Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber benedikt
Es freut mich, wenn ich als Laie Dir durch meine Ausführungen doch etwas an Zuspruch und auch Trost vermitteln durfte.
Ja, die aktuelle Entwicklung ist besorgniserregend, zumal Tendenzen innerhalb der Kirche auszumachen sind, die über vorgeschobene Umwege der unverbindlichen "Brüderlichkeit" einen "anderen Glauben" weismachen wollen, der sich nicht mehr an der Selbstoffenbarung Gottes durch, mit und in Jesus Christus orientiert.
Ein Menschenmachwerk mit de facto nur diesseitiger Ausrichtung und Zielsetzung der "Weltverbesserung ohne Bezug zu Gnade und Erlösung.
Ein Trugbild, welches in der Tat einem Raubzug gegen die Wahrheit gleichkommt.
Gerade die aktuell wieder überstrapazierte, da undifferenziert, benutzte Bezeichnung "Priestermangel" birgt die grosse Gefahr in sich, das Bild des Priesters als den "zweiten Christus" in Schieflage zu bringen.
"Entpriesterlichung" als Stichwort !
Jene ( freigeistigen) Kreise, die dies vorantreiben wollen, benutzen auch eine subtile Strategie.
Um ihr Ziel zu erreichen, müssen sie zuerst ein "Nebeneinander"
von "verheirateten Priestern" und zölibatär lebenden Priestern erreicht werden.
Fasst dieser Angriff auf das Wesen des katholischen Priesters denn Wurzeln, so ist der Schritt zur völligen Schleifung des Zölibates ein Leichtes.
Weiter gehört zu dieser Strategie der "Entpriesterlichung" auch das Fördern von Laienaktivitäten, die keine Grundlage in der traditionsverbundenen Lehre der Kirche findet.
Dazu gehört auch die Einführung von "Messdienerinnen" oder "Pastoralreferentinnen", also die "Verweiblichung" rund um den "Volksaltar".
Mehr noch:
Gerade dieses so Zurückdrängen
des Wahrnehmens des Priesters als den Mann mit alleine mit hohen Würden begnadeten "zweiten Christus" und somit Fortführer des Erlösungswerkes Christi auf Erden führt dazu, dass in einem jungen Mann kaum eine Berufung reifen kann !
Nicht von ungefähr finden sich denn auch immer mehr Berufungen in den Gemeinschaften der Tradition !
Hw Christian Sieberer beschrieb diesen Umstand vor einigen Jahren in einem Gastkommentar bei kath.net so:
-
"Die Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie
Vor vierzig Jahren gab es doppelt soviele Priester, aber vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige.
Wie geht es heute einem „ganz normalen” Pfarrer in einer „ganz normalen” Pfarre, für den der heilige Pfarrer von Ars Vorbild und Norm ist?
[....]
Pfarrer kommen heute immer seltener aus Pfarren, da dort der Priester häufig nicht als Priester gebraucht wird.
Er hat für ein schönes Gemeinschaftsfest am Sonntag zu sorgen, bei dem sich alle wohlfühlen.
Der Priester als Priester, Hirte und Lehrer ist
nur wenig gefragt, gerade in den ihm vorbehaltenen Diensten (Beichte, Krankensalbung,...)
In den Pfarren findet man immer wieder ältere Priester, die sich selbst als „frustrierte Konzilsgeneration” bezeichnen, und Jahrzehnte lang die Anthropozentrik bis zum Glaubenszweifel gelebt haben.
Doch was ist aus dem angekündigten großen Aufbruch nach dem Konzil geworden?
War die Öffnung zur Welt nicht häufig eine erstaunlich einfallslose Anbiederung an den Zeitgeist?
Wo sind die Massen in die Kirche geströmt, die man durch die „Modernisierung” der Liturgie und Verkündigung gewinnen wollte?
Zehntausende Priester haben in der Zeit nach dem Konzil ihr Amt aufgegeben, viele sind in ihrem Denken und Tun zum Protestantismus konvertiert und unzählige haben vor lauter Ent-täuschungen mit den Menschen ihre Freude an Gott verloren.
[....]
Hindernisse auf dem Weg zum Altar
[....]
Im Freundeskreis kann man schließlich leicht zum Außenseiter werden,
weil dort natürlich alle gläubig sind, aber eben im gesunden lauen Mittelmaß, das mit Fundis und Extremisten nichts anzufangen weiß.
Bleibt noch die Pfarre, in der man groß geworden ist. Dort müssten sich doch jetzt alle freuen, dass einer aus ihrer Mitte das Priesteramt anstrebt.
Tja, nur leider gibt es nahezu in jeder Pfarre andere, die das ebenso tun, oft schon seit Jahrzehnten und ohne Rücksicht auf die Glaubenslehre und Ordnung der Kirche.
Nicht wenige dieser selbsternannten Kirchenretter zelebrieren regelmäßig auf dem Tisch des Wirtshauses oder Pfarrcafés das Requiem des Priestertums.
Als Introitus dieser Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie werden die
Klagelieder auf den Priestermangel angestimmt, die wehmütig verkünden, dass es vor vierzig Jahren etwa doppelt so viele Priester gab.
Verschwiegen wird fast immer die Tatsache,
dass es vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige gab.
Der einzelne Gläubige lebt also heute in der glücklichen Lage, dass sich der Priester viel besser um ihn kümmern kann.
Und dann auch noch das:
Da kommt doch tatsächlich einer aus unserer aufgeschlossenen Pfarre, die knapp vor dem Zusperren steht, daher und wagt es, den Priestermangel zu verringern.
Immer wieder kam mir der Gedanke, ob es überhaupt möglich ist, dass ein Bub oder junger Mann seine von Gott geschenkte Berufung verwirklichen kann, wenn ihm sehr viele in seiner de facto von Laien geführten Pfarre vermitteln:
"Deine Mama oder dein Papa und auch der Herr Huber und die Frau Maier, die sind ganz tolle Wortgottesdienstleiter, sie machen die Messe viel besser als der Pfarrer. Wenn es dann keinen Pfarrer mehr gibt, werden sie die Pfarre leiten.
Das hat uns der Bischof schon angekündigt”
Leicht möglich, dass dann in einem Kind der Gedanke aufsteigt:
„Aha, die brauchen also keine Pfarrer mehr, naja, dann lerne ich wohl besser für einen anderen Beruf, sonst kriege ich noch Ärger…”
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen