Lieber Janine,
offenbar liegt Dir, was Gottes Willen betrifft, sehr viel am Herzen, was den Glauben und die botschaft von "Fatima" betrifft. Und das ist schön!
Nur, die Bischöfe hier in Deutschland interessieren sich nicht dafür, aber auch viele Priester nicht. Sie haben andere Dinge im Sinn, die mit Gott und den Glauben nichts zu tun haben. Andere Priester glauben zwar, haben aber Angst, ihn weiterzugeben. Sie haben Angst vor ungläubigen und abgefallenen Laien, die in der Kirche Einfluss haben und diese Priester angreifen könnten. Solche Angriffe seitens ungläubiger, abgefallener Laien sind schon oft vorgekommen, während sich die gläubigen Katholiken verkrochen und diesen Priestern nicht geholfen haben, ihnen keine Rückendeckung gegeben haben, weil sie sich sagten: "Damit habe ich nichts zu tun!"; "ich halte mich da heraus!" Das sind Egoisten und Feiglinge, die nur an sich selber denken!
Und wenn es vorkommt, dass Priester keine Zeit für Dich und Deine Anliegen haben, dann kann es wirklich sein, dass sie einen sehr wichtigen Termin haben. Etliche Priester sind ja nämlich mit seelsorglichen Tätigkeiten, oft mit Krankenbesuchen, beschäftigt. Diesen Priestern sollte man das nicht Übel nehmen.
Ich finde es schön, dass Du Dich missionarisch einsetzt. Tu das Deine, und achte nicht auf die anderen! Und Du solltest bei Deinen missionarischen Tätigkeiten darauf achten, bei wem Du wie vorgehst. Hab Geduld mit den Menschen und hole sie dort ab, wo sie stehen. Arbeite dahingehend weise!
Ein Glaubensbruder bekam vor etwa einem Jahr erstmals nach langer Zeit Besuch von einem alten Bekannten, welcher immer im Unglauben gelebt hat. Der Glaubensbruder quaselte ihn immer voll mit dem Katholizismus. Sein alter Bekannter stand wie ein Ochs vorm Berg und hat nichts verstanden, weil der Katholizismus für ihn völlig fremd war. Irgendwann gab er ihm ein katholisches Buch zum Thema "Beten". Er nahm es gerne mit, las es und war so überfordert damit, dass er Schlafstörungen bekam. Dies zeigt, dass es so nicht geht! Oft müssen wir die Menschen, die Gott uns schickt, in ihrem Unglauben belassen, vielleicht lange Zeit, geduldig mit ihnen sein und dann immer dort mit dem Glauben ansetzen, wo es sich ergibt, bzw. wo Gott, der ganz sanft wirkt, einem eine Schneise öffnet, in die wir ein Körnchen des Glaubensssamen hineinstreuen können.
Deshalb verzage nicht, wenn Menschen, denen Du vom Glauben erzählst, nichts verstehen und alles ablehnen, sondern wirke nur da, wo Gott Dir für sie einen Weg öffnet, und bete immer für sie. Übereile nichts! Ich will das an einem anderen Beispiel aufzeigen:
Gott hat mich vor etwa 2 Jahren mit einen Katholiken bekannt gemacht, der in jener Zeit modernistisch und progressistisch eingestellt war und den Katholizismus ablehnte. Ich dachte mir und sagte zu Gott: "Meine Güte! Wie soll der zum Katholizismus kommen?! Da kann ich nichts tun, Herr!" Aber ich gab nicht auf und streute bei ihm da Katholisches, wo es sich in Gesprächen ergab. Zudem betete ich für ihn. Ich verzweifelte fast, als ich nach einem Jahr von ihm erfuhr, dass er nun in einer evangelikalen Gemeinde war und deren Lehre im Gegensatz zur katholischen einfach Klasse fand. Ich widersprach ihm nur sehr selten, weil ich merkte, dass das nichts bringen würde, sondern streute weiterhin Samen um Samen, wo es sich in Gesprächen ergab. Und nun versteht er allmählich den Katholizismus und erkennt, dass er damals das für den Katholizismus hielt, was es gar nicht ist.
Deshalb würde ich Dir raten, auch so zu agieren, um Menschen zum katholischen Glauben zu führen. Du kannst bei fast allen reden wie Du willst und soviel Du willst. Du wirst auf diese Weise nichts erreichen. Deshalb mach das so, wie ich es Dir nach meiner eigenen langen Erfahrung rate, und Du wirst viel erreichen, auch wenn es Jahre, viele Jahre oder gar Jahrzehnte benötigen sollte! Und verlass Dich nicht auf andere, auf Priester, Bischöfe usw., sondern tu Du das Deine für Gott, seine Kirche und den Glauben, und es reicht und Du wirst viel erreichen! Und bete viel für die, die Gott Dir schickt!
Du schreibst, Du seist verwirrt und unsortiert. Bei den Verwirrungen in der Kirche ist das klar. Das bin ich auch. Und viele andere sind es ebenso. Das, was an Katholkischen da ist und Du selber tun kannst, tue es einfach, ohne nach links und rechts zu schauen. Und nochmal: Achte nicht auf andere, sondern auf das Katholische und das, was Du in der Weisheit Gottes missionarisch tun kannst.
So manches, was Du schreibst, verstehe ich nicht, wie Du es formulierst. Aber ich denke, dass ich das Wesentliche davon verstanden habe.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gottes reichen Segen, liebe Schwester!
Stefan