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Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
in Nachrichten 26.08.2018 09:53von Blasius • 3.922 Beiträge
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Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“
Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
an der Aufdeckung der Missbrauchsfälle.
Das sagt im Gespräch mit Vatican News der emeritierte Mailänder Erzbischof, Kardinal Angelo Scola. Italiens Bischöfe wollen ihre Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch aktualisieren. Dabei solle der Fokus stärker auf Prävention und auf der Ausbildung von Priestern und Mitarbeitern liegen.
In der Adriastadt Rimini nahm der Mailänder Kardinal und frühere Erzbischof an dem jährlichen Katholikentreffen „Meeting“ teil, das von der katholischen Bewegung „Comunione e Liberazione“ mitorganisiert wird. Bei dem Treffen stellte Kardinal Scola seine Autobiografie vor, die jetzt auf Italienisch erschienen ist.
Im Gespräch mit Vatican News ging der Kardinal auf seine Lebensgeschichte ein und auch auf die heutigen Herausforderungen für die Kirche.
„Die Missbrauchsfälle sind eine Tragödie. Jeder Fall ist einer zu viel. Ich habe aber Hoffnung, dass die Art und Weise wie Papst Franziskus das Thema angeht, uns weiterbringt. Er ruft uns alle auf, die Scham und die Trauer durchzumachen. Es besteht die Gefahr, dass die Schönheit der Kirche und des Glaubens dadurch verdunkelt wird und deshalb ruft uns der Papst dazu auf, mit Scham und Trauer zu reagieren.“
Kinderschutz neu überdenken
In Italien sollen die Normen für den Kinderschutz in der Kirche neu überdacht werden. Das sagte der Leiter der bischöflichen Missbrauchskommission, Ravennas Erzbischof Lorenzo Ghizzoni, der Zeitung „Avvenire“ in der Donnerstagsausgabe. Papst Franziskus habe mit seinem am Montag veröffentlichten Schreiben zum Missbrauchsskandal einen „Qualitätssprung“ in der Kirche verlangt, so Ghizzoni.
Auch der emeritierte Mailänder Erzbischof weist daraufhin, dass die Zusammenarbeit mit der Justizbehörde wichtig sei.
„Es ist wichtig, dass die korrekten Prozeduren vorgenommen werden. Vieles wird ja bereits umgesetzt. Auf diese Weise wird diese Tragödie für die Missbrauchsopfer ein bisschen gelindert und können so auf einen Neuanfang hoffen. Es geht aber auch um eine Bewusstseinsbildung für den gesamten Klerus, der Laien und allen Menschen guten Willens. Die Schönheit und die Güte der Kirche darf nicht von ihren Mitarbeitern verschmutzt werden.“
Zur Mahnung des deutschen Kinderschutzexperten Hans Zollner von der Päpstlichen Universität Gregoriana, die Bischöfe in Italien müssten angesichts der „schockierenden Nachrichten“ aus anderen Teilen der Weltkirche die Augen öffnen, sagte indes Ghizzoni, Zollner als Deutscher glaube, dass in Italien ein ähnlicher Skandal aufbrechen könne wie in seinem Heimatland.
In Italien seien zahlreiche Fälle ans Licht gekommen, sagte Ghizzoni; „aber sie blieben auf lokaler Ebene, es gab keine Explosion, die die ganze Kirche erfasste“. Zollner gebe nur den „Ansporn, die Arbeit zu tun, die wir gerade machen“. Allerdings fehlten auf Diözesanebene Teams und Strukturen für Prävention und Schulung in Kinderschutzfragen. So gebe es „niemanden“, der beispielsweise kirchliche Kinder- und Jugendbetreuer über Signale für Missbrauch aufkläre, sagte Ghizzoni.
Auch italienische Kirche stark betroffen
Entgegen der Einschätzung des Erzbischofs sagte der Gründer und Leiter der Anti-Kinderpornografie-Initiative „Meter“, don Fortunato Di Noto, der Online-Zeitung „Formiche.net“ am Donnerstag, der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche betreffe auch italienische Bistümer in starkem Umfang. Dort seien in den vergangenen zehn Jahren „Hunderte“ Priester in Fälle von Missbrauch und Kinderpornografie verwickelt gewesen. In einigen Fällen seien die Bischöfe unzulänglich mit den Verbrechen umgegangen.
Zu viele Personen leisteten Widerstand, wenn es darum gehe, Täter an die weltliche Justiz auszuliefern, sagte Di Noto, der selbst Priester ist. Eine Kernfrage sei, ob Bischöfe in Verdachtsfällen eine Anzeige bei der weltlichen Justiz stellen müssten oder nicht. Es gehe um eine „formelle Übernahme der Verantwortung“. Zugleich deutete Di Noto an, ein Bischof allein könne mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen überfordert sein.
(vatican news/kna)
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/...ung-kirche.html
RE: Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
in Nachrichten 26.08.2018 11:24von Kleine Seele • 425 Beiträge
zurück - Artikel auf http://www.kath.net/news/64873
26 August 2018, 10:30
Schock: Nuntius sagt, Franziskus hat bei Kardinal McCarrick vertuscht!
Weitere Eskalation im US-Missbrauchs- und Vertuschungsskandal - Ex-Nuntius fordert Papst zum Rücktritt auf - Franziskus habe die Maßregelung durch Benedikt XVI. wissentlich aufgehoben und McCarrick zu seinem Ratgeber und Vertrauten erhoben
Vatikan-Washington D.C. (kath.net/pl) Schwerste Vorwürfe gegen Papst Franziskus sowie eine Aufforderung zum Papst-Rücktritt kommen von Erzbischof Carlo Maria Viganò, der von 2011 bis 2016 Nuntius in Washington D.C. gewesen war. In einem elfseitigen Statement, das er für den 25. August an mehrere Medien gegeben hatte, schreibt Viganò, dass bereits Papst Benedikt XVI. Ende der ersten Dekade des neuen Jahrtausends „Kardinal McCarrick ähnliche Sanktionen auferlegt hatte, wie sie ihm jetzt durch Papst Franziskus auferlegt wurden“. Viganò berichtete, dass er Papst Franziskus über diese Sanktionen 2013 persönlich informiert („gesagt“] habe. Trotzdem habe Papst Franziskus die Sanktionen gegen den Kardinal wieder aufgehoben. Obendrein habe Franziskus McCarrick zu seinem Ratgeber erhoben, dem er vertraute [„trusted councelor“]. Der „National Catholic Register“ bringt das Statement des emeritierten Nuntius in voller Länge (Siehe Link unten).
Nach Angaben von Viganò habe ausgerechnet Kardinal McCarrick, früherer Erzbischof von Washington D.C., dem Papst zu einer Reihe von Bischofsernennungen in den USA geraten. Der Ex-Nuntius nannte dabei explizit die Namen der Kardinäle Blase Cupich/Chicago und Joseph Tobin/Newark.
Der frühere Nuntius schreibt in seinem ungewöhnlichen Statement wörtlich: Papst „Franziskus missbraucht die Vollmacht, die Christus Petrus zur Stärkung seiner Brüder gegeben hat. Stattdessen hat er [Franziskus] seine Brüder durch sein Handeln gespalten, in den Irrtum geführt und die Wölfe dazu eingeladen, weiterhin Schafe aus der Herde Christi zu zerfleischen. In diesem für die Weltkirche extrem dramatischen Augenblick muss er seine Fehler anerkennen. Und um die von ihn verkündeten Null-Toleranz-Grundsätze einzuhalten, muss Papst Franziskus ein gutes Beispiel für die Kardinäle und Bischöfe sein, die die Missbrauchshandlungen von McCarrick vertuscht haben und mit mit ihnen zurücktreten.“
Link zu Bericht und Originalstatement des emeritieren Nuntius im „New Catholic Register“: Ex-Nuncio Accuses Pope Francis of Failing to Act on McCarrick’s Abuse – In a written testimony, Archbishop Carlo Maria Viganò claims Pope Francis withdrew sanctions against Archbishop Theodore McCarrick
Archivfoto Papst Franziskus
http://www.kath.net/news/64873
RE: Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
in Nachrichten 26.08.2018 12:58von Blasius • 3.922 Beiträge
"EINE NETTE GESCHICHTE"
Ehemaliger Nuntius erhebt schwere Vorwürfe gegen Papst im Fall McCarrick
Erzbischof Carlo Maria Viganò fordert Franziskus zum Rücktritt auf, behauptet:
Der Papst habe Benedikts Sanktionen aufgehoben und McCarrick gedeckt,
zum Berater gemacht.
Von Edward Pentin (National Catholic Register)
VATIKAN , 26 August, 2018 / 6:50 AM (CNA Deutsch).-
In einer elfseitigen schriftlichen Zeugenaussage hat ein ehemaliger Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten mehrere hochrangige Prälaten der Mittäterschaft bei der Vertuschung der Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Erzbischof Theodore McCarrick beschuldigt und behauptet, dass Papst Franziskus von den Sanktionen wusste, die Papst Benedikt XVI. gegen den damaligen Kardinal McCarrick verhängt hatte.
Franziskus habe diese aber aufgehoben.
Erzbischof Carlo Maria Viganò, 77, der von 2011 bis 2016 als Apostolischer Nuntius in Washington D.C. diente, schrieb, dass Benedikt in den späten 2000er Jahren gegen "Kardinal McCarrick ähnliche Sanktionen verhängt hatte, wie sie ihm jetzt von Papst Franziskus auferlegt wurden" und dass Viganò persönlich Papst Franziskus von diesen Sanktionen im Jahr 2013 erzählt habe.
Erzbischof Viganò behauptet in seiner schriftlichen Erklärung zudem, dass Papst Franziskus "weiterhin McCarrick gedeckt" habe und nicht nur "die Sanktionen, die Papst Benedikt gegen ihn verhängt hatte, nicht berücksichtigte", sondern McCarrick auch zu "seinem vertrauten Berater" machte: Der ehemalige Erzbischof von Washington habe den Papst dabei beraten, eine Reihe von Bischöfen in den Vereinigten Staaten zu ernennen, darunter die Kardinäle Blase Cupich von Chicago und Joseph Tobin von Newark.
Erzbischof Viganò teilt in seiner Zeugenaussage mit, sein "Gewissen gebiete" ihm, die Wahrheit bekannt zu machen, da "die Korruption die Spitze der Hierarchie der Kirche erreicht hat".
Zum Abschluss seiner Erklärung fordert er Papst Franziskus und all jene, die an der Vertuschung von Erzbischof McCarricks Missbrauch beteiligt waren, zum Rücktritt auf.
Am 20. Juni 2018 suspendierte Kardinal Pietro Parolin auf Anweisung von Papst Franziskus den ehemaligen Kardinal McCarrick, nachdem eine Untersuchung der New Yorker Erzdiözese einen Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen als "glaubwürdig und begründet" beurteilte. Am selben Tag erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Erzdiözese Newark und die Diözese Metuchen in New Jersey drei Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens McCarricks gegenüber erwachsenen Männern erhalten hatten. Seitdem haben Medien über Jahrzehnte langes Fehlverhalten und wiederholten Missbrauch berichtet. Unter den Opfern: Ein Jugendlicher, drei junge Priester oder Seminaristen und ein Mann, den McCarrick ab dem Alter von 11 Jahren missbraucht haben soll, wie CNA Deutsch berichtete.
Laut Viganò hatte Papst Benedikt XVI. bereits früher Sanktionen gegen McCarrick verhängt, die denen von Kardinal Parolin ähneln. "Der Kardinal sollte das Seminar, in dem er lebte, verlassen", so Viganò, "es war ihm auch verboten, öffentlich die Messe zu feiern, an öffentlichen Versammlungen teilzunehmen, Vorträge zu halten, zu reisen, mit der Verpflichtung, sich einem Leben des Gebets und der Buße zu widmen". Viganò dokumentierte nicht das genaue Datum, sondern erinnerte sich, dass die Sanktionen bereits 2009 oder 2010 verhängt worden seien.
Bereits Jahre vor den Maßnahmen Benedikts gegen McCarrick hatten die Vorgänger von Erzbischof Viganò in der Nuntiatur - die Erzbischöfe Gabriel Montalvo und Pietro Sambi - den Heiligen Stuhl "sofort" darüber informiert, als sie von Erzbischof McCarricks "schwerwiegend unmoralischen Verhalten gegenüber Seminaristen und Priestern" erfahren hatten, so der pensionierte italienische Vatikan-Diplomat.
Viganò zufolge hat Erzbischof Montalvo den Vatikan erstmals im Jahr 2000 alarmiert und darum gebeten, dass der Dominikaner-Pater Boniface Ramsey die Vorwürfe in einem Brief an Rom bestätigt. Im Jahr 2006, so Viganò, habe er persönlich, als Delegierter für päpstliche Vertretungen im Staatssekretariat, ein Memo an seinen Vorgesetzten, Kardinal Leonardo Sandri, geschrieben und vorgeschlagen, gegen McCarrick "ein Exempel zu statuieren", das eine "medizinische Funktion" haben könnte, um zukünftigen Missbrauch zu verhindern und eine "sehr ernsthafte Skandalisierung der Gläubigen" zu minimieren.
Er stützte sich dabei auf eine Anklageschrift, die Erzbischof Pietro Sambi dem Staatssekretär Kardinal Tarcisio Bertone übermittelt hatte, in der ein des Missbrauchs schuldiger Priester Vorwürfe gegen McCarrick von "großer Heftigkeit und Abscheulichkeit" erhoben hatte, einschließlich "verderblicher Verhaltensweisen" und der "frevelhaften Feier der Eucharistie"
Doch laut Viganò wurde sein Memo ignoriert und bis Ende der 2000er Jahre wurde nichts unternommen - eine Verzögerung, von der Erzbischof Viganò behauptet, dass sie auf das Konto der Komplizenschaft der Staatssekretäre unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI., geht: der Kardinäle Angelo Sodano und Tarcisio Bertone.
Erzbischof Viganò erklärt weiter, dass er im Jahr 2008 ein zweites Memo geschrieben habe, diesmal an Kardinal Sandris Nachfolger als Sostituto im Staatssekretariat, Kardinal Fernando Filoni. Dieses enthielt eine Zusammenfassung der Untersuchungen von Richard Sipe, einem Psychotherapeuten und Spezialisten für klerikalen sexuellen Missbrauch, welches Sipe selber Benedikt in Form einer Erklärung geschickt habe. Viganò sagte, dass er das Memo beendete, indem er gegenüber seinen Vorgesetzten "wiederholte, dass ich es für notwendig hielt, so schnell wie möglich einzugreifen, indem man McCarrick den Kardinalshut abnimmt".
Wiederum, so der Viganò, stieß seine Bitte auf taube Ohren und er schreibt, er sei "sehr bestürzt" gewesen, dass beide Memoranden ignoriert wurden, bis Sipes "mutige und verdienstvolle" Aussage "das gewünschte Ergebnis" habe.
"Benedikt tat, was er tun musste", sagte Erzbischof Viganò gegenüber dem "National Catholic Register" vom 25. August, "aber seine Mitarbeiter - der Staatssekretär und alle anderen - haben es nicht so umgesetzt, wie sie es hätten tun sollen, was zu der Verzögerung führte."
"Sicher ist," schreibt Viganò in seinem Zeugnis, "dass Papst Benedikt gegen McCarrick die oben genannten kirchenrechtlichen Sanktionen verhängte und dass sie ihm vom Apostolischen Nuntius in den Vereinigten Staaten, Pietro Sambi, mitgeteilt wurden".
Der "National Catholic Register" hat von unabhängiger Seite bestätigt bekommen, dass Benedikt die Vorwürfe gegen McCarrick auf jeden Fall bekannt waren: Der emeritierte Papst erinnere sich daran, Kardinal Bertone angewiesen zu haben, Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn er sich nicht mehr an die genauen Einzelheiten erinnere.
Im Jahr 2011, kurz nach seiner Ankunft in Washington D.C., habe er persönlich die Sanktionen gegen McCarrick diesem noch einmal mitgeteilt, so Erzbischof Viganò. "Der Kardinal, der kaum verständlich murmelte, gab zu, dass er vielleicht den Fehler gemacht hatte, mit einigen Seminaristen in seinem Strandhaus im selben Bett zu schlafen, aber er sagte dies, als ob es keine Bedeutung hätte", erinnert sich Viganò in seiner Zeugnisaussage
In seiner schriftlichen Erklärung schildert Viganò dann seine Einschätzung, wie McCarrick trotz der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen im Jahr 2000 zum Erzbischof von Washington D.C. ernannt werden konnte und wie seine Vergehen vertuscht wurden. Seine Aussage beschuldigt die Kardinäle Sodano, Bertone und Parolin und er besteht darauf, dass mehrere weitere Kardinäle und Bischöfe sehr wohl Bescheid wussten, darunter Kardinal Donald Wuerl, McCarricks Nachfolger als Erzbischof von Washington D.C.
"Ich selbst habe das Thema mehrmals gegenüber Kardinal Wuerl angesprochen, und ich brauchte gar nicht ins Detail zu gehen, denn es war mir sofort klar, dass er völlig Bescheid wusste", schreibt Viganò.
Ed McFadden, ein Sprecher der Erzdiözese Washington, sagte gegenüber CNA, dass Wuerl kategorisch abstreitet, dass McCarrick vom Vatikan in seinem öffentlichen Wirken sanktioniert worden sei.
In der zweiten Hälfte von Viganòs Zeugenaussage geht es vor allem darum, was Papst Franziskus über McCarrick wusste, und wie der Pontifex handelte.
Erzbischof Viganò beschreibt ein Treffen mit Kardinal McCarrick im Juni 2013 in Sanctae Marthae, der Residenz des Papstes, bei der McCarrick ihm gegenüber "in einem Ton irgendwo zwischen zweideutig und triumphierend: 'Gestern hat mich der Papst empfangen, morgen fliege ich nach China'". Mit anderen Worten: Franziskus habe das von Benedikt verhängte Reiseverbot aufgehoben (ein weiterer Beweis hierfür ist ein Interview, das McCarrick dem - mit dem Register nicht zu verwechselnden - "National Catholic Reporter" im Jahr 2014 gab).
Bei einem privaten Treffen einige Tage später, so Erzbischof Viganò, habe Papst Franziskus ihn gefragt: "Wie ist Kardinal McCarrick so?", worauf Viganò antwortete: "Er verdarb Generationen von Seminaristen und Priestern und Papst Benedikt befahl ihm, sich zu einem Leben des Gebets und der Buße zurückzuziehen." Viganò fährt fort: Er glaube, dass der Zweck der Frage des Papstes gewesen sei "herauszufinden, ob ich ein Verbündeter von McCarrick war oder nicht".
Es sei "klar", dass seit der Wahl von Papst Franziskus McCarrick, jetzt befreit von allen Sanktionen, sich frei genug gefühlt habe, ständig zu reisen, Vorträge und Interviews zu geben, so Viganò.
Darüber hinaus fügt der Erzbischof hinzu, McCarrick sei "Königsmacher für Ernennungen in der Kurie und den Vereinigten Staaten" geworden, "und der meistgehörte Berater im Vatikan für die Beziehungen zur Obama-Regierung".
Viganò behauptet weiter, dass die Ernennungen von Kardinal Cupich nach Chicago und Kardinal Joseph Tobin nach Newark "unter anderem von McCarrick eingefädelt wurden". Er sagte, dass keiner der Namen von der Nuntiatur vorgelegt wurde, deren Aufgabe traditionell darin besteht, der Kongregation für die Bischöfe eine Namensliste oder Terna vorzulegen. Er fügte hinzu, dass auch die Ernennung von Bischof Robert McElroy nach San Diego "von oben" eingefädelt und nicht durch den Nuntius vorgeschlagen worden sei.
Der pensionierte italienische Diplomat bestätigt auch die Berichte des "National Catholic Registers" über Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga und dessen Vertuschungsgebaren in Honduras und sagte, der Papst "verteidigt seinen Mann" bis zum "bitteren Ende", trotz der Anschuldigungen gegen ihn. Dasselbe gelte für McCarrick, so Viganò.
"Er [Papst Franziskus] wusste spätestens seit dem 23. Juni 2013, dass McCarrick ein Serientäter war", sagte Erzbischof Viganò, aber obwohl Franziskus dies wusste, "deckte er ihn bis zum bitteren Ende".
"Erst als er durch den Artikel über den Missbrauch eines Minderjährigen gezwungen wurde, wieder aufgrund der Berichterstattung der Medien, ergriff er Maßnahmen [gegen McCarrick], um sein eigenes Image in den Medien zu retten", betont Viganò.
Der ehemalige amerikanische Nuntius wirft Papst Franziskus vor, "auf das Mandat verzichtet, das Christus Petrus gegeben hat, um die Brüder zu bestätigen", und fordert ihn auf, "seine Fehler einzuräumen" und "den Kardinälen und Bischöfen ein gutes Beispiel zu geben, die McCarricks Missbrauch vertuschten, und mit ihnen allen gemeinsam zurückzutreten".
Gegenüber Journalisten sagte Erzbischof am 26. August, seine Hauptmotivation dafür, nun seine schriftliche Aussage zu machen sei, "das Leiden der Opfer zu beenden, neue Opfer zu verhindern und die Kirche zu schützen: Nur die Wahrheit kann sie frei machen".
Er sagte auch, er wolle "mein Gewissen vor Gott von meiner Verantwortung als Bischof der Weltkirche befreien" und fügte hinzu, dass er ein "alter Mann" sei, der Gott "mit einem reinem Gewissen" gegenüberstehen wolle.
"Das Volk Gottes hat das Recht, die volle Wahrheit auch über seine Hirten zu erfahren", sagte er. "Sie haben das Recht, sich von guten Hirten führen zu lassen. Um ihnen vertrauen und sie lieben zu können, müssen sie sie offen, in Transparenz und Wahrheit kennen, wie sie wirklich sind. Ein Priester sollte immer ein Licht auf einer Kerze sein, überall und für alle."
Dieser Artikel wurde aus dem englischen Original übersetzt und redigiert. Die Erstfassung erschien ursprünglich in der CNA-Schwesterzeitung "National Catholic Register".
https://de.catholicnewsagency.com/story/...-mccarrick-3565
Liebe Grüße
RE: Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
in Nachrichten 26.08.2018 13:17von Kleine Seele • 425 Beiträge
Lieber Blasius, warum veröffentlichst Du auf meinen Artikel den selben Artikel, bloß unter falscher Überschrift?! Und warum werden hier keine Bischöfe und Kardinäle erwähnt? Ich verstehe das Anliegen nicht? Falsches Mitleid, wie es hier @Sel anwendet und Aquila unterstützt! Und jetzt Du auch noch?! Nee oder?!
Warum habe ich, das Gefühl es gibt in der RKK nur noch POLITIKER; auf die man sonst wettert! Ehrlich, wen kann man da noch ernst nehmen?
RE: Mailänder Kardinal: „Missbrauchsfälle sind eine Tragödie“ Papst Franziskus und die gesamte Kirche leidet „unglaublich tief“
in Nachrichten 26.08.2018 13:38von Blasius • 3.922 Beiträge
Liebe Kleine Seele,
Deinen Artikel sah ich nicht hat sich überschnitten,
Wenn es sinnvoll ist, lösche ich meinen, gut dass Du
den Unterschied bemerkt hast- danke.
Der Artikel bekam von mir die Überschrift: "EINE NETTE GESCHICHTE"
Ernst nehmen- Du hast recht
Ich nehme Dich ernst, Du hast- Rückgrat, Herz und Verstand.
Ernste Liebe Grüße, Blasius
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