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RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.05.2013 21:31von blasius (gelöscht)
Eine kleine Info, lieben Gruß, blasius
http://www.katholikenkreis.de/rom-Dateie...ongregation.htm
Ein Auszug:
Die Glaubenskongregation gibt Antwort auf
offene Fragen zum Katholisch christlichen Glauben
In den vergangenen 40 Jahren haben namhafte und moderne Theologen, so auch Bischöfe, Priester und Hochschullehrer in Europa, vor allem aber in Deutschland die drängenden Anfragen an Theologie und Glaubenslehre mit folgendem leichtfertigem Satz beantwortet und diesen in die Praxis der modernen Pastoralarbeit umgesetzt:
"Nach dem Konzil hat sich alles geändert."
Wir Katholiken erfahren nun mit großer Freude, unser katholischer Glaube hat sich, entgegen aller anderen Äußerungen, eigentlich nicht geändert. Dieser wurde vor 40 Jahren nicht neu geschaffen und der Welt geschenkt.
Der Katholische Glaube besteht, so wie wir es gelernt haben, bereits seit 2000 Jahren und hat seinen Ursprung, wie seine weitere Entwicklung in und aus der treuen Nachfolge, nach dem ewigen Hohenpriester und Erlöser Jesus Christus, dem zum Mensch gewordenen ewig gezeugten Wort Gottes, dem Sohn Gottes geboren aus der Heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria durch Gott den Heiligen Geist. Die Glaubenszeugen in dieser Nachfolge sind die Apostel, die Zeugnis gebenden vielen Märtyrer und die den Glauben weitergebenden heiligen Männer und Frauen.
Der Kongregation für die Glaubenslehre sei Dank für die nachfolgende und erforderliche Beantwortung zur Richtigstellung der offenen und bisher für uns gläubige und suchende Menschen falsch beantworteten Fragen. In dem Dokument:
"KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE –
ANTWORTEN AUF FRAGEN ZU EINIGEN ASPEKTEN BEZÜGLICH DER LEHRE ÜBER DIE KIRCHE"
Einleitung
Das Zweite Vatikanische Konzil hat mit der dogmatischen Konstitution Lumen gentium und mit den Dekreten über den Ökumenismus (Unitatis redintegratio) und über die Ostkirchen (Orientalium Ecclesiarum) maßgeblich zur Erneuerung der katholischen Ekklesiologie beigetragen. Auch die Päpste wollten diese Lehre vertiefen und Orientierungen für die Praxis geben: Paul VI. in der Enzyklika Ecclesiam suam (1964) und Johannes Paul II. in der Enzyklika Ut unum sint (1995).
Das Mühen der Theologen, das sich daraus ergibt und darauf abzielt, die verschiedenen Aspekte der Ekklesiologie immer besser zu erklären, hat sich in einer reichhaltigen Literatur niedergeschlagen. Die Thematik erwies sich nämlich als sehr fruchtbar. Manchmal war es aber auch notwendig, einzelne Punkte genauer zu umreißen und in Erinnerung zu rufen, wie es in der Erklärung Mysterium Ecclesiae (1973), im Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche Communionis notio (1992) und in der Erklärung Dominus Iesus (2000) - alle veröffentlicht durch die Kongregation für die Glaubenslehre - geschehen ist.
Der Umfang der Fragestellung und die Neuheit vieler Themen fordern das theologische Nachdenken beständig heraus und führen fortwährend zu neuen Beiträgen, die nicht immer frei sind von irrigen Interpretationen. Diese erwecken Verwirrung und Zweifel, von denen einige der Kongregation für die Glaubenslehre unterbreitet worden sind. Unter Voraussetzung der gesamten katholischen Lehre über die Kirche möchte die Kongregation darauf antworten, indem sie die authentische Bedeutung einiger ekklesiologischer Ausdrücke des Lehramts klärt, die in der theologischen Diskussion in Gefahr sind, missverstanden zu werden.
ANTWORTEN AUF DIE FRAGEN
1. Frage: Hat das Zweite Vatikanische Konzil die vorhergehende Lehre über die Kirche verändert?
Antwort: Das Zweite Vatikanische Konzil wollte diese Lehre nicht verändern und hat sie auch nicht verändert, es wollte sie vielmehr entfalten, vertiefen und ausführlicher darlegen.
Genau das sagte Johannes XXIII. am Beginn des Konzils mit großer Klarheit (1). Paul VI. bekräftigte es (2) und äußerte sich bei der Promulgation der Konstitution Lumen gentium folgendermaßen: "Der beste Kommentar zu dieser Promulgation ist wohl der folgende: Nichts hat sich an der überlieferten Lehre verändert. Was Christus gewollt hat, das wollen auch wir. Was war, das ist geblieben. Was die Kirche durch die Jahrhunderte gelehrt hat, das lehren auch wir. Nur ist nun das, was früher bloß in der Praxis des Lebens enthalten war, auch offen als Lehre zum Ausdruck gebracht. Nun ist das, was bis jetzt Gegenstand des Nachdenkens, der Diskussion und zum Teil auch der Auseinandersetzungen war, in einer sicher formulierten Lehre dargelegt" (3). Die Bischöfe haben wiederholt dieselbe Absicht bekundet und zur Ausführung gebracht (4).
2. Frage: Wie muss die Aussage verstanden werden, gemäß der die Kirche Christi in der katholischen Kirche subsistiert?
Antwort: Christus hat eine einzige Kirche "hier auf Erden... verfasst" und sie als "sichtbare Versammlung und geistliche Gemeinschaft" (5) gestiftet, die seit ihrem Anfang und durch die Geschichte immer da ist und immer da sein wird und in der allein alle von Christus eingesetzten Elemente jetzt und in Zukunft erhalten bleiben (6). "Diese ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen... Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, subsistiert in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird" (7).
In der Nummer 8 der dogmatischen Konstitution Lumen gentium meint Subsistenz jene immerwährende historische Kontinuität und Fortdauer aller von Christus in der katholischen Kirche eingesetzten Elemente (8), in der die Kirche Christi konkret in dieser Welt anzutreffen ist.
Nach katholischer Lehre kann man mit Recht sagen, dass in den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die noch nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, kraft der in ihnen vorhandenen Elemente der Heiligung und der Wahrheit die Kirche Christi gegenwärtig und wirksam ist (9). Das Wort "subsistiert" wird hingegen nur der katholischen Kirche allein zugeschrieben, denn es bezieht sich auf das Merkmal der Einheit, das wir in den Glaubensbekenntnissen bekennen (Ich glaube ... die "eine" Kirche); und diese "eine" Kirche subsistiert in der katholischen Kirche (10).
3. Frage: Warum wird der Ausdruck "subsistiert in" und nicht einfach das Wort "ist" gebraucht?
Antwort: Die Verwendung dieses Ausdrucks, der die vollständige Identität der Kirche Christi mit der katholischen Kirche besagt, verändert nicht die Lehre über die Kirche. Er ist begründet in der Wahrheit und bringt klarer zum Ausdruck, dass außerhalb ihres Gefüges "vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit" zu finden sind, "die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen" (11).
"Daher sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften, auch wenn sie, wie wir glauben, mit jenen Mängeln behaftet sind, keineswegs ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heils. Denn der Geist Christi weigert sich nicht, sie als Mittel des Heils zu gebrauchen, deren Kraft sich von der Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet, die der katholischen Kirche anvertraut ist" (12).
4. Frage: Warum schreibt das Zweite Vatikanische Konzil den Ostkirchen, die von der voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche getrennt sind, die Bezeichnung "Kirchen" zu?
Antwort: Das Konzil wollte den traditionellen Gebrauch dieser Bezeichnung übernehmen. "Da nun diese Kirchen trotz ihrer Trennung wahre Sakramente besitzen, und zwar vor allem kraft der apostolischen Sukzession das Priestertum und die Eucharistie, wodurch sie in ganz enger Gemeinschaft bis heute mit uns verbunden sind" (13), verdienen sie den Titel "Teil- oder Ortskirchen" (14) und werden Schwesterkirchen der katholischen Teilkirchen genannt (15).
"So baut die Kirche Gottes sich auf und wächst in diesen Einzelkirchen durch die Feier der Eucharistie des Herrn" (16). Weil aber die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche, deren sichtbares Haupt der Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus ist, nicht eine bloß äußere Zutat zur Teilkirche ist, sondern eines ihrer inneren Wesenselemente, leidet das Teilkirchesein jener ehrwürdigen christlichen Gemeinschaften unter einem Mangel (17).
Andererseits wird durch die Trennung der Christen die katholische Universalität - die der Kirche eigen ist, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird - in ihrer vollen Verwirklichung in der Geschichte gehindert (18).
5. Frage: Warum schreiben die Texte des Konzils und des nachfolgenden Lehramts den Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangen sind, den Titel "Kirche" nicht zu?
Antwort: Weil diese Gemeinschaften nach katholischer Lehre die apostolische Sukzession im Weihesakrament nicht besitzen und ihnen deshalb ein wesentliches konstitutives Element des Kircheseins fehlt. Die genannten kirchlichen Gemeinschaften, die vor allem wegen des Fehlens des sakramentalen Priestertums die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben (19), können nach katholischer Lehre nicht "Kirchen" im eigentlichen Sinn genannt werden (20).
Papst Benedikt XVI. hat in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten der Kongregation für die Glaubenslehre gewährten Audienz diese Antworten, die in der Ordentlichen Versammlung dieser Kongregation beschlossen worden sind, gutgeheißen, bestätigt und deren Veröffentlichung angeordnet.
Rom, am Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre, am 29. Juni 2007, dem Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus.
William Kardinal Levada
Präfekt
+ Angelo Amato, S.D.B.
Titularerzbischof von Sila
Sekretär
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.05.2013 20:13von blasius (gelöscht)
Liebe Mitleserinnen und Leser,
so viel ich weiß war es im November vergangenen Jahres,
gesesen in:
http://www.katholisches.info/2012/11/04/...-in-der-kirche/
Tausende Gläubige bei Meßfeier im Alten Ritus im Petersdom – Tradition hat dank Piusbruderschaft wieder offiziell Heimstatt in der Kirche
(Vatikan) Mehrere Tausend Gläubige nahmen am Samstag am Abschlußgottesdienst der Internationalen Wallfahrt Una cum Papa nostro im Petersdom teil. Ihre Prozession durch die Straßen Roms und ihr Einzug in die päpstliche Basilika war ein kräftiges Zeichen der Lebendigkeit der katholischen Tradition.
In den Jahren von der Liturgiereform von 1970 bis zur gültigen, aber unrechtmäßigen Weihe von vier Weihbischöfen durch Erzbischof Marcel Lefebvre war es die von ihm gegründete Piusbruderschaft, die das Banner der Tradition mit dem vorkonziliaren Ritus als ihrem sichtbarsten Zeichen hochhielt. Dafür galt sie in der Kirche weitgehend als Sekte und war geradezu mit dem Stigma des Unnennbaren behaftet.
Der lange Weg der Tradition zurück nach Rom
Als Folge des 1988 erfolgten Ungehorsams gegen Papst Johannes Paul II., den Erzbischof Lefebvre mit einem Notzustand rechtfertigte, entstand jedoch die Petrusbruderschaft als kleine Abspaltung der Piusbruderschaft. Keine fünf Prozent der Piusbrüder folgten diesem Weg. Auf Drängen Joseph Kardinal Ratzingers, der damals die erfolglosen Gespräche mit Erzbischof Lefebvre führte, um doch noch zu einer Einigung zu kommen, wurde die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei gebildet. Sie sollte in der Kirche zur Heimstatt für traditionsverbundene Katholiken werden, die den Bruch der Piusbruderschaft nicht mitmachen wollten. Sie ist seither für die traditionsverbundenen Gläubigen und Gemeinschaften in der Kirche zuständig. Immer neue Gemeinschaften entstanden. Vielen ist als Wesensmerkmal gemeinsam, daß ihre Gründer ursprünglich der Piusbruderschaft angehörten, aber früher oder später den Weg nach Rom fanden.
Das Paradox: Bruch der Piusbruderschaft verschaffte Tradition 1988 wieder Heimstatt in der Kirche
Die Tradition erhielt erst durch den Bruch der Piusbruderschaft mit Rom wieder eine offizielle Heimstatt in der Kirche und damit jenen anerkannten, kanonischen Rahmen, den sie bis dahin nicht mehr hatte. Ihre Position schien marginalisiert, vielfach nur geduldet, aber es gab sie wieder.
2007 beendete Papst Benedikt XVI. die Randständigkeit der Tradition und gab der Weltkirche mit dem Motu proprio Summorum Pontificum die traditionelle Form des Römischen Ritus zurück. Seither nimmt die Zahl der Meßorte im Alten Ritus zu und wird neuerdings auch von Gemeinschaften wiederentdeckt und gepflegt, die nie in einer direkten oder indirekten Verbindung zur Piusbruderschaft standen.
Rolle und Bedeutung der Piusbruderschaft sind aber noch in einem anderen Zusammenhang zu erwähnen. Sie organisiert seit vielen Jahren eine Internationale Wallfahrt der Tradition von Chartres nach Paris. Seit Jahren gibt es eine zweite Wallfahrt, betreut von der Petrusbruderschaft, die gleichzeitig an Pfingsten von Paris nach Chartres führt. Die zwischen den beiden Gemeinschaften mit gemeinsamer Wurzel herrschenden Spannungen sind nicht Thema dieser Überlegungen. Vielmehr geht es darum, daß in den vergangenen Tagen erstmals eine Internationale Wallfahrt der Tradition bis nach Rom in das Zentrum der katholischen Kirche und das Herz der Christenheit führte. Ein absolutes Novum, an dem ein großer Entwicklungsstrang sichtbar wird: die Renaissance der Tradition in der Kirche.
Im Heiligen Jahr 2000 organisierte die Piusbruderschaft bereits eine Wallfahrt nach Rom. Sie sollte die Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri zeigen, blieb aber durch den mehr theoretischen Ansatz, dem die letzte praktische Konsequenz fehlt, letztlich in einer gewissen Ambivalenz stecken. Vor allem führte jene Wallfahrt gewissermaßen nur bis vor die Tore des Petersdoms, dessen mächtige Portale für eine Zelebration im klassischen Ritus versperrt blieben.
2007 gab Benedikt XVI. der Kirche die Messe aller Zeiten zurück – Kardinal Brandmüller zelebrierte als erster an einem Hauptaltar des Petersdoms
Zwölf Jahre später haben sich dieselben Pforten für die Wallfahrer geöffnet. Walter Kardinal Brandmüller vollzog 2011 den ersten „Tabubruch“, indem er am Ende einer Tagung über das Motu proprio Summorum Pontificum ein Pontifikales Hochamt an einem der beiden Hauptaltäre der päpstlichen Basilika zelebrierte. Kann es ein Zufall sein, daß ausgerechnet ein Deutscher auf dem Stuhl des Petrus sitzt und die Kirche regiert und ein deutscher Kardinal nach 41 Jahren den Brückenschlag vollzog über einen Graben, der in der Kirche nach dem Konzil ohne Not aufgerissen worden war? Ausgerechnet ein Deutscher, wo die Kirche im deutschen Sprachraum beim Konzil zu den Wortführern der antirömischen Fronde gehörte und danach aus ihren Reihen mit die kreativsten Eiferer des nachkonziliaren Kirchenumbaus kamen?
Gestern aber waren es nicht nur die Teilnehmer einer kirchenintern mehr oder weniger beachteten Tagung, die in den Petersdom einzogen und am Grab des Heiligen Apostelfürsten und Vikars Christi dem heiligen Meßopfer beiwohnten. Gestern waren es Tausende Gläubige, die aus verschiedenen Erdteilen und Staaten nach Rom gekommen waren. Sie nahmen die Mühe einer teils sehr weiten Reise auf sich, um ihre Verbundenheit mit dem Papst zum Ausdruck zu bringen und ihm für die Gewährung des Motu proprio Summorum Pontificum zu danken. Sie waren aus Liebe zur heiligen Kirche und zur heiligen Liturgie gekommen.
Unter den anwesenden römischen Prälaten befand sich auch wieder Kardinal Brandmüller, ebenso der Vizepräsident der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, Kurienerzbischof Di Noia, mit seinem gesamten Mitarbeiterstab, so auch der frühere Vizepräsident von Ecclesia Dei, Msgr. Camille Perl, der frühere Sekretär der Kommission und soeben zum Erzbischof ernannte Guido Pozzo sowie Msgr. Marco Agostini vom Amt für die liturgischen Feiern des Papstes.
Sichtlich zufriedener Kardinal Cañizares: Priesterberufungen kommen heute aus Familien und Gemeinschaften der Tradition
Weit mehr als einhundert Priester verschiedener traditionsverbundener Gemeinschaften zogen in die päpstliche Basilika ein. Die meisten von ihnen waren auffallend jung. Diese Tatsache, wie auch die große Zahl der Gläubigen, bleibt an der Römischen Kurie sicher nicht unbeachtet. So war es auch der sichtlich gerührte und hocherfreute Zelebrant Kardinal Antonio Cañizares, der in seiner Predigt betonte, daß es gerade die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften sind, die heute in den westlichen Staaten über Nachwuchs verfügen. Daß es altrituelle Familien, die mit vielen Kindern im Petersom vertreten waren, und Pfarreien sind, aus denen Berufungen zum Priester- und Ordensstand erwachsen. Die Piusbruderschaft ist in diesem Zusammenhang genauso zu nennen.
Im Vorfeld gab es in der traditionsverbundenen Galaxie auch einige Kritik. Nicht an der Sache, aber am Zeitpunkt. Manche hielten den Augenblick für verfrüht. Andere hätten sich gewünscht, daß Papst Benedikt XVI. selbst das heilige Meßopfer zelebrieren oder zumindest daran teilnehmen würde. Letztlich erwies sich der Zeitpunkt als richtig. Denn es braucht jeden Schritt, so brauchte es auch diesen, um – so Gott will – auch zu jenem zu kommen, da der Papst im Petersdom oder wo auch immer erstmals wieder im klassischen Ritus aller Zeiten zelebrieren wird. Dieser letzte Schritt steht noch aus, doch waren zumindest die Teilnehmer der Internationalen Wallfahrt zuversichtlich, daß er bald folgen werde. Es sei eine Entwicklung im Gange, die ihre Zeit brauche.
Gegen eine wirkliche Umsetzung der Liturgiekonstitution und des Motu proprio Summorum Pontificum gibt es noch erhebliche Widerstände in der Kirche, unter Bischöfen und einem Teil der Römischen Kurie. Er wird jedoch schwächer, je mehr die erwarteten Früchte nachkonziliarer Fehlentscheidungen ausbleiben und die harte Realität verdeutlicht, daß der „Zug“ längst in eine andere Richtung fährt.
Man kann fast beliebig eine Diözese auch des deutschen Sprachraums auswählen und die Priesterberufungen untersuchen, die seit dem Heiligen Jahr 2000 aus der betreffenden Diözese hervorgegangen sind. Es sticht zunächst der Rückgang der Priesterweihen ins Auge, die offiziell für die Diözese erfolgten. Gleichzeitig wird aber auch sichtbar, daß sich die Priesterberufungen, wenn auch auf niedrigerem Niveau als zu den Hochzeiten der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, neue Kanäle gesucht haben. Es gibt sie, sie erwachsen jedoch in neuen Orden und traditionsverbundenen Gemeinschaften und dies nicht selten fast völlig an den Diözesen vorbei, von diesen unbeachtet und den offiziellen kirchlichen Medien ignoriert.
„Das nächste Mal zelebriert der Papst selbst“ – Das Ende einer langen Quarantäne
Die erste Internationale Wallfahrt der Tradition nach Rom stellt ein vielversprechendes Hoffnungszeichen für die Kirche dar. Daran ändert auch die nur schwache Medienresonanz auf das Ereignis nichts, denn kirchliche Entwicklungen, die, wollen sie positiv sein, immer Vertiefungen sein müssen, geschehen ohnehin besser abseits des medialen Interesses. Man braucht kein Prophet zu sein, um erahnen zu können, daß vielleicht schon bald bei einem ähnlichen und noch größeren Anlaß das Tu es Petrus erklingen wird, als Zeichen dafür, daß auch das von Christus selbst eingesetzte Oberhaupt der Kirche anwesend sein und das heilige Meßopfer in der Form seines Erstlingsopfers nach der Priesterweihe zelebrieren wird. Oder wie gestern mehrfach zu hören war: „Das nächste Mal zelebriert der Papst selbst!“ Dann und erst dann wird die Messe aller Zeiten wirklich aus der Quarantäne befreit sein, in die sie vor 42 Jahren verbannt wurde. Dann wird die außerordentliche Form des Römischen Ritus zur „normalen“ Form der katholischen Kirche, oder wie Kardinal Cañizares im Vorfeld der Wallfahrt auf die Frage meint, weshalb er sich bereit erklärt habe, die heilige Messe im alten Ritus zu zelebrieren: „Weil dies etwas ganz Normales ist.“
Piusbruderschaft fehlte – „Das nächste Mal wird Msgr. Fellay sicher anwesend sein“
Letztlich könnte man sagen, daß diese ganze Entwicklung mit der Gründung der Piusbruderschaft durch Erzbischof Lefebvre ihren Anfang nahm. Daß ausgerechnet sie gestern in Rom noch fehlte, wurde unter den zahlreichen Teilnehmern vielfach bedauert. Abbé Claude Barthe schrieb heute auf Le Forum Catholique: Ein sichtlich zufriedener Kardinal Cañizares habe ihn nach dem Gottesdienst danach gefragt, ob auch jemand von der Piusbruderschaft anwesend gewesen sei: „Ich habe geantwortet, zahlreiche Gläubige der Piusbruderschaft erkannt zu haben, was ihn sehr erfreute. Ich habe keine Priester der Piusbruderschaft gesehen, aber die Priester waren zu zahlreich, als daß ich sie alle kennen könnte. Wir kamen zum Schluß, daß das nächste Mal Msgr. Fellay sicher anwesend sein wird. Klaro!“
Text: Giuseppe Nardi
Bilder: Fr. Z’s Blog/Le Forum Catholique
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 21.05.2013 22:07von Aquila • 7.243 Beiträge
Liebe Mitglieder, Liebe Leser/innen
Der hl. Augustinus bekennt sich in einem prägnaten Satz
zur unzertrennliche Einheit von Heiliger Schrift und hl. Tradition:
-
"Ich glaube an die Heilige Schrift nur,
weil die Kirche sich für ihre Echtheit verbürgt."
-
Dazu eine treffliche Vertiefung aus
"KATHOLISCHER KATECHISMUS"
von Hw Pater Deharbes
-
§ 3. Glaubensregel.
29. Was muß der Christ überzeugt glauben?
Der Christ muß alles glauben, was Gott geoffenbart hat und die katholische Kirche zu glauben vorstellt, mag dasselbe in der Heiligen Schrift stehen oder nicht.
"Es ist nicht Sache des einzelnen Christen, die geoffenbarten Wahrheiten aus den beiden Glaubensquellen der Heiligen Schrift und der Überlieferung zu schöpfen; dies ist Sache der Kirche; aus ihrer Hand müssen wir die geoffenbarten Wahrheiten empfangen."
30. Warum müssen wir die geoffenbarten Wahrheiten aus der Hand der Kirche empfangen, anstatt sie unmittelbar der Heiligen Schrift und der Überlieferung zu entnehmen?
Wir müssen die geoffenbarten Wahrheiten aus der Hand der Kirche empfangen,
weil nur die Kirche unter dem besondern Beistande des Heiligen Geistes Schrift und Überlieferung unverfälscht und unfehlbar erklärt.
"Nur die Kirche kann sich rühmen, "eine Säule und Grundfeste der Wahrheit" zu sein (1. Tim. 3, 15). (Vgl. Fr. 260 und 261.)"
31. Ist es also niemals erlaubt, die Schrift oder Überlieferung dem Sinne der katholischen Kirche zuwider auszulegen?
Nein;
denn das hieße Schrift und Überlieferung besser verstehen wollen als der Heilige Geist, welcher die Kirche in den wahren Sinn derselben einführt.
32. Ist aber die Heilige Schrift nicht klar und für jedermann verständlich?
Keineswegs; die Heilige Schrift ist ein geheimnisvolles Buch, "worin manches schwer verständlich ist, was ununterrichtete und leichtfertige Menschen zu ihrem eigenen Verderben mißdeuten." (2. Petr. 3, 16.)
"Weil manches in der Heiligen Schrift leicht mißverstanden werden kann, und weil nicht selten verfälschte Bibeln dem Volke zum Kaufe angeboten werden, so hat die Kirche mit Recht verordnet, daß die Übersetzungen, in welchen die Gläubigen die Heilige Schrift lesen wollen, kirchlich gutgeheißen und mit bewährten Erläuterungen versehen sein müssen.
33. Ist es also ein Irrtum, wenn man sagt, die Heilige Schrift sei die einzige Glaubensquelle, aus der jeder durch eigenes Forschen seinen Glauben schöpfen müsse?
Es ist ein doppelter Irrtum, wenn man sagt, die Heilige Schrift sei die einzige Glaubensquelle, aus der jeder durch eigenes Forschen seinen Glauben schöpfen müsse, denn erstens gibt es zwei Glaubensquellen, Schrift und Überlieferung; und zweitens kann nur die Kirche daraus die Glaubenswahrheiten mit unfehlbarer Sicherheit schöpfen.
"Die Bibel kann unmöglich allein die Richtschnur für unseren Glauben sein; denn
1) sie enthält nicht die vollständige Offenbarung (Vgl. Fr. 25.)
2) In der Bibel steht nirgends wie viele göttliche Bücher es gibt, und wie sie heißen; wenn wir dieses nicht aus der Erblehre wüßten, so wüßten wir nicht einmal, welches die rechte Bibel ist,.
3) Die Bibel entscheidet nicht in zweifelhaften Fällen über den wahren Sinn ihrer Worte; daher beriefen sich stets alle Sekten für ihre einander widersprechenden Lehren auf die Bibel, und jede behauptete, sie habe den wahren Sinn getroffen.
4) Wollten wir die Bibel allein ohne die Erblehre zu Rate ziehen, so müßten wir z. B. noch mit den Juden den Sabbat statt des Sonntags feiern und vom Genusse des Blutes und des Erstickten uns enthalten. (Apostg. 15, 20.)
Nutzanwendung:
Traue in Glaubenssachen nie deiner eigenen Einsicht, sondern halte dich dein ganzes Leben lang an die Lehre der heiligen katholischen Kirche; denn wenn du glaubst, was die katholische Kirche lehrt, so glaubst du Gottes Wort."
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 21.05.2013 23:41von blasius (gelöscht)
36. Welche Kirche hat den wahren, von Christus gelehrten Glauben?
Den wahren, von Christus gelehrten Glauben hat nur die katholische Kirche; denn sie allein hat diesen Glauben von Christus und den Aposteln empfangen und stets unverfälscht bewahrt.
Bei der Lehre von der Kirche wird gezeigt;
1) daß nur die katholische Kirche die wahre Kirche Christi ist (Fr. 244 - 255);
2) daß sie als solche in der Verkündigung der Lehre Christie niemals in Irrtum geraten kann (Fr. 260 u. 261).
Die anderen Religionsgesellschaften, die sich christlich nennen (wie Lutheraner, Calvinisten, Zwinglianer usw.), können nicht dasselbe von sich sagen. Sie haben
1) ihren Glauben nicht unmittelbar von Christus und den Aposteln empfangen; denn sie sind erst lange nach Christus entstanden durch Abfall von der katholischen Kirche.
2) Was sie von der Lehre Christi aus der heiligen katholischen Kirche mitnahmen, haben sie nicht unverfälscht bewahrt; denn sie ändern beständig an ihrem Glauben.
Aus:http://www.betet.info/katholischer-katec...il1-Glaube.html
Zitat: Was sie von der Lehre Christi aus der heiligen katholischen Kirche mitnahmen, haben sie nicht unverfälscht bewahrt
Das kann auch auf einige kath. Kirchen Männer / KirchenFürsten zu treffen, oder?
Lieben Gruß, blasius
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 22.05.2013 08:10von blasius (gelöscht)
http://www.betet.info/index.html
(eine Hilfe zum Verbreiten der kath.Lehre?)
www.betet.info ist dem Schutz des heiligen Josef anempfohlen und www.betet.info soll die Liebe zu Gott und seine Ehre mehren!
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