Hallo zusammen,
was ich von Euch wissen will, es hat mich interessiert wie Ihr zu diesem fundamentalen Problem steht, das mir so deutlich vor Augen ist. Ich kann mir eben nichts Schlimmeres vorstellen, als eine Gesellschaft ohne innere Kultur. Den einzigen Ausweg, den ich daraus sehe, habe ich mitgeteilt.
Aber noch zu den einzelnen Antworten
Kristina schrieb: Aber die Dogmen bilden doch die Grundwahrheiten.
Das erinnert mich an die Vorlesung an der Uni, das war echt das erste was ich dort gehört hab: "Vergesst den tautologischen Gottesbeweis des Papstes... Wissenschaft ist Zweifel..." Stand sogar im Skript...
Kristina schrieb: und dies alles dem lieben Gott ans Herz legen und übergeben und dann ruhig weiterbeten.
Das erscheint mir zu wenig. Nichts gegen die Macht des Gebets, auch sage ich keineswegs man sollte das Kind mit dem Bade ausschütten, aber eine andere Akzentuierung des bereits Vorhandenen sehe ich als nötig. Sonst wird sich nicht viel ändern.
Dann sagt Stefan, dass die Vernunft relativ ist, oder gar zu einer völligen Verdrehung der Wahrheit führt. Wieder ein Beispiel: Es gibt genau in diesem Unterforum das Thema "Was ist die Wahrheit". Es beginnt mit einem wunderbaren Text darüber, über das Immerwährend-Seiende. Aber dann, ein paar Beiträge weiter unten, heißt es: Diese Wahrheit sei ausschließlich Christus bzw. nur durch Ihn erreichbar (von Aquila).
Vernunftgemäß ist das jedoch ein Widerspruch in sich. Gott, das Absolute, der "Ich-bin-der-Ich-bin", hat keine Gestalt. Das ewige SEIN ist nicht gebunden an das Vergängliche in Raum und Zeit. Er oder Es kann Gestalt annehmen. Es kann sich als Christus manifestieren und das Christentum gründen, aber konsequenterweise kann Es sich dann auch als Buddha manifestieren und den Buddhismus gründen, und überhaupt soviele Weltreligionen wie Es für die Menschheit als notwendig erachtet. Gott hat vernunftgemäß schlicht und ergreifend nicht diese Beschränkungen, die Ihr IHM auferlegt. Auch bei Christus kann ich keinen Hang zu Dogmatismus entdecken...
Und genau das liebe ich so an den Indern, diese Universalität (was nicht automatisch eine Verwässerung bedeutet!) - kommt der Papst nach Indien, dann jubeln ihm die Menschen zu, ist er doch der Verehrer dieser "Herabkunft". Kommt der Dalai Lama, dann jubeln sie ihm zu, ist er doch ein Nachfolger dieser "Herabkunft". In diesem Sinne ist das Kapitel Herabkunft meiner Seite (ich weiß nicht ob Verlinkungen erlaubt sind) schlüssig. Ebenso das Kapitel Religion. Ein Attribut des Absoluten ist Einheit, und - genau das sagen ja auch alle wie ich dort aufgezeigt habe, aber eben nicht im dogmatischen Sinne "nur mein Gott ist der eine", sondern im eigentlichen wortwörtlichen Sinn!
Was das mit "Esoterik" zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.
Und ja, in diesem Sinn würde ich mich durch und durch als katholisch bezeichnen, als "allumfassend"! :-)