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RE: Karfreitag
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 08.04.2015 14:08von Aquila • 7.219 Beiträge
Liebes Fragezeichen
Sehr schön hast Du es dargelegt,
dass Kreuzesopfer und Auferstehung untrennbar sind.
So
gedenkt
die Kirche am Karfreitag dem hochheiligen Kreuzesopfer Christi ohne freilich den Karfreitag per se zu überhöhen.
Denn ohne die glorreiche Auferstehung Christi
bliebe Sein Leiden und Sterben
ein "Irrtum",
es wäre gleichbedeutend, dass alle, welche glauben, in Christus erlöst zu sein, sich irrten.
Sie stürben in Sünden und wären daher verloren (1 Kor 15,18)
Hier müssen wir nun auch auf die
irrige protestantische "Prädestinationslehre" zu sprechen kommen, mündet doch diese in
Luthers Leugnung des freien Willens des Menschen.
Daher auch die Überhöhung des Kreuzesopfers als Glaubens-Bezugspunkt.
Gem. protest. Irrlehre ist es denn nicht (mehr) möglich durch die Mitarbeit an den Gnaden des Heiligen Geistes zur Umkehr zu finden.
Die geschenkten Gnaden für das stete Voranschreiten im Streben nach Vollkommenheit
- die hl. Sakramente -
hat der Protestantismus denn auch von sich gewiesen.
Gem. dem "Entweder oder" dieser "Prädestinationslehre" ist denn die protestantische Überhöhung des Karfreitags folgerichtig....
"Ein für allemal....entweder gerettet oder verdammt"
Die Kirche lehrt freilich auch die
Vorherbestimmung....
die Auserwählung,
freilich im richtigen Zusammenhang mit den geschenkten
Gnaden und dem freien Willen:
Die Synode von Quierzy (9. Jahrhundert)
-
Die Freiheit des Willens haben wir im ersten Menschen verloren,
und wir haben sie durch Christus unsern Herrn empfangen;
wir haben sowohl den freien Willen zum Guten,
unter Vorausgang und Hilfe der Gnade,
als auch den freien Willen zum Bösen
in Ermangelung der Gnade.
Den freien Willen aber haben wir,
weil er durch die Gnade befreit und durch die Gnade von der Verdorbenheit geheilt ist.
-
Dazu hier Detaillierteres:
Vorherbestimmung zur ewigen Seligkeit
Zum besseren Verständnis
des hl. Mess-Opfers sei schliesslich noch angemerkt,
dass es
Tod und Auferstehung Christi
beinhaltet;
aus dem Schott Messbuch (1960):
-
Darin liegt die überragende Würde des Opfers der heiligen Messe,
daß wir in ihr Christus selbst, den lebendigen Christus mit Gottheit und Menschheit,
mit seinem heiligen Innenleben,
mit seinem Beten, Lieben, Lobpreisen und Sühnen, mit den unendlichen Verdiensten seines Erdenwirkens
und
mit der überschwenglichen Fülle
der Güte und Werte seines
verklärten Lebens im Himmel als unsere Gabe vor Gott bringen können.
[....]
Weil die heilige Messe ihrem innersten Wesen nach zum Kreuzesopfer in Beziehung steht, muß sie zuallererst aus diesem verstanden und erklärt werden.
Das Kreuzesopfer ist der klarste Ausdruck der Opfergesinnung, des vollkommenen Gehorsams und der liebenden Selbsthingabe Christi an den Willen Gottes.
Aber Christi Tod am Kreuz ist
nicht das letzte.
Zum Werke der Erlösung gehört
nicht bloß das Sterben Christi, seine Erniedrigung,
sondern auch
die Auferstehung und die Himmelfahrt, seine Erhöhung und Verklärung.
Tod und Auferstehung Christi
gehören zueinander wie
Erlösung von der Sünde
und
Mitteilung der Gnade.
"Um unsrer Sünden willen ist er gestorben und um unsrer Rechtfertigung willen ist er auferstanden" (Röm. 4,25).
Die Verklärung Christi ist eine Ergänzung und Vollendung seines Sterbens,
sie gehört zur Vollständigkeit der Erlösung und bildet mit dem Leiden und Sterben Christi ein Ganzes.
So steht geschrieben:
"Christus mußte leiden und am dritten Tage auferstehen" (Luk. 24,46).
Die Verklärung Christi ist nicht bloß Opferlohn, sie ist auch Opferziel.
Deshalb ist die heilige Messe ein Gedächtnis
nicht bloß des Leidens,
sondern auch der Auferstehung und Himmelfahrt Christi, seines verklärten Lebens und Wirkens.
Die ganze Erlösungstat Christi,
die ihren Höhepunkt hat in Tod und Auferstehung, ist so der Inhalt der Feier der heiligen Messe (vgl. das Kanongebet Unde et memores nach der Wandlung).
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Karfreitag
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 08.04.2015 19:18von Das Fragezeichen (gelöscht)
Lieber Bruder, liebe Leser,
der Hinweis aus die Irrlehre der Prädestination wie sie vor allem Calvin darlegt ist außerst wichtig. Die Gründe hierfür wären nun zu weit hier in diesem Threat darzulegen.
Paulus noch mal kurz, weil ich oben zu ungenau zitierte:
„Wenn Christus nicht von den Toten auferstanden ist, dann wäre eitel euer Glaube!“ 1. Kor. 15,17
„Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. „ 1. Kor. 1, 18
Das Kreuz ist vor allem für Moslems auch ein Anstoß. Es wird sogar in deren Lehre geleugnet, dass Jesus wirklich am Kreuz gestorben sei. Auch einige Esoteriker verneinen dies.
Aber gerade darin wird Jesu Gottheit bewiesen: Wahrhaft gestorben und auferstanden.
Du sprichst die Eucharistie an. Dabei fällt mir ein: Oben als Punkt hätte ich auch noch erwähnen sollen, dass die Heilige Messe (auch) eine Opfermesse ist. (Das korrigiere ich oben wegen der Vollständigkeit)
Genau eine solche wurde ja von Luther abgeschafft.
Im Verlauf der protestantischen Geschichte ist es so, dass selbst das Abendmahl, also das Gedächtnis daran, sehr selten gehalten wurde. Für Luther ist die Predigt das zentrale Element der Versammlung am Sonntag.
Dadurch, dass Protestanten eben ein sogenanntes Abendmahl am Karfreitag abhielten, wurde dieser Tag für Protestanten, die sonst also eher passiv waren, von besonderer Wichtigkeit. Einer sagte: "Ich erinnere mich noch wie ich ein Kind war und mein Vater in schwarzem Anzug am Karfreitag in die Kirche ging." Ja, sonst nicht.
Das ganze Desaster ist also schon von Anfang der Abspaltung vom Weinstock an (sog. Reformation).
Durch jene sind ihnen ja die Sakramente verloren gegangen.
Eine einzige Bezugnahme auf das Kreuz ist aber für Protestanten nicht wirklich lebbar, vielmehr folgen nur noch hart gesottene Calvinisten dieser Lehre von der Prädestination und Karfreitagsbezug. Alle anderen stützen sich schon in ihrer Hoffnung auf Ostern. Ich habe das oben bergündet, woran das erkennbar ist.
Du betonst zurecht die Unsinnigkeit des sola gracia (allein die Gnade). Schon hier macht Luther den Fehler, rein logisch: sola gracia, sola fide, sola scriptura. Also dadurch, dass er alle drei nennt, ist das Wort sola schon ad absurdum geführt. Von ihm selbst.
Gestern war im Barmherzigkeitsrosenkranz die Intention für die im Glauben Irrenden zu beten. Ja, ich tat es mit ganzem Herzen. Denn wir haben die Pflicht, Menschen zu helfen zur Kirche Christi zu finden.
Gottes Segen,
Das Fragezeichen
Man kann nicht um des Friedens willen die Wahrheit aufgeben, denn dann wird der Unfriede zum Dauerzustand, weil alles in Unordnung gerät.
RE: Karfreitag
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 24.03.2016 23:19von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Karfreitag - der Gedenktag des Leidens und Sterbens unseres Herrn:
Siehe dazu bitte auch:
Die Passion Christi
- Gedenken ( kein Fest !) des Leidens und Sterbens unseres Herrn
- Die grossen Karfreitags-Fürbitten
inkl. der Fürbitten für die Juden
Karfreitag
- Kreuzenthüllung und Kreuzverehrung
Karfreitag ist auch Fast- und Abstinenztag
Aschermittwoch
Schott-Messbuch 1962, die Oratio:
-
O Gott, durch das Leiden Deines Gesalbten, unseres Herrn,
hast Du aufgehoben das Erbe der alten Sünde, den Tod,
der übergegangen ist auf alle Geschlechter.
Die wir nach unabwendbarem Lose das Bild der irdischen Natur tragen sollten,
verleihe uns, da wir gleichförmig geworden sind Deinem Sohne,
nun auch das Bild des himmlischen Menschen in uns zu tragen,
geheiligt aus Gnade.
Darum bitten wir Dich durch Ihn, Christus, unsern Herrn.
R Amen.
-
Die Karfreitagsliturgie im Alten Ritus:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...arfr/index.html
Über das online Schott-Messbuch 1962:
Schott Messbuch 1962
-
RE: Karfreitag
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 25.03.2016 19:03von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Im Alten Ritus hören sich vier der am heutigen Karfreitag gebeteten grossen Karfreitagsfürbitten so - d.h. traditionsverbunden katholisch - an:
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
-
"FÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN
Oremus et pro hæreticis et schismaticis: ut Deus et Dominus noster eruat eos ab erroribus universis; et ad sanctam matrem Ecclesiam Catholicam atque Apostolicam revocare dignetur.
Oremus. V Flectamus genua. R Levate.
Lasset uns auch beten für die Irrgläubigen und Abtrünnigen:
unser Gott und Herr möge sie allen Irrtümern entreißen und sie
zur heiligen Mutter, der katholischen und apostolischen Kirche, zurückrufen.
Lasset uns beten. V Beuget die Knie. R Erhebet euch!
Omnipotens sempiterne Deus, qui salvas omnes, et neminem vis perire: respice ad animas diabolica fraude deceptas; ut omni hæretica pravitate deposita, errantium corda resipiscant, et ad veritatis tuæ redeant unitatem. Per Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia sæcula sæculorum. R Amen.
Allmächtiger ewiger Gott, Du bist der Heiland aller und willst keinen verlorengehen lassen;
schau auf die Seelen, die durch teuflischen Trug verführt sind;
laß die Herzen der Irrenden wieder zur Einsicht kommen,
daß sie alle Verkehrtheit des Irrglaubens ablegen und zur Einheit Deiner Wahrheit zurückkehren.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.
FÜR DIE BEKEHRUNG DER JUDEN
Oremus et pro Judæis: ut Deus et Dominus noster auferat velamen de cordibus eorum; ut et ipsi agnoscant Jesum Christum, Dominum nostrum.
Oremus. V Flectamus genua. R Levate.
Lasset uns auch beten für die Juden:
Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen,
auf daß auch sie unsern Herrn Jesus Christus erkennen.
Lasset uns beten. V Beuget die Knie. R Erhebet euch!
Omnipotens sempiterne Deus, qui Judæos etiam a tua misericordia non repellis: exaudi preces nostras, quas pro illius populi obcæcatione deferimus; ut, agnita veritatis tuæ luce, quæ Christus est, a suis tenebris eruantur. Per eundem Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia sæcula sæculorum. R Amen.
Allmächtiger ewiger Gott, Du schließest auch die Juden von nicht aus von Deiner Erbarmung; erhöre unsere Gebete,
die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor Dich bringen: mögen sie das Licht Deiner Wahrheit, das Christus ist, erkennen und ihrer Finsternis entrissen werden.
Durch Ihn, unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.
FÜR BEKEHRUNG DER UNGLÄUBIGEN
Oremus et pro paganis: ut Deus omnipotens auferat iniquitatem a cordibus eorum; ut relictis idolis suis, convertantur ad Deum vivum et verum, et unicum Filium ejus Jesum Christum, Deum et Dominum nostrum.
Oremus. V Flectamus genua. R Levate.
Lasset uns auch beten für die Heiden:
Gott der Allmächtige möge das Sündenelend von ihren Herzen nehmen,
damit sie ihre Götzen verlassen und sich bekehren zum
lebendigen und wahren Gott und zu Dessen eingeborenem Sohn Jesus Christus, unserem Gott und Herrn.
Lasset uns beten. V Beuget die Knie. R Erhebet euch!
Omnipotens sempiterne Deus, qui non mortem peccatorum, sed vitam semper inquiris: suscipe propitius orationem nostram, et libera eos ab idolorum cultura; et aggrega Ecclesiæ tuæ sanctæ, ad laudem et gloriam nominis tui. Per Dominum nostrum, Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia sæcula Sæculorum. R Amen.
Allmächtiger ewiger Gott, Du suchst nicht den Tod, sondern stets das Leben der Sünder; nimm huldvoll unser Gebet an:
befreie sie vom Götzendienst und vereinige sie mit Deiner heiligen Kirche zum Preise und zur Ehre Deines Namens.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt unbd herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit R Amen.
-
Wie wohltuend gut katholisch
ohne "politisch korrekte" Absurditäten wie in so manchen
"zeitgemäss interreligiösen" Fürbitten.
In diesem Zusammenhang sei noch
auf die durch Papst Franziskus vollzogene Fusswaschung
an einer kunterbunten Gruppe von Männern und Frauen;
Christen, Moslems, einem Hindu.... inkl. seiner
- mehr als befremdlichen - "spontanen Predigt" hingewiesen.
Von der Tradition der Kirche ist hier so gut wie nichts mehr übriggeblieben.
Eine Verbiegung des Gründonnerstags in eine "interreligiös geschwisterliche Solidaritätskundgebung"
Hier im O-Ton Papst Franziskus:
-
Ihr, wir alle gemeinsam, verschiedene Religionen, verschiedene Kulturen,
aber Kinder desselben Gottes, Geschwister. (????)
Und dort die armseligen, die Waffen verkaufen um die Geschwisterlichkeit zu zerstören. (????)
[....]
Wir sind alle verschieden, wir haben verschiedene Kulturen und Religionen,
aber wir sind Geschwister und wollen in Frieden leben.
[....]
Jeder von euch, in seiner religiösen Sprache, bete zum Herrn,(????????)
dass diese Geschwisterlichkeit die Welt anstecke,
dass dort nicht diese 30 Silberstücke seien, um den Bruder zu töten, (????)
und dass es immer Geschwisterlichkeit und Güte gebe. So sei es.
-
Wir wollen am heutigen Tag nicht näher auf diese in der Tradition der Kirche unbekannten
"Interpretationen" eingehen.
Doch bedürfen diese befremdliche Handlung und v.a.die nicht minder befremdlichen, Verwirrung stiftenden
- und zur "interreligiösen Videobotschaft" des Monats Januar passenden -
Worte des Papstes demnächst einer eingehenden Klarstellung ,
zumal hier der Papst alleine seine fragwürdige Privatmeinung verbreitet !
-
RE: Karfreitag
in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 13.04.2017 23:16von Aquila • 7.219 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Karfreitag - der Gedenktag des Leidens und Sterbens unseres Herrn:
Des Propheten Jesaja Weissagung:
Jes 53,3
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen,
wegen unserer Sünden zermalmt.
Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm,
durch seine Wunden sind wir geheilt.
Siehe dazu bitte auch:
Das Leiden Christi und das Grabtuch Jesu
Die Passion Christi
- Gedenken ( kein Fest !) des Leidens und Sterbens unseres Herrn
- Die grossen Karfreitags-Fürbitten
inkl. der Fürbitten für die Juden
Karfreitag
- Kreuz-Enthüllung und Kreuz-Verehrung
Karfreitag ist auch Fast- und Abstinenztag
Aschermittwoch / Fastenzeit
Zum Karfreitag - Freitag des Leidens und Sterbens unseres Herrn - aus dem Schott-Messbuch 1962:
-
I. Oratio
Oremus. Deus qui peccati veteris hereditariam mortem, in qua posteritatis genus omne successerat, Christi tui, Domini nostri, passione solvisti: da, ut, conformes eidem facti; sicut imaginem terrenæ naturæ necessitate portavimus, ita imaginem cælestis gratiæ sanctificatione portemus. Per eundem Christum Dominum nostrum. R Amen.
O Gott, durch das Leiden Deines Gesalbten, unseres Herrn, hast Du aufgehoben das Erbe der alten Sünde, den Tod, der übergegangen ist auf alle Geschlechter.
Die wir nach unabwendbarem Lose das Bild der irdischen Natur tragen sollten,
verleihe uns, da wir gleichförmig geworden sind Deinem Sohne,
nun auch das Bild des himmlischen Menschen in uns zu tragen,
geheiligt aus Gnade.
Darum bitten wir Dich durch Ihn, Christus, unsern Herrn. R Amen.
[....]
II. Oratio
Deus, a quo et Judas reatus sui pœnam, et confessionis suæ latro præmium sumpsit, concede nobis tuæ propitiationis effectum: ut, sicut in passione sua Jesus Christus, Dominus noster, diversa utrisque intulit stipendia meritorum; ita nobis, ablato vetustatis errore, resurrectionis suæ gratiam largiatur: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia sæcula sæculorum. R Amen.
O Gott, von dem Judas die Strafe für seine Schuld und der Schächer den Lohn für sein Bekenntnis empfing, laß uns die Wirkung Deiner verzeihenden Huld erfahren, und wie unser Herr Jesus Christus in Seinem Leiden jedem der beiden nach seinen Verdiensten verschieden vergolten hat,
so befreie Er uns von alter Verblendung und schenke uns die Gnade Seiner Auferstehung: der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.
-
Über die Notwendigkeit der immer vertiefter zu verinnerlichenden richtigen Betrachtung des Leidens Christi der Prämonstratenser-Pater Leonarde Goffine
in seinem Unterrichtsbuch aus dem 19.Jahrhundert:
-
"Die Betrachtung des Leidens Christi ist bei den meisten Menschen sehr fehlerhaft beschaffen!
Sie stellen sich vor, als wenn Jesus Christus wirklich vor ihren Augen Blut schwitzte, gefangen, gegeißelt, gekreuzigt würde.
Das ist recht; aber oft hält man sich nur bei den Schmerzen des Leidens auf und beherzigt nicht, warum und wie, mit welcher Geduld, Sanftmut und Liebe Er gelitten hat; ja, man meint, die Hauptsache sei getan, wenn man mit dem leidenden und sterbenden Heilande ein recht großes Mitleiden gehabt habe.
Es ist ganz recht, wenn ein christliches Herz bei den Misshandlungen des Erlösers ein großes Mitleiden empfindet.
Aber damit muss man nicht zufrieden sein; das muss man nicht als die Hauptsache ansehen.
Warum wohl hat der heilige, unschuldige Jesus so mannigfaltige und unausstehliche Schmerzen erduldet,
warum hat er sich von den Juden und den Heiden, von Volk und Priestern, von Richtern und Anklägern so schrecklich misshandeln lassen?
Warum hat Er an Leib und Seele so unaussprechlich gelitten?
Neben dem, dass Er uns durch Sein allbelebendes Sterben von der Sünde erlösen wollte,
war gewiss auch dies eine Ursache davon, dass Er uns, sozusagen,
ein allmächtiges und in jeder Hinsicht vollkommenes Beispiel gäbe,
wie wir, wir sündige Menschen, uns in unseren geringen, oft gar wohlverdienten Widerwärtigkeiten betragen sollen.
Christus hat für uns gelitten, schreibt der heilige Petrus (1. Br. 2,21) und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolget.
Diese wenigen Worte unterrichten uns, wie wir das Leiden und Sterben Jesu Christi betrachten sollen.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus, dass wir (nebst dem, dass wir die Sünden, die Ihn ans Kreuz gebracht haben, von Herzen verabscheuen)
das Beispielreiche in seinem Leiden und Sterben genau heraussuchen, aufmerksam überdenken und getreu in unserem Wandel widerspiegeln.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus,
dass wir Seinen vollkommenen Gehorsam gegen den Willen des himmlischen Vaters,
Seine unermessliche Liebe gegen uns Menschen,
Seine wahrhaft göttliche Geduld und Sanftmut in den schrecklichsten Leiden oft bei uns ernsthaft erwägen und unser Reden und Schweigen, unser Leiden und Dulden, danach einrichten.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus,
dass wir an den Gekreuzigten glauben wie Paulus und Seiner Liebe nachfolgen wie Johannes.
Darin besteht die wahre Andacht zu dem leidenden und sterbenden Jesus,
dass wir als wahre Jünger Jesu leiden, wie Er gelitten hat;
als wahre Jünger Jesu gehorsam seien, wie Er lebte und starb.
Wer die Geduld, wie die Sanftmut, die Zufriedenheit mit Gott
im Leiden aus der Betrachtung des Leidens Jesu Christi
noch nicht gelernt hat;
der hat das Leiden Jesu Christi noch nie recht betrachtet.
Wer aus der Betrachtung des Leidens Christi
noch nie gelernt hat, auf Gott zu vertrauen, auch wenn Er verwundet;
zu Ihm aufzusehen, wenn Er auch sein Angesicht verbirgt;
Ihm zu danken, wenn Er schlägt;
Ihn mit ausharrendem Vertrauen anzurufen, wenn Er seine Hilfe zu verzögern scheint;
der mag Alles verstehen, aber die leichte und, wenn ich so sagen darf, kunstlose Kunst,
das Leiden Christi nutzbringend zu betrachten, versteht er nicht.
Wer aus der Betrachtung des Leidens Christi noch nicht gelernt hat, Böses mit Gutem zu vergelten,
den Flucher zu segnen, den Hasser zu lieben, den Beleidiger zu umarmen
– er mag große Dinge kennen –
seinen Herrn und Meister, sein Beispiel, Jesum Christum, kennt er noch nicht:
Jesum Christus und den, der Ihn gesandt hat, liebt er noch nicht.
Und daran ist doch alles gelegen.
Lasset uns darum, wenn wir das Leiden Christi betrachten, es so betrachten, dass wir uns dabei Sein heiliges Beispiel vor Augen stellen und uns aneifern, Seinen heiligen Fußstapfen nachzufolgen! (Bischof Sailer)"
-
Kreuz -Verehrung
Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit!
Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Alle antworten:
Venite, adoremus!
Kommt, lasset uns anbeten!
-
Die Karfreitagsliturgie im Alten Ritus:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...arfr/index.html
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