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RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 23.09.2018 08:02von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Demut
Wir müssen also in jedem Augenblick auf der Hut sein, damit uns Gott
nicht irgendeinmal, wie der Prophet im Psalm sagt, abtrünnig und ver-
dorben sehen muß. Er soll nicht, weil er uns in seiner Güte jetzt schon
und auf unsere Bekehrung und Besserung wartet, dereinst zu uns sa-
gen müssen. Das hast du getan, und ich habe geschwiegen.
Auf der zweiten Stufe der Demut liebt der Mönch seinen eigenen Willen
nicht und findet kein Gefallen daran, seine Wünsche zu erfüllen, sondern
richtet sich in seinem Tun nach dem Wort des Herrn, der sagt: Ich bin
nicht gekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen,
der mich gesandt hat. Ebenso heißt es in einer Schrift: Eigenwille bringt
Strafe, Gebundenheit (an fremden Willen) erwirbt die Krone.
Auf der dritten Stufe der Demut unterwirft sich der Mönch seinem Oberen
aus Liebe zu Gott in vollkommenem Gehorsam. So ahmt er den Herrn
nach, von dem der Apostel sagt: Er war gehorsam bis zum Tod.
Fortsetzung folgt!
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 23.09.2018 13:19von Kleine Seele • 425 Beiträge
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 23.09.2018 17:34von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Demut
Auf der vierten Stufe der Demut übt der Mönch den Gehorsam
in der Weise, daß er auch bei harten Aufträgen und bei solchen,
die ihm zuwider sind, ja sogar bei jeglichem zugefügten Unrecht
stillbleibt und bewußt die Geduld bewahrt. Er erträgt das alles,
ohne sich entmutigen zu lassen oder wegzulaufen; denn er
denkt an das Wort der Schrift: Wer bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet, und das andere Wort: Hab festen Mut und er-
trage den Herrn! Um zu zeigen, daß der Getreue für den Herrn
auch alles Widrige ertragen muß, legt die Schrift denen, die leiden, diese
Worte in den Mund: Um deinetwillen werden wir hingemordet Tag
für Tag und wie Schafe behandelt, die zum Schlachten bestimmt sind.
Weil sie aber zuversichtlich auf Gottes Vergeltung hoffen, fügen
sie freudig die Worte hinzu: Doch all das überwinden wir durch den,
der uns geliebt hat. Und anderswo sagt die Schrift: Gott, du hast
uns geprüft, du hast uns im Feuer geläutert; du hast uns in die
Schlinge geraten lassen, hast drückende Lasten auf unsere Schul-
tern gelegt. Und um uns zu zeigen, daß wir unter einem Oberen ste-
hen müssen, fügt sie hinzu: Du hast uns in die Gewalt von Menschen
gegeben. Sie erfüllen aber auch das Gebot des Herrn durch ihre Ge-
duld bei Unrecht und Kränkung; Wenn sie auf eine Wange geschla-
gen werden, halten sie auch die andere hin; dem, der ihnen das Hemd
wegnimmt, überlassen sie auch den Mantel; werden sie gezwungen,
eine Meile mitzugehen, dann gehen sie zwei mit. Wie der Apostel Paulus
ertragen sie falsche Brüder und Verfolgung und segnen die Menschen,
die sie verfluchen.
Fortsetzung folgt!
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 26.09.2018 15:48von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Demut
Auf der fünften Stufe der Demut bekennt der Mönch seinem Abt
demütig, und ohne etwas zu verbergen, alle bösen Gedanken,
die in seinem Herzen aufsteigen, und alles Böse, das er heimlich
getan hat. Dazu mahnt uns die Schrift mit den Worten: Offenbare
dem Herrn deinen Weg und vertraue ihm! Sie sagt auch : Bekennt
dem Herrn; denn er ist gütig; denn ewig währt sein Erbarmen. Und
der Prophet sagt: Ich bekenne dir meine Sünde, und mein Unrecht
deckte ich nicht zu. Ich sagte: Ich will mich anklagen und vor dem
Herrn mein Unrecht gestehen. Da hast du alle Bosheit meines Her-
zens verziehen.
Auf der sechsten Stufe der D emut ist der Mönch mit dem Allergerings-
und Schlechtesten zufrieden, und bei jedem Auftrag, den er erhält, be-
trachtet er sich als schlechten und nichtswürdigen Arbeiter. Er sagt sich
mit dem Propheten: Ich bin zunichte geworden und war ohne Verstand.
Wie ein dummes Tier bin ich vor dir. Und doch bleibe ich immer bei dir.
Auf der siebten Stufe der Demut bekennt sich der Mönch nicht nur mit
der Zunge als den Niedrigsten und Geringsten von allen, sondern ist
davon auch im innersten Herzensgrund überzeugt.
Fortsetzung folgt!
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 27.09.2018 10:15von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Demut
Er demütigt sich und sagt mit dem Propheten: Ich bin ein Wurm,
und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Ich habe
mich erhoben, da wurde ich erniedrigt und beschämt. Und wieder:
Es war gut für mich, daß du mich gedemütigt hast; so lernte ich
deine Gebote.
Auf der achten Stufe der Demut tut der Mönch nur das, wozu die
gemeinsame Regel des Klosters und das Beispiel der Älteren
mahnen.
Auf der neunten Stufe der Demut hält der Mönch seine Zunge zum
Reden zurück, bleibt still und redet nicht, bis er gefragt wird. Lehrt
doch die Schrift, daß man beim vielen Reden der Sünde nicht ent-
geht und das der Schwätzer auf der Erde keine Richtung hat.
Auf der zehnten Stufe der Demut ist der Mönch nicht leicht zum
Lachen bereit, weil geschrieben steht: Nur der Tor bricht in schallen-
des Gelächter aus.
Auf der elften Stufe der Demut spricht der Mönch, wenn er redet,
freundlich und ohne zu lachen, bescheiden und gesetzt; er sagt
wenige und überlegte Worte und macht kein Geschrei, wie es in der
Schrift heißt : Den Weisen erkennt man an der Kürze seiner Rede.
Auf der zwölften Stufe der Demut ist der Mönch nicht damit zufrieden,
seine Demut im Herzen zu haben, sondern offenbart sie auch immer
in seinem Leib denen, die ihn sehen. Das heißt: beim Gottesdienst, im
Oratorium, im Kloster, im Garten, unterwegs, auf dem Feld, kurz über-
all; mag er sitzen, gehen oder stehen, senkt er immer den Kopf und rich-
tet den Blick auf den Boden. Wegen seiner Sünden hält er sich jederzeit
für schuldig und denkt, er sei bereits vor das schreckliche Gericht Gottes
gestellt. Immer spricht er in seinem Herzen die Worte desZöllners im Evan-
gelium, der den Blick auf den Boden richtete und sprach: Herr, ich Sünder
bin es nicht wert, meine Augen zum Himmel zu erheben. Und mit dem Pro-
pheten sagt er: Gebeugt bin ich und tief gedemütigt.
Hat nun der Mönch alle diese Stufen der Demut erstiegen, dann erlangt er
bald zu jener Gottesliebe, die vollkommen ist und die Furcht vertreibt. In der
Kraft dieser (Liebe)beginnt er, alle Vorschriften, die er bisher nur aus Angst
beobachtet, jetzt ohne Mühe, infolge der Gwöhnung wie von selbst zu erfül-
len, nicht mehr aus Furcht vor der Hölle, sondern AUS LIEBE ZU CHRISTUS,
und weil das Gute ihm zur Gewohnheit, die Tugend zur FREUDE geworden
ist. Diesen Zustand der Vollendung wird der Herr durch den Heiligen Geist
huldvoll an seinem Arbeiter offenbar machen, der rein geworden ist von Feh-
lern und Sünden.
Fortsetzung folgt! (Die Morgenfeier)
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
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