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RE: Fegefeuer
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 20.05.2015 13:50von Mariamante • 391 Beiträge
Die letzten Fragen (Himmel- Hölle- Gericht) bewegen die Menschen seit jeher.
Die hl. Schrift und die Lehre der Kirche beschönigen hier nicht- sondern weisen in sehr vielen Mahnungen auf die Realität der Hölle hin. Es ist daher wichtig auf das zu hören was JESUS uns durch die Offenbarung und die Lehre der Kirche sagt. Die "Interpretationen" mancher Diener in der Kirche- aber vielleicht auch die Interpretationen der Interpretationen dieser Diener sind fragwürdig.
Wo es um sicher unangenehme Aussagen der Schrift geht (vom breiten Weg, der ins Verderben führt) sind Verwässerungen, Beschönigungen oder Versuche die "harten" Worte der Evangelien abzuschwächen fehl am Platz. Liebe und Wahrheit gehören zusammen. Und wir können nicht um des "lieben Friedens willen" den Anspruch Gottes herabschrauben.
Ebenso wie jemand der schwer krank ist nicht dadurch gesund wird, dass man ihm einredet, seine Krankheit wäre nur eine Einbildung- so kann man auch die Realität der Hölle, der Sünde und des personalen Widersachers weg- reden- nur weil einige kluge Leute heute Gläubige für verrückt ansehen, die z.B. den Exorzismus für wichtig halten.
Auch die Leugnung des Fegefeuers im Zuge eines falschen Ökumenismus - die im Grunde eine Leugnung der Verantwortlichkeit des Menschen für sein Handeln darstellt- ist eine Irreführung, welche die Verantwortung für unser Tun in Abrede stellen will- die Sünde leugnet.
Die Versuchung die Sünde und die Verantwortung für die Folgen der Sünde zu leugnen sind ja uralt: Bereits in der Schrift z.B. schiebt Adam die Verantwortung ab: "Die Frau die DU mir gegeben hast, sie hat mich verführt."
So handelt der Mensch: Anstatt seine Sünde einzugestehen, die Folgen der Sünde büßend auf sich zu nehmen - schiebt er die Verantwortung anderen, den anderen oder letztlich GOTT zu.
Aber weil Gott uns die Freiheit der Entscheidung geschenkt hat, die mit der Fähigkeit zu lieben zutiefst verbunden ist- daher haben auch unsere Handlungen Folgen. Das Fegefeuer, das Purgatorium ist eine von Gott geschenkte Möglichkeit, die Folgen unserer Handlungen und die Verantwortlichkeit wahr zu nehmen.
Letzten Endes ist auch die Hölle eine Konsequenz der Verantwortlichkeit der Geschöpfe. Fegefeuer und Hölle zu leugnen bedeutet imho die Freiheit, die Verantwortlichkeit des Menschen in Abrede zu stellen.
Gelobt sei JESUS CHRISTUS
Lieber Mariamante,
„Die letzten Fragen (Himmel- Hölle- Gericht) bewegen die Menschen seit jeher. „
So ist es.
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Fegefeuer
Läuterung der Menschen im Angesicht Christi
Das Fegfeuer (Fegefeuer) (lateinisch Purgatorium), traditionell fälschlich auch Reinigungsort oder Läuterungsort genannt, ist ein Zustand nach dem irdischen Tod, in den diejenigen kommen, die zwar das ewige Heil im Himmel erlangen, aber noch einer Läuterung bedürfen, um in die ewige Seligkeit eintreten zu dürfen. Die Menschen können für die "Armen Seelen" im Fegefeuer beten. Dadurch kann die Reinigung in mythologischer Redeweise "beschleunigt" bzw. "abgekürzt" werden; die "Dauer" dieses Zustandes entzieht sich weltzeitlichen Kategorien, genauso wie das Fegefeuer nicht als "Ort" im raumzeitlichen Sinne bezeichnet werden kann.
Die heutige Theologie und zuletzt Papst Benedikt XVI. seiner Enzyklika "Spe salvi" benutzen den Begriff "Fegefeuer" jedoch nur noch im historischen Rückblick; das Gemeinte wird heute in anderer Begrifflichkeit und Metaphorik zum Ausdruck gebracht. Der Papst spricht von einem Moment der schmerzlichen Läuterung des Menschen im Angesicht Christi.
Da Gott das ewige Heil der Menschen will, ist die Läuterung notwendig, weil nichts Unreines in den Himmel und in die Gegenwart Gottes gelangen kann (Offb 21,27EU). Nach Augustinus erleiden manche Menschen die zeitlichen Sündenstrafen bereits alle im irdischen Leben, manche nach dem Tod, manche im Leben und nach dem Tod; aber alle erleiden sie vor dem Jüngsten Gericht (Civitas Dei / Gottesstaat). "Zwischen" dem persönlichen und dem Jüngsten Gericht wird die Seele von allen verbliebenen Folgen der Sünde gereinigt.
Schwierigkeiten der Fegefeuerlehre: Wenn die Toten schon bei Gott sind, muss man nicht beten, es sind also noch Schwierigkeiten da. Die Toten können nichts Heilsrelevantes mehr tun. Die Lebenden müssen ihnen zu Hilfe kommen durch Gebete, Messopfer, Fasten, Ablässe. Wie kann ich aber eine Zeit nach der Zeit verkürzen? Die Reformatoren sehen darin eine Werkgerechtigkeit und lehnen Fegefeuerlehre ab. Die katholische Ostkirche sieht darin einen Erziehungsprozess, lehnt aber die jenseitige Sühne gemäß Origenes und der Apokathastasislehre ab. Eine befristete Hölle wurde wörtlich genommen als jenseitige Folteranstalt, sogar vonThomas von Aquin (Summa theologiae). "Die Qualen des Fegefeuers lassen uns Gott vergessen." sagt C. S. Lewis. "Wir sind in der Hölle."
Die Lehrtexte der Kirche sind dagegen recht nüchtern:
Dass Purgatorium ist ein Ausschluss von der seligen Gottesschau bis zum universalen Gericht. Theologen und die Volksfrömmigkeit sind es, welche die Vorstellungen über die "Hölle auf Zeit" blutig ausmalen.
"Im Reinigungsort kommen wir zur Erkenntnis, wie wenig wir Grund haben zu unwilligem Klagen. Nicht nur sind unsere Leiden im Vergleich mit diesen weit kleiner und leichter - die Leiden hinieden sind, wie Fénelon gut sagt, ein Fegfeuer der Barmherzigkeit, die Leiden drüben im Fegfeuer der Gerechtigkeit."[1]
Hermeneutik der Fegefeuerlehre
In der Bibel ist der Blick darauf ernüchternd, weder im AT noch im NT wird etwas darüber gesagt. Das "Feuer" ist der Begegnung Gottes vorbehalten. 2 Makk 12,32-46 EU spricht vom Gebet für die Toten. Man hat bei jüdischen Gefallenen heidnische Amulette gefunden. Ihr Tod wird als Strafe für den Abfall gedeutet. Es wird ein Bittgottesdienst abgehalten und um Vergebung für die Toten gebeten. Im NT in 1 Kor 3,10-15 EU: Der Grund ist durch Christus gelegt, wie einer weiterbaut wird im Feuer offenbar werden: Lohn oder Verlust und Gerettet-Werden durch Feuer hindurch. Hält das Werk des Paulus bei der Parusie dem Gericht Gottes stand? Es gibt hier kein Feuer, sondern Christus und keinen Reinigungsort.
Rationale Überlegungen zur Fegefeuerlehre
Zur Frage, ob Zeit und Ewigkeit das Läuterungsverständnis relativieren bzw. ob es ein Prozess außerhalb der Zeit sei, lehrt Thomas von Aquin über das „Aevum“ als Mittel zwischen Zeit und Ewigkeit. Sie ist die geschöpfliche Art und Weise der Partizipation an der Ewigkeit Gottes. Es gibt keine empirische Zeit mehr. Je näher jemand Gott kommt, desto weniger erlebt er negative Erscheinungen der Zeit wie das Vergehen. "Die Erlösten erleben eine vollendete Zeit, die Verdammten eine nie enden wollende." (Neuthomismus bei Runggaldier). Giesbert Greshake lehrt: "Ewigkeit Gottes ist außerhalb der Zeit."Josef Ratzinger sagt: "Gott hat durch die Menschwerdung einen Bezug zur Zeit".
Das Lehramt zum Fegfeuer
Der Katechismus der Katholischen Kirche
1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeitzu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.
1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [Vgl. DS 1304] und Trient [Vgl. DS 1820; 1580] formuliert. Im Anschluss an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer (Vgl. dazu auch 954, 1472):
„Man muss glauben, dass es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, dass, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, dass einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können“ (Gregor I. d. Gr., dial. 4,39).
1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete Judas der Makkabäer das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden“ (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [Vgl. DS 856] dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen (Vgl. dazu auch 958, 1371, 1479).
„Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie. Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [Vgl. Ijob 1,5], wie sollten wir dann daran zweifeln, dass unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen? Zögern wir nicht, den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern“ (Johannes Chrysostomus, hom. in 1 Cor. 41,5).
Die Enzyklika Spe salvi
Papst Benedikt XVI.: Enzyklika Spe salvi (30. November 2007), Nr. 47: Christus ist "das verbrennende und zugleich rettende Feuer", "der Richter und Retter".
"Aber in dem Schmerz dieser Begegnung [mit Christus], in der uns das Unreine und Kranke unseres Daseins offenbar wird, ist Rettung. Sein Blick, die Berührung seines Herzens heilt uns in einer gewiß schmerzlichen Verwandlung 'wie durch Feuer hindurch'. Aber es ist ein seliger Schmerz, in dem die heilige Macht seiner Liebe uns brennend durchdringt, so dass wir endlich ganz wir selber und dadurch ganz Gottes werden. So wird auch das Ineinander von Gerechtigkeit und Gnade sichtbar: Unser Leben ist nicht gleichgültig, aber unser Schmutz befleckt uns nicht auf ewig, wenn wir wenigstens auf Christus, auf die Wahrheit und auf die Liebe hin ausgestreckt geblieben sind. Er ist im Leiden Christi letztlich schon verbrannt. Im Augenblick des Gerichts erfahren und empfangen wir dieses Übergewicht seiner Liebe über alles Böse in der Welt und in uns. Der Schmerz der Liebe wird unsere Rettung und unsere Freude. Es ist klar, dass wir die 'Dauer' dieses Umbrennens nicht mit Zeitmaßen unserer Weltzeit messen können. Der verwandelnde 'Augenblick' dieser Begegnung entzieht sich irdischen Zeitmaßen – ist Zeit des Herzens, Zeit des 'Übergangs' in die Gemeinschaft mit Gott im Leibe Christi."
Der Papst nennt als Bezug u.a. den Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1030-1032.
1 Kor 3 EU wird zitiert. Läuterung ist ein Aspekt der richtenden Begegnung mit Gott in Christus. Die Lehre von den eschatologischen Orten ist gekippt worden, die Straf- und Gewaltmetaphorik ist weg. Das Geschehen ist der Schmerz des Menschen in der Begegnung mit Christus - das ist die Läuterung. Kein Entzug der Gottesschau und keine Hölle auf Zeit. Gott kommt dem Menschen in Christus nahe. Gottes Selbstmitteilung hat uns noch nicht völlig durchdrungen. Vorgang der Läuterung ist nicht in zeitlich messbaren Kategorien zu beschreiben, es ist eine Zeit des Herzens, ein verwandelnder Augenblick, der sich unserem Zeitverständnis entzieht. Kritik: Die Fegefeuerlehre wird zu einer Extrapolation der Christologie.
"Trost der Armen Seelen",
herausgegeben von Joseph Ackermann, Pfarrer in Emmen,
das nichts gegen die Glaubens- und Sittenlehre unserer heiligen Kirche enthält,
verdient seines salbungsvollen Inhaltes wegen der Andacht
des gläubigen Volkes allerdings empfohlen zu werden.
Chur, den 27. Juli 1846 (+ CASPAR VON CARL, Bischof von Chur)
- GESTIFTET ZUM WOHL DER ARMEN SEELEN -
Einleitung
Es ist dem Menschen eigen, sich um seine in fernen Gegenden wohnenden Freunde zu kümmern und sich sehnsuchtsvoll nach ihrem Schicksal zu erkundigen. Deshalb sollten wir auch wünschen, Kunde über den Zustand unserer geliebten Verstorbenen zu erlangen, da es wohl niemanden gibt, dem der Tod nicht einen geliebten Vater, eine zärtliche Mutter, einen Bruder, eine Schwester, oder einen Freund oder Bekannten, der ihm am Herzen lag, entrissen hat.
Noch heftiger drängt uns die Liebe, Nachricht zu erhalten, wenn wir bedenken, daß sie sich, wie mit Grund zu glauben ist, in schrecklichen Leiden befinden und wir ihnen nach der eindeutigen Lehre unserer heiligen Religion leicht Trost und Linderung, ja sogar die Erlösung aus denselben verschaffen können. Wie traurig und undankbar unsererseits und wie schrecklich für jene wäre es, wenn wir ihnen diese himmlische Wohltat versagten, entweder nur weil wir sie nicht kannten oder auch weil wir sie nicht achteten.
Um also diesem dringenden Bedürfnis gläubiger Seelen so viel als möglich zu entsprechen, wurde hier das wichtigste und interessanteste gesammelt, das man über diesen Gegenstand sowohl in der hl. Schrift, der Überlieferung und den Beschlüssen der Kirche, als auch in den Schriften der hl. Väter, kirchlichen Schriftsteller und Geisteslehrer finden konnte. Es wurden, da Tatsachen immer mehr Eindruck machen als Worte, Beispiele zur Erleuchtung und Aufmunterung beigefugt. Aber aus der großen Menge derselben wurden nur die zweckmäßigsten und sichersten gewählt, jene nämlich, die ihrer Quellen wegen zuverlässig sind. Auch von den neueren Beispielen wurden keine angeführt, von deren Echtheit man nicht gewissenhaft überzeugt war. Wir sind weit entfernt, allen diesen Beispielen, der Anordnung der Kirche gemäß, mehr als menschliches Ansehen beilegen zu wollen.
Ferner versuchten wir, auch auf die so eifrige und wirksame Dankbarkeit dieser Armen Seelen ihren Wohltätern gegenüber aufmerksam zu machen. Durch eine Menge von Erfahrungen wollen wir auch aufzeigen, daß der liebe Gott ihnen gestattet, uns schon in diesem Leben in allen unseren Nöten und Gefahren sehr große Hilfe zu leisten, und daß sie dieses auch wirklich tun.
Um endlich nicht beim bloßen Wissen dieser Sache stehen zu bleiben, zumal das Gebet das allgemeinste und unentbehrlichste Hilfsmittel für die Armen Seelen ist, wurde dieser Sammlung noch ein Gebetsanhang für die Armen Seelen beigefügt. Was könnte es für gläubige Seelen Erhabeneres, Freudigeres und Tröstlicheres geben, als der Gedanke, daß sie durch ihr Gebet den teuren Abgeschiedenen auch noch jenseits des Grabes ihre Liebe erweisen und daß der liebe Gott dieses Gebet als ein wohlgefälliges Opfer und Lösegeld für ihre Befreiung annehme?
Gewiß ist es ein süßer Trost, den uns unsere Religion anbietet, da sie uns lehrt, daß die wahre in Gott gegründete Liebe auch durch den Tod nicht getrennt werde (die Liebe hört niemals auf, sagt der heilige Apostel, 1. Kor., 13, 8), daß sie in und durch Gott dann erst recht wirksam sei und daß durch diese Liebe, als das Band der Vollkommenheit (Kol. 3,14), die leidende wie die triumphierende Kirche mit der streitenden auf Erden eine Familie, "einen Leib ausmache" (Eph. 4. 16).
Belehrungen und Beispiele über dieArmen Seelen im Fegfeuer (mit Gebeten)
1. Vom Begriffe und Dasein des Fegfeuers
Vom Begriffe des Fegfeuers
Das Fegfeuer ist der Zustand in der anderen Welt, an dem die Seelen von jenen leichten Sünden gereinigt werden, die zwar die Gnade Gottes in uns nicht auslöschen und daher nicht mit der Höllenstrafe gestraft werden, doch aber, bis sie gänzlich getilgt sind, vom Himmel, in den nichts Unreines eingeht, ausschließen.
Es ist der Zustand in der anderen Welt, wo auch für schwere Sünden, für die man zwar in diesem Leben noch die Gnade der Rechtfertigung wieder erlangt, aber noch nicht genug Buße getan hat, vollends gebüßt wird. Denn es ist Glaubenslehre, daß durch die Lossprechung von den Sünden nicht jedem büßenden Sünder die ganze Schuld und Strafe nachgelassen werden, so daß keine Verschuldung einer zeitlichen Strafe zurückbleibe, die entweder auf dieser Welt oder in der anderen im Fegfeuer abgetragen werden muß, bevor der Zugang zum Himmel offen sein kann.
Hierüber liefert uns die hl. Schrift Beweise bei Moses und David. Denn obschon diese großen Diener Gottes über ihre begangenen Sünden mit Gott wieder ausgesöhnt waren, blieb doch für sie die harte zeitliche Strafe dafür nicht aus. Auch die Kirche hat sich darüber eindeutig ausgesprochen.
Das Fegfeuer wird aus dem alten Testament bewiesen.
Schon im alten Bund hat man an einen Reinigungsort geglaubt. Dies gibt deutlich jene Stelle im zweiten Buch der Makkabäer (12, 39-45) zu erkennen, wo es heißt, daß der Heerführer Judas für die in einem Kampf Gefallenen, bei denen man Opfergeschenke der Götzen gefunden hatte, eine Sammlung durchgeführt und 12.000 Drachmen Silber nach Jerusalem gesandt hat, damit ein Sühnopfer für die Verstorbenen dargebracht würde, weil er gut und fromm betreffs der Auferstehung gesinnt war.
"Denn," fügt hier die hl. Schrift bei, "wenn er nicht gehofft hätte, daß die Gefallenen auferstehen würden, so schiene es ja überflüssig und eitel, für die Verstorbenen zu beten. Vielmehr dachte er, daß eine sehr große Gnade denen vorbehalten sei, welche in Frömmigkeit entschlafen sind. Es ist also ein heiliger und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, daß sie von ihren Sünden erlöst werden." Es folgert also hier die hl. Schrift selbst aus dem Verhalten dieses Heerführers das Dasein des Fegfeuers bzw. einen Zustand der Verstorbenen in der anderen Welt, auf den unsere Gebete und Opfer eine heilsame Wirkung haben, wodurch sie von ihren Sünden erlöst werden können. - Zudem hätte weder in so schwerer Kriegszeit eine so große Sammlung gemacht, noch eine wichtige Religionserneuerung dieser Art plötzlich eingeführt werden können, wenn nicht schon vorher dieser Glaube tief im Volk verwurzelt gewesen wäre.
Dazu sagt Allioli: "Diese ganze Stelle liefert einen klaren Beweis für die katholische Lehre von dem Dasein eines Reinigungsortes für die im Stand der Gnade mit noch nicht vollkommen abgebüßten Sünden Verschiedenen und von der Wirksamkeit des Gebetes und der guten Werke zu ihrer Erlösung." Ferner erhellt dieses aus Jesus Sirach (7,37), wo es heißt: "Wohltätigkeit ist allen Lebenden angenehm, aber versage sie auch einem Toten nicht:" nämlich durch Bezeigung der letzten Ehre und Darbringung der Seelenmessen, wie Allioli hier hinzufügt. Schließlich geht dies aus der Stelle des hl. Paulus hervor (1. Kor. 15, 29), wo er schreibt: "Was täten sonst die, welche um der Toten willen sich taufen lassen, wenn es gewiß ist, daß die Toten nicht auferstehen? Warum lassen sie sich für dieselben taufen?"
Nach Buttler und mehreren Schriftauslegern zeigt dies, daß die Juden damals noch den Gebrauch hatten, sich für die Toten zu waschen oder zu reinigen. Übrigens glauben die Juden jetzt noch an einen Läuterungszustand nach diesem Leben und beten für die Abgeschiedenen.
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