Lieber blasius
Vielen Dank.
Der hl. Papst Leo der Grosse hat in seinen
"Zwei Predigten über die Auferstehung des Herrn"
das Ostergeheimnis sehr schön zusammengefasst:
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"Wenn wir also, Geliebteste, das,
was wir mit dem Munde bekennen, auch in unserem Herzen unwandelbar festhalten,
dann nehmen wir teil am Kreuze, am Tode und am Begräbnis Christi,
dann auch an seiner Auferstehung am dritten Tage.
In diesem Sinne sagt der Apostel:
"Wenn ihr auferstanden seid, dann suchet, was droben ist,
wo Christus zur Rechten Gottes thront!
Auf das, was droben ist, richtet euere Gedanken, nicht auf das, was auf Erden ist!
Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
Wenn aber Christus, euer Leben, erscheinen wird,
dann werdet auch ihr mit ihm erscheinen in Herrlichkeit" .
Damit aber die Gläubigen erkennen, wie es ihnen möglich ist,
alle irdische Lust zu meiden und sich zu himmlischer Weisheit emporzuschwingen,
verheißt uns der Herr seinen Beistand mit den Worten:
"Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!".
Nicht ohne Grund hatte der Heilige Geist durch den Mund des Isaias gesprochen:
"Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären,
und man wird ihm den Namen Emanuel geben,
was verdolmetscht heißt: Gott mit uns!" .
So erfüllt also Jesus ganz, was sein Name sagt.
Er, der in den Himmel aufgefahren ist, verläßt die nicht,
die er an Kindes Statt angenommen hat.
Und obwohl er zur Rechten des Vaters sitzt,
ist er doch auch bei allen, die zu seinem Leibe gehören.
Von oben herab stärkt uns der zur Geduld,
der uns nach oben zur Herrlichkeit einladet.
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An dieser Einheit können die keinen Anteil haben,
die es in Abrede stellen, daß der Sohn Gottes,
der wahre Gott, seine menschliche Natur beibehielt,
die also dieses heilbringende Geheimnis bekämpfen
und dadurch von der Osterfeier ausgeschlossen sind.
Da sie im Widerspruch stehen mit dem Evangelium
und dem christlichen Glaubensbekenntnisse,
können sie dieses Fest nicht mit uns begehen.
Und wenn sie sich auch den Namen eines Christen anmaßen,
so werden sie doch von allen zurückgewiesen, für die Christus das Oberhaupt ist.
Ihr dagegen könnt bei dieser Feier mit Fug und Recht frohlocken
und euch frommer Freude weihen,
da ihr nichts Falsches in die wahre Lehre eindringen laßt .
Ihr zweifelt weder
an der Geburt Christi dem Fleische nach,
noch an seinem Leiden und Sterben,
noch an seiner leiblichen Auferstehung.
Ihr glaubt,
daß Christus ohne irgendwie von der Gottheit getrennt zu sein,
wahrhaft im Schoße der Jungfrau empfangen wurde und wahrhaft am Stamme des Kreuzes hing.
Ihr haltet daran fest,
daß sein Leib wahrhaft im Grabe ruhte,
daß er wahrhaft in Herrlichkeit auferstand
und wahrhaft zur Rechten des Vaters thront:
"Und von diesem Throne erwarten wir auch",
wie der Apostel sagt,
"den Heiland, unseren Herrn Jesus Christus, der
unseren niedrigen Leib umgestalten wird,
damit er dem herrlichen Leibe dessen ähnlich werde",
der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebt und waltet in Ewigkeit.
Amen.
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