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#6

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 07.08.2013 22:32
von blasius (gelöscht)
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Liebe Kristina,

Segnungsgottesdienste der katholischen charismatischen Erneuerung haben
mehrere "Blüten":

Aus: http://charismatismus.wordpress.com/2011...ber-wigratzbad/

Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg) räumt in Wigratzbad auf
Veröffentlicht: 5. Juni 2011 | Autor: Felizitas Küble | Einsortiert unter: Pfingstlertum / Charismatik, Rimmel Thomas (Pfr.) | Tags: Augsburg, Bischof Zdarsa, Charismatik, Direktor Rimmel, Medjugorje, Ruhen im Geist, Schwarmgeist, Torontosegen, Zlatko Sudac

Kritik an „charismatischen“, schwarmgeistigen Entgleisungen

PEESSEMELDUNG des Christoferuswerks vom 4. Juni 2011:

Der Augsburger Oberhirte Konrad Zdarsa will offenbar dafür sorgen, daß fragwürdige Seminare und Praktiken im Wallfahrtsort Wigratzbad im Allgäu nunmehr eingestellt werden. Gewisse charismatische Ausuferungen und schwärmerische Übertreibungen sollen dort ein Ende finden. Diese Zielsetzung ergibt sich aus Bischof Zdarsas aktuellen Personalentscheidungen.charismatiker_allg_606_pr13_02_ab36d7785e

Bischof Zdarsa, Nachfolger von Bischof Walter Mixa, wurde in schwerer Zeit – am 7. Juni 1944 – als 7. Kind seiner Eltern in Hainichen (Sachsen) geboren.


Die kürzliche Amtsenthebung des bisherigen Wigratzbader Pilgerleiters Pfr. Thomas Maria Rimmel (47 J.) hat in frommen Kreisen hohe Wellen geschlagen und teils für Empörung, teils für dankbare Zustimmung gesorgt:

Charismatische oder stark erscheinungsmarianisch geprägte Katholiken äußern mitunter scharfe Kritik am Bischof (siehe etwa die – zum Teil sehr zornigen – Leserkommentare im Nachrichtenportal „kath.net“).
Hingegen zeigen sich jene Katholiken erleichtert, deren Glaube sich auf Bibel, Dogma und Lehramt stützt und die für eine bodenständige Frömmigkeit eintreten.

In diesem nüchtern-katholischen Spektrum, zu dem man auch die in Wigratzbad ansässige Priesterbruderschaft St. Petrus zählen kann, ist die Zufriedenheit darüber groß, daß der Bischof den 42-jährigen Pfarrer Nikolaus Maier aus Rennertshofen zum neuen Wallfahrtsdirektor bestimmt hat. Dieser Geistliche steht der klassischen Liturgie („alten Messe“) aufgeschlossen gegenüber. Dies dürfte auch ein gedeihliches, konstruktives Nebeneinander zwischen der Gebetsstätte und der traditionsorientierten Petrusbruderschaft begünstigen.

Der scheidende Wallfahrtsleiter Thomas M. Rimmel hat sich in der jüngsten Ausgabe der Vierteljahres-Zeitschrift „Wigratzbad aktuell“ ausführlich zu den vieldiskutierten Vorgängen geäußert und dabei vor allem die starke Präsenz charismatischer Seminare in Wigratzbad zu rechtfertigen versucht; zugleich grenzte er sich deutlich gegenüber der bischöflichen Kritik ab.

Diese letzte von Pfr. Rimmel redigierte Ausgabe von „Wigratzbad aktuell“ enthält neben langen Ausführungen sechs Fotos, auf denen er selbst abgebildet ist (inklusive Titelbild); außerdem die von ihm eingeplanten Seminartermine bis Oktober 2011, wobei starke charismatische Tendenzen erneut nicht zu übersehen sind.

Der Konflikt um Wigratzbad begann bereits im März 2011, als das Augsburger bischöfliche Ordinariat eine Neuauflage des Buches „Sieg der Sühne“ von Alfons Sarrach in einem kirchlichen Verlag untersagte. In diesem Buch mit dem Untertitel „Marias Botschaft an die Menschen“ wird die Entstehungsgeschichte der Gebetsstätte geschildert, freilich mit starker Betonung angeblicher „Zeichen und Wundern“. - Näheres hierzu in unserer Pressemeldung:
http://www.news4press.com/MeldungDetail_583344.html
Die Kritik von Bischof Zdarsa an der bisherigen Wallfahrtsleitung entzündete sich vor allem daran, daß Pfr. Rimmel für den 8. bis 10. April.2011 einen kroatischer Priester als Referent für „Geistliche Erneuerung“ nach Wigratzbad einlud, der dort bereits im Vorjahr ein „charismatisches“ Seminar leitete: Zlatko Sudac.Diesem offenbar schwarmgeistigen, zur Selbstdarstellung neigenden Geistlichen wurde seitens der kroatischen Bischofskonferenz jedes Auftreten als Seminar- oder Exerzitienleiter verboten. Daher untersagte auch Bischof Zdarsa strikt den vor Ostern geplanten Auftritt des Charismatikers in Wigratzbad.

Allerdings hielt sich Pilgerleiter Rimmel nicht an dieses bischöfliche Verbot; dies begründete er damit, daß er erst kurzfristig über die ablehnende Haltung der kroatischen Bischofskonferenz informiert worden sei.

Das Exerzitienprogramm Pfr. Rimmels war allerdings seit Jahren von fragwürdigen „Charismatikern“ geprägt, denen zum Teil die kirchliche Anerkennung fehlt.

So hatte Pfr. Rimmel auch für das Jahr 2011 zB. mehrfach Sr. Margaritha Valapilla als Seminarleiterin für „Geistliche Erneuerung“ bzw. „Innere Heilung“ vorgesehen. Die in Bad Soden-Salmünster ansässige Nonne leitet das Evangelisationszentrum „Haus Raphael“, dem bereits im Jahre 2004 der Titel „katholisch“ im kirchlichen Amtsblatt entzogen wurde.
Diese deutliche Distanzierung des bischöflichen Ordinariats Fulda geht auf zwei ausführliche theologische Gutachten des Religionsphilosophen und Priesters Prof. Dr. Aloysius Winter zurück.

Zu den weiteren umstrittenen Exerzitienmeistern, die in Wigratzbad auftraten, gehört der indische Pater J. Manjackal, bei dessen schwarmgeistigen Seminaren zahlreiche Teilnehmer rückwärts in eine Art Trance fallen, nachdem er sie mit Handauflegung „segnete“. - Überdies fordert Manjackal die Teilnehmer seiner „Heilungsseminare“ dazu auf, sich auch gegenseitig zwecks „Geistausgießung“ die Hände aufzulegen, wobei es ebenfalls mitunter zum quasi-ohnmächtigen Rückwärtskippen (siehe Foto) kommt.



Foto: Pattayablatt

Dieses Phänomen wird von charismatischer Seite als „Ruhen im Geist“ gewürdigt, von Kritikern hingegen als irrgeistig angesehen oder. etwas flapsig auch als „Hammersegen“ bezeichnet.
Zurück zum trance-artigen Rückwärtsfallen nach „charismatischer“ Handauflegung: In der protestantischen Pfingstbewegung ist diese umstrittene Manifestation seit über 100 Jahren bekannt und wird dort in jüngerer Zeit auch als „Torontosegen“ bezeichnet. Seit ca. 20 Jahren kommt dieses Phänomen auch in schwarmgeistigen katholischen Kreisen häufiger vor, nicht allein in Wigratzbader „Heilungsseminaren“, sondern z.B. auch in dem von Sr. Margaritha Valapilla geleiteten „Haus Raphael“, im charismatischen „Evangelisationszentrum“ Maihingen sowie im weltbekannten „Erscheinungsort“ Medjugorje.
Dieser Vorgang, der im englischsprachigen Raum als „Slain in the Spirit“ (Erschlagenwerden im Geist) bezeichnet wird, ist in der Bibel nirgends als Gabe des Heiligen Geistes erwähnt. Rückwärtsfallen kennt die Hl. Schrift nur in negativen Zusammenhängen (zB. Joh 18, 6 – Jes 28,13 – 1 Sam 4,18). Auch die 2000-jährige Kirchengeschichte weiß von keinem einzigen Beispiel, wonach es bei einer sakramentalen Eingießung des Heiligen Geistes oder seiner Gaben (etwa bei Taufe, Firmung, Priesterweihe) zu einem trance-ähnlichen „Ruhen im Geist“ gekommen wäre, wobei Menschen wie bewußtlos zu Boden fallen. Daher lehnen es viele Katholiken ab, diesen „Hammersegen“ als eine Wirkung des Heiligen Geistes anzusehen, zumal Gottes Geist den menschlichen Verstand nicht ausschaltet, sondern anregt. Der Verstand gehört ausdrücklich zu den „Sieben Gaben des Heiligen Geistes“, die durch das Sakrament der Firmung gespendet werden.
Sogar Kardinal Leo Suenens – er stand der Charismatischen Bewegung bekanntlich sehr nahe – äußerte sich skeptisch über das „Ruhen im Geist“ und bezeichnete es als „parapsychologisch“. - Prälat Georg Gänswein, der heutige Papstsekretär, berief sich in einer Stellungnahme auf diese Kritik des belgischen Kardinals: Das Themenheft „Wunderheilung und Ruhen im Geist“ von Frau A. Mertensacker zitiert auf S. 71 aus einem Schreiben von Prälat Gänswein aus dem Jahr 2004. Damals reagierte Dr. Gänswein auf eine Anfrage nach dem „Ruhen im Geist“ und ähnlichen charismatischen Phänomenen. Er schrieb im Auftrag des damaligen Kardinal Joseph Ratzingers Folgendes:„Die von Ihnen beschriebenen Praktiken gewisser charismatischer Kreise sind in der Tat problematisch. Sie zeigen. wie richtig und wichtig die Warnungen von Kardinal Suenens waren, der übrigens vom Papst als Ratgeber der charismatischen Gruppen bestellt war und dessen Stimme deshalb auch amtlichen Charakter hat.“

Befürworter dieser Phänomene weisen jedoch darauf hin, daß jene, die „im Geist ruhen“, starke religiöse Empfindungen bzw. tiefe Gefühle des Glücks erleben.

Dem halten Kritiker entgegen, daß Religion keine bloße Wohlfühl-Sache sein kann, daß Glaube weitaus mehr als „Wellness“ bereithält, daß er vor allem alltagstauglich sein muß, indem er zur Nachfolge Christi und zur Einhaltung der göttlichen Gebote verhilft.

In einem amtlichen „Brief an die Bischöfe“ zum Thema „christliche Meditation“ vom 15.10.1989 warnte der Chef der Glaubenskongregation (unser heutiger Papst) davor, „wohlige religiöse Gefühle“ als geistgewirkt zu verherrlichen. Der damalige Kardinal Ratzinger schrieb hierzu:

„Einige physische Übungen erzeugen automatisch das Gefühl der Ruhe und Entspannung, Gefühle der Befriedigung, vielleicht sogar Empfindungen von Licht und Wärme, die einem geistlichen Wohlbefinden gleichen.

Sie aber als echte Tröstungen des Heiligen Geistes anzusehen, wäre eine gänzlich falsche Art, sich den geistlichen Weg vorzustellen. Würde man ihnen eine für die mystische Erfahrung typische symbolische Bedeutung zuschreiben, ohne daß die sittliche Haltung der Betreffenden dem entspricht, so hätten wir eine Art geistlicher Schizophrenie vor uns, die sogar zu psychischen Störungen und zuweilen zu moralischen Verirrungen führen kann.“

Damit hat Kardinal Joseph Ratzinger für klare theologische Information und Orientierung auch in diesen umstrittenen Fragestellungen gesorgt.

Im übrigen hat die Kirche auch in früheren Zeiten vor schwarmgeistigen und gnostisch-irrgeistigen Sonderpraktiken gewarnt, etwa in der Ablehnung der Schwärmersekte der Montanisten (2. Jahrh.) oder der neugnostischen Katharer im Hochmittelalter. Auch bei den leibfeindlichen Katharern, die ein Verbot der Ehe einführten, wurde eine charismatische „Geist-Taufe“ mit Handauflegung vollzogen, das sog. Consolamentum, das den Eintritt in die Gemeinschaft der Katharer markierte und zu ekstatischen „Geisterfahrungen“ führte. Auch damals wurden die „nüchternen“ Sakramente der Kirche durch erlebnisbetonte Praktiken ersetzt, die jene Sektierer dem Heiligen Geist zuschrieben.

Beim „Hammersegen“ handelt es sich also um einen Vorgang, den die katholische Kirche seit Jahrtausenden nicht kennt, der hingegen aus dem Bereich der Sekten oder heidnischer Religionen wohlbekannt ist. Dieses Phänomen gab es z.B. in schwärmerischen Sekten des Mittelalters (Bogomilen, Flagellanten, Brüder vom freien Geist), in protestantischen Randgruppen (Quäker, Täufer, Zwickauer Propheten, Spiritualisten) und seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der evangelischen Pfingstbewegung.

Der „Hammersegen“ existiert unter dem Namen „Shakti Pat“ auch im Hinduismus (er geschieht meist bei der Handauflegung eines „erleuchteten“ Yogis). Zudem ist das Phänomen aus dem magisch-ekstatischen Voodookult bekannt – gewiß sehr weit entfernt vom Heiligen Geist und seinen Gaben.

Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks eV in Münster

Christoferuswerk eV.
Schlesienstr. 32
48167 Münster
Tel:0251-616768
Fax:0251-614020
felizitas.kueble@web.

Zitat Ende.

Wiso manche Menschen bei charismatischen Veranstaltungen, auch zum Beispiel in Medjugorje "umfallen",
ist ein eigenes Thema.


Frei dazu fällt mir ein;

Die Wahrheit macht die Menschen frei.

Liebe Grüße, blasius

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#7

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 08.08.2013 20:27
von Aquila • 7.062 Beiträge

Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen

Der Verstoss gegen das "Motu proprio" von
( jetzt erem.) Papst Benedikt XVI.
durch das Vorgehen gegen die Franziskaner der Immaculata ist offensichtlich.
Auszüge aus:

APOSTOLISCHES SCHREIBEN
VON PAPST BENEDIKT XVI.
ALS MOTU PROPRIO ERLASSEN
"SUMMORUM PONTIFICUM"
"über den Gebrauch der Römischen Liturgie in der Gestalt vor der Reform von 1970" :
----

[....]
Demgemäß ist es erlaubt, das Meßopfer nach der vom sel.Johannes XXIII
. im Jahr 1962 promulgierten und niemals abgeschafften Editio typica des Römischen Meßbuchs
als außerordentliche Form der Liturgie der Kirche zu feiern.
Die von den vorangegangenen Dokumenten"
„Quattuor abhinc annos“" und "„Ecclesia Dei“"
für den Gebrauch dieses Meßbuchs aufgestellten Bedingungen aber
werden wie folgt ersetzt:

Art. 2.
In Messen, die ohne Volk gefeiert werden,
kann jeder katholische Priester des lateinischen Ritus
sei er Weltpriester oder Ordenspriester
entweder das vom sel. Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgegebene
Römische Meßbuch gebrauchen
oder das von Papst Paul VI. im Jahr 1970 promulgierte,
und zwar an jedem Tag mit Ausnahme des Triduum Sacrum.

Für eine solche Feier nach dem einen oder dem anderen Meßbuch
benötigt der Priester
keine Erlaubnis,
weder vom Apostolischen Stuhl noch von seinem Ordinarius.


Art. 3.
Wenn Gemeinschaften der
Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens
– seien sie päpstlichen oder diözesanen Rechts –
es wünschen, bei der Konvents- bzw. „Kommunitäts“-Messe im eigenen Oratorium
die Feier der heiligen Messe nach der Ausgabe des Römischen Meßbuchs zu halten, die im Jahr 1962 promulgiert wurde,
ist ihnen dies erlaubt.

Wenn eine
einzelne Gemeinschaft oder ein ganzes Institut bzw. eine ganze Gesellschaft
solche Feiern oft, für gewöhnlich oder ständig begehen will,
ist es Sache der höheren Oberen
,
nach der Norm des Rechts und gemäß der Gesetze und Partikularstatuten zu entscheiden.
Art. 4.
Zu den Feiern der heiligen Messe, von denen oben in Art. 2 gehandelt wurde,
können entsprechend dem Recht auch Christgläubige zugelassen werden,
die aus eigenem Antrieb darum bitten.

Art. 5 § 1. In Pfarreien, wo eine Gruppe von Gläubigen, die der früheren liturgischen Tradition anhängen,
dauerhaft existiert, hat der Pfarrer deren Bitten,
die heilige Messe nach dem im Jahr 1962 herausgegebenen Römischen Meßbuch zu feiern,
bereitwillig aufzunehmen.
Er selbst hat darauf zu achten,
daß das Wohl dieser Gläubigen harmonisch in Einklang gebracht wird
mit der ordentlichen Hirtensorge für die Pfarrei,
unter der Leitung des Bischofs nach der Norm des Canon 392, wobei Zwietracht zu vermeiden
und die Einheit der ganzen Kirche zu fördern ist.
[....]
Alles aber,
was von Uns durch dieses als Motu Proprio erlassene Apostolische Schreiben beschlossen wurde,
ist – so bestimmen Wir –
gültig und rechtskräftig und vom 14. September dieses Jahres,
dem Fest der Kreuzerhöhung, an zu befolgen, ungeachtet jeder anderen gegenteiligen Anordnung.

"Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, am 7. Juli, im Jahr des Herrn 2007, dem dritten Jahr Unseres Pontifikats."
 
[blau]Benedictus PP. XVI



----

Das Motu proprio in voller Länge hier :

http://www.vatican.va/holy_father/benedi...tificum_ge.html


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 08.08.2013 20:35 | nach oben springen

#8

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 12.11.2018 17:44
von Kristina (gelöscht)
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https://katholisches.info/2018/11/12/der...ssar-zum-opfer/

Der nächste traditionsverbundene Orden fällt dem Kommissar zum Opfer
Die Kleinen Schwestern Mariens

(Rom) Der Vatikan zerstört einen weiteren traditionsverbundenen Orden: die Petites Sœurs de Marie, Mère du Rédempteur, die Kleinen Schwestern Mariens, der Mutter des Erlösers. 90 Prozent der Schwestern haben wegen des Eingriffs durch Rom um Entbindung von ihren Gelübden gebeten.

Der 1949 von Mutter Marie de la Croix (Maria Nault) gegründete Frauenorden verfügt über vier Niederlassungen in den französischen Diözesen Laval und Toulouse. Die Schwestern waren im Zuge der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zum Novus Ordo übergegangen, aber unter Papst Benedikt XVI. 2012 zum überlieferten Römischen Ritus zurückgekehrt.

Ein Schritt, der in manchen Kirchenkreisen in Frankreich und vor allem in Rom nicht auf Wohlwollen gestoßen ist. Wie gegen die Franziskaner der Immakulata und die Priesterbruderschaft der Heiligen Apostel war mit dem überraschenden Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. der Weg frei, um gegen diese Orden vorzugehen, die den neurituellen „Konsens“ störten.

1989 war der Orden vom damaligen Bischof von Laval als Institut diözesanen Rechts kanonisch anerkannt worden. Der seit 2008 amtierende Diözesanbischof Thierry Scherrer „scheint bergoglioniert“ zu sein, so Riposte Catholique. Er habe sich vor allem am Sühnegedanken gestoßen, der Teil der Ordensspiritualität ist.

Die Kleinen Schwestern Mariens erlebten 2016 und 2018 kanonische Visitationen und wurden „sektiererischer“ Tendenzen beschuldigt. Solche Formen kann es in der Kirche durchaus geben. Der Begriff ist allerdings mehr noch ein Chiffre, mit der modernistische Kirchenkreise glaubenstreue, fromme Gemeinschaften, Orden und Gebetsgruppen diskreditieren, im besseren Fall belächeln und verspotten, im schlechteren Fall verfolgen.

Die betroffenen Ordensfrauen bezeichnen den Abschlußbericht der zweiten Visitation als „eine Karikatur“ der Wirklichkeit. Er sei ein einziges „Vorurteil“.

Die Mutter Oberin und die Novizenmeisterin wurden aus den Klöstern entfernt und an entlegene Orte exiliert. An ihre Stelle setzte Rom drei Kommissarinnen „moderner“ Ausrichtung. In Intervention Roms erfolgte auf Antrag des Ortsbischofs. Laut dem Vatikanisten Marco Tosatti gehe es dabei auch um den „bischöflichen Appetit“ auf den Immobilienbesitz des Frauenordens. Dies vermuten jedenfalls Laien des Bistums, die den Kleinen Schwestern nahestehen.

Wie die Franziskanerinnen der Immakulata teilen die Kleinen Schwestern Mariens die wiederentdeckte Liebe zur Tradition. „Eine Liebe, die in der derzeitigen Führung des Heiligen Stuhls die schlimmsten Instinkte weckt“, so Tosatti.

Die Kleinen Schwestern Mariens sind in der Altenpflege tätig, sie wirken in den Pfarreien mit, helfen den Armen und leben eine Spiritualität, die heute im Vatikan als überholt zu gelten scheint: die Liebe zur Eucharistischen Anbetung, das Fürbitt- und Sühnegebet und die Marienverehrung.

Bereits 2009 habe der Ortsbischof versucht, gegen die Schwestern vorzugehen. Damals aber regierte noch Papst Benedikt XVI. in Rom, weshalb der Vorstoß erfolglos blieb. 2016 sah das anders aus. Der Bischof habe die Schwestern bei der Ordenskongregation in Rom wegen „Traditionalismus-Verdachts“ angeschwärzt. Ein Vorwurf, der vom päpstlichen Hofstaat hellhörig und bereitwillig aufgegriffen wird.

Wie bei den Franziskanern der Immakulata rächt sich, daß ein neuritueller Orden zum überlieferten Ritus zurückkehrte, sich aber nicht von der Ordenskongregation entbinden und unter den Schutz der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei stellen ließ. Nichts scheint die derzeitige Führungsspitze der Ordenskongregation von Kardinal Braz de Aviz und Kurienerzbischof Carballo mehr abzulehnen, als ein „Eindringen“ der Tradition in das große Gehege der neurituellen, katholischen Orden.

Und wie gegen die Franziskaner der Immakulata wurden Probleme in der Ordensleitung behauptet und zum Vorwand für das Einschreiten genommen. Daß 33 von 38 Ordensfrauen der Mutter Oberin ein ausgezeichnetes Urteil ausstellten, spielte dabei keine Rolle. Im Orden werde „zuviel gebetet“, der Orden müsse die „neue Theologie des geweihten Lebens“ umsetzen, und ähnliche Vorwürfe hagelte es, die wenig Substanz, aber dafür um so mehr Ideologie erkennen lassen.

Die Ordenskongregation verordnete die kommissarische Verwaltung und hält auch daran fest, obwohl sich die Schwestern mit Nachdruck gegen die „Verleumdungen“, wie sie sagen, zu wehren versuchen.

Im Gegensatz zu den Franziskanern der Immakulata wurde ihnen nicht der Rechtsweg verwehrt. Damals, im Sommer 2013, war allerdings noch Kardinal Raymond Burke Präfekt der Apostolischen Signatur. Burke wurde von Papst Franziskus Ende 2014 abgesetzt und durch den Vatikandiplomaten und ehemaligen „Außenminister“ des Heiligen Stuhls, Msgr. Mamberti, ersetzt. Im Gegensatz zu Kardinal Burke scheint Mamberti nicht imstande oder nicht bereit zu sein, gegen ungerechte Entscheidungen des Papstes vorzugehen. Der Rekurs der Kleinen Schwestern Mariens wurde abgelehnt.

Die Ordensfrauen sahen keinen anderen Weg mehr, als an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie machten bekannt, daß ihr Orden am 17. September von Kardinalpräfekt Braz de Aviz unter kommissarische Verwaltung gestellt wurde. „Das akzeptieren wir nicht“, so die Ordensfrauen, die auf die kirchenrechtliche Möglichkeit verweisen, aus dem Orden entlassen zu werden.

34 von 39 Ordensfrauen haben um diese Entbindung gebeten, weil der Orden durch den römischen Eingriff nicht mehr derselbe sei, dem sie angehören wollen und dem sie sich durch die Gelübde verpflichtet haben.

„Wir sind 34 von 39 Schwestern, die von der Ordenskongregation die Entbindung von den Gelübden erbeten haben. Wir bringen dieses Opfer nicht leichtfertig: Wir wünschen in der Gemeinschaft mit der Kirche zu bleiben, aber wir können weder deutlicher noch schmerzlicher zeigen, daß es uns aus Gewissensgründen unmöglich ist, dem, was uns aufgezwungen wurde, zu gehorchen.“

Im Bistum Laval gibt es einen Freundeskreis zur Unterstützung der Ordensfrauen, der mehr als 3.000 Personen zählt.

Text: Giuseppe Nardi

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#9

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 12.11.2018 17:52
von Kristina (gelöscht)
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was soll man dazu noch sagen!

Wie viele Gemeinschaften, die gerne zur Tradition zurückkehren würden, werden durch die vermehrten vatik. Eingriffe abgehalten?
Wird auf diese Weise versucht, Neugründungen der Tradition erfolgreich entgegen zu wirken?

Ist es eine Frage der Zeit, bis die traditionellen Formen der Gemeinschaften
endgültig verboten werden?

https://translate.google.de/translate?hl...603&prev=search


zuletzt bearbeitet 12.11.2018 18:03 | nach oben springen

#10

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 12.11.2018 20:30
von Kleine Seele • 425 Beiträge

Lieber blasius habe jetzt deinen Artikel zum charimatischen Segen gefunden. Und kann diesem Bericht aus meiner eigenen Erfahrung nur beipflichten. Hier ein Beitrag dazu:

https://gloria.tv/video/zvfeYzSWEUh31E6Du4uJBB4HV


zuletzt bearbeitet 12.11.2018 20:57 | nach oben springen


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