Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#11

RE: Unverbindliche "Brüderlichkeit" ?

in Diskussionsplattform Kirche 18.09.2013 13:27
von Aquila • 7.220 Beiträge

Liebe Kristina

Die eingeschlagene Richtung der unverbindlichen "Brüderlichkeit" nimmt gar groteske Züge an.

In einer Ansprache im Vatican vor den Anghörigen des Ordens der "Ritter zum Heiligen Grab" in Jerusalem
sagte Papst Franziskus kürzlich Folgendes:

-

"Ein altes Band verbindet Euch mit dem Heiligen Grab,
der ewigen Erinnerung an den gekreuzigten Christus der dort aufgebahrt wurde und an den auferstandenen Christus,
der den Tod besiegt hat.
Möge der gekreuzigte Jesus immer im Zentrum Eurer Existenz stehen,
und im Zentrum jedes eurer Projekte, sei es privat, sei es im Orden.
Glaubt an die erlösende Kraft des Kreuzes und der Auferstehung, um Hoffnung und Frieden zu spenden!
Das gilt ganz besonders für das Land Jesu, das Heilige Land, das davon sehr viel braucht!
Der Glaube entfernt einen nicht von der Verantwortung,
die zu übernehmen wir alle aufgerufen sind – im Gegenteil er provoziert uns und treibt uns an,
uns ganz konkret für
eine bessere Gesellschaft einzusetzen.
Der Herr möge Euch helfen, immer Botschafter des Friedens und der Liebe
unter den Brüdern zu sein."

Aufbauen mit Barmherzigkeit, mit Mitleid, mit Liebe.
In der Tat hat Eure Pilgerreise hierher auch einen karitativen Zweck:
Ihr seid hier für die Brüdern und Schwestern im Heiligen Land,
besonders für die Bedürftigsten unter ihnen, für die, die Momente des Leids durchleben,
der Anspannung und der Angst.

Ihr seid auch hier für unsere christlichen Brüder, die ebenfalls sehr leiden.
Sie alle grüße ich mit großer Zuneigung und einer herzlichen Umarmung.
Und sie alle, Christen, wie Nichtchristen, versichere ich meines täglichen Gebets.“
"

-

Was soll man dazu sagen ?
Die tatsächlichen Brüder in Christo werden in einem Anhangsatz erwähnt.
( "auch (?) für unsere christlichen Brüder")
Alle anderen aber werden zuvor einmal mehr als angebl. "Brüder und Schwestern" tituliert und vorgezogen.

Die "Weltbrüderlichkeit" ?

Dass dann auch noch der Auftrag des Glaubens der Einsatz für "eine bessere Gesellschaft" sein soll,
ist kaum mehr überraschend.



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 18.09.2013 13:29 | nach oben springen

#12

RE: Unverbindliche "Brüderlichkeit" ?

in Diskussionsplattform Kirche 20.09.2013 17:36
von Kristina (gelöscht)
avatar

http://www.herzmariens.de/Zuschriften/1601-1700/1662.htm
Auszug:

Aussage von Papst Franziskus:

Scalfaris erste Frage lautete: Erfährt ein Mensch, der nicht glaubt, den Glauben auch nicht sucht und im Sinne der Kirche sündigt, Vergebung durch Gott? Bergoglios Antwort ist subtil: Gottes Barmherzigkeit kenne keine Grenzen. All jene, die nicht glaubten, müssten einzig ihrem Gewissen gehorchen. "Sünde ist, wenn man gegen das Gewissen handelt, auch für die, die nicht glauben." Der Glaube erwachse für ihn aus der Begegnung mit Jesus", schreibt Bergoglio. Ohne die Kirche aber habe er Jesus nicht treffen können, betont der Pontifex.

und Papst Benedikt aus seinem Buch "Jesus von Nazareth" S. 122 u. 123:

"Die heutige Theorie geht dahin, daß jeder seine Religion leben solle oder vielleicht auch den Atheismus, in dem er sich vorfindet. Auf diese Weise werde er das Heil finden. Eine solche Meinung setzt ein sehr seltsames Gottesbild und eine seltsame Vorstellung vom Menschen und dem rechten Weg des Menschseins voraus. Versuchen wir, und das durch ein paar praktische Fragen deutlich zu machen. Wird jemand deshalb selig und von Gott als recht anerkannt werden, weil er den Pflichten der Blutrache gewissenhaft nachgekommen ist? Weil er sich kräftig für und im "Heiligen Krieg" engagiert hat? Oder weil er bestimmte Tieropfer dargebracht hat? Oder weil er rituelle Waschungen und sonstige Observanzen eingehalten hat? Weil er seine Meinungen und Wünsche zum Gewissensspruch erklärt und so sich selbst zum Maßstab erhoben hat? Nein, Gott verlangt das Gegenteil: das innere Wachwerden für seinen stillen Zuspruch, der in uns da ist und uns aus den bloßen Gewohnheiten herausreißt auf den Weg zu Wahrheit; Menschen, die "hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit" - das ist der Weg, der jedem offensteht; es ist der Weg, der bei Jesus Christus endet."

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#13

RE: Unverbindliche "Brüderlichkeit" ?

in Diskussionsplattform Kirche 24.09.2013 22:48
von Aquila • 7.220 Beiträge

Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen

Papst Franziskus' Rede anl. des "Weltflüchtlingstag"
ist leider einmal mehr gefüllt mit der gleichsam verbissen verbreiteten
- aber von der hl. Tradition niemals gelehrten -
unverbindlichen "Weltbrüderlichkeit".

In dieser Rede hören wir so gut wie alles,
was auch Freigeistler und Links-Liberale unterschreiben können.

" Schaffung einer „besseren Welt“
"Hoffnung auf eine bessere Zukunft der Völkerfamilie"
"gerechte Teilung der Güter der Erde"
"Bewahrung der Schöpfung"
"Skandal der Ausbeutung"
"Armut"...
etc. etc...
aber
kein unmissverständlicher Hinweis
auf unseren Erlöser und Heiland Jesus Christus
und der Notwendigkeit der Bekehrung / Umkehr


Stattdessen dies....
es beginnt ( beinahe wie immer )
mit der unverbindlichen "Brüderlichkeit",
die die ganze Rede auch durchzieht;
Auszüge:
-

" Liebe Brüder und Schwestern,
[....]
"Mit Migranten und Flüchtlingen unterwegs, bemüht sich die Kirche,
die Ursachen zu verstehen, die diese Wanderungen auslösen.
Zugleich arbeitet sie aber auch daran,
die negativen Folgen der Wanderbewegungen zu überwinden
und ihre positiven Auswirkungen auf die Gemeinschaften
an den Herkunfts-, Durchreise- und Zielorten zu nutzen.

[....]
In der Erfüllung des Auftrags Christi, »Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern«,
ist die Kirche berufen, das Volk Gottes zu sein, das alle Völker umfasst und allen Völkern das Evangelium verkündet,
denn dem Gesicht eines jeden Menschen ist das Angesicht Christi eingeprägt!
Hier liegt die tiefste Wurzel der Würde des Menschen, die immer zu achten und zu schützen ist.
Nicht die Kriterien der Leistung, der Produktivität, des sozialen Stands, der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit
begründen die Würde des Menschen,
sondern die Tatsache, dass er als Gottes Abbild und ihm ähnlich erschaffen ist.
(vgl."Gen"1,26-27),
und mehr noch, dass er Kind Gottes ist;
jeder Mensch ist Kind Gottes!
Ihm ist das Bild Christi eingeprägt!
Es geht also darum, dass wir als Erste und dann mit unserer Hilfe auch die anderen im Migranten
und im Flüchtling nicht nur ein Problem sehen, das bewältigt werden muss,
sondern einen Bruder und eine Schwester,
die aufgenommen, geachtet und geliebt werden müssen – eine Gelegenheit,
welche die Vorsehung uns bietet,
um
zum Aufbau einer gerechteren Gesellschaft, einer vollkommeneren Demokratie,
eines solidarischeren Landes, einer brüderlicheren Welt
und einer offeneren christlichen Gemeinschaft entsprechend dem Evangelium beizutragen.
Die Migrationen können Möglichkeiten zu neuer Evangelisierung entstehen lassen
und Räume öffnen für das Wachsen einer neuen Menschheit,


-

"Offenere christliche Gemeinschaft" ????
"Wachsen einer neuen Menschheit"????

Das konstruierte Synonym
von dem Menschen als der Seele nach Gottes Abbild
und dem damit unverbindlich "gleichzeitig Kind Gottes sein"
ist mit der Lehre der hl. Tradition nicht vereinbar !

Über die tatsächliche Kindschaft Gottes hier Detaillierteres, wo übrigens
Papst Franziskus die tatsächliche Kindschaft Gottes wiederum richtig
darlegt....
warum denn aber mal so und mal so wie z.b. in der oben genannten Rede ?


Wer sind Kinder Gottes ?

Diese ambivalenten,
vielfach "zeitgemäss angepassten" Reden des Papstes werden mehr und mehr
zu Verwirrungs"salven".


Hier die Rede im Wortlaut:

http://de.radiovaticana.va/m_articolo.asp?c=731203


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 24.09.2013 23:23 | nach oben springen

#14

RE: Unverbindliche "Brüderlichkeit" ?

in Diskussionsplattform Kirche 03.01.2014 12:03
von Aquila • 7.220 Beiträge

Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen

Papst Franziskus fällt leider weiter durch Ambivalenz auf.
Seine jüngste Aussagen am vergangenen Mittwoch anl. des "Weltfriedenstages" reihen
sich hier ein.
Während des "Angelus" sprach er einmal mehr undifferenziert von
"wir alle Kinder Gottes des einen himmlischen Vaters".

Wie in diesem Thread nachzulesen ist, ist diese
Aussage im Lichte der hl. Tradition so nicht haltbar.

Dennoch benutzt Papst Franziskus immer wieder
diese Formulierung.
Dass er es auch im Einklang mit der hl. Tradition
zu sagen weiss, hat er gezeigt....
am letztjährigen Osterfest hörte es sich richtigerweise
so an:

---

„Im Ostergeschehen befreit Christus uns von der Knechtschaft der Sünde und macht uns zu Kindern Gottes.
Diese Gotteskindschaft wird den Menschen
nur persönlich durch das Sakrament der Taufe ermöglicht.

Wir sind getauft auf den Tod und die Auferstehung Christi und wurden so zu neuem Leben geboren.
Der Heilige Geist wirkt in uns dieses neue Sein als Kinder Gottes.
So ist die Gotteskindschaft das grösste Geschenk des Ostergeheimnisses.
[....]"

-
Wer sind Kinder Gottes ?

Doch am besagten "Weltfriedenstag" wiederum so:

-
" [....]
dass wir alle Kinder des einen himmlischen Vaters
und Teil derselben Menschheitsfamilie sind
und ein gemeinsames Schicksal teilen“
[....]
Daraus ergibt sich für jeden von uns die Verantwortung,
sich dafür einzusetzen,
dass die Welt eine Gemeinschaft von Brüdern wird,
die sich respektieren, in ihren Unterschieden annehmen
und sich umeinander kümmern.
Wir sind auch aufgerufen,
uns der gegenwärtigen Gewalt und Ungerechtigkeiten
in vielen Teilen der Welt bewusst zu werden,
denen wir nicht gleichgültig und tatenlos gegenüberstehen können:
Jeder von uns muss sich einbringen,
damit wir eine wirklich gerechte und solidarische Gesellschaft schaffen können.“
"[....]

-

Ich und wohl manch andere azch können sich
ob der von Papst Franziskus praktizierten
Ambivalenz keinen Reim machen.

Noch einmal zur Klärung:

Es sind
nicht (mehr)
alle Menschen
Kinder des einen himmlischen Vaters
diese Kindschaft ist aufgrund des Sündenfalles von Adam und Eva
durch den Verlust der
heiligmachenden Gnade verlorengegangen.
Erst durch das
hl. Sakrament der Taufewird uns diese und somit die
Kindschaft Gottes (wieder) geschenkt.

Die Taufe schenkt wieder die Kindschaft Gottes

Die Gnaden

Eine "gemeinsame Menschheitsfsmilie" sind wir lediglich
aufgrund der Abstammung von Adam und Eva.

Warum also immer wieder die Vermischung dieser
beiden voneinander zu unterscheidenden Merkmale ?!



Freundliche Grüsse und Gottes Segen

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#15

RE: Unverbindliche "Brüderlichkeit" ?

in Diskussionsplattform Kirche 03.01.2014 19:18
von Simeon • 459 Beiträge

Hallo lieber Aquila,

Ich möchte mich nur ganz kurz einmischen:

Meint der Papst vielleicht mit (alle Kinder des himmlischen Vaters) die Tatsache, dass jeder Mensch, der NICHTS dafür kann, zb als "Moslem" oder "Hindu" geboren worden zu sein, und nie im Leben die Gelegenheit oder Möglichkeit hatte, Jesus Christus und die Katholische Kirche kennenzulernen.. Dass gerade auch solche Menschen, die ein gutes Leben im Sinne Gottes gelebt, aber nie vom wahren Gott gehört zu haben, dennoch Kinder Gottes sind, und Gott solchen guten Menschen das Himmelreich nicht verschliessen wird?

Oder ist das am Thema nun verfehlt?

Soweit ich weiß, werden o.g Personen, die gut und im Sinne Gottes leben, (gibt ja sicherlich viele von) auch in den Himmel eingehen können. (auch ungetaufte?!) (Da sie ja im Grunde nichts dafür können, als anders Gläubige geboren worden zu sein und nie von den Sakramenten der Kirche gehört zu haben)

Wenn ich das Thema verfehlt habe, dann verzeiht mir.

Liebe Grüße,

Sel


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