Gelobt sei Jesus Christus !
Eine gleichsam Spezialität des Teufels ist das "Servieren" von Gelegenheiten zur Sünde.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es ihm alleine möglich ist, die Menschen durch ihre Sinne zu versuchen / zur Sünde zu verleiten.
Daher ist auch derart von Bedeutung, sich in der Beherrschung der Sinne zu üben.
Ein erster unverzichtbarer Schritt dazu ist das Meiden von Gelegenheiten zur Sünde....
Konkret heisst dies denn; wann immer es geht, vor der Gelegenheit zur Sünde
zu fliehen.....
Der hl. Alphons Maria v. Liguori
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„Wer selig werden will, muss nicht nur die Sünde verlassen,
sondern auch die Gelegenheiten zur Sünde fliehen.
Der böse Feind schleicht stets um eine jede Seele herum, damit er in dieselbe eindringen und von ihr Besitz nehmen könne.
Deshalb suchte er ihr Gelegenheit zur Sünde darzubieten, wonach er schon tiefer in das Herz eindringen wird.
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Darum geschah es denn auch, dass, als der Teufel eines Tages gezwungen ward, zu bekennen, welche Predigt ihm am meisten missfalle, er aussagte, dies sei die Predigt über die Flucht der Gelegenheit.
Und das mit Recht, denn der böse Feind lacht und spottet über unsere guten Vorsätze,
über alle Gott gemachten Versprechungen und ist einstweilen nur darauf bedacht, uns dahin zu bringen, dass wir die Gelegenheit nicht fliehen, denn die Gelegenheit ist wie eine Binde, welche uns die Augen verdeckt und bewirkt, —dass wir die empfangenen Erleuchtungen, dass wir die ewigen Wahrheiten und all unsere gemachten Vorsätze nicht mehr schauen, kurz, dass wir alles verachten,
und auf solche Weise beinahe gezwungen sind, zu sündigen.
Wer es dennoch wagt freiwillig in die Gelegenheit zur Sünde zu begeben, der wird schwerlich selig werden.
Deshalb müssen wir täglich bei unserm Gebete mehrmals die Bitte des Vater unsers wiederholen:
Und führe uns nicht in Versuchung,
d. h. lass nicht zu, o Herr, daß ich mich einer Gefahr zur Sünde aussetze, böse Gelegenheiten selbst aufsuche oder dieselbe nicht fliehe. —
Siehe also, christliche Seele, so spricht ein Heiliger, willst du seinen Worten kein Gehör geben?
Überdenke die Worte noch einmal:
„Schwerlich wird selig werden, wer sich freiwillig in eine Gelegenheit zur Sünde begibt,"
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Hierzu auch aus:
"Die Kunst, das Herz auf der Kanzel zu rühren" (1785) .
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Woran muß uns jetzt in diesem Zustand worein uns unsere Erbsünde gebracht hat, am meisten gelegen seyn?
Daran, meine Brüder, daß wir überzeugt sind, daß wir, wenn wir auch das Feuer der bösen Lust nicht gänzlich in uns auslöschen können, doch wenigstens alle Mühe geben müssen, um die Hitze desselben, so viel als möglich ist, zu vermindern;
die wirksamsten Mittel, zu denen wir unsere Zuflucht nehmen sollen,
sind die Beharrlichkeit in dem Gebethe,
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der oftmalige Gebrauch des Sakraments der Buße,
eine genaue Wachsamkeit zur Bewahrung unsrer Sinne, hauptsächlich unsrer Augen und unsrer Zunge,
die Vermeidung aller Gelegenheiten zur Sünde,
die guten Werke,
das Almosen und die andern Pflichten der christlichen Frömmigkeit.
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Schliesslich ist der - im Stande der Gnade -
Empfang des allerheiligsten Altarsakramentes denn auch Trank und Reinigung der Seele.
Wir empfangen den den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Christi gerade auch um in Seiner Kraft den Versuchungen bestehen zu können.
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