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#6

RE: DIE FASTENZEIT

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 02.03.2015 16:21
von blasius (gelöscht)
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Montag der 2. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium :

Hl. Bernhard (1091-1153), Zisterziensermönch und Kirchenlehrer

Stufen der Demut und des Hochmuts, § 12

„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist"

Jesus Christus besitzt in einer Person zwei Naturen: Die eine, nach der er immer schon gewesen ist, die andere, nach der er in der Zeit begonnen hat, zu sein. Seinem ewigen Sein entsprechend weiß er immer schon alles, als einer in der Zeit Geborener jedoch hat er viele Dinge erst erlernt. Deshalb hat er erst, als er in der Zeit geboren wurde, als er Fleisch wurde, angefangen, das Elend unserer körperlichen Verfasstheit kennenzulernen, und zwar sie mit jener Kenntnis zu erlernen, die in der Schwäche unseres Fleisches erlernbar wird.

Es wäre für unsere Stammeltern schöner und klüger gewesen, diese Kenntnis nicht zu erlangen, denn um sie zu erlangen, mussten sie durch Widersinn und Unglück hindurchgehen. Gott aber, ihr Schöpfer, der gekommen ist, um zu suchen was verloren war, hatte Mitleid mit seinen Geschöpfen und ist gekommen, um sie aufzusuchen: Voller Erbarmen ist er dorthin hinabgestiegen, wohin sie in ihrem Elend gefallen waren. Er wollte am eigenen Leib erfahren, was sie erleiden mussten, nachdem sie sich von ihm abgewandt hatten, natürlich nicht aus menschlicher Neugierde heraus, sondern aufgrund einer bewunderungswerten Liebe; auch nicht, um mit ihnen im Elend zu verharren, sondern um barmherzig zu werden und sie aus ihrem Elend zu befreien.

Jesus Christus ist also barmherzig geworden, nicht aus der Barmherzigkeit heraus, die er in seinem ewigen Heilsein bereits besaß, sondern aus jener Barmherzigkeit, die er in unserer Fleischeshülle gefunden hat, indem er selber durch das Elend durchgegangen ist.

©Evangelizo.org 2001-2015


Evangelium nach Lukas 6,36-38.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern :

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.



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zuletzt bearbeitet 02.03.2015 16:26 | nach oben springen

#7

RE: DIE FASTENZEIT

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 03.03.2015 12:19
von blasius (gelöscht)
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Dienstag der 2. Fastenwoche

„Ihr alle aber seid Brüder.“



Evangelium nach Matthäus 23,1-12.

In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger
und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.
Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.
Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.
Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,
bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,
und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.
Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.
Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.
Der Größte von euch soll euer Diener sein.
Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben
Dritte Predigt 1-3
Das Gemeinschaftsleben: „Ihr alle aber seid Brüder.“

Was auch immer sie tun: Die Brüder sollen sich liebevoll und fröhlich miteinander zeigen. Wer arbeitet, wird also von demjenigen, der betet, sagen: „Der Schatz, den mein Bruder besitzt, den besitze ich auch, denn er gehört uns allen gemeinsam“. Derjenige, der betet, wird von seinem lesenden Bruder sagen: „Der Gewinn, den er aus seiner Lektüre erzielt, der bereichert mich ebenso“. Und derjenige, der arbeitet, wird dann sagen: „Es ist im Interesse der Gemeinschaft, dass ich diesen Dienst verrichte“.

Die verschiedenen Gliedmaßen bilden zusammen einen einzigen Leib, und sie unterstützen sich gegenseitig, indem jedes seine Aufgaben erfüllt. Das Auge sieht für den ganzen Leib, die Hand arbeitet für die anderen Gliedmaßen; der Fuß trägt alle, indem er läuft; ein Glied leidet, sobald ein anderes leidet. So sollen die Brüder sich untereinander verhalten (vgl. Röm 12,4-5). Der Betende wird nicht den Arbeitenden verurteilen, weil dieser nicht betet... Derjenige, der dient, wird die anderen nicht verurteilen. Im Gegenteil, ein jeder wird, was auch immer er tut, zur Ehre Gottes handeln (vgl. 1Kor 10,31; 2Kor 4,15 )...

Somit wird große Eintracht und heitere Harmonie „das Band des Friedens“ (Eph 4,3) bilden, das sie untereinander einen wird, und sie mit Lauterkeit und Einfachheit unter dem wohlwollenden Blick Gottes leben lassen. Das Wesentliche ist, das ist klar, im Gebet nicht nachzulassen. Im Übrigen ist nur eine Sache vonnöten: Jeder sollte in seinem Herzen jenen Schatz, nämlich die lebendige und geisterfüllte Gegenwart des Herrn, hüten. Ob er arbeitet, betet oder liest, jeder sollte von sich sagen können, im Besitz dieses unvergänglichen Gutes zu sein, das der Heilige Geist ist.

©Evangelizo.org 2001-2015


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#8

RE: DIE FASTENZEIT

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 04.03.2015 21:51
von blasius (gelöscht)
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Mittwoch der 2. Fastenwoche


Kommentar zum heutigen Evangelium


Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Kommentar zu Psalm 126 (127)


„Er sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf"

„Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht“ (Psalm 127,2). Was will das heißen? ... Christus, unser Tag, ist auferstanden; es ist gut, uns nach Christus zu erheben und nicht vor ihm. Wer sind denn jene, die sich vor Christus erheben wollen? ... Jene, die hier auf Erden erhoben werden wollen, da, wo er in Niedrigkeit lebte. Sie sollten also in der Welt in Niedrigkeit leben, wenn sie dorthin erhoben werden wollen, wohin Christus erhoben worden ist. Tatsächlich sagte Jesus über jene, die durch den Glauben zu ihm gehörten – und da genaugenommen befinden wir uns: „Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin“ (Joh 17,24). Wunderbares Geschenk, große Gnade, herrliches Versprechen...Möchtet ihr dorthin erhoben werden, wo er ist? Dann seit demütig, wie er demütig war.

„Ein Jünger steht nicht über seinem Meister“ (Mt 10,24)... und doch hatten sich die Söhne des Zebedäus bereits ihre Plätze, der eine links, der andere rechts, ausgesucht, bevor sie in der Nachfolge im Leiden ihres Herrn erniedrigt wurden. Sie wollten sich „zu früh“ erheben; deshalb gingen sie in die Irre. Der Herr hat sie zur Demut zurückgerufen, indem er sie fragte: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Ich bin gekommen, um demütig zu sein und ihr wollt vor mir erhoben werden? Folgt mir nach, auf dem Weg, den ich gehen werde. Denn wenn ihr auf einem Weg gehen wollt, den ich nicht gehe, geht ihr in die Irre“ (vgl. Mt 20,22).

Evangelium nach Matthäus 20,17-28.

In jener Zeit als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen:

Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen
und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen.

Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.

Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

http://evangeliumtagfuertag.org/main.php?language=DE&module=commentary&localdate=20150304


zuletzt bearbeitet 04.03.2015 21:52 | nach oben springen

#9

RE: DIE FASTENZEIT

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 06.03.2015 07:27
von blasius (gelöscht)
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Freitag der 2. Fastenwoche




Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Gregor von Nyssa (um 335-395), Mönch und Bischof

3. Homilie über das Hohelied der Liebe

Frucht bringen in Dem, der in der Fülle der Zeit Frucht gebracht hat

„Eine Zyperntraube ist mein Geliebter für mich, in den Weinbergen von En-Gedi“ (Hld 1,14 LXX)...
Diese göttliche Traube steht in Blüte vor der Passion und vergießt ihren Wein in der Passion... Am Stock hat die Traube nicht immer die gleiche Gestalt. Sie blüht, sie rundet sich, ist fertig und dann, ganz reif, verwandelt sie sich in Wein.

Der Weinberg verheißt also Frucht: Die Frucht ist noch nicht soweit gereift, um schon Wein zu liefern, sie wartet auf die Fülle der Zeit. Sie kann uns aber durchaus schon erfreuen. Noch vor dem Geschmack erfreut sie durch ihren Duft und lässt auf kommende Genüsse hoffen. Sie betört die Sinne der Seele durch den Duft der Hoffnung. Denn die sichere Zusage der erhofften Gnade wird für die, die in der Hoffnung verharren, schon zum Genuss. So verhält es sich auch mit den Zyperntrauben, die Wein verheißen, bevor sie zu Wein werden: sichere Zusage der kommenden Gnade.

Wessen Wille sich im Einklang mit dem des Herrn befindet, weil er Tag und Nacht über ihn nachdenkt, der ist „wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken“ (Ps 1,1-3).

Deshalb bringt der Weinberg des Herrn, der in der fruchtbaren Erde von En-Gedi, also im Grund der Seele, verwurzelt ist und durch die göttliche Lehre mit Wasser und Dünger versorgt wird, diesen blühenden, weitverzweigten Weinstock hervor, in welchem er, der Weinberg, seinen eigenen Gärtner und Winzer betrachten kann. Glücklich der Acker, dessen Frucht die Schönheit seines Erbauers widerspiegelt!

Denn dieser ist das wahre Licht, das wahre Leben, die wahre Gerechtigkeit und viele andere Tugenden mehr. Wenn jemand durch seine Werke dem göttlichen Gemahl ähnlich wird, so sieht er, wenn er die Frucht seines eigenen Gewissens betrachtet, den Gemahl selbst, denn in einem lichtreichen und fleckenlosen Leben spiegelt er das Licht der Wahrheit wieder. Deshalb sagt dieser fruchtbare Weinberg: „Meine Trauben treiben und blühen“ (vgl. Hld 7,13). Der göttliche Gemahl ist selbst diese wahre, ans Holz angeheftete Traube, deren Blut zum Trank des Heiles wird für diejenigen, die um ihres Heiles willen frohlocken.



Evangelium nach Matthäus 21,33-43.45-46.

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes : Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen.

Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie.
Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erstemal; mit ihnen machten sie es genauso.
Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben.

Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.
Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?
Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?

Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.
Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach.
Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten.


http://evangeliumtagfuertag.org/main.php?language=DE&module=commentary&localdate=20150306


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#10

RE: DIE FASTENZEIT

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 07.03.2015 18:01
von blasius (gelöscht)
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Samstag der 2. Fastenwoche



Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450),

Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer
2. und 3. Predigt


„Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen"

Der diese Worte spricht, war am Boden zerstört. Er wird sich seines Falles bewusst, er bemerkt, dass er zerbricht, er sieht sich in die Sünde verstrickt und er schreit: „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen...“. Woher hat er diese Hoffnung, diese Sicherheit, dieses Vertrauen? Einzig durch die Tatsache, dass es sich um seinen Vater handelt. „Ich habe", so sagt er sich, „meine Sohnschaft verloren; er jedoch hat nicht aufgehört, Vater zu sein. Es ist nicht nötig, dass ein Fremder bei einem Vater Fürsprache einlegt: Seine Zuneigung allein springt hier ein und fleht aus der Tiefe seines Herzens. Sein väterlicher Schoß stürmt ihn an, von Neuem seinen Sohn durch die Vergebung zu zeugen. Schuldig, wie ich bin, will ich also zu meinem Vater gehen.“

Und als der Vater seinen Sohn sieht, deckt er sofort dessen Schuld zu. Seiner Rolle als Richter zieht er die des Vaters vor. Er ändert sofort den Urteilsspruch in Vergebung um, er, der die Umkehr des Sohnes und nicht sein Verderben herbeisehnt... „Er fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ So also richtet der Vater, so also weist er zurecht: Er schenkt einen Kuss anstelle einer Bestrafung. Die Kraft der Liebe rechnet die Sünde nicht auf, und deshalb erlässt ein Kuss die Fehler seines Sohnes; er deckt sie mit seinen Umarmungen zu. Der Vater offenbart nicht die Sünde seines Kindes, er brandmarkt nicht seinen Sohn – er kümmert sich so sehr um seine Wunden, dass keine Narbe zurückbleibt, keine Ehrlosigkeit. „Wohl dem, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist“ (Ps. 31,1).


Evangelium nach Lukas 15,1-3.11-32.

In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten:

Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.

Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:

Ein Mann hatte zwei Söhne.

Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf.

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.

Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.

Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.

Da ging er in sich und sagte:

Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.

Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.

Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an.

Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein.

Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz.

Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.

Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.

Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

http://evangeliumtagfuertag.org/M/DE/


zuletzt bearbeitet 07.03.2015 18:05 | nach oben springen


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