Lieber blasius,
hier nun einige Bibelverse zum Priestertum:
Johannes 20,21
21 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.
2,Tim 1,6
Aufforderung an Timotheus
6 Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.
2.Korinter 20-22
20 Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen.
21 Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat,
22 er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat.2
1.Petrus 2,5
5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen.
Römer 12,1
1 Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst.1
http://www.vatican.va/roman_curia/congre...sbiteri_ge.html
I. IDENTITÄT DES PRIESTERS
In seinem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Pastores dabo vobis, hat der selige Johannes Paul II. die Identität des Priesters wie folgt beschrieben: „Die Priester sind in der Kirche und für die Kirche eine sakramentale Vergegenwärtigung Jesu Christi, des Hauptes und Hirten; sie verkünden mit Vollmacht sein Wort, sie wiederholen sein vergebendes Wirken und sein umfassendes Heilsangebot, vor allem durch die Taufe, die Buße und die Eucharistie, sie sorgen wie er liebevoll bis zur völligen Selbsthingabe für die Herde, die sie in der Einheit sammeln und durch Christus im Geist zum Vater führen.“[8]
Das Priestertum als Geschenk
1. Der gesamten Kirche wurde an der priesterlichen Salbung Christi im Heiligen Geist Anteil gegeben. In der Kirche bilden „nämlich alle Gläubigen eine heilige und königliche Priesterschaft, bringen geistige Opfer durch Jesus Christus Gott dar und verkünden die Machttaten dessen, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat (1Petr 2,5.9)“[9]. In Christus ist im Hinblick auf das Heil aller Menschen sein ganzer mystischer Leib durch den Heiligen Geist mit dem Vater vereint.
Die Kirche kann eine solche Sendung jedoch nicht allein weiterführen: Ihre gesamte Tätigkeit braucht zuinnerst die Verbundenheit mit Christus als Haupt seines Leibes. Sie ist unauflöslich mit dem Herrn vereint, von Ihm selbst empfängt sie ständig Gnade und Wahrheit, sowie Führung und Unterstützung (vgl. Kol 2,19), damit sie allen und jedem „Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“[10] sein kann.
Das Amtspriestertum findet seine Daseinsberechtigung in dieser Perspektive der vitalen und wirksamen Einheit mit Christus. Durch diesen Dienst nämlich fährt der Herr fort, inmitten seines Volkes jenes Wirken zu vollbringen, das allein Ihm als Haupt seines Leibes zukommt. Daher macht das Amtspriestertum das eigene Tun Christi, des Hauptes, greifbar nahe und bezeugt damit, dass Christus seine Kirche nicht verlassen hat, sie vielmehr mit seinem andauernden Priestertum weiterhin belebt. Deshalb betrachtet die Kirche das Amtspriestertum als Geschenk, das ihr durch den Dienst einiger ihrer Gläubigen vermittelt wird.
Dieses Geschenk wurde von Christus eingesetzt, um seine Heilssendung weiterzuführen. Anfänglich den Aposteln verliehen, besteht es durch deren Nachfolger, die Bischöfe, in der Kirche weiter. Diese geben es wiederum in untergeordnetem Rang an die Priester weiter insofern sie Mitarbeiter der Bischöfe sind; aus diesem Grund wurzelt die Identität der Bischöfe in ihrer Übereinstimmung mit der Sendung der Kirche, die sich für den Priester wiederum verwirklicht in der Gemeinschaft mit dem eigenen Bischof.[11] „Die Berufung des Priesters ist daher eine sehr hohe Berufung, die auch für jene, die sie empfangen haben, ein großes Geheimnis bleibt. Unsere Grenzen und unsere Schwächen müssen uns dazu veranlassen, mit tiefem Glauben dieses kostbare Geschenk zu leben und zu hüten, mit dem Christus uns sich gleichgestaltet hat, indem er uns an seiner heilbringenden Sendung teilhaben lässt.“[12]
Sakramentaler Ursprung
2. Durch die sakramentale Weihe, die durch Handauflegung und Weihegebet des Bischofs geschieht, wird im Priester ein „besonderes ontologisches Band“ bewirkt, „das den Priester mit Christus, dem Hohenpriester und Guten Hirten eint“[13].
Daher leitet sich die Identität des Priesters von der spezifischen Teilhabe am Priestertum Christi ab. In und für die Kirche wird der Geweihte ein reales, lebendiges und transparentes Bild des Priesters Christus, „eine sakramentale Vergegenwärtigung Christi, des Hauptes und des Hirten“[14]. Durch die Weihe erhält der Priester „als Geschenk eine geistliche Vollmacht, die Teilhabe an jener Autorität ist, mit welcher Jesus Christus durch den Heiligen Geist die Kirche leitet“[15].
Diese sakramentale Identifikation mit dem ewigen Hohenpriester fügt den Priester in besonderer Weise ins trinitarische Geheimnis und durch das Geheimnis Christi in die Gemeinschaft des Amtes der Kirche ein, um dem Volk Gottes zu dienen.[16] Aber nicht so wie ein Beauftragter für religiöse Fragen, sondern so wie Christus, „der nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28). Es verwundert also nicht, dass „das innere Prinzip, die Kraft, die das geistliche Leben des Priesters, insofern er Christus, dem Haupt und Hirten, nachgebildet ist, beseelt und leitet […], die pastorale Liebe [ist], die Teilhabe an der Hirtenliebe Jesu Christi. Sie ist unverdientes Geschenk des Heiligen Geistes und zugleich Aufgabe und Appell an die freie und verantwortungsvolle Antwort des Priesters.“[17]
Zugleich darf nicht vergessen werden, dass jeder Priester als Person einzigartig ist und seine eigene Art zu sein besitzt. Jeder ist einmalig und unersetzlich. Gott löscht die Persönlichkeit des Priesters nicht aus, sondern fordert sie vielmehr ganz, weil er sich ihrer bedienen möchte – denn die Gnade baut auf der Natur auf –, damit der Priester die tiefsten und kostbarsten Wahrheiten durch seine persönlichen Eigenschaften hindurch vermitteln kann, die Gott respektiert und die auch die andern respektieren müssen.
..............