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Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
in Diskussionsplattform 24.05.2013 10:06von blasius (gelöscht)
Liebe Mitleserinnen und Leser,
welchr Ritus ist der wahre und warum wurde der Ritus mehr mals geändert?
Schaut aus wie ein "Verwirrspiel", wer hat was und warum verwirrt?
Ist es so dass das Beibehalten des ersten Ritus, das bewahren der der UR-Form
die erfolgreichere Form der Mutter Kirche gewesen wäre?
Tridentinische Liturgie
Die in den 1970er Jahren aufgekommene bezeichnet die Gesamtheit der gottesdienstlichen Feiern des Römischen Ritus nach dem Konzil von Trient, dem Tridentinum, bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Im Einzelnen kann darunter Verschiedenes verstanden werden:
- Die historische Liturgie nach Papst Pius V., wie sie in den Originalausgaben der nach dem Trienter Konzil zwischen 1568 und 1615 veröffentlichten liturgischen Bücher kodifiziert ist („1570er Ritus“). Sie ist in den letzten Jahren allenfalls sehr vereinzelt wieder aufgegriffen worden, jedenfalls nicht durch die Priesterbruderschaft St. Pius X. oder durch die mit dem römischen Papst unierten Altritualisten.
- Die u. a. durch die Brevierreform unter Papst Pius X. sowie die Liturgiereform unter Papst Pius XII., hier besonders im Bereich der Kar- und Ostergottesdienste, in der Ordinationsliturgie (Bischofsweihe) sowie durch Einfügung einer Neuübersetzung des Psalters in das Brevier veränderte Gestalt. Sie wird auch von den meisten Sedisvakantisten akzeptiert.
- Die darauf aufbauende Liturgie von 1962, d. h. Feiern mit jenen liturgischen Büchern, die im Jahre 1962, unter Papst Johannes XXIII., in Kraft und in Gebrauch waren. Dieser „1962er Ritus“ wird von den meisten sonstigen Altritualisten, darunter der Priesterbruderschaft St. Pius X., akzeptiert und ist in ihren mit dem Papst von Rom unierten Vereinigungen die Regel. Im Statut des Institut du Bon Pasteur wird er (missverständlich) als „Gregorianische Liturgie“ bezeichnet. Papst Benedikt XVI. hat die Liturgie von 1962 als Sonderform (forma extraordinaria) des gegenwärtig gepflegten Römischen Ritus anerkannt und ihren Gebrauch unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
„Tridentinische Liturgie“ und „tridentinischer Ritus“ bezeichnen demnach eine Periode innerhalb der geschichtlichen Entwicklung des Römischen Ritus und seiner liturgischen Bücher. Insofern besteht ein tiefgreifender Unterschied gegenüber dem, was z. B. als Byzantinischer Ritus oder Ambrosianischer Ritus bezeichnet wird. In diesem Fall meint „Ritus“ den Gottesdienst eines bedeutenden Teils der Weltkirche im wechselhaften Verlauf seiner ganzen Geschichte. Solchen Teilkirchen-Riten erkannte das 2. Vatikanische Konzil „gleiches Recht und gleiche Ehre“ (SC 3f) mit dem Römischen Ritus zu, den die konziliare Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium in ihren Reformbeschlüssen behandelt. Hingegen war es das erklärte Ziel der durch das Konzil beschlossenen allgemeinen Liturgiereform, den anerkannt reformbedürftigen „tridentinischen Ritus“ durch eine revidierte und erneuerte Gestalt des Römischen Ritus zu ersetzen. Die dafür unter Papst Paul VI. ab 1965 veröffentlichten neuen liturgischen Ordnungen und Bücher traten demnach nicht neben, sondern an die Stelle der veralteten Ausgaben, ein Verfahren, das durch die Päpste Pius X., Pius XII. und Johannes XXIII. vorgebildet war. Zur Markierung des Unterschieds wird die Liturgie von 1962 von Papst Benedikt XVI. und dem Vatikan rechtlich als usus antiquior („älterer Brauch“) bzw. antiqua forma („alte Form“) der Römischen Liturgie, nicht hingegen als eigener „Ritus“ bewertet.
Dies ist ein Auszug aus dem Artikel Tridentinische Liturgie der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
http://de.cyclopaedia.net/wiki/Tridentinische-Liturgie
Häresie der Formlosigkeit
Es war ein revolutionärer Kulturbruch: 1965 schaffte Papst Paul VI. das Lateinische als Liturgiesprache ab. Der Optimismus, der Kirche so neue Kreise zu öffnen, ist längst vergangen. Mosebachs Buch beleuchtet das Ende dieser Tradition - und stellt die Frage, ob über den alten Ritus bereits das letzte Wort gesprochen ist.
Aus:
Häresie der Formlosigkeit - Martin Mosebach: Details
Zitat Ende
Das mit dem "öffnen" ist so, wenn was offen ist, ist es dann auch nicht mehr "dicht" und so manches
kann auslaufen, davonlaufen und schlimmer noch, vieles kann eindringen.
Lieben Gruß, blasius
RE: Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
in Diskussionsplattform 24.05.2013 12:19von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber blasius
Du hast es durchaus richtig formuliert....
mit der "Öffnung" konnte auch sehr viel Verwirrendes eindringen....
Der "Novus Ordo" war selber Teil davon und bietet heute oft gar die Plattform
für drohenden römisch katholischen Identitätsverlust der
Einmal mehr sei darauf hingewiesen, dass weder der sog. " Volksaltar" noch die Messe "versus populum" und schon gar nicht die "Handkommunion" mit irgendeiner Silbe vom Vaticanum II. veranlasst worden ist.
Diese "Neuerungen" basieren alle auf die "Interpretationen" von Gruppierungen des Ungehorsams.
Wohin dies oft geführt hat, beschreibt
Hw Christian Sieberer in einem Gastkommentar bei kath.net:
-
"Die Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie
Vor vierzig Jahren gab es doppelt soviele Priester, aber vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige.
Wie geht es heute einem „ganz normalen” Pfarrer in einer „ganz normalen” Pfarre, für den der heilige Pfarrer von Ars Vorbild und Norm ist?
[....]
Pfarrer kommen heute immer seltener aus Pfarren, da dort der Priester häufig nicht als Priester gebraucht wird.
Er hat für ein schönes Gemeinschaftsfest am Sonntag zu sorgen, bei dem sich alle wohlfühlen.
Der Priester als Priester, Hirte und Lehrer ist
nur wenig gefragt, gerade in den ihm vorbehaltenen Diensten (Beichte, Krankensalbung,...)
In den Pfarren findet man immer wieder ältere Priester, die sich selbst als „frustrierte Konzilsgeneration” bezeichnen, und Jahrzehnte lang die Anthropozentrik bis zum Glaubenszweifel gelebt haben.
Doch was ist aus dem angekündigten großen Aufbruch nach dem Konzil geworden?
War die Öffnung zur Welt nicht häufig eine erstaunlich einfallslose Anbiederung an den Zeitgeist?
Wo sind die Massen in die Kirche geströmt, die man durch die „Modernisierung” der Liturgie und Verkündigung gewinnen wollte?
Zehntausende Priester haben in der Zeit nach dem Konzil ihr Amt aufgegeben, viele sind in ihrem Denken und Tun zum Protestantismus konvertiert und unzählige haben vor lauter Ent-täuschungen mit den Menschen ihre Freude an Gott verloren.
[....]
Hindernisse auf dem Weg zum Altar
[....]
Im Freundeskreis kann man schließlich leicht zum Außenseiter werden,
weil dort natürlich alle gläubig sind, aber eben im gesunden lauen Mittelmaß, das mit Fundis und Extremisten nichts anzufangen weiß.
Bleibt noch die Pfarre, in der man groß geworden ist. Dort müssten sich doch jetzt alle freuen, dass einer aus ihrer Mitte das Priesteramt anstrebt.
Tja, nur leider gibt es nahezu in jeder Pfarre andere, die das ebenso tun, oft schon seit Jahrzehnten und ohne Rücksicht auf die Glaubenslehre und Ordnung der Kirche.
Nicht wenige dieser selbsternannten Kirchenretter zelebrieren regelmäßig auf dem Tisch des Wirtshauses oder Pfarrcafés das Requiem des Priestertums.
Als Introitus dieser Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie werden die
Klagelieder auf den Priestermangel angestimmt, die wehmütig verkünden, dass es vor vierzig Jahren etwa doppelt so viele Priester gab.
Verschwiegen wird fast immer die Tatsache,
dass es vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige gab.
Der einzelne Gläubige lebt also heute in der glücklichen Lage, dass sich der Priester viel besser um ihn kümmern kann.
Und dann auch noch das:
Da kommt doch tatsächlich einer aus unserer aufgeschlossenen Pfarre, die knapp vor dem Zusperren steht, daher und wagt es, den Priestermangel zu verringern.
Immer wieder kam mir der Gedanke, ob es überhaupt möglich ist, dass ein Bub oder junger Mann seine von Gott geschenkte Berufung verwirklichen kann, wenn ihm sehr viele in seiner de facto von Laien geführten Pfarre vermitteln:
„Deine Mama oder dein Papa und auch der Herr Huber und die Frau Maier, die sind ganz tolle Wortgottesdienstleiter, sie machen die Messe viel besser als der Pfarrer. Wenn es dann keinen Pfarrer mehr gibt, werden sie die Pfarre leiten.
Das hat uns der Bischof schon angekündigt”
Leicht möglich, dass dann in einem Kind der Gedanke aufsteigt:
„Aha, die brauchen also keine Pfarrer mehr, naja, dann lerne ich wohl besser für einen anderen Beruf, sonst kriege ich noch Ärger…”
-
Anschliessend noch ein Auszug aus einem Grussschreiben
S. E. Malcolm Kardinal Ranjith,
Erzbischof von Colombo...
anlässlich der 20. Generalversammlung der Internationalen Foederation Una Voce in Rom:
-
"Liturgie kann deshalb niemals von Menschen geschaffen werden.
Wenn wir Gott so verehren, wie wir das wollen, und uns selbst die Regeln geben;
dann laufen wir Gefahr, erneut Aarons Goldenes Kalb
zu produzieren.
Wir müssen fest darauf bestehen,
dass Gottesdienst unsere Teilnahme an dem ist, was Gott selbst tut-
sonst sind wir in der Gefahr, Götzendienst zu begehen.
Der Symbolismus der Liturgie hilft uns dabei, uns über das, was menschlich ist, zum Göttlichen zu erheben.
In dieser Hinsicht, das ist meine feste Überzeugung,
ist der Vetus Ordo [die alte Messe] in hohem Maße und in größter Erfüllung der mystische und transzendente Ruf zur Begegnung
mit Gott in der Liturgie.
Daher ist für uns die Zeit gekommen, nicht nur durch radikale Veränderungen den Inhalt der reformierten Liturgie zu erneuern,
sondern auch immer stärker auf eine Rückkehr der alten Messordnung hinzuwirken, der den Weg zu einer wahrhaften Erneuerung der Kirche bietet, wie sie die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils so sehr erhofften.
Eine sorgfältige Lektüre der Konzils- Konstitution Sacrosanctum Concilium über die heilige Liturgie zeigt,
dass die übereilten Veränderungen, die später in die Liturgie eingeführt wurden, keinesfalls im Sinne der Konzilsväter waren.
Daher ist es jetzt an der Zeit, entschlossen
auf eine wahrhafte Reform der Reform hinzuarbeiten und auch
auf eine Rückkehr zu der wahren Liturgie der Kirche,
die sich in ihrer zweitausendjährigen Geschichte in einem beständigen Fluss entwickelt hat.
Ich hoffe und bete, dass das geschieht.“
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
An
RE: Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
in Diskussionsplattform 12.11.2013 21:23von Hemma • 589 Beiträge
Tridentinische hl. Messe im Kärntner Wallfahrtsort Maria Luggau abgelehnt:
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/346...ht-feiern.story
RE: Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
in Diskussionsplattform 12.11.2013 23:49von Aquila • 7.220 Beiträge
Liebe Hemma
Vielen Dank für den Hinweis auf diese Begebenheit der
Verhinderung der Feier der Alten Messe in einer Wallfahrtskirche.
Das Vorgehen des zuständigen Pfarrers der Wallfahrtskirche Maria Luggau
widerspricht
den von Papst Benedikt erlassenen Richtlinien zur wieder
uneingeschränkt möglichen Feier der hl. Messe der Jahrhunderte !
Weiter ist die "Begründung" seiner Abneigung gegen die Alte Messe
Zitat:
"Sie entspricht nicht dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils."
nicht haltbar !
Zunächst zu seiner Weigerung, die Alte Messe in der Kirche feiern zu lassen.
Auszug aus dem Motu Proprio SUMMORUM PONTIFICUM von Papst Benedikt:
-
[....]
Art. 5 § 1. In Pfarreien, wo eine Gruppe von Gläubigen,
die der früheren Liturgie anhängen, dauerhaft existiert,
hat der Pfarrer deren Bitten, die heilige Messe nach dem im Jahr 1962 herausgegebenen Römischen Messbuch zu feiern, bereitwillig aufzunehmen.
Er selbst hat darauf zu achten, dass das Wohl dieser Gläubigen
harmonisch in Einklang gebracht wird mit der ordentlichen Hirtensorge für die Pfarrei,
unter der Leitung des Bischofs nach der Norm des Canon 392, wobei Zwietracht zu vermeiden und die Einheit der ganzen Kirche zu fördern ist.
§ 2. Die Feier nach dem Messbuch des sel. Johannes XXIII.
kann an den Werktagen stattfinden; an Sonntagen und Festen kann indes
ebenfalls eine Feier dieser Art stattfinden.
§ 3. Gläubigen oder Priestern, die darum bitten, hat der Pfarrer auch zu besonderen Gelegenheiten Feiern in dieser außerordentlichen Form zu gestatten,
so z. B. bei der Trauung, bei der Begräbnisfeier oder bei situationsbedingten Feiern,
wie etwa Wallfahrten.
§ 4. Priester, die das Messbuch des sel. Johannes XXIII. gebrauchen,
müssen geeignet und dürfen nicht von Rechts wegen gehindert sein.
§ 5. In Kirchen, die weder Pfarr- noch Konventskirchen sind, ist es Sache des Kirchenrektors, eine Erlaubnis bezüglich des oben Genannten zu erteilen.
-
Bez. der immer wieder hervorgebrachten ang. "Geist des Konzils", dem
die Alte Messe "nicht entsprechen würde"....
Ein wie auch immer angedachter oder untergejubelter ang.
"Geist des Vaticanum II." ist unbekannt !
Wenn schon, dann muss von einem Un-Geist in den Reihen der
progressiven "Fensteröffner" die Rede sein,
die die eigentlichen Absichten
des Vaticanum II. verdreht und in Akten des Ungehorsams für ihre Gesinnung
missbraucht haben.
Freilich zeigen sich auch bez. der Ausformulierungen einiger Dekrete des Vaticanum II.
so manche Ungereimtheiten, über die nicht einfach hinweggegangen werden kann und darf.
Doch bez. der hl. Messe hat sich das Vaticanum II.
mit keiner Silbe für folgende "Neuerungen" ausgesprochen;
sog. "Volksaltar",
die Feier "versus populum" ,
die quasi "Abschaffung" der Liturgiesprache Latein,
die "Handkommunion" oder das "Laiendiktat".
All diese Vorkommnisse basieren
auf Ungehorsam seitens
progressivistich liberaler Kreise,
die Papst Paul "vor vollendete Tatsachen" gestellt haben
( sprich die Verunstaltung der hl. Messe ! )
und erst nachträglich ein "Indult" - die Befreiung von geltender Norm -
gleichsam erzwungen haben.....
Papst Paul VI. soll angesichts der verprotestantisierten Form der hl. Messe geweint haben....
dennoch ist es leider er gewesen, der
die sog. "Neue Messe" zur "ordentlichen Form" ausgerufen hat und damit mit zur
an den völligen Randdrängung ( ja bis zur Ächtung ) der Alten Messe beigetragen hat.
Auszug aus der Liturgiekonstitution "Sacrosanctum concilium"
vom 4. Dezember 1963:
-
§ 1. Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht.
4. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen.
Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.
-
Das Vaticanum II. hat denn auch
in derselben Liturgiekonstitution Sacrosanctum concilium vom 4. Dezember 1963
weder von einer Zelebration "versus populum"
noch von der Errichtung "neuer Volksaltäre" gesprochen.
In Nr. 128 der Liturgiekonstitution steht lediglich:
-
[i]
[....]
"Die Canones und kirchlichen Statuten,
die sich auf die Gestaltung der äußeren zur Liturgie gehörigen Dinge beziehen,
sind zugleich mit den liturgischen Büchern im Sinne von Art. 25 unverzüglich zu revidieren.
Das gilt besonders von den Bestimmungen
über würdigen und zweckentsprechenden Bau der Gotteshäuser,
Gestalt und Errichtung der Altäre,
edle Form des eucharistischen Tabernakels, seinen Ort und seine Sicherheit....
[....]
-
Erst mit den nachkonziliären Willkürakten hat der sog.
"Volksaltar" mit dem ihn begleitenden liturgischen Wildwuchs Einzug gehalten !
Als Grundlage diente die
Instruktion "Inter oecumenici" vom September 1964,
in der die eigentliche Absicht der Liturgiekonstitiution durch ( wohl bewusst willkürlich !?)
"freie Interpretation" völlig entstellt worden ist !
Leider werden diese Tatsachen von denjenigen, die einen
ang. "Geist des Konzils" herbeireden wollen, meist bewusst unterschlagen !
-
Die Messe in ihren Riten erklärt
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Sammelbezeichnung Tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie)
in Diskussionsplattform 13.11.2013 12:36von Aquila • 7.220 Beiträge
Liebe Hemma
Ich will an meinen vorigen Beitrag anknüpfen und in einem kurzen Abriss den
"Werdegang" des "versus populum", die Ausrichtung "hin zum Volk" aufzeigen.
Vor dem Vaticanum II.galt die Weisung des
Dekretes " Sanctissimam eucharistiam maximo" der Ritenkongregation vom 1. Juni 1957,
-
"In Kirchen, wo sich nur ein einziger Altar befindet,
darf er nicht so angeordnet werden, dass der Priester zum Volk hin zelebriert."
-
In der bereits im vorigen Beitrag erwähnten
" Instruktion Inter oecumenici" vom September 1964
liegt nun die Wurzel der beginnenden "freien Interpretation" der
eigentlichen Konzilskonstitution....
gleichsam eine schleichende Verdrehung:
-
"Es ist wünschenswert / es ist besser ,
dass der Hochaltar von der Rückwand getrennt errichtet wird,
so dass man leicht um ihn herumgehen und an ihm zum Volk hin zelebrieren kann.
Er soll in den heiligen Raum hineingestellt sein, dass er wirklich die Mitte ist,
der sich von selbst die Aufmerksamkeit der ganzen versammelten Gemeinde zuwendet.
Bei der Auswahl des Materials für den Aufbau und die Ausstattung des Altars müssen die Rechtsvorschriften eingehalten werden.
Auch sei das Presbyterium um den Altar herum so weiträumig,
dass die heiligen Handlungen bequem vollzogen werden können."
[....]
Es ist erlaubt, die Messe zum Volk hin zu feiern,
auch dann, wenn ein kleiner, passender Tabernakel auf dem Altar steht"
-
In einer nun nachkonziliären weiteren
Instruktion "Eucharisticum mysterium" 1967 steht erneut zu lesen:
-
"Es ist erlaubt, die Messe zum Volk hin zu feiern,
auch dann, wenn ein kleiner, passender Tabernakel auf dem Altar steht“
-
In der darauffolgenden
Einführung in das neue Römische Messbuch von 1969
wird dann weiter der Eindruck erweckt, als wäre der "Volksaltar mit Ausrichtung versus populum" die "Norm":
-
Der Hauptaltar soll von der Wand getrennt gebaut werden,
so dass er leicht umschritten werden
und auf ihm die Zelebration versus populum (zum Volk hin) ausgeführt werden kann ...
-
In der Neuauflage des Missales im Jahre 2002 schliesslich
findet sich der folgenschwere Zusatz:
-
"Dies sollte der Fall sein, wo immer es möglich ist."
-
Dies war denn auch für Manche ein "Freibrief" , den "Volksaltar" und die Ausrichtung
"versus populum" nun gar als "verpflichtende Forderung" aufzutischen.
Schließlich noch zwei Zitate.
Zunächst eines vom damaligen
Kardinal Ratzinger aus "Der Geist der Liturgie"
-
[....]
Die Verdrehung der Gebetsrichtung erfolgt auf Grund einer
modernen Anthropozentrik,
statt der Theozentrik in der Liturgie
und der aktiveren Teilnahme an ihr.
Dies zeigt nicht nur die liturgische Gebetsrichtung,
sondern auch die Ersetzung des Tabernakels in der Mitte des Presbyteriums,
durch den Sitz des Priesters. "
... die Zelebrationsrichtung versus populum
erscheint heute geradezu als die eigentliche Frucht der liturgischen Erneuerung
durch das II. Vaticanum.
In der Tat ist sie die sichtbarste Folge der Neugestaltung,
die nicht nur eine äußere Anordnung liturgischer Orte bedeutet,
sondern auch
eine neue Idee vom Wesen der Liturgie als gemeinschaftlichem Mahl einschließt. (...)
und "Immer weniger steht Gott im Blickfeld,
immer wichtiger wird alles, was die Menschen tun, die sich hier treffen und schon gar nicht sich einem "vorgegebenen Schema"unterwerfen wollen.
Die Wendung des Priesters zum Volk formt nun die Gemeinde zu einem in sich geschlossenen Kreis. Sie ist - von der Gestalt her -
nicht mehr nach vorne und oben aufgebrochen,
sondern schließt sich in sich selber."
-
Und noch ein Zitat des Liturgikers Pater Josef Andreas Jungmann, der
selber an der Ausarbeitung der ursprünglichen Liturgiekonstitution des Vaticanum II.
mitbeteiligt war:
-
"Wenn sich der Liturge zusammen mit den Gläubigen beim Gebet
dem Altar zukehrt, so ist er der sichtbare Anführer des pilgernden Gottesvolkes
im gemeinsamen Aufbruch zum wiederkommenden Herrn.
Die gemeinsame Gebetsrichtung ist ein Ausschauen nach dem Ort des Herrn
und hält den eschatologischen Charakter der Eucharistiefeier lebendig,
die ausgerichtet ist auf eine künftige Vollendung in der Gegenwart des lebendigen Gottes.
So ist die liturgische Versammlung als Ecclesia peregrinans
offen auf die Versammlung der Heiligen in der himmlischen Stadt, wie der Hebräerbrief in Erinnerung ruft:
"Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln,
zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen,
die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem Richter aller,
zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes,
Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels" (Hebr 12,22-24 EU).
[....]
Bei der Zelebrationsrichtung versus populum
kann die Gemeinde, gleichsam in sich gekehrt, dazu neigen,
dass sie die transzendente Dimension der Eucharistiefeier nicht mehr wahrnimmt.
Die Überbetonung des kommunitären Aspekts führt sozusagen zu einer geschlossenen Gesellschaft,
die nicht offen ist auf die unsichtbare Versammlung der Heiligen im Himmel
und auf die anderen irdischen Versammlungen der Christen.
Gewissermaßen dialogisiert die Gemeinde mit sich selbst.
Garriga sieht eine
weitgehende Desakralisierung und Säkularisierung der Liturgie,
die mit einer nahezu ausschließlich horizontalen Vision des christlichen Lebens einhergeht
und letztlich ihren Grund in einer defizienten Christologie hat.
Bouyer fordert:
«Die sakramentale Welt darf nie zu einer von der realen Welt getrennten Welt werden».
Zum Herrn hin zelebrieren, ist die wirkliche, der Liturgie angemessene Zelebrationsrichtung.
-
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