Vorwort
Das ruft der Herr der Volksmenge zu, in der er
seinen Arbeiter sucht; er ruft nochmals: Wer
ist der Mensch, der das Leben liebt und gute
Tage zu sehen wünscht? Wenn du das hörst
und antwortetest: "Ich, dann sagt Gott zu dir:
Willst du das wahre und ewige Leben haben,
so bewahre deine Zunge vor dem Bösen und
deine Lippen vor falscher Rede! Meide das
Böse und tu das Gute, suche den Frieden und
jage ihm nach! Wenn ihr das tut, dann richte ich
meine Augen auf euch und höre eure Gebete,
und noch ehe ihr mich anruft, sage ich zu euch:
Hier bin ich, Was könnte uns, liebe Brüder, will-
kommener sein als diese Stimme des Herrn, der
uns einlädt?
Seht doch, in seiner Güte zeigt uns der Herr den
Weg zum Leben.
Umgürten wir uns also, mit dem Glauben und der
Übung der guten Werke, und gehen wir unter der
Führung des Evangeliums seine Wege, damit wir
ihn schauen dürfen, der uns in sein Reich gerufen
hat. Wenn wir im Zelt seines Reiches wohnen wol-
len, müssen wir mit guten Taten vorwärts eilen;
sonst werden wir nie dorthin gelangen.
Aber fragen wir doch den Herrn mit den Worten des
Propheten: Herr, wer darf wohnen in deinem Zelt,
wer darf ruhen auf deinem heiligen Berg? Brüder,
hören wir auf diese Frage die Antwort des Herrn;
er zeigt uns den Weg zu seinem Zelt und sagt:
Wer makellos lebt und das Rechte tut, wer von Her-
zen die Wahrheit sagt und mit seiner Zunge nicht
verleumdet; wer seinem Freund nichts Böses antut
und seinen Nächsten nicht schmäht; wer den bösen
Teufel, der ihm etwas einflüstert, samt seiner Ein-
flüsterung vom Blick seines Herzens wegstößt, ihn
zunichte macht, seine Gedankenbrut packt und an
Christus zerschmettert, wer den Herrn fürchtet und
sich wegen seiner guten Beobachtung (der Rege)
nicht überhebt, sondern überrzeugt ist, daß das
Gute, das in ihm ist, nicht sein eigenes Werk ist,
sondern das Werk des Herrn.