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Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 23.02.2018 10:34von Simeon • 459 Beiträge
von Aquila,
Die Erkenntnisse der bisherigen Diskussion zusammenfassend,
können wir festhalten, dass
die Heilige Schrift kein Lehrbuch sein will und auch keines ist.
Vielmehr wird sie zur
Beglaubigung der mündlichen Überlieferung,
der hl. Tradition!
Der sel. John Henry Kardinal Newman
untermauert dies in
"Die Geschichte meiner religiösen Suche",
folgendermassen:
-
"Das geschriebene Wort
könne niemals dazu bestimmt gewesen sein,
die Leser mit der Glaubenslehre erst bekannt zu machen,
sondern nur,
für die bereits gekannte Lehre den Beweis zu liefern.
Der mündliche Unterricht müsse
immer vorausgesetzt werden.
-
und in seinem Werk
"Apologia pro vita sua (Geschichte meiner religiösen Überzeugungen)":
-
"Noch ein anderes Prinzip,
das mehr als alles bisher Gesagte zum Katholizismus in unmittelbarer Beziehung steht,
vermittelte mir Dr. Hawkins:
die Lehre von der Tradition.
Er stellte eine Behauptung auf,
die jedem, der die heilige Schrift auf ihre Anlage hin geprüft hat,
sofort einleuchten musste:
der heilige Text sei
nie dazu bestimmt gewesen, in einer Lehre zu unterrichten,
er solle sie
nur beglaubigen, und wir müssten uns,
um die Lehre kennen zu lernen,
an die Formulare der Kirche, den Katechismus und das Credo halten.
"
-
Dies in Übereinstimmung mit den Worten des
hl. Petrus:
-
(2 Petr 1,20):
"Bedenkt dabei vor allem dies:
Keine Weissagung der Schrift
darf eigenmächtig ausgelegt werden;
denn niemals
wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte,
sondern
vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet."[/blau]
-
Und auch im Vorwort des
[blau]hl. Evangeliums nach Lukas lesen wir es unmissverständlich:
-
"Schon viele haben es unternommen,
einen Bericht über all das abzufassen,
was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.
Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer,
die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.
Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen,
um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.
So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen,
in der du unterwiesen wurdest.
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 23.02.2018 12:58von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber Sel
Vielen Dank für das Eröffnen dieses wichtigen Themas.
Es steht im Rahmen der irrigen protestantische "sola scriptura-Lehre"
Die Darlegung des hl. Augustinus bekennt sich in einem prägnanten Satz
zur unzertrennliche Einheit
von Heiliger Schrift und hl. Tradition:
-
"Ich glaube an die Heilige Schrift nur,
weil die Kirche sich für ihre Echtheit verbürgt."
-
Zur alleine der Heiligen Mutter Kirche anvertraute Auslegung der Heiligen Schrift siehe bitte auch hier:
Lehre von der Tradition (7)
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 26.03.2018 18:01von Simeon • 459 Beiträge
Das Christentum ist keine Buchreligion, wie das Judentum oder der Islam, (der in dem Koran, der vom Himmel herabgestiegen ist, seine Grundlagen findet.)
Joh, 16; 12-15
noch vieles habe ich zu sagen, aber ihr könnt es nicht tragen. Wenn aber jener Geist kommt, ….
2 Thes. 2; 13-15
….Seid also standhaft, Brüder, und haltet an den Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben, sei es mündlich, sei es durch einen Brief.
Apg. 2,42
Sie verharrten in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und an den Gebeten.
Mt. 28; 19-20
Gehet hin und lehret alle Völker, … und lehret alles was ich euch geboten habe
Joh. 21; 25
Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.
Auszug: Deine Kirche ist ja wohl das Letzte! -Ullrich Filler
DAS Neue Testament ist nicht vom Himmel gefallen, es ist in der Gemeinschaft der Kirche entstanden, seine Schriften stammen aus der LEBENDIGEN ÜBERLIEFERUNG, aus der Tradition der Kirche! Die Kirche war es schließlich, die den Kanon, den Umfang der Heiligen Schrift, festgelegt hat.
Es kommt nichts Neues zu der Offenbarung Gottes hinzu, aber das VORHANDENE GLAUBENSGUT wird immer tiefer verstanden und immer weiter ausgefaltet. Auf diese Weise erkennen wir manches, was nicht unmittelbar in der Bibel steht. Damit sich in diesem Prozess keine falschen Interpretationen durchsetzen können, hat Christus seine Kirche mit einer Schutzfunktion ausgestattet: mit dem kirchlichen Lehramt, dessen Inhaber der Papst und die Bischöfe sind.
Sie bewahren den Glauben der Kirche.
Hw Robert Mäder - Warum bleibe ich katholisch:
Gottes Wort ist alles und jedes was Gott gesagt hat. Es geht nicht an, dass wir unterscheiden zwischen einem Gotteswort dass geglaubt werden muss und einem, dass nicht geglaubt werden muss. Je nachdem es, ob einmal gesprochen, dann schriftlich oder mündlich auf kommende Geschlechter übertragen worden ist. Die Art und Weise der Weitervermittlung ändert NICHTS am göttlichen und unfehlbaren Charakter des von Gott einmal gesprochenen. Die Gefahr liegt in der Verfälschung des Gottesworts, der Heiligen Schrift. Der Katholizismus sieht die Gefahr durch die freie Forschung– im Individualismus – der Unfehlbarkeit der Privatperson, der Protestantismus hingegen durch die Autorität.- also dem kirchlichen Lehramt – der Unfehlbarkeit des Papstes. An die Unfehlbarkeit glauben also beide.
Die Kirche hat das Evangelium gerettet, in dem Sie das Wort gerettet hat. Es ist zuerst die frohe Botschaft aus DEM MUNDE des Herrn. Es ist dadurch Evangelium geworden, da es von Christus GESPROCHEN worden ist. Christus hat NICHT geschrieben. Die mündliche Überlieferung war IHM die ordentliche und erste Wahrheitsvermittlung des Gotteswortes. So ist es auch in der Familie, Schule, im Volk. Das schriftliche gehört zwar auch dazu, es ist aber das außerordentliche.
Die Kirche hat das Evangelium gerettet, in die Sie die mündliche Überlieferung gerettet hat. Sie ist das Wort Gottes in seiner universalen ausnahmslosen Ganzheit. Alles was Jesus GESAGT und GETAN hat. Nicht alles, was in der M.Ü steht, steht auch in der Bibel, aber alles, was in der Bibel steht, steht auch in der mündlichen Überlieferung. Und weil die GANZE Lehre Christi Gegenstand der mündlichen Überlieferung ist, ist es auch die Bibel. Die mündliche Überlieferung ist es, die uns sagt, dass es eine Heilige Schrift gibt, was Sie ist und was zu ihr gehört. Die Kirche gab der Menschheit die Bibel, die ohne sie in der Luft hängen würde. Auch die außer der Kirche stehenden haben nur darum eine Bibel, weil Sie diese bei Ihrer Trennung von der Kirche mitgenommen haben.
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 26.03.2018 19:16von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber Sel
Du hast es vortrefflich dargelegt.
Ohne die mündliche Überlieferung - die hl. Tradition - hätten wir die Heilige Schrift nicht!
Dazu passend ein Auszug aus
"Der Katholik" aus dem Jahre 1837.
("Der Katholik" war eine Zeitschrift, die von 1821 bis 1918 publiziert wurde.
Sie wurde als
"religiöse Zeitschrift zur Belehrung und Warnung und Angriffe auf die Kirche"
1821 in Mainz von Hw Andreas Räß und Hw Nikolaus Weis gegründet):
-
Es kann also von Uns nur jener Glaube gemeint seyn, den die Apostel
aus dem Munde der ewigen Wahrheit empfangen und den sie der
von Christus auf Petrus den Felsen gegründeten Kirche als unverlierbares und unverfälschbares Erbtheil hinterlassen haben;
der Glaube der Einen, heiligen, apostolischen, katholischen Kirche, die da ist die Säule und Grundfeste der Wahrheit.
Hebr, n. 6. — 8 vi . 8. — ,) Matth, xvl. ,8. — 4) t Tim. Hl, tS. —
die, weil sie vom heil. Geiste geleitet wird, alle Wahrheit lauter und unverfälscht lehret und bewahret bis an das Ende der Tage;')
jener Glaube, der somit nicht von Menschen ersonnen, nicht eine Ausgeburt ihrer blos menschlichen Einsicht und ihres Scharfsinnes,
sondern der das Wort der Wahrheit ist,) das freilich nur diejenigen hören,
die aus Gott sind;')
jener Glaube, den vor 1100 Jahren der heil. Bonifazius, Deutschlands Apostel,
der heil. Willibald, Unser Urvorfahrer, und seine Genossen, nebst andern vom apostolischen Stuhle gesendeten Männern, mit rastlosem Eifer, mit Aufopferung alles Irdischen, nicht selten ihres Lebens, in unsern Gauen unsern Voreltern verkündet und den wir von ihnen als heiligstes Vermächtnis) empfangen haben! —
In diesem Glauben stehet fest;
wachet mit aller Sorgfalt, daß Niemand Euch dieses unschätzbare Kleinod raube;
ihn liebet von ganzer Seele, und weichet nicht ab, weder von einer einzelnen Wahrheit,
oder von irgend einem Grundsatze oder von irgend einer noch so geringfügig scheinenden Lehre, die derselbe umfasset und euerm Verstande und Herzen kundgibt.
Haltet fest an unserer heil. Kirche, welche allein, durch die ununterbrochene Reihe der Nachfolger des heil. Petrus hinaufreichend bis zu ihrem göttlichen Stifter Jesus Christus, in sich die Bürgschaft hat, daß sie seine Kirche sey, seine Kirche, welche Er auf diesen Apostel, auf den Fels als Grundstein gegründet hat, gegen welche die Pforten der Hölle nichts vermögen, und welche deßhalb allein auf das Erbtheil jener Unfehlbarkeit Anspruch machen kann, die von Christus seiner Kirche hinterlassen wurde, und die den Grund bildet,
auf welchen allein wir mit Sicherheit unsern Glauben stützen können.
Lasset Euch nicht verführen durch die täuschenden Reden derjenigen,
die, vorgebend, daß sie in Glaubenssachen an der Kirche festhalten
und daß nur diese zum Wesen der Kirche und der katholischen Religion gehören, über ihre wesentliche, weil ihr von Gott gegebene, äußere Verfassung
die irrigsten, ganz den Zeitbegriffen entsprechenden Meinungen aufstellen,
die ihre heiligsten, ganz in den wesentlichen Glaubenssätzen begründeten, sie äußerlich darstellenden und belebenden, durch das Alterthum und das Ansehen der Kirche geheiligten Anstalten, Gewohnheiten, Gesetze und Andachtsübungen
verhöhnen, und mit neuen, wie sie vorgeben, dem Geiste des Evangeliums mehr angemessenen und den Fortschritten des menschlichen Geistes in unsern Zeiten mehr angepaßten, Formen eigenmächtig zu vertäuschen suchen.
— Vertraut Euerer heiligen Kirche!'
Sie ist heute dieselbe, die sie von Anbeginn war.
Der nämliche göttliche Geist, derauf die Apostel,
dem Versprechen des Heilandes gemäß herabkam, um bei ihnen und bei ihren Nachfolgern zu bleiben bis an das Ende der Welt, erfüllt sie noch heute, wie er sie stets erfüllt hat.
[....]
Geliebteste!
Lasset Euch nicht verführen ;
denn jede Abweichung von dem Wege des Heiles, den Euch die heilige Kirche vorschreibt,
von ihren Satzungen, Gebräuchen und gottesdienstlichen Anstalten;
jede Mißbilligung dessen, was sie billiget und anordnet, würde in Euch jenes Zutrauen, jene Liebe, die Ihr zu Euerer Mutter haben, jenen Gehorsam, den Ihr Eurer von Gott bestellten geistlichen Obrigkeit leisten, jenen Glauben an ihr unfehlbares Ansehen, den Ihr bewahren müßet, schwächen, und wenn einmal jenes Zutrauen und jene Liebe, jener Gehorsam und jener Glaube geschwächt sind, wird auch schwach werden Euer Glaube an die vom Heilande geoffenbarte Wahrheit; denn Er hat die
Heil. Kirche zum Grundpfeiler der Wahrheit gemacht, auf welchem allein Euer Glaube ruhen — und allein unerschütterlich rühm kann.
Wendet Ihr Euch mit Euerer Liebe, mit eurem Sinne, Glauben und Gehorsam
auch nur in dem, was euch gering scheint, von der heil. Kirche ab,
alsbald seid Ihr dann jedem Winde der Zeitmeinungen und menschlicher Lehren und Einfälle preisgegeben, und ihr werdet, in den wichtigsten Wahrheiten des Heiles betrogen,
auch Andere betrügen zu Eurem gemeinsamen Verderben!
— Vorzüglich ermahnen Wir euch Eltern, daß Ihr sorgen und wachen möget, daß Euere Kinder in den Glaubenslehren der Kirche, sobald sie zum Gebrauche der Vernunft gelangen, unterrichtet und erzogen werden, auf daß in ihnen der Glaube, den sie durch das heil. Sakrament der Taufe mit der Gnade der Wiedergeburt erhalten haben, entwickelt und zu ihrer Erkenntniß gebracht werde. Nur so könnet Ihr Euerer ersten Pflicht genügen, den Kindern, denen Jhr das leibliche Leben gegeben, das einzig wahre Leben des Geistes im wahren Glauben zu sichern; nur so könnet Jhr in ihnen Bürger des Reiches Gottes auf Erden und einst des Himmels heranziehen, was der eigentliche Zweck des Sakramentes der Ehe ist.—
[.... ]
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 11.04.2018 11:47von Simeon • 459 Beiträge
Lieber Aquila,
herzlichen Dank für diese so wichtigen Informationen,
aus
Der Katholik" aus dem Jahre 1837.
Wie schön zu sehen, dass unsere Vorfahren so eifrig und gläubig
alles daran setzen, unsere Heilige Katholische Kirche zu verteidigen. Diese Kämpfer
findet man heute nur noch selten!
Seien wir dafür treue Kämpfer und Verteidiger unserer Hl. Kath. Kirche,
verteidigen diese immer und überall vor Irrtum und Verleumdungen - in diesen so schweren Zeiten!
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