Lieber Andi!
Ich möchte Maresa eine Antwort nicht vorwegnehmen, habe aber in dem Buch "Fatima aktuell" v. P. Georg Scharf OMI eine Stellungnahme zur Frage "Bis zum Ende der Welt?" gefunden, wobei auf die Person Amelie nicht näher eingegangen wird.
Die Antwort Marias "Sie bleibt bis zum Ende der Welt im Fegefeuer" mag uns schockiert oder befremdet haben. Vielleicht ist diese Aussage nur eine Redewendung für "noch sehr lange". Vielleicht ist sie aber auch wörtlich zu nehmen, denn, wenn es ewige Strafen gibt und wenn die Seelen der Gerechten, die vor Christus starben, bis zu seiner Himmelfahrt, also zum Teil Hunderttausende von Jahren, auf die Vollendung im Reiche Gottes warten mussten, warum soll es dann nicht auch Strafen bis zum Weltengericht geben?
Doch lohnt es sich nicht, bei dieser Frage stehen zu bleiben; denn das Zeitgefühl und die Zeitgesetze sind für reine Geistwesen anders als für auch körperbehaftete Geschöpfe. Entscheidender ist für unsere Zeit der Hinweis Marias auf die Existenz und den Ernst eines Läuterungsortes.
Der Glaube an einen solchen - zwischen Erde und Himmel - ist sehr stark geschwunden - auch unter überzeugten katholischen Christen....
...Man erkennt nicht die Würde und Erhabenheit des ewigen Lebens, das mehr ist als ein nettes Zusammensein mit Gott und den Heiligen und mehr als ein staunendes Stehen vor Gott. Es ist Lebensgemeinschaft, engste Vereinigung mit ihm.
Die Verbindung der Heiligen des Himmels mit Gott ist tiefer als die der innigsten Ehe. Totaler, als sich Christus beim Empfang des Altarsakramentes schenkt, schenkt sich Gott seinen Freunden, allen, die zum ewigen Leben gelangt sind. So, wie sich unser Herr beim Empfang der hl. Kommunion jedem ganz gibt - auch wenn ihn Millionen zur gleichen Zeit empfangen - , so vereint sich Gott im ewigen Leben mit jedem einzelnen derart, als ob dieser der einzige Himmelsbewohner wäre. - Der Unendliche vermag dies...
Mit jedem geht der heilige Gott nicht nur eine eheähnliche, sondern eine eheübertreffliche Verbindung ein, für eine ganze Ewigkeit...
...In diese vertraute Zweisamkeit mit Gott kann nichts Unheiliges eingehen. Auch der feinste, geheimste Egoismus, die geringste Unlauterkeit, wäre untragbar - für beide Seiten. Für die eine wäre dieser Makel eine ständige Beschämung, für die andere ein ständiges Hindernis, ihre Liebe unbegrenzt mitteilen zu können.
Immer, eine ganze Ewigkeit würde etwas zwischen Gott und seinem geliebten Geschöpf stehen. Deswegen muss dieses Hindernis im Feuer der Liebesreue und der Sehnsucht weg gebrannt werden.