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25. Dezember: Hochfest Weihnachten - Die Geburt des Herrn.

#1

Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

in Das heilige Sakrament der Ehe 01.06.2013 20:59
von Kristina (gelöscht)
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http://www.glaubenswahrheit.org/predigte...milie/20081123/

Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Wir hat­ten am ver­gan­ge­nen Sonn­tag ver­sucht, die Auf­gabe der Kir­che am ein­zel­nen Men­schen uns vor Augen zu füh­ren. Wir sag­ten: Der Mensch ist Per­son, aber er soll zur Per­sön­lich­keit wer­den. Und damit er das wird, soll die Kir­che mit ihren Kräf­ten mit­hel­fen. Sie soll den Men­schen for­men, dass er die Anla­gen, die in ihm sind, ent­fal­tet, dass er die Talente nutzt, dass er dem Ide­al­bild nahe kommt, das Gott von ihm trägt.

Die christ­li­che Per­sön­lich­keit aber bleibt nicht allein. Sie wächst durch die Ehe, durch die Fami­lie, durch die Kin­der. Sie wird zur Bau­zelle der Kir­che. Das soll das Thema unse­rer heu­ti­gen Über­le­gun­gen sein. Wir wol­len fra­gen, wie die Kir­che die Fami­lie nach dem Wil­len Got­tes sieht und wie Kir­che und Fami­lie zusam­men­ge­hö­ren. Ja, ist es denn not­wen­dig, meine lie­ben Freunde, dass wir nach dem gott­ge­woll­ten Sinn der Fami­lie fra­gen? Ist das not­wen­dig? Ist mit dem Namen Fami­lie nicht schon vie­les in uns wach, das Heim­weh nach dem Eltern­haus, Vater und Mut­ter, Hei­mat und Eltern­liebe? Quillt das nicht alles in uns auf. Gewiß. Und doch, unsere Zeit krankt vor allem an der Fami­lie. Warum? Der Mensch von heute scheut das Opfer. Das ist seine Grund­be­find­lich­keit und seine Grund­krank­heit: Er scheut das Opfer. Die Fami­lie aber ist auf selbst­lo­sen Ver­zicht auf­ge­baut, und so sucht sich der Mensch von heute der Fami­lie zu ent­zie­hen, er sucht sie nach sei­nem Gut­dün­ken umzu­ge­stal­ten. Ehe­re­form heißt das Losungs­wort unse­rer Zeit, und wir wis­sen, wie diese Ehe­re­form aus­sieht. Immer wei­tere Locke­rung der Insti­tu­tion der Ehe, nicht­ehe­li­ches Zusam­men­le­ben, Zivil­ehe, Ehe­schei­dung, homo­se­xu­elle Ver­bin­dun­gen, die als Ehe aus­ge­ge­ben wer­den. Ja, Ehe­re­form tut not, aber nach den ewi­gen Nor­men Got­tes! Auf die Gedan­ken Got­tes über der Ehe kommt es an. Danach muss alles zurück­stre­ben, und wenn eine wirk­li­che, umfas­sende Erneue­rung der Ehe zustande gebracht wer­den soll, dann kann es nur nach den Absich­ten Got­tes gesche­hen.

Die Staa­ten arbei­ten fort­wäh­rend Geset­zes­ent­würfe aus. Sta­tis­ti­sche Ämter las­sen ver­zweif­lungs­düs­tere Sta­tis­ti­ken aus­ge­hen. Die ande­ren christ­li­chen Kir­che schwei­gen, ducken sich, geben der mensch­li­chen Schwä­che nach. Die Syn­agoge beugt sich, die Moschee beugt sich und der Pro­tes­tan­tis­mus beugt sich. Die Wogen der Lei­den­schaft schla­gen hoch, der Irr­tum herrscht. In die­ser Bran­dung steht nur ein ein­zi­ger Fels fest, der Fels unse­rer Kir­che. Meine lie­ben Freunde, wenn es eines Bewei­ses bedürfte, dass die Kir­che vom Hei­li­gen Geist gelei­tet ist, dann würde die­ser Beweis dadurch gelie­fert, dass die Kir­che unbe­irrt zu dem Gesetz der Ehe fest­steht, wie Gott es gewollt hat. Das ist für mich ein über­zeu­gen­der Got­tes­be­weis.

Die Fami­lie ist ers­tens nach Got­tes Wil­len ein hei­li­ger Lebens­quell. Gott will, dass die Men­schen die Erde bevöl­kern, dass sie sie bebauen, dass sie sein Werk voll­enden. Und wie Gott über­haupt Men­schen her­an­zieht zum Aus­bau der Welt, so ruft er auch zur Fort­pflan­zung des Geschlech­tes. Er legt geheim­nis­volle Kräfte in den Men­schen hin­ein, und er treibt sie an durch gewal­tige Triebe der Natur. Eltern sol­len sich dem Schöp­fer wei­hen zu hei­li­gem Dienst. Sie sol­len ihm Men­schen­kin­der schen­ken, dass er sie beglü­cke. Sie wer­den also mit ihrem Leib zu einem hei­li­gen Werk­zeug, das dem freien Belie­ben des Men­schen ent­zo­gen ist. Nur nach dem Wil­len und Plan des Schöp­fers kön­nen und dür­fen die Men­schen dar­über ver­fü­gen, nach dem Gesetz der Ehe. Es sei noch ein­mal aus­drück­lich gesagt: Es gibt keine legi­time geschlecht­li­che Betä­ti­gung außer­halb der gül­ti­gen Ehe.

Gott ist es, der den Ehe­ver­trag schließt und die Men­schen in das Hei­lig­tum hin­ein­führt. Und von die­sem Hei­lig­tum gilt das Wort: „Was Gott ver­bun­den hat, das darf der Mensch nicht tren­nen.“ „Du sollst das Gesetz der Ehe nicht bre­chen“, so heißt es im Buche Exo­dus, im 2. Buche Moses. Die Ehe ist schon von Natur aus ein gehei­lig­ter Ver­trag. Die­ser hei­lige Cha­rak­ter ergibt sich aus ihren Zwe­cken, näm­lich Kin­dern das Leben zu schen­ken und die Gat­ten zusam­men­zu­füh­ren, und aus ihrem Ursprung, näm­lich sie ist von Gott geschaf­fen. Sie alle wis­sen, was die Men­schen aus die­sem Hei­lig­tum gemacht haben. Aus der Stätte des Lebens wird die Gruft des Todes. Wo quel­len­des Leben her­vor­sprin­gen soll, da schließt sich oft das Tor hin­ter den Gat­ten: Kin­der­lo­sig­keit, Kin­der­ar­mut. 11 Pro­zent aller deut­schen Frauen, aller jun­gen deut­schen Frauen, wol­len keine Kin­der. 26 Pro­zent aller jun­gen Män­ner wol­len keine Kin­der. Was hat die gro­ßen Völ­ker der Geschichte aus dem Geschichts­buch gestri­chen? Ihre Kriege? O nein, meine lie­ben Freunde. Aber in dem Augen­blick, wo sie anfin­gen, das Kind zu fürch­ten, da ging es mit ihnen bergab.

Hohe Ver­ant­wor­tung hat, wer sich zu dem ehe­li­chen Bunde ent­schließt, wer zu dem hei­li­gen Dienst in der Schöp­fer­werk­statt Got­tes bereit ist. Hei­lige Ehr­furcht muss jeden erfül­len, der in die­ses Hei­lig­tum ein­tritt, denn die Ehe ist der Quell des Lebens. Die Fami­lie ist ein hei­li­ger Lebens­quell.

Sie ist zwei­tens eine hei­lige Gemein­schaft, und zwar zunächst für die Gat­ten. Es wird im 1. Buch der Hei­li­gen Schrift ergrei­fend geschil­dert, wie der erste Mensch ein­sam war. Es fehlte ihm etwas, er suchte etwas, und er wusste nicht, was. „Es ist nicht gut“, sagt der Herr, „dass der Mensch allein sei. Laßt uns ihm eine Gehil­fin machen, die ihm glei­che.“ Und da ist der erste Mensch beglückt, als er seine Frau sieht und als der Ehe­se­gen über ihn gespro­chen wird: „Wach­set und meh­ret euch!“ Wach­set selbst zuerst anein­an­der in gegen­sei­ti­ger Hilfe. Wer­det in der Gemein­schaft stark, den Lebens­weg zu gehen. Einer trage des ande­ren Last. Es ist keine Klei­nig­keit, meine lie­ben Freunde, allein zu ste­hen, aber Gott will, dass nor­ma­ler­weise und in aller Regel der Mensch sich zum Men­schen fin­det, damit sie in Gemein­schaft anein­an­der empor­wach­sen, sich Stütze seien und Hilfe und in der Tugend mit­ein­an­der wach­sen. Der Schöp­fer hat uns eben für­ein­an­der geschaf­fen, Mann und Frau, Wesen ver­schie­de­ner Art, zusam­men ergän­zen sie sich, fin­den sie sich in Har­mo­nie. Gesetze, selbst die best­ge­mein­ten, bewir­ken wenig, wenn nicht die Men­schen die Hal­tun­gen ler­nen, die nun ein­mal für das Leben not­wen­dig sind, die vor allem für ein gedeih­li­ches, gott­ge­fäl­li­ges Leben not­wen­dig sind, also die Tugen­den, das sind Fer­tig­kei­ten im Guten, die wir brau­chen.

Der Bun­des­prä­si­dent hat in die­sen Tagen von den Ban­kiers eine die­ser Tugen­den ein­ge­for­dert. Er sagte, die Ban­kiers müss­ten Demut ler­nen. O wie rich­tig! Aber Demut ist natür­lich nur eine Tugend, die wir erler­nen müs­sen. Ver­ant­wor­tung für­ein­an­der, Dienst für­ein­an­der, Zurück­tre­ten vor­ein­an­der. Wie ist das so not­wen­dig in einer jeden Ehe! Und eine Weg­ge­mein­schaft muss es sein bis ans Ende, auf dass die Liebe lau­ter und rei­fer werde. Die Sinn­lich­keit, die die Men­schen oft zuein­an­der führt, trägt eine Ehe nicht, die Stim­mung, der äußere Ein­druck muss wei­chen einer tie­fen Zunei­gung der See­len, die sich gefun­den haben. Das ist aber nur mög­lich, wenn sie wis­sen, dass sie unzer­trenn­lich zuein­an­der gehö­ren, dass sie alles mit­ein­an­der tra­gen müs­sen, auch das Kreuz ihrer Ehe. Denn Sie wis­sen es ja, meine lie­ben Freunde, jeder Mensch will auch getra­gen wer­den. Jeder Mensch hat sogar etwas Uner­träg­li­ches an sich. Das muss man in der Ehe ler­nen: ein­an­der tra­gen, ein­an­der ertra­gen. Aber in der Fes­tig­keit des Ehe­ban­des haben sie eben die Garan­tie, dass die­ses Tra­gen sinn­voll ist und dass es bis zum Ende rei­chen wird. So ist die Treue gesi­chert durch die Fes­tig­keit des Ehe­ban­des. Die Ver­lockun­gen zur Untreue schwin­den ange­sichts der Fes­tig­keit des Ehe­ban­des. Die ängst­li­che Besorg­nis, ob der andere in der Not oder im Alter oder in der Krank­heit oder im Unglück weg­ge­hen wird, diese Besorg­nis weicht dann. Tür und Tor ist ver­schlos­sen, die Gat­ten wis­sen: Wir gehö­ren zusam­men bis zum letz­ten Atem­zug.

Zu den Eltern, zu den Gat­ten gesellt sich das Kind, ein blei­ben­des Denk­mal ihrer Liebe. Ihm sol­len sie den Weg bah­nen in der Fami­lie, sol­len es an ihre Hand neh­men und die erste Weg­stre­cke beglei­ten. Erzie­hung der Kin­der ist natur­ge­ge­ben Auf­gabe der Fami­lie. Darum lässt auch der Schöp­fer das Kind so viele Jahre hilf­los sein. Er zeigt damit, dass es eben ange­wie­sen ist auf die Eltern, auf die Fami­lie. Arme Kin­der, die Vater oder Mut­ter nicht ken­nen! Sie wer­den einer kom­mu­na­len Pflege oder einer staat­li­chen Pflege aus­ge­lie­fert, aber sie haben kei­nen Vater und keine Mut­ter. Auch um des Kin­des wil­len hat der Schöp­fer das Band der Ehe­gat­ten unauf­lös­lich geknüpft. Hei­lige Weg­ge­mein­schaft wird die Fami­lie durch das Leben hin zu Gott. Es soll am Ende des Lebens ein­mal so sein, dass die Eltern vor Gott hin­tre­ten kön­nen und sagen: „Herr, kei­nes von denen, die du mir gege­ben hast, habe ich ver­lo­ren.“ O große Ver­ant­wor­tung! Was aus einem Kinde wird, was aus einem Men­schen wird, das ent­schei­det sich zum Groß­teil in der Kind­heit, in der Jugend, und diese Ver­ant­wor­tung kann keine Macht der Welt den Eltern abneh­men. Denn Gott hat sie ihnen gege­ben. Die Pflicht und damit das Recht der Erzie­hung liegt in ers­ter Linie bei den Eltern. Und wenn sie es noch nicht kön­nen, dann müs­sen sie es ler­nen. Die Men­schen berei­ten sich auf alles vor, vor allem auf den Beruf. Viele Jahre gehen sie in die Schule, gehen in die Lehre. Berei­ten sie sich auch vor auf die Ehe, auf die Fami­lie, auf die Erzie­hung von Kin­dern? Rüs­ten sie sich selbst aus mit den Tugen­den, die not­wen­dig sind, um einem Kind das Leben zu schen­ken und es zu erzie­hen? Nie­mand darf die Eltern aus ihrem Erzie­hungs­recht ver­drän­gen.

Und drit­tens ist die Fami­lie der Lebens­raum für den wach­sen­den Men­schen. Eine Pflanze muss guten Boden haben und Platz, damit sie wach­sen kann. Ein Mensch braucht auch eine sol­che Pflanz­stätte, damit er gedei­hen kann. Das ist das Eltern­haus, das Heim, die Fami­lie, die­ses unfass­bare Wun­der von Wohl­wol­len, Auf­merk­sam­keit, Zuver­läs­sig­keit, Schön­heit, Son­nig­keit, ja auch von Zärt­lich­keit, um des­sent­wil­len wir ein lebens­lan­ges Heim­weh nach dem Vater­haus in uns tra­gen. Glück­lich jene Men­schen, die ein sol­ches Heim haben, die in ein sol­ches Heim hin­ein­ge­bo­ren wur­den. Glück­lich jene jun­gen Men­schen, die sagen: Am schöns­ten ist es bei uns zu Hause. Aber wie arm sind die jun­gen Men­schen, wenn der Vater oder die Mut­ter das Haus ver­las­sen und drau­ßen ihr Glück suchen, ihre Freude suchen! Wenn sie nicht imstande oder nicht wil­lens sind, das Heim zu schaf­fen, in dem sich alle wohl­füh­len kön­nen.

Nie­mand, meine lie­ben Freunde, schätzt Ehe und Fami­lie so hoch wie unsere Kir­che. Nie­mand hat ihr zu allen Zei­ten und vor allem in der Not so wir­kungs­voll gehol­fen wie sie. Schon die Natu­rehe ist ein Hei­lig­tum; die christ­li­che Ehe über­steigt es noch bei wei­tem. Denn die christ­li­che Ehe hat ja die Auf­gabe, Bür­ger für das Reich Got­tes her­vor­zu­brin­gen, Mit­bür­ger der Hei­li­gen, Haus­ge­nos­sen Got­tes. Und des­we­gen gehört der Mensch eben zwei Gemein­schaf­ten an, der Fami­lie und der Got­tes­ge­mein­schaft der Kir­che. Beide gleich not­wen­dig, beide gleich wesent­lich. Als Men­schen­kind gehört er zur Fami­lie, als Got­tes­kind gehört er zur Kir­che. Durch diese gemein­sa­men Auf­ga­ben zuein­an­der hin­ge­ord­net gehö­ren Kir­che und Fami­lie zusam­men. Aber ihre eigent­li­che Ver­bin­dung ist in der Sakra­men­ta­li­tät der Ehe gege­ben. Im Ephe­ser­brief ist diese Sakra­men­ta­li­tät vom Apos­tel Pau­lus aus­ge­spro­chen. Er sagt von der Ehe: „Sie ist ein Geheim­nis, und die­ses Geheim­nis ist groß im Hin­blick auf die Bezie­hung der Ehe zu Chris­tus und sei­ner hei­li­gen Kir­che.“

Die Ehe ist ein Abbild der Ver­bin­dung von Chris­tus zur Kir­che. So wie Chris­tus die Kir­che liebt, so sol­len die Gat­ten ein­an­der lie­ben. Wie liebt denn Chris­tus die Kir­che? Ja bis zur Hin­gabe des Lebens, bis zum Ver­gie­ßen des Blu­tes, bis zum letz­ten Seuf­zer am Kreuze. So liebt Chris­tus die Kir­che. Kann man Erha­be­ne­res, kann man Höhe­res über die Ehe sagen, als was hier uns gelehrt wird: die Ehe ein Abbild der Ver­bin­dung Christi mit der Kir­che? Wenn die Ehe­leute ihren Bund schlie­ßen, wird durch die­sen Bund jenes hei­lige Inein­an­der gestal­tet, das Chris­tus und die Kir­che ver­bin­det. Wir kön­nen auch noch ein ande­res herr­li­ches Bild uns vor Augen füh­ren. Die Kir­che ist ja, wie­derum nach dem Zeug­nis des Apos­tels Pau­lus, der Leib Christi. Und wenn immer in der Kir­che neue Glie­der her­vor­ge­bracht wer­den, dann sind das auch Zel­len, neue Zel­len am Leibe Christi. Durch jedes Kind, das gebo­ren und zur Taufe geführt wird, ent­steht eine neue Lebens­zelle, und der Ehe­ver­trag wird zum heils­wirk­sa­men Zei­chen. Er gibt den Gat­ten das stän­dige Anrecht auf Got­tes Hilfe in allen Lagen. Des­we­gen ist es eben nicht egal, meine lie­ben Freunde, ob man zusam­men­lebt ohne Trau­schein, wie man heute sagt, oder ob man sich unter den Segen Got­tes beugt, ob man die Gna­den­quel­len flie­ßen lässt. Es ist nicht egal.

Gehö­ren Ehe und Fami­lie seins­haft zusam­men, dann folgt aus dem gemein­sa­men Sein auch das Wir­ken für­ein­an­der. Zunächst ein­mal: Was gibt die Kir­che der Fami­lie? In einem Eltern­haus stand der schöne Spruch: „Wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede, wo Friede, da Gott, wo Gott, keine Not.“ O wie wahr, meine Freunde! Wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede, wo Friede, da Gott, wo Gott, keine Not. Wo der katho­li­sche Glaube in einer Ehe und Fami­lie lebt, da weiß man um das Hei­lig­tum der Ehe und die hohen Auf­ga­ben. Da ste­hen Eltern und Kin­der in hei­li­ger Ehr­furcht vor­ein­an­der, da ruht die Fami­lie auf dem fes­ten Grunde des Rech­tes und der Got­tes­ord­nung, da ist Gehor­sam eine selbst­ver­ständ­li­che Hal­tung der Jugend. Und da ist die lie­be­volle Sorge um die Kin­der selbst­ver­ständ­lich, eine hei­lige Gewis­sens­pflicht. Ja, wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede, wo Friede, da Gott, wo Gott, keine Not.

Und wie­viel Freude trägt die Kir­che in die Fami­lie hin­ein! Der Tag der Trau­ung ist und soll ein Tag der Freude sein. Wo die rechte Vor­be­rei­tung auf die­sen Tag gehal­ten wird, da kann er auch nur ein Tag der Freude sein. Und dann kom­men die Tage fro­her Kind­t­au­fen. Was ist es beglü­ckend, ein sol­ches Kind­lein in den Armen zu tra­gen! Meine lie­ben Freunde, was ist das beglü­ckend! Dann die herr­li­chen Wochen, die vor­her­ge­hen, bis die Kin­der zur Ers­ten Hei­li­gen Kom­mu­nion geführt wer­den. Und jedes Jahr wird es wie­der Weih­nach­ten und man sam­melt sich um die Krippe und um den Lich­ter­baum. Wie­viel Liebe geht doch von die­ser Krippe in die Fami­lie hin­ein! Und all die fro­hen Feste und Bräu­che des Kir­chen­jah­res. Wahr­haf­tig, was gibt die Kir­che der Fami­lie! Wenn das Kreuz in die Fami­lie ein­zieht, da wird es im Geiste Christi getra­gen in Geduld. Liebe schließt sich enger zusam­men. Liebe flieht nicht vor dem Kreuz. Gemein­sam trägt man das schwerste Leid. Und wenn einen die Krank­heit ereilt und der Tod kommt, dann tritt der Pries­ter in das Haus und sagt: „Friede die­sem Hause!“ Christ­li­che Fami­lien blei­ben ja über den Tod mit­ein­an­der ver­bun­den. Wir glau­ben an die Gemein­schaft der Hei­li­gen. Wir wis­sen, dass unsere Ver­stor­be­nen leben, und wir wis­sen, dass sie für uns beten. Ach, was ist der Aller­see­len­tag ein glück­li­cher Tag, wo wir uns an unsere lie­ben Ver­stor­be­nen erin­nern und ihnen durch unsere Für­bitte hel­fen.

Was gibt aber auch die Fami­lie der Kir­che? Nun, die Fami­lie gibt der Kir­che Wachs­tum. Aus den Fami­lien wächst die Kir­che, wie freut sich der Pfar­rer, der gute Pfar­rer, wenn sich die Tauf­re­gis­ter fül­len, wenn er sieht, wie aus dem Lebens­wil­len opfer­be­rei­ter Eltern die Gemein­den wach­sen, wie dadurch sich das Reich Got­tes auf der Erde aus­brei­tet. Als unsere hei­lige Kir­che noch kraft­voll und leben­dig war, da hat in Hol­land der katho­li­sche Bevöl­ke­rungs­teil aus einer Min­der­heit sich zu einer Mehr­heit erho­ben. Die hol­län­di­schen Fami­lien hat­ten zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts und noch bis in die 30er Jahre 8 bis 10 Kin­der. Dann kam der große Zusam­men­bruch, und die Kin­der blie­ben aus. Der Pro­tes­tan­tis­mus in Hol­land tri­um­phierte: Die bio­lo­gi­sche Gegen­re­for­ma­tion ist been­det. Die bio­lo­gi­sche Gegen­re­for­ma­tion ist been­det. Wahr­haf­tig, sie ist been­det.

Die Kir­che weiß, dass nur aus guten Fami­lien ganze Chris­ten wer­den kön­nen. Die­je­ni­gen, auf die man sich als Pries­ter ver­las­sen kann, kom­men in aller Regel aus intak­ten Fami­lien. Nur gesunde christ­li­che Fami­lien kön­nen uns unsere Hel­fer in der Seel­sorge bereit­stel­len. In den christ­li­chen Fami­lien fehlt das Fami­li­en­ge­bet nicht, da wird die Weihe des reli­giö­sen Lebens auf den All­tag über­tra­gen. Das gegen­sei­tige Bei­sam­men­sein eines ehr­ba­ren Vaters, einer opfer­be­rei­ten Mut­ter, einer rei­nen Jugend wirkt sich segens­voll aus. Ohne Rück­halt in der Fami­lie gibt es keine nach­hal­tige Seel­sorge.

Das Teu­erste aber, was die gute Fami­lie der Kir­che schenkt, sind gute Pries­ter und gute Ordens­leute. Die Berufe kom­men von Gott, aber Gott bedient sich der mensch­li­chen Werk­zeuge. Auch hier setzt die Gnade die Natur vor­aus. Der Pries­ter­be­ruf will nun ein­mal beson­dere Wachs­tums­be­din­gun­gen.

Mein unver­gess­li­cher Ober­hirt, Fer­di­nand Piontek, hat ein­mal eine Pre­digt gehal­ten mit dem Thema: „Ihr Eltern, betet täg­lich: Lie­ber Gott, lass uns so leben, dass aus unse­rer Fami­lie ein Pries­ter her­vor­ge­hen kann.“ Lie­ber Gott, lass uns so leben, dass aus unse­rer Fami­lie ein Pries­ter her­vor­ge­hen kann. Nur auf dem Boden einer rei­nen Ehe, in einer glau­bens­fro­hen Luft kann ein Pries­ter­be­ruf gedei­hen. Und was ist es Ergrei­fen­des, wenn aus einer sol­chen Fami­lie ein Pries­ter her­vor­geht! Wenn Vater und Mut­ter dem Altare einen Sohn schen­ken, dann haben sie mehr getan, als wenn sie eine Kir­che gebaut hät­ten.

Chris­tus will König sein in der Fami­lie. Sein Gesetz, sein Geist, seine Liebe sol­len in der Fami­lie herr­schen. Sein Gna­den­le­ben soll sie durch­flu­ten. Ich sehe ein trau­tes Fami­li­en­heim. Am Ehren­platz prangt das Bild des Hei­lan­des, des gött­li­chen Her­zens, das ver­sprach, die Fami­lien zu seg­nen, in denen das Bild sei­nes Her­zens auf­ge­stellt ist. Ich sehe, wie die Kin­der sich um Eltern ver­sam­meln und gemein­sam beten. „Wo zwei oder drei in mei­nem Namen ver­sam­melt sind, da bin ich mit­ten unter ihnen.“ Ich sehe, wie wenigs­tens eines am Sonn­tag den Hei­land heim­trägt aus der Kir­che im Her­zen, in einer hei­li­gen Kom­mu­nion. In der Tat, eine sol­che Fami­lie ist ein Stück Kir­che, ein leben­di­ges Organ am Leibe Christi. Von die­sem Hause gilt das Wort der Hei­li­gen Schrift: „Die­sem Hause ist Heil wider­fah­ren.“

Amen.

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#2

RE: Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

in Das heilige Sakrament der Ehe 01.06.2013 23:57
von blasius (gelöscht)
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Liebe Kristina,

aus der Predigt:
Die christ­li­che Per­sön­lich­keit aber bleibt nicht allein. Sie wächst durch die Ehe, durch die Fami­lie, durch die Kin­der

beim Lesen dieser Worte, kam mir der Gedanke dass die Priester und Kirchenmänner sehr armselig gesegnet sind.

Braucht der Mensch, brauchen wir eine Familie nach den Normen Gottes?

Verteilt Gott "Normen"?

So fühle ich dass wir, die Menschen am Besten beim Herrn aufgehoben sind, mit samt unserer irdischen Familie.


Der gute Hirt

1 [Ein Psalm Davids.]

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
5 Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.
6 Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.1

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift

Liebe Grüße, blasius

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#3

RE: Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 00:40
von Aquila • 7.246 Beiträge

Lieber blasius

Die hw Priester "armselig gesegnet" ?

Im Gegenteil.... überreich gesegnet!

Papst Pius XII.
hat in seinem Lehrschreiben
aus dem Jahre 1953 mit dem Titel

"Sacra virginitas"


sehr schön über die kostbare Gabe des Zölibates geschrieben
und wie ich finde in vortrefflichen Worten das übernatürliche Wesen des Zölibates hervorgehoben....

so lesen wir u.a:


"All diese Jünger
haben sich um der Gleichgestaltung mit Christus, dem Bräutigam, willen
dem Stand der Jungfräulichkeit angeschlossen […].

Ihre glühende Liebe zu Christus gab sich nämlich nicht damit zufrieden,
lediglich aufgrund von gefühlsmäßigen Banden mit ihm verbunden zu sein:
Sie hatte das unbedingte Bedürfnis, sich durch die Nachahmung seiner Tugenden als solche zu erweisen, insbesondere durch die Gleichgestaltung mit seinem Leben, welches ganz und gar dem Wohl und der Erlösung des Menschengeschlechts geweiht war.
Wenn die Priester […]
die vollkommene Keuschheit einhalten, geschieht das sicherlich,
weil ihr göttlicher Meister selbst auch
bis zu seinem Tod im jungfräulichen Stand verblieben ist.
(....)

Die heiligen Amtsträger verzichten jedoch
nicht einzig und allein deshalb auf die Ehe, weil sie sich dem Apostolat widmen,
sondern auch, weil sie dem Altar dienen.

(....)
Weit davon entfernt, durch das Gesetz des Zölibats die Vaterschaft zu verlieren,
erhebt der Priester sie ins Unermessliche, weil er nicht für dieses irdische und vergängliche Leben,
sondern für das himmlische und ewige Leben Kinder zeugt

(....)

All jene, die die vollkommenen Keuschheit gewählt haben, […]
lassen aufgrund dieses Verzichts die eigene menschliche Persönlichkeit
nicht verarmen,
da sie
von Gott selber eine geistliche Hilfe empfangen, welche die „gegenseitige Hilfe“,
die die Eheleute einander schenken,
unendlich übertrifft.
Da sie sich nämlich ganz Dem weihen, der ihre Grundlage schlechthin ist und der mit ihnen sein göttliches Leben teilt,
verarmen sie nicht, sondern werden über die Maßen reich"


-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 02.06.2013 00:43 | nach oben springen

#4

RE: Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 11:25
von blasius (gelöscht)
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Lieber Aquila,

was ist wertvoller, reich oder arm zu sein?

Matthäus 5,3



Die Bergpredigt: Die Rede von der wahren Gerechtigkeit

1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.1
2 Dann begann er zu reden und lehrte sie.

Die Seligpreisungen

3 Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.2





"Sacra virginitas"

sehr schön über die kostbare Gabe des Zölibates geschrieben


Ob das alle Priester und Männer der Kirche als "kostbare Gabe" empfinden, dazu sprechen
die Probleme der Vergangenheit eine andere Sprache.


Liebe Grüße, blasius

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#5

RE: Ehe und Fami­lie nach den Nor­men Got­tes

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 15:29
von Kristina (gelöscht)
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Lieber blasius,
wir brauchen Familien nach den Normen Gottes. Daraus können gute Priester hervorkommen.
Außerdem glaube ich, dass die Priester besonders gesegnet sind, weil sie in der Nachfolge Jesu leben und von Gott berufen sind.

Ich glaube unter Mt 5,3 kommt darauf an wie das Herz gesinnt ist.
Ein wertvolles Herz kann auch ein Reicher besitzen, der die Not des Nächsten erkennt und mit Freude hilft. Der in Liebe und Treue zur Familie steht.

LG
Kristina

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