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RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 14.09.2018 08:00von benedikt • 3.365 Beiträge
Vorwort
Aber nur, wenn wir die Pflichten eines Bewohners erfüllen, werden
wir Erben des Himmelreiches sein.
Nun müssen wir auch die Pflichten eines Bewohners erfüllen! Wir
wollen alsoo unser Herz für den Dienst bereiten, für den heiligen
Gehorsam gegen die Gebote!
Weil wir das aber mit unserer natürlichen Kraft nicht zustande brin-
gen, wollen wir vom Herrn die Hilfe seiner Gnad erbitte, Wenn wir
den Höllenstrafen entrinnen und zum ewigen Leben gelangen wol-
len, müssen wir jetzt, solange noch Zeit ist und wir in diesem Leib
wohnen, das alles erfüllen; jetzt, da wir noch das Licht dieses Le-
bens schauen und Zeit haben, müssen wir vorwärts eilen und tun,
was uns für die Ewigkeit nützt.
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 14.09.2018 11:40von benedikt • 3.365 Beiträge
Vorwort
Wir wollen also eine Schule für den Dienst des Herrn gründen.
Bei dieser Gründung ist es unsere Absicht, nichts , nichts
Schweres anzuordnen. Sollten jedoch Vernunft und Billigkeit,
zur Besserung von Fehlern und zur Bewahrung der Liebe da
und dort etwas strengere Anforderungen stellen, so verlaßt
nicht gleich voll Angst und Schrecken den Weg des Heils, der
am Anfang nun einmal eng sein muß. Sobald man aber im
klösterlichen Leben und im Glauben Fortschritte macht, weitet
sich das Herz, und man geht den Weg der Gebote Gottes in
unsagbarer Freude der Liebe.
Wir wollen uns also nie der Leitung dieses Meisters entziehen,
sondern im Kloster bis zum Tod an seiner Lehre festhalten und
in Geduld am Leiden Christi teilnehmen, damit wir auch verdie-
nen, Anteil zu haben an der Herrlichkeit seines Reiches. Amen.
Fortsetzung: "Die Arten der Mönche"
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 16.09.2018 12:15von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Arten der Mönche
Bekanntlich gibt es vier Arten von Mönchen, Die erste Art ist die der Conobiten,
das heißt jener, die in Klöster leben. Sie dienen unter Regel und Abt.
Dann gibt es eine zweite Art, die der Anachoreten oder Eremiten. Diese nehmen
das Mönchsleben nicht im ersten Eifer des Anfängers auf sich, sondern haben,
eine lange Zeit der Prüfung im Kloster verbracht. Durch die Hilfe vieler Brüder
geschult, haben sie gelernt, gegen den Teufel zu kämpfen.
Wohlgerüstet treten sie aus der Reihe der Brüder heraus und nehmen den Einzel-
kampf in der Wüste auf. Mit der Hilfe Gottes sind sie nun imstande, furchtlos, ohne
den Beistand anderer, allein und, mit eigener Hand und eigenem Arm, gegen die Ver-
derbnis des Fleisches und der Gedanken zu kämpfen.
Eine dritte, ganz abscheuliche Art von Mönchen ist die der Sarabaiten. Diesen fehlt
die Schule der Erfahrung; sie haben sich nicht in der Zucht einer Regel bewährt wie
das Gold im Feuerofen, sondern sind weich wie Blei. Durch ihre Taten halten sie im-
mer noch der Welt die Treue und belügen offenkundig Gott mit ihrer Tonsur. Zu zweit
oder zu dritt oder auch allein leben sie ohne Hirten; statt in die Hürde des Herrn sind
sie in ihre eigene eingesperrt und betrachten ihr eigenes Begehren und Behagen als
ihr Gesetz. Sie nennen all das heilig, was sie selbst für gut und wichtig halten; was
sie aber ablehnen, das gilt ihnen als verboten.
Eine vierte Art von Mönchen ist die der soggenannten Gyrovagen. Diese treiben sich
ihr Leben lang in den verschiedenen Gegenden herum und halten sich in den Zellen
einzelner Mönche drei oder vier Tage auf; immer unstet, nie beständig, sind sie Skla-
ven ihres Eigenwillens und der Gaumenlust und sind in jeder Hinsicht noch verkom-
mener als die Sarabaiten.
Es ist besser, vom schweigeerbärmlichen Leben all dieser (Mönche) zu schweigen
als davon zu reden. Lassen wir sie also beiseite und gehen wir daran, der tüchtigsten
Art, nämlich den Cönobiten, mit Gottes Hilfe eine feste Ordnung zu geben.
Fortsetzung folgt!
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 16.09.2018 17:44von benedikt • 3.365 Beiträge
Die Instrumente der guten Werke
Zuerst: den Herrn, Gott, lieben von ganzem Herzen und ganzer Seele
und mit ganzer Kraft.
Zweitens: den Nächsten lieben wie sich selbst.
Dann: nicht töten
Nicht ehebrechen.
Nicht stehlen.
Nicht begehren.
Kein falsches Zeugnis geben..
Alle Menschen ehren,
Keinem anderen etwas antun, was man selbst nicht erleiden möchte.
Sich selbst verleugnen, um Christus nachzufolgen.
Den Leib in Zucht halten.
Nicht das suchen, was den Sinnen schmeichelt.
Das Fasten lieben.
Den Armen zu essen geben.
Den Nackten bekleiden.
Die Kranken besuchen.
Die Toten begraben.
Denen, die in Not sind, zu Hilfe kommen.
Die Trauernden trösten.
Sich fernhalten vom Treiben der Welt.
Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.
Sich nicht zu Taten des Zorns hinreißen lassen.
Nicht im Groll verharren.
Keine Falschheit im Herzen tragen.
Nicht heuchlerisch Frieden bieten.
Von der Liebe nicht lassen.
Nicht schwören, um nicht falsch zu schwören.
Die Wahrheit mit Herz und Mund bekennen.
Nicht Böses mit Bösem vergelten.
Niemand Unrecht tun, aber auch erlittenes Unrecht geduldig tragen.
Die Feinde lieben.
Wenn jemand uns flucht, nicht mit Fluch antworten, sondern vielmehr mit Segen.
Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.
Nicht stolz sein.
Kein Trinker und kein großer Esser sein,
Nicht dem Schlaf ergeben,
kein Faulenzer,
kein Murrer
kein Ehrabschneider sein.
,
Wenn man etwas Gutes an sich sieht, es Gott zuschreiben, nicht sich selbst;
das Böse dagegen immer als sein eigenes Werk erkennen und sich selbst zuschreiben.
Den Tag des Gerichtes fürchten.
Vor der Hölle zittern.
Mit der ganzen Begierde des Geistes nach dem ewigen Leben verlangen.
Den drohenden Tod sich täglich vor Augen halten.
Sein Tun und Lassen ständig überwachen.
Davon überzeugt sein, daß Gott an jedem Ort auf uns schaut.
Böse Gedanken, die im Herzen aufsteigen, sogleich an Christus zerschmettern
und dem geistlichen Vater offenbaren.
Schlechtes und unanständiges Reden vermeiden.
Das viele Reden nicht lieben.
Leere oder zum Lachen reizende Worte nicht reden.
Lautes und schallendes Lachen nicht lieben.
Die heiligen Lesungen gern hören.
Sich oft zum Gebet niederwerfen.
Seine früheren Sünden unter Tränen und Seufzen täglich im Gebet Gott bekennen.
Diese Sünden in Zukunft meiden.
Das Begehren des Fleisches nicht befriedigen.
Den Eigenwillen hassen.
Dem Befehl des Abtes in allem gehorchen, auch wenn er selbst -was Gott verhüte - anders handelt;
man denke an das Gebot des Herrn: Was sie sagen, das tut; was sie tun, das tut nicht.
Fortsetzung folgt!
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Regel des heiligen Benedikt
in Gebetsstunden im Kloster / Ordensgemeinschaften 17.09.2018 16:36von benedikt • 3.365 Beiträge
Nicht heilig genannt werden wollen, bevor man es ist; sondern es zuerst sein,
um mit mehr Recht so genannt zu werden.
Gottes Gebote täglich durch die Tat erfüllen.
Die Keuschheit lieben.
Niemand hassen.
Nicht eifersüchtig sein.
Nicht aus Neid handeln.
Den Streit nicht lieben.
Die Überheblichkeit fliehen.
Die Älteren ehren.
Die Jüngeren lieben.
Aus der Liebe zu Christus für die Feinde beten.
Hat man sich mit jemand entzweit, noch vor
Sonnenuntergang wieder Frieden schließen.
Und an Gottes Barmherzigkeit nie verzweifeln.
Seht, das sind die Werkzeuge der geistlichen Kunst.
Wenn wir Tag und Nacht unermüdlich mit ihnen
arbeiten und sie am Tag des Gerichtes wieder abgeben,
wird der Herr uns den Lohn ausbezahlen, den er selbst
versprochen hat: Kein Auge hat gesehen und kein Ohr
gehört, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
Die Werkstatt aber, in der wir das alles gewissenhaft aus-
führen, ist die Abgeschlossenheit des Klosters und das
Ausharren in der Gemeinschaft.
Fortsetzung: "Der Gehorsam".
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
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