Quelle: http://wegwahrheitleben.wordpress.com/20...aria-valtortas/
Position der katholischen Kirche zu den Schriften Maria Valtortas
13/09/2010
Wie steht die katholische Kirche heute zu den Werken Maria Valtortas? Darf ein treuer Katholik die Werke lesen?
Maria Valtorta hat ihre Visionen und Diktate zum Leben Jesu zwischen 1944 und 1947 empfangen und niedergeschrieben. Ohne ihr Einverständnis verteilte ihr Beichtvater Pater Migliorini davon maschinengeschriebene Kopien. Als er nach Rom versetzt wurde, gab sie ihrem folgenden Beichtvater Pater Berti nach und war mit der Verteilung von Kopien unter der Bedingung, dass ihr Name nicht angegeben wurde, einverstanden.
1949 forderte das Hl. Uffizium (Vorgänger der Glaubenskongregation) von den Geistlichen, die Kopien des Werkes verbreiteten, dasselbe nicht zum Druck zu geben, bevor das Hl. Uffizium es genauestens untersucht hatte.
Pius XII
Von Papst Pius XII. weiss man mit Sicherheit, das er lange vor der ersten Druck-Veröffentlichung Kenntnis des Hauptwerks von Maria Valtorta hatte. Er hatte es 1947/48 gelesen und sich in einer Privataudienz mit Pater Berti, Pater Migliorini und Pater Cecchin 1948 zustimmend zur Veröffentlichung geäussert: “Veröffentlichen Sie das Werk so, wie es ist. Wer es liest, wird verstehen.”
Erzbischof Alfonso Carinci, der entweder von Maria Valtorta oder von Papst Pius XII ins Vertrauen gezogen worden war, notierte auf der Seite eines Briefs, den er von Maria Valtorta erhalten hatte: “In der Audienz vom 28. Januar habe ich dem Heiligen Vater diesen Brief vorgelesen, der ihm den allerbesten Eindruck machte und an dem er den Geist der Demut und der Bereitschaft zu Gehorchen lobte. In Bezug auf die Veröffentlichung des Werkes sagte er mir, dass sich das Sant’Offizio damit nicht beschäftigt habe, und dass er den Eindruck habe, dass das Urteil nicht allzu günstig sein würde, das das Sant’Offizio allenfalls abgeben würde.”
1952 veröffentlichten mehrere hochgestellte Persönlichkeiten (Geistliche und Laien, teils dem Hl. Uffizium zugehörig) ihre wohlwollenden Beurteilungen für das Werk, dessen maschinengeschriebene Kopien sie zwischenzeitlich gelesen hatten. Nichtsdestotrotz konnten die Gegner des Werkes im Hl. Uffizium eine an den Papst gerichtete Petition und sogar eine Papstaudienz vereiteln. So wurde eine Veröffentlichung durch eine Laieninitiative in Betracht gezogen und schliesslich unterschrieb der renommierte Drucker und Verleger Michele Pisani mit Maria Valtorta einen Vertrag.
Maria Valtorta
Zwischen 1956 und 1959 erschienen dann vier grosse Bände, die am 16. Dezember 1959 nach dem Tod Pius XII. auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurden. Die Begründung, die am 6. Januar 1960 im Osservatore Romano gemeinsam mit dem dazugehörigen Dekret veröffentlicht wurde, lautete “wegen schweren Ungehorsams”. Andere gültige Gründe gab es nicht, da die Versuche, dem Werk moralische oder dogmatische Fehler nachzuweisen, nicht gelangen. Auch der Ungehorsam wäre im Grunde genommen zu beweisen, da die elf Jahre früher verwarnten Geistlichen nicht an der Veröffentlichung beteiligt waren.
Im Dezember 1960 wurde P. Berti vor das Hl. Uffizium gerufen und dort von P. Marco Giraudo empfangen. Diesem waren die Worte von Papst Pius XII und die positiven Beurteilungen durch P. Bea, Bischof Lattanzi und P. Roschini (die dem Hl. Uffizium selbst angehörten) noch unbekannt. Nachdem er weitere Erkundigungen eingezogen, sich mit seinen Oberen beraten und sich mit P. Berti wiederholt getroffen hatte, gestattete er ihm 1961: “Fahren Sie fort, die zweite Auflage zu verbreiten. Schauen wir, wie die Welt sie aufnehmen wird.”
Im Jahr 1966 dann wurde der Index durch zwei Erlasse der Glaubenskongregation formell abgeschafft und die früher mit ihm verbunden Strafen aufgehoben: “Es ist nicht mehr verboten, ohne Imprimatur Schriften zu verbreiten, die neue Erscheinungen, Offenbarungen, Visionen, Prophezeiungen und Wunder betreffen.” (Acta Apostolicae Sedis: Nr. 58/16, 14. Oktober 1966).
Was die Stellungnahme Kardinal Ratzingers in seiner Eigenschaft als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre betrifft, sind zwei Briefe interessant: 1985 schreibt er, dass die Index-Entscheidung damals getroffen worden sei, um zu verhindern, dass die einfacheren, unvorbereiteten Gläubigen das Werk lesen. 1993 wünscht er für die künftigen (!) Veröffentlichungen auf der ersten Seite den Zusatz, dass die Visionen und Diktate die literarische Form der Autorin seien, um das Leben Jesu auf ihre Art und Weise zu erzählen und den Hinweis, dass sie nicht für übernatürlichen Ursprungs gehalten werden können.
Monsignore Tettamanzi, der damalige Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, schrieb zwischenzeitlich (1992), dass das Werk niemandem, nicht einmal den einfachen Gläubigen, schaden könne.
Ein treuer Katholik kann die Bücher also guten Gewissens lesen, auch wenn die Anerkennung als Privatoffenbarung, sowie die Seligsprechung Maria Valtortas noch aussteht. Es ist doch auch klar, dass Satan überall Sand ins Getriebe streut, um die Verbreitung des Werkes zu verhindern, weil es die Gläubigen erleuchtet und stärkt und zahllose Bekehrungen (bei uns zum Beispiel) und Wiederbelebungen des Glaubens bewirkt!
Jesus selbst lässt Maria Valtorta am 28. Januar 1947 aufschreiben: “Das Werk, das den Menschen durch den kleinen Johannes [so nennt er sie] gegeben wurde, ist kein kanonisches Buch. Aber es ist stets ein inspiriertes Buch, das Ich euch gebe, um euch dabei zu helfen zu verstehen, wie meine Zeit als Meister war und um mich kennenzulernen.”