, Herr!' sagt, wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: 'Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder gewirkt?' Alsdann werde ich ihnen offen erklären: 'Ich habe euch niemals gekannt! Weichet von mir, die ihr die Werke des Bösen tut!“ (Bibel: Matthäus 7,21-23)
RE: Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 06.07.2017 09:36von Kalle (gelöscht)
Fälschungen und Betrügereien
Wir haben vom hl. Apostel Paulus vernommen, dass es nicht nur „Offenbarungen“/ Prophezeiungen gibt, die von Dämonen gegeben werden, die sich unter Verstellung als Boten des Lichts ausgeben, sondern auch solche, die von Betrügern erfunden und verfasst werden:
„Lasst euch nicht so schnell die Besinnung rauben und euch
schrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch ein
angebliches Wort oder Schreiben von uns, als stünde der Tag
des Herrn (das Jüngste Gericht) nahe bevor.“ (2 Thess. 2,2)
Dazu gibt es mehrere Varianten:
1.) Von Betrügern erfundene „Offenbarungen“ und Prophezeiungen, von denen sie behaupten, sie z.B. von Gott Vater, von Jesus Christus, vom Heiligen Geist, von Maria, von Engeln oder von Heiligen empfangen zu
haben. Ich will dazu drei Beispiele nennen:
Erstes Beispiel: Annegret Mewis (Anne)
Seit 2004 tritt Annegret Mewis, auch „Anne“ genannt, mit dem Anspruch auf, Botschaften von Jesus, Maria und Gott Vater zu empfangen. Wenn man ihre „Botschaften“ gründlich prüft, dann wird man feststellen, dass
sie diese selbst erfindet. Am deutlichsten zeigt sich das an ihrer „Botschaft“ vom 20. Juli 2013:
„Der falsche Prophet, Franziskus I., wie er sich selber nennt, ist
nicht von Mir ernannt.“
Nun aber hat sich Papst Franziskus nie „Franziskus I.“ genannt, sondern „Franziskus“. Dieser dumme Irrtum, der Mewis bei der Abfassung aufgrund von Unwissenheit unterlaufen ist, entlarvt sie. Sie
selbst erfindet ihre „Botschaften“ und bringt sie dann unter das gläubige Volk, um es zu verführen und zum Abfall zu bringen.
Zweites Beispiel: Verica Obrenović
Verica Obrenović ist in Serbien eine sehr berühmte „Seherin“, die dort große Schlagzeilen macht. Auf Youtube gibt es mehrere Interviews mit ihr, z.B. auf https://www.youtube.com/watch?v=cmrjVqx9Vdg. In diesem Video prophezeit sie für die Zeit zwischen 2016 und 2030 u.a. den Beitritt Südafrikas zu den BRIC-Staaten. Und genau mit dieser Prophezeiung entlarvt sie sich, da Südafrika bereits seit 2010 den BRICStaaten (BRICS) angehört, was sie aber nicht wusste, weshalb sie es in die Zukunft verlegte.
Drittes Beispiel: Wüstenrufer
„Wüstenrufer“ war in der antichristlichen Internet-Prophezeiungsszene sehr bekannt, vor allem, weil er von sich behauptete, Schauungen künftiger Ereignisse erhalten zu haben oder sie zu bekommen. Ich ahnte schon, dass da bei ihm etwas nicht stimmte, konnte es aber nicht beweisen und mischte mich auch nicht ein. Doch eines Tages rückte er mit der Sprache heraus und erklärte allen, die er genarrt hat, ganz offen,
dass alles von ihm erfunden wurde.
2.) Zweite Variante: Fälschungen:
Es gibt von Sehern Prophezeiungen, die im nachhinein gefälscht wurden.
Zwei Beispiele:
Erstes Beispiel: Pater W. Ellerhorst O.S.B., Dr. H. Armand und der
Seher Franz Josef Kugelbeer
Pater Ellerhorst hatte 1922 eine Unterredung mit dem katholischen Seher Franz Josef Kugelbeer, bei der er sich dessen Prophezeiungen notierte. In den angeblichen oder tatsächlichen Notizen des Paters heißt
es an einer Stelle über ein künftiges Ereignis:
„Mord in Rom. 3-4 m hohe Berge von Leichen von Geistlichen und Bürgern. Der Papst Pius XII. - als solchen erkennt der Seher ihn an seinen Gesichtszügen - flieht mit 2 Kirchenfürsten auf Nebenwegen zu einer alten Kutsche und in ihr über Genua in die Schweiz.“
Dass der Seher 1922 Papst Pius XII. (1939-1958) als den künftigen Fluchtpapst sah und er ihn Ellerhorst gegenüber als „Papst Pius XII.“ bezeichnet habe, ist nicht glaubhaft, und zwar aus folgenden Gründen:
a) Die eingefügte Erklärung „als solchen erkennt der Seher ihn an seinen Gesichtszügen“, ist nicht stimmig, weil der Seher 1922 Pius XII. an seinen Gesichtszügen gar nicht erkennen konnte, weil dieser zu der
Zeit noch nicht amtierte.
b) Auch die Formulierung „Der Papst Pius XII. flieht mit 2 Kardinälen ...“ ist an sich nicht stimmig, weil niemand sagt: „Der Papst Pius XII.“, „der Papst Johannes XXIII.“ ... „der Papst Benedikt XVI.“ ..., sondern einfach nur „Papst Pius XII.“, „Papst Johannes XXIII.“ ... „Papst Benedikt XVI.“ ..., also ohne den bestimmten Artikel vor der Bezeichnung „Papst“. Der im Text vorkommende bestimmte Artikel deutet darauf hin, dass der ursprüngliche Text wie folgt gelautet haben muss:
„Der Papst flieht mit 2 Kardinälen ...“
Dazwischengefügt wurde dann: „Pius XII. - als solchen erkennt der Seher ihn an seinen Gesichtszügen“.
c) Dieser Text ist während der Amtszeit Pius' XII. veröffentlicht worden; meines Wissens erstmals 1950/51: Ellerhorst, P. Winfried: Prophezeiungen über das Schicksal Europas. Visionen berühmter Seher aus 12 Jahrhunderten. a. d. Nachlass ausg. u. bearb. v. Dr. H. Armand. Waldsassen/München o. J. (1950/51), S. 148 (Waldsassen/München)
Es ist nun nicht klar, wer die ursprüngliche Fassung verfälscht hat: hw. Pater Ellerhorst selbst oder Dr. H. Armand, der nach dem Tod des Paters (1947) aus dessen Nachlass das Buch Prophezeiungen über das
Schicksal Europas. Visionen berühmter Seher aus 12 Jahrhunderten zusammenstellte. Wenn wir annehmen, dass es Pater Ellerhorst war, der in den Urtext die Erklärung „als solchen erkennt der Seher ihn an seinen Gesichtszügen“ einfügte, dann könnte diese Erklärung darauf hindeuten, dass der Seher gegenüber Ellerhorst die Gesichtszüge des von ihm gesehenen Papstes beschrieb. Als dann seit 1939 Papst Pius XII. im Amt war, könnte Ellerhorst anhand der beschriebenen Gesichtszüge des Fluchtpapstes eine Ähnlichkeit mit den Gesichtszügen Papst Pius' XII. wahrgenommen haben, und hat dann den Namen „Pius XII.“ der Prophezeiung hinzugefügt. Möglich ist auch, dass Armand einer Naherwartung aufgesessen war, weshalb er dann der Prophezeiung den Namen „Pius XII.“ hinzufügte. Möglich ist auch, dass er auf diese Weise das Buch besser vermarkten wollte.
Welche der drei Möglichkeiten richtig ist, kann nicht gesagt werden. Jedoch wäre sowohl das eine als auch das andere unredlich, wobei aber die zweite und dritte Möglichkeit als Sünde schwerwiegender wäre.
Zweites Beispiel: Conrad Adlmaier und der Seher Alois Irlmaier
In seinem Buch Blick in die Zukunft. 1. Aufl. Traunstein 1950 schreibt Conrad Adlmaier über den katholischen Seher Alois Irlmaier, dieser habe für das Jahr 1950 den Dritten Weltkrieg prophezeit. Als der Krieg 1950 nicht ausgebrochen war, erklärt er in der zweiten Auflage seines Buches von 1955:
„Bekanntlich hat sich die Voraussage Irlmaiers über den Dritten
Weltkrieg in bezug auf das Jahr 1950 nicht erfüllt. Eine Erklärung
Irlmaiers besagt, daß er die Zahl, die er gesehen hat, selbst
ausdeutete, daß aber auch durch die Fürbitte der Jungfrau Maria
das Unheil abgewendet wurde.“
Doch das kann aus folgenden Gründen nicht stimmen:
a) Ein Krieg, der gemäß einer visionären Zukunftsschau in einem bestimmten Jahr nicht ausbrechen soll, kann daher in demselben Jahr, in dem er nicht ausbrechen soll, logischerweise auch nicht abgewendet
werden. Aber so weit scheint Adlmaier, der dem Seher das Jahr 1950 lediglich untergeschoben hat, nicht gedacht zu haben.
.
b) Bekanntlich soll der Seher gemäß Adlmaier in seinen Zukunftsvisionen im Hinblick auf den Ausbruch des Dritten Weltkrieges zwei Achter und einen Neuner gesehen haben:
„Ich sehe ganz deutlich drei Zahlen, zwei Achter und
einen Neuner. Was das bedeutet. weiß ich nicht, eine
Zeit kann ich nicht sagen.“
Es ist schier unmöglich aus der Zahl „889“ das Jahr 1950 auszudeuten. Man kann hier deuten und rechnen wie man will, man kommt mathematisch nie und nimmer auf 1950. Nach Adlmaier sagte der Seher ja auch selbst, dass er auf der Basis der gesehenen Zahl „889“ eine Zeit nicht nennen könne. Auch das beweist einmal mehr, dass Adlmaier dem Seher das Jahr 1950 einfach in den Mund gelegt hat.
c) In der dritten Auflage seines Buches (1961) legt Adlmaier dem Seher im Hinblick auf das Jahr 1950 neue Worte in den Mund:
„Bekanntlich sagte der Brunnenmacher von Freilassing,
daß nach dem Zweiten Weltkrieg der dritte kommen wird.
Und zwar meinte er bestimmt im Jahre 1950. Als er darauf
angesprochen wurde, daß er sich also geirrt habe, gab er
dies ohne weiteres zu und gestand, daß er aus verschiedenen
Vorzeichen die Zahl 1950 selbst errechnet hatte. Er meinte,
durch das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den
Himmel und durch die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau sei
das bevorstehende Unheil abgewendet worden.“
Merken Sie es? Neben der „Fürbitte Mariens“ kommt nun plötzlich und erstmals das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens hinzu, das in der zweiten Auflage von 1955 als Grund überhaupt nicht genannt wurde. Hier legt der Autor dem Seher einfach neue Worte in den Mund! Und während es in der zweiten Auflage noch eine von Irlmaier angeblich geschaute Zahl war, die er falsch ausgedeutet habe, ist hier nicht mehr von einer Zahl die Rede, sondern von „verschiedenen Vorzeichen“, aus denen Irlmaier „die Zahl 1950 selbst errechnet“ habe.
d) Weitere Unstimmigkeiten: Ebenfalls in der dritten Auflage seines Buches von 1961 schreibt Adlmaier mit bezug auf den Dritten Weltkrieg im Hinblick auf das Jahr 1950:
„Als Irlmaier 1959, in seinen Todesjahr, gefragt wurde,
ob er seine Voraussage von 1947 noch aufrecht erhalte,
antwortete er: Es hat sich nicht das Geringste daran geändert.
Nur weil es näher herangekommen ist, sehe ich es viel deutlicher.“
Doch dem Münchner Merkur vom 18. und 22./23. Oktober 1949 zufolge, also bereits zwei Jahre nach 1947 und ein Jahr vor 1950, hat Irlmaier hingegen beteuert:
„Es gibt wieder einen großen Krieg, wenn das
Getreide reif ist. Das Jahr kann ich leider nicht sagen ...“
Der Seher kannte das Jahr, in dem der Dritte Weltkrieg ausbrechen soll, also keineswegs! Das Jahr 1950 ist von Adlmaier ganz klar erfunden und Irlmaier untergeschoben worden, genauso, wie die Erklärungen, die
begründen sollten, weshalb der Dritte Weltkrieg 1950 nicht ausgebrochen sei.
e) Im unter Punkt 3 erwähnten Münchner Kurier von 1949 sagt der Seher ausdrücklich, dass der Dritte Weltkrieg dann käme, wenn das Getreide reif sei, also zwischen Juni und August. Auch diese Aussage Irlmaiers widerspricht der Behauptung Adlmaiers von 1961, Irlmaier habe behauptet, dass der Krieg 1950 mitunter durch das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel verhindert worden sei. Nun
aber wurde das Dogma am 01. November 1950 verkündet, also Monate nach der Reife des Getreides, und nicht vorher, so dass die Verkündigung des besagten Dogmas überhaupt nicht zur Verhinderung des Dritten Weltkrieges im von Adlmaier erfundenen Jahr 1950 beitragen konnte.
Sie sehen anhand all der genannten Beispiele, dass es nicht einfach ist, echte Prophezeiungen von den erfundenen Prophezeiungen und von den erfundenen Textpassagen innerhalb der echten Prophezeiungen
auszusortieren. ...
RE: Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 06.07.2017 11:30von Bernhard • 93 Beiträge
Lieber Andi,
in Bezug auf Fatima ist Dir ein Fehler unterlaufen. Du schriebst, die Gottesmutter hätte gesagt: "Wenn Ihr Euch nicht bekehrt, kommt der 1. Weltkrieg." Das ist falsch, da die Erscheinungen erst 1917 (!) stattfanden. Die Warnung der Gottesmutter bezog sich lediglich auf den 2. Weltkrieg, der hätte verhindert werden können, wenn seinerzeit Papst Pius XI die Russlandweihe ordnungsgemäß durchgeführt hätte.
Desweiteren möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Weihe durch Johannes Paul II am 25. März 1984 nach Aussagen von Sr. Lucia einen möglichen 3. Weltkrieg verhindert hat (nicht jedoch die Bekehrung Russlands). Von daher gesehen glaube ich, dass der 3. Weltkrieg, wie er 1985/86 (Sr. Lucia) hätte stattfinden sollen, in diesem Sinne ausfiel (s. auch die diesbezüglichen Botschaften des nicht-anerkannten Erscheinungsortes Marpingen). Allgemeine Kriege wird es jedoch immer geben.
"Am Ende wird mir der Papst Russland weihen" heißt eine Botschaft der Gottesmutter in Fatima, bzw. "Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren". Daran halte ich mich.
In hoc signo vinces.
RE: Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 06.07.2017 13:07von Kalle (gelöscht)
Lieber Bernhard,
die Frage im Hinblick auf die Welt-, Menschen- und Völkerweihen Papst Johannes Paul II. von 1984 ist, woher Schwester Lucia denn wusste, dass ein dritter Weltkrieg durch diese Weihe verhindert wurde. Hat sie sich das selber so gedacht, oder wurde ihr das geoffenbart. Aus ihren Aussagen diesbezüglich geht nicht hervor, dass sie das geoffenbart bekommen hätte. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie das so interpretiert hat. Dann aber hätte das keinen prophetischen Gehalt und wäre für uns unbrauchbar.
Liebe Grüße und Gottes Segen
Kalle
RE: Unterscheidung von wahren und falschen Erscheinungen / Botschaften
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 06.07.2017 13:14von Kalle (gelöscht)
Nachtrag zu "Allgemeine Kriege wird es immer geben."
Unter "allgemeine Kriege" würde ich auf Anhieb Weltkriege verstehen.
Aber möglicherweise sind damit grundsätzlich irgendwelche Kriege gemeint,
die irgendwann und irgendwo stattfinden.
Die Muttergottes prophezeite der sel. Schwester Helena Aiello, dass der ein dritter Weltkrieg kommt,
wenn die Menschen nicht zu Gott zurückkehren.
Das heißt: Solange diese Umkehr nicht stattfindet, droht der Weltkrieg. Und von einer solchen ist weit und breit nichts zu sehen.
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