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#6

RE: Gewissensbildung durch die Lehre der Kirche

in Leben und Sterben 25.03.2017 20:56
von Aquila • 7.242 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


In welch eine seelengefährdende Finsternis ein "humanistisch" deformiertes Gewissen fällt,
wird uns Tag für Tag durch die Kultur des Todes aufgezeigt.

Alleine ein durch die unfehlbare Lehre der Kirche gebildestes Gewissen kann richtig und wahrhaftig urteilen....
ein so in der "Geradheit des Göttlichen Gesetzes" gebildetes Gewissen

Aus:
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"Licht- und Trostquellen - in kurzen Betrachtungen
auf alle Tage des katholischen Kirchenjahres von Hw Johann Peter Silbert"
(1843)



-

"Das Gesetz Gottes ist die Richtschnur unsres Lebens;
und wir wenden dasselbe nach unserm Willen und Gewissen an.
Ist unser Wille aufrichtig. dann ist unsre Anwendung getreu;
herrscht aber irgend eine verborgene Leidenschaft in unsrem Herzen, dann geben wir diesem heiligen Gefäße gern eine falsche Deutung. und bereden uns. es verpflichte bei dieser und jener Gelegenheit nicht so strenge,
Dies geschieht zwar Anfangs nicht ohne Angst doch beruhigt man sich zuletzt,
und kommt endlich sogar auf den Wahn, man führe ein gerechtes Leben.
- Dies ist ein falsches Gewissen, das beständig irre führt, beständig in der Sünde unterhält und dabei wähnt, es thue recht.

2. Darum. meine Seele,
ordnen wir unser Gewissen nach der Geradheit des göttlichen Gesetzes
und nicht nach unseren sinnlichen Begierden; sonst werden wir bald Alles für erlaubt halten, was uns erfreulich und nützlich bedünkt und immer wird unser Herz unsre Vernunft nach sich reißen. Denn ist einmal das Gewissen mit der Begierlichkeit einverstanden:
was erlaubt dann der Mensch sich nicht Alles?

welches Laster beschönigt er dann nicht?
- Welcher Zustand aber ist schrecklicher als der Friede in der Sünde?
- Herr. mein Gott, bewahre mich vor dieser schrecklichen Finsternis
und durchdringe mein Herz mit deinem Lichte und mit deiner Wahrheit,
auf daß ich mein Gewissen nach der Richtschnur deines heiligen Gesetzes gerade ordne
.


3. Ein falsches Gewissen ist in Dingen. die die Leidenschaft nicht angehen über Kleinigkeiten ängstlich; in Dingen aber, wo die Leidenschaft einfließt, achtet es die grössten Sünden als unbedeutend.
[....]
Also machten die Pharisäer sich ein Gewissen ' daraus. in das Richthaus des heidnischen Richters zu gehen, keines jedoch, den Herrn Jesus zu kreuzigen, ob sie auch die gewissesten Anzeichen hatten. daß Er der Messias war. -
Wenn dein Gewissen, das Licht deiner Seele. verfinstert ist.
nothwendig werden dann alle deine Werke Finsterniß sein.

Nimmermehr kann ein weites Gewissen auf dem schmalen Himmelswege wandeln
"Den Unreinen ist Nichts rein, sondern sowohl ihr Gemüt als ihr Gewissen ist befleckt.“
(Tu. 1. 15.)"

-


zuletzt bearbeitet 25.03.2017 21:11 | nach oben springen

#7

RE: Gewissensbildung durch die Lehre der Kirche

in Leben und Sterben 30.03.2017 23:26
von Aquila • 7.242 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Der Prämonstratenser-Pater Leonhard Goffine (1648-1719) gibt in



"Katholische Handpostille"

die Antwort auf die Frage: "Worin besteht der Friede Gottes ?"




-

"In einem guten Gewissen, worin sich der hl. Paulus (2. Kor. 1,12) rühmt.
Dieser Friede oder die Ruhe des Herzens
hat alle christlichen Märtyrer und viele andere, die um der Gerechtigkeit willen gelitten haben, getröstet.
So sprach der heil. Tiburtius zu dem Tyrannen:
„Wir halten alle Pein für gering, weil wir ein gutes Gewissen haben.“
– Es ist keine größere Freude zu erdenken als die,
welche aus einem guten Gewissen hervorgeht.
Man muss sie selbst verkosten, wenn man sie begreifen will.
Man gewinnt sie aber nur durch aufrichtige Bekehrung und Aussöhnung mit Gott,
durch würdige Buße.


Was aber viele von der Bekehrung abhält,
ist die Furcht vor einem guten und christlichen Leben,
vor den Pflichten und vor der Selbstverleugnung, die dazu erfordert wird.

Aber diese Furcht ist eine leere, ganz unbegründete.
Wer sich einmal aufrichtig und ernst zum Herrn bekehrt,
der findet dabei sogleich eine Freude und einen Frieden,
die
er sich früher gar nicht vorstellen konnte.


Dieser Friede stammt vom guten Gewissen.
„Friede den Menschen, die eines guten Willens sind.“ (Luk. 2.14)
Willst Du am Osterfeste diese Gnade erlangen,
greife zur Buße!"


-

Und diese Gnade der Reinigung, Heilung und Stärkung der Seele
im hl. Sakramentent der Busse....der hl. Beichte.
dürfen wir gar nicht nur vor dem hl. Osterfest sondern während des gesamten Kirchenjahres unbeschränkt empfangen.....
Eines der fünf Kirchengebote verpflichtet dazu,
wenigstens einmal im Jahr die Sünden in der hl. Beichte zu bekennen.
Die fünf Gebote der Kirche
Wer freilich im Streben nach Vollkommenheit voranschreiten will,
der wird die regelmässige hl. Beichte nicht mehr missen wollen bzw. können.



Über die Gnadenquelle der hl. Beichte siehe bitte hier:
Gnadenquelle hl. Beichte !
und hier:
Lossprechung von den Sünden

-


zuletzt bearbeitet 30.03.2017 23:38 | nach oben springen

#8

RE: Gewissensbildung durch die Lehre der Kirche

in Leben und Sterben 09.08.2018 22:41
von Aquila • 7.242 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !



Der hl. Franz. v. Sales im Jahre 1619 in einem Brief an einen Edelmann über die alleinige Vollmacht der Heiligen Mutter Kirche zur Auslegung der Heiligen Schrift und somit auch - in Einheit mit der hl. Tradition - zur wahren Gewissensbildung:
-

"Es ist vollkommen richtig, mein Herr, dass die Heilige Schrift in großer Klarheit die für Ihr Seelenheil notwendige Lehre enthält.
Das Gegenteil dürfen Sie nie annehmen.

Nicht weniger steht es fest, dass es eine sehr geeignete Methode der Schriftauslegung ist,
wenn man die einzelnen Stellen unter sich vergleicht und so unter Berücksichtigung analoger Glaubenswahrheiten den wahren Sinn zu gewinnen sucht; auch dies habe ich oft genug erklärt.

Aber nichtsdestoweniger spreche ich es als meine feste, unerschütterliche Überzeugung aus, dass trotz dieser bewunderungswerten und anmutigen Klarheit der Heiligen Schrift in Betreff der zum Heile notwendigen Wahrheiten der menschliche Geist nicht immer ihren wahren Sinn findet, sondern vielmehr irren kann, und nicht selten gerade bei der Auslegung der an sich klarsten und für die Feststellung des Glaubens wichtigsten Stellen in Wirklichkeit irre geht.
Beweis dafür ist die Tatsache,
dass die lutherische Irrlehre und die Schriften der Calviner,
wie schon die Väter der angeblichen Reformation,
sich in Betreff des Inhaltes der Einsetzungsworte der Eucharistie miteinander in einem unlöslichen Widerspruche befinden.

Und obwohl beide Parteien sich rühmen, den Sinn jener Worte unter Bezugnahme auf die übrigen verwandten Schriftstellen und in voller Übereinstimmung mit dem ganzen Geiste des Glaubens eingehend und treulich geprüft zu haben, so verharren doch beide bei einer vollständig entgegengesetzten Auslegung dieser so hochwichtigen Worte.
Wohl ist daher die Schrift an sich klar in ihren Ausdrücken,
aber der Geist des Menschen ist verfinstert und vermag, der Eule gleich, diese Klarheit nicht zu schauen.
Die vorerwähnte Methode ist vortrefflich;
aber der menschliche Geist versteht nicht, sie richtig anzuwenden.
Das vermag einzig der Geist Gottes,
mein Herr, der allein den wahren Sinn gibt; er gibt ihn aber nur
seiner Kirche, die eine Säule und Grundfeste der Wahrheit ist, nur der Kirche,
durch deren Diener dieser göttliche Geist die Wahrheit, d. h. den wahren Sinn seines Wortes, bewahrt und erhält;
der Kirche, der allein der unfehlbare Beistand des Geistes der Wahrheit zur Seite steht, um gehörig, richtig und untrüglich den wahren Sinn des göttlichen Wortes festzustellen, so dass der,
welcher den wahren Sinn dieses himmlischen Wortes, außerhalb der Kirche, der Bewahrerin desselben, sucht, ihn niemals findet.

Ja, wer ihn ohne ihre Vermittlung finden will, schließt statt der Wahrheit nur ein Trugbild in seine Arme, und statt der sicheren Klarheit des heiligen Wortes folgt er den Irrlichtern jenes falschen Engels, der die Gestalt eines Lichtengels anzunehmen weiß.
So machten es schon vor alten Zeiten sämtliche Häretiker.
Alle gaben vor, die Schrift besser zu verstehen und die Kirche zu reformieren,
während sie die Wahrheit außerhalb des Schoßes der Braut suchten,
welcher der himmlische Bräutigam als einer treuen Bewahrerin und makellosen Hüterin sie anvertraut hat, um sie an seine teuren, echten Kinder auszuteilen
.
[....]


Siehe dazu bitte auch:
Gott offenbart seinen ,,gnädigen Ratschluß" (25)

und:
Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche

-


zuletzt bearbeitet 09.08.2018 22:53 | nach oben springen


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