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RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 25.10.2018 23:53von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber Sel
Fahren wir gleich zügig mit der nächsten Frage fort:
"6.1 Der Reliquien-Kult und allgemein "heilige" Gegenstände die z.B. geweiht sind findet man nur Ansatzweise am Tempel, aber nicht an irgendwelchen Gegenständen an denen sich Menschen klammern oder als Talisman dienen. Hingegen sieht man im NT das wir uns nicht mehr an so etwas klammern. So wird die Gemeinde in ihren Mitgliedern zum Tempel (Siehe 1Petr 2,5 oder Eph 2...) Zudem sagt Jesus zu der Frau am Brunnen, das der Vater Anbeter im Geist und in der Wahrheit sucht und man keinen Bestimmten Ort braucht wie ein Tempel oder ein Berg."
Diese Frage beinhaltet zwei protestantische Kritik-Aspekte und die damit verbundene
völlige Unkenntnis des Sinnes und Zweckes der
Reliquien-Verehrung und die Sakramenetalien:
Beginnen wir mit der Reliquien-Verehrung:
Die Reliquie ist dasjenige, was nach dem irdischen Tode des Heiligen bei der Trennung der Seele vom Leibe gleichsam auf der Erde zurückgeblieben ist.
Dieses Zurückgebliebene wird am Ende der Welt bei der Auferstehung der Toten wieder mit der Seele vereint werden.
Somit waren ( und sind ) Kirchen mit den Reliquien der Heiligen gleichsam
"Tore zum Himmel".
Es ist somit bereits hier auf Erden ein in der Hoffnung der eigenen Auferstehung zur Glückseligkeit Anteilhabenwollen an der ewigen Glückseligkeit der Heiligen.
Der heute vielfach "wegtolerierte"
Glaube an die Auferstehung also !
Alleine das heutige materielle Denken inkl. der "Relativierung" des wahren Glaubens,
kann die Reiquienverehrung schlecht reden wollen, die in Wirklichkeit bereits hier auf Erden eine Ausrichtung auf den Himmel
ist.
Eine leicht verständliche Erklärung der katholischen Reliquienverehrung
von Pater Eckhard Biegert SJ:
-
Das Wort „Reliquien“ kommt von „zurücklassen“.
Die Knochen sind das, was die Heiligen zurückgelassen haben.
Diese Reliquien werden verehrt.
Im Kölner Dom steht ein Reliquienschrein mit den Gebeinen der Drei Könige auf dem Hauptaltar, hell erleuchtet.
In Altäre katholischer Kirchen wird ein Stein mit einem Knochen eines Heiligen eingelassen.
Das geht auf die Praxis zurück, Kirchen über den Gräbern von Heiligen zu errichten.
Das kann man im Bonner Münster noch sehen, das über einem römischen Friedhof errichtet wurde. Unter dem Chor sind die Gräber der heiligen Cassius und Florentius, römische Soldaten, zu sehen.
(....)
Aber sie haben einen Bezug zur Zukunft, jedoch zu der einer anderen Wirklichkeit.
Es ist Wirklichkeit, in der sich die Seelen der Verstorbenen befinden.
Weil sie in diese Wirklichkeit hinüber getreten sind,
aber noch nicht ihre endgültige Gestalt gefunden haben,
mussten sie etwas zurücklassen, lateinisch relinquere.
Bei der Vollendung der Welt wird der zurückgebliebene Körper mit der Seele wieder vereint,
(....)
Die Reliquien heiliger Menschen werden deshalb verehrt,
weil sie sich am Ende der Welt mit den Seelen im Himmel vereinigen, also eine Aufnahme in den Himmel erleben werden.
Auch wenn es scheint, dass die Reliquienverehrung eine Art Totenkult darstellt,
der die Überreste des Verstorbenen in den Mittelpunkt stellt,
ist sie keine Verehrung der Knochen,
sondern Ausdruck des Glaubens an die Auferstehung des Leibes eines jeden Menschen.
-
Bezüglich der Sakramenetalien ( keine Sakramente ) nachfolgend Wissenswertes
von Hw Pater Deneke von der Petrus-Bruderschaft,
das gerade auch die protestantischen Kritikpunkte widerlegt:
-
Alle Lebensbereiche des Menschen durchdringt der in Seiner Kirche durch die Zeiten gehende Christus schützend und heiligend mit Seinem Segen.
Nicht nur die Menschen selbst, sondern auch die Schöpfung, die ja der Nichtigkeit unterworfen ist, aber sehnsüchtig, in Seufzen und Wehen auf die Vollendung harrt (vgl. Röm 8,18-23), empfängt aus Seiner Fülle:
Durch die Vollmacht der Kirche werden auch Geschöpfe und vom Menschen
verfertigte Dinge aus dem Herrschaftsbereich des „Fürsten der Welt“
herausgenommen und einbezogen in die Verherrlichung Gottes.
Diese Ausdehnung des Heilswerkes in die verschiedenen Dimensionen des Menschen
und der Welt geschieht vor allem durch die Sakramentalien.
Die Sakramentalien
finden sich im Alten Testament und im Wirken Jesu vorgezeichnet.
Bereits die alttestamentlichen Riten, Waschungen, Besprengungen und Segnungen
sind klare Vorbilder für unsere Sakramentalien.
Ähnliche Gebräuche im Heidentum zeigen übrigens,
daß solche Zeichenhandlungen, denen eine bestimmte Wirksamkeit zugeschrieben wird, offensichtlich zur leiblich-geistigen Natur des Menschen und zu seiner Eigenart
als religiöses Wesen gehören.
Es ist nicht erstaunlich, daß die Kirche auch von dort manche Elemente übernommen
und in den Dienst der wahren Gottesverehrung gestellt hat.
Wichtiger aber für das Verständnis der Sakramentalien
ist das Wirken Jesu Christi,
der neben der eigentlichen Heils- und Erlösungsgnade auch andere Wohltaten spendete:
Er heilte Kranke, segnete Kinder, trieb Teufel aus, segnete und vermehrte Speisen,
beruhigte den Seesturm, verhalf den Jüngern zu erfolgreichem Fischfang,
wusch ihnen die Füße u.v.a.m.
Bei der ersten Aussendung der Apostel verlieh Er ihnen Vollmacht über unreine Geister,
Krankheiten und jegliche Gebrechen (Mt 10,1).
Die Kirche setzt diese Sendung fort,
indem sie Menschen und Dinge, die uns dienlich sind,
segnet und gegen die Nachstellungen des Teufels schützt.
Sakramentalien sind Quasi-Sakramente,
die kraft der Fürbitte der Kirche wirken.
Sie sind nicht wie die Sakramente einzeln von Jesus Christus, vielmehr von der Kirche eingesetzt.
Sie wirken auch nicht aus einer von Gott in sie selbst gelegten Wirksamkeit,
sondern bringen das, was sie bezeichnen, auf die Fürbitte der Kirche hin hervor:
Segen im engen und weiteren Sinne, aktuelle, helfende und stärkende Gnaden,
Schutz vor den Einflüssen des Bösen,
Weihe an Gott,
um von Ihm in Dienst genommen zu werden.
Spender der Sakramentalien ist eine dazu befugte Person
(je nach Grad der Handlung verschiedenen Ranges), die sich an den vorliegenden kirchlichen Ritus zu halten hat.
Wie bei den Sakramenten kommt die Wirkung objektiv und unabhängig
von der Würdigkeit des Spenders zustande.
Jedoch bringen größere persönliche Frömmigkeit des Segnenden und intensivere Bereitung des Empfängers ohne Zweifel ein höheres Maß an Fruchtbarkeit mit sich.
Im Fall der Beschwörungen ist die Disposition des Exorzisten sogar von höchster Bedeutung für den Erfolg.
Manche Sakramentalien bereiten auf die Sakramente vor (so die der Taufe vorausgehenden Riten, die Niederen Weihen)
oder helfen, die Sakramentsgnade zu bewahren (z.B. Weihwasser, das die in der Taufe geheiligte Seele von läßlichen Sünden reinigt).
Andere bewirken in Nachahmung der Sakramente von Weihe und Ehe eine Standesheiligung, so z.B. die Jungfrauenweihe und Mönchsweihe.
Die Sakramentalien unterteilen sich in
Konsekrationen, Benediktionen und Exorzismen.
Konsekration (Weihe):
Eine Person oder Sache wird durch Salbung unwiderruflich von Gott in Besitz und Dienst genommen;
sie erlangt dadurch eine Sakralität, die nicht mehr ins Profane gewendet werden darf
(z.B. Kirch- und Altarweihe, Kelchkonsekration…).
Konstitutive Segnung:
Sie ist eine Unterart der Weihe, bei der eine Person oder Sache ohne Salbung für den
(öffentlichen oder privaten) Gottesdienst bestimmt wird
und dadurch eine bleibende Sakralität empfängt
(z.B. Segnung von Weihwasser, Meßgewändern, Kreuzen, Devotionalien…).
Gewöhnliche Segnung (Benediktion):
Über eine Person oder Sache wird ein rituelles Gebet gesprochen,
damit sie unter Gottes Schutz stehe.
Wird die Segnung direkt über einen Gegenstand gesprochen,
dann gilt sie indirekt auch der Person, die diesen in Gebrauch nimmt
(z.B. Segnung von Personen, Häusern, Tieren, Speisen, Fahrzeugen…)
Beschwörung (Exorzismus):
Eine Person oder Sache soll durch ein rituelles Gebet
der Gewalt und dem Einfluß des Satans entzogen werden.
Manche Sakramente und Segnungen sind mit Exorzismen verbunden,
so die Taufe, die Wasserweihe, die Weihe von Benediktusmedaillen.
Der große Exorzismus über besessene Person darf nur
durch einen vom Bischof beauftragten Priester vollzogen werden.
Drei Anmerkungen für den Sprachgebrauch:
1) Die Einzahl von „Sakramentalien“ heißt (das) Sakramentale.
„Die Taufe ist ein Sakrament, Weihwasser ein Sakramentale.“
2) Obwohl eigentlich die Segenshandlung und der Gebrauch des gesegneten Gegenstandes
das Sakramentale bilden,
nennt man auch den konstitutiv gesegneten Gegenstand
selbst ein Sakramentale
(so z.B. Weihwasser, Bilder, Devotionalien).
3) In der deutschen Sprache benutzen wir auch für die
konstitutiven Segnungen den Ausdruck „Weihe“:
Rosenkränze, Kerzen, Medaillen werden geweiht,
Fahrzeuge, Häuser, Äcker und Speisen hingegen nur gesegnet.
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 26.10.2018 23:46von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Lieber Sel
Zur vorletzten Frage des protestantischen Schreibers:
6.2 Verehrung von Bildern und Statuen, So lehnt es Gott doch ganz klar ab ein Abbild von ihm zu machen und es zu verehren
Katholiken verehren nicht Bilder und Statuen
sondern die durch diese versinnbildlichten Heiligen.
Die unhaltbare Kritik am Kruzifix ist "d e r" protestantische Kritik-Dauerrenner.
Damit verbunden ist die Ablehnung des Opfergedankens.
Das Kruzifix - Kreuz mit Corpus Christi - steht für das Sühn-Opfer Christi
- im hl. Altarsakrament unblutig vergegenwärtig -
und die dadurch vollbrachte Erlösung.
Wir Katholiken machen uns kein eigenes Abbild von Gott.
Vielmehr hat sich uns Gott Selber geoffenbart !
Die allerheiligste Dreifaltigkeit, GOTT....ist GEIST
ER ist in Seiner zweiten Person Seiner allerheiligsten Dreifaltigkeit.....
dem eingeborenen SOHNE JESUS CHRISTUS.....
aus der EWIGKEIT Seiner Dreieinen HERRLICHKEIT in diese von IHM erschaffene
Zeit Mensch geworden.... hat die Knechtschaft des Fleisches angenommen zur Sühne der Sünden der Welt.
Durch, mit und in JESUS CHRISTUS, dem Mensch gewordenen eingeboreren SOHN GOTTES hat GOTT ein ANTLITZ bekommen !
Das hochheilige ANTLITZ unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS !
Durch JESUS CHRISTUS, in IHM und mit IHM hat Sich die allerheiligste Dreifaltigkeit, GOTT....Selber geoffenbart !
Unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS:
-
"Joh 14,7
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen.
Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Joh 14,8
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Joh 14,9
Jesus antwortete ihm:
Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus?
Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? "
Zum richtigen Verständnis zur Menschwerdung Gottes:
Durch die Fleischwerdung
der zweiten wesensgleichen Person Gottes
verlor Diese denn auch nicht Ihr Ewiges Geistiges Wesen,
sie "fehlt" denn nun auch nicht innerhalb der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Alleine durch die zur Sühne der Sünden der Welt Fleischwerdung ist der eingeborene Sohn Gottes - Gottes Ewiges Wort - aus der Ewigkeit in das Zeitliche getreten.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 27.10.2018 18:52von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber Sel
Kommen wir nun zur Beantwortung der letzten Frage:
7. Warum im NT nichts über die Eucharistie steht, wenn sie für euch so wichtig ist ? Es wird als Gedächtnismahl in der Bibel überliefert, wie konnte man so einen wichtigen Aspekt vergessen? Nur einen Aspekt sehen wir, der des Gedenkens bis Jesus wiederkommt.
In dieser Frage spiegelt sich das ganze Dilemma protestantischer "sola scriptura" Häresie wider; menschengedachte "Interpretation" der Heiligen Schrift vermag das Herz und die Seele niemals in das Übernatürliche zu erheben.
Daher auch das verbissene Festhalten am banalen "Gedächtnismahl".
Doch was ist die unfassbar tiefe geistliche Dimension der Worte unseres Herrn
"Tut dies zu meinem Gedächtnis." ?
Die Worte waren die Vollmacht an Seine hl. Apostel und ihren Nachfolgern im Priesteramt dasjenige zu tun, was Er beim letzten Abendmahl getan hat:
Die Wandlung von Brot und Wein in Seinen Leib und Sein Blut !
Der amerikanische Erzbischof Alexander Sample:
-
[....]
"Wie ist das möglich und wie kann das geschehen?
Zunächst müssen wir verstehen, dass der zentrale Erlösungsakt, Christi
Opfer am Kreuz, ein Akt des Ewigen Sohnes Gottes ist.
Es ist ein Akt der Zweiten Person der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Es ist ein Akt Gottes selbst.
Als Akt des ewigen Gottes, der keinen Anfang und kein Ende hat, übersteigt dieser Akt Raum und Zeit.
Er ist nicht an den Zeitpunkt auf dem Calvarienberg gebunden,
an dem Jesus seinen letzten Atemzug tat.
Die Zeitlosigkeit des Opfers Jesu Christi am Kreuz erkennen wir auch an der Einsetzung der hl. Eucharistie beim letzten Abendmahl – sozusagen der„ersten Messe“.
Dort in dem Obergemach an dem Abend, bevor er sich selbst am Altar des Kreuzes zum Opfer brachte, vergegenwärtigte er dieses noch zu erbringende Erlösungsopfer bereits unter den sakramentalen Zeichen:
+
„Dies ist mein Leib, der für euch dahingegeben wird.
Dies ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird“.
Beachten Sie die Gegenwartsform.
Nicht „das für euch dahingegeben werden wird“
oder „das für euch vergossen werden wird",
sondern das gegeben und vergossen WIRD.
In diesem Augenblick setzte Jesus die hl. Eucharistie, das geweihte Priestertum und das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes ein."
+
[....]
-
Siehe bitte hier:
Gegenwart Christi (16)
-
RE: Die Heilige Schrift - kein Lehrbuch
in Diskussionsplattform Protestantismus 29.10.2018 18:07von Simeon • 459 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus.
Lieber Aquila,
vergelts Gott, für deine Mühe und die hervorragende Katholische Auseinanderfaltung dieser
häretischen Fragen.
Diese werden wir stück für stück verinnerlichen, um so unsere Hl. Kirche gegenüber den irreden und verwirrten weitesgehend zu verteidigen. Leider in den unweiten des heutigen Internets, sind diese Häresien weit verbreitet. Aber das braucht uns nicht zu entmutigen. Dieses Forum ist eine Oase, ein Lichtblick, für all jene, die auf der Suche sind!
Hoffen wir, dass viele viele noch protestantischen Gäste hier im Forum auf diese Zeilen stoßen
und ihnen somit ein Licht aufgeht. Das Licht unseres Herrn und Gottes Jesus Christus,
in Seinem Mystischen Leib - unserer Hl. Katholischen Kirche!
Denken wir noch daran, dass der Monat Oktober der Rosenkranz - Monat ist, und
beten wir in den letzten 3 Tagen dieses Monats noch den Rosenkranz für unsere
Hl. Kirche.
Herzl. Grüße
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