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#16

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 04.12.2018 19:48
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Liebe Kristina

Dieses stete Wühlen gegen die Alte Messe und somit gegen die hl. Tradition deutet auf das Mitwirken desjenigen hin, der als gefallener Engel alles daran setzt, das hl. Messopfer im Dunst des unverbindlichen Mahlhaltens unkenntlich werden zu lassen.


Deutliche Worte fand diesbezüglich der Apostolische Nuntius in der Schweiz
- Erzbischof Thomas E. Gullickson ( auf dem Bild bei einem Pontifikalamt im Alten Ritus im Jahre 2016 in Fischingen) -
vor gut zwei Wochen auf seinem Blog:

-

"Ich bin zutiefst traurig, von Leuten (sogar Bischöfen) zu hören, die sich gegen Summorum Pontificum und die zarte Blüte der regelmässigen Feiern im Alten Ritus aussprechen.
[....]
Es liegt etwas Diabolisches in der Intoleranz gegen etwas, das immer und überall in der Kirche war und für Jahrhunderte mit grossem Gewinn gefeiert wurde."

-

Erzbischof Gullickson hat sich übrigens beim kirchenfeindlichen schweizerischen
"Wir sind Kirche" - Gemenge unbeliebt gemacht, indem er sich gleich zu Beginn geweigert hat, dessen Repräsentanten zu empfangen.

Seine unmissverständliche Verbundenheit mit der hl. Tradition und der Alten Messe beweist er aktuell mit der Feier eines Pontifikalamtes im Alten Ritus zum Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens am 8. Dezember in Luzern.


+
Pontifikalamt mit Apostolischem Nuntius in Luzern
08. Dezember 2018 | Pilgerreisen
Am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens wird um 9.50 Uhr ein Pontifikalamt mit S. Exz. Erzbischof Thomas E. Gullickson, dem Apostolischen Nuntius, in der Sentikirche in Luzern gefeiert.

Um 12 Uhr wird die Gnadenstunde gehalten.

Kontakt: www.sentikirche.ch
+


Entnommen aus der sehr informativen traditionsverbundenen Seite:
https://introibo.net/index.php




Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 04.12.2018 19:51 | nach oben springen

#17

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 08.07.2019 21:45
von Gelöschtes Mitglied
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https://katholisches.info/2019/07/03/rom...erbruderschaft/


Rom zertrümmert die nächste Priesterbruderschaft

Traditionsverbundene Priesterbruderschaft Familia Christi vom päpstlichen Kommissar faktisch aufgelöst.

(Rom) Der von Papst Franziskus eingesetzte Kommissar hat eine traditionsverbundene Priesterbruderschaft de facto aufgelöst. Ein Grund für die drastische Maßnahme wurde nicht genannt. Die Priesterbruderschaft Familia Christi ist die erste genuin italienische Ecclesia-Dei-Gemeinschaft. So werden die die traditionsverbundenen Gemeinschaften genannt, die der überlieferten Form des Römischen Ritus verpflichtet sind und daher der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, heute eine Abteilung der Glaubenskongregation, unterstellt sind. Darin scheint auch der Grund für die tiefe Abneigung gegen die Bruderschaft zu suchen zu sein, die progressive, italienische Kirchenkreise gegen sie und den Erzbischof hegen, der sie kirchlich anerkannte.

Die Priesterbruderschaft Familia Christi (FSFC) ist kirchenrechtlich eine klerikale Gesellschaft Apostolischen Lebens Diözesanen Rechts. Ihr Gründer, damals noch als Laienvereinigung, ist der Vatikandiplomat Msgr. Giuseppe Canovai, der 1942 im Alter von erst 37 Jahren verstorben ist. Bevor Canovai in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls trat, war er Studentenseelsorger in Italien. In dieser Funktion gründete er die Laienvereinigung Familia Christi, die 1938 kirchenrechtlich anerkannt wurde. Sein geistliches Tagebuch, das er ab dem 15. Lebensjahr führte, gilt als besonderer Schatz und Hilfsmittel für die persönliche Heiligung. Sein Seligsprechungsverfahren ist im Gange. Nach einem langen Weg derwuchsen aus der Laienvereinigung Priesterberufungen, die schließlich zur Gründung der Priesterbruderschaft führten. 2014 wurde sie nach längerer Prüfung vom damaligen Erzbischof von Ferrara-Comacchio, Msgr. Luigi Negri, in einem ersten Schritt anerkannt und am 8. September 2016, dem Fest Mariä Geburt, mit dem Wohlwollen der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei nach diözesanem Recht kanonisch errichtet.

Erzbischof Negri, von Papst Benedikt XVI. geschätzt, war unter den Diözesanbischöfen Italiens eine Ausnahmegestalt. Entsprechend angefeindet wurde er. Nach der Wahl von Papst Franziskus versuchten seine Gegner ihn so schnell als möglich loszuwerden. Dabei wurde auch vor öffentlicher Diskreditierung nicht zurückgeschreckt. Msgr. Negri blieb zwar bis zur Vollendung seines 75. Lebensjahres im Amt, aber keinen Tag länger. In seinem von ihm verfaßten Buch sprach er im Zusammenhang mit diesen Anfeindungen von einem „Klima der Vergeltung“. Der Wechsel an der Kirchenspitze machte es möglich.

Mit seiner Emeritierung, obwohl bei bester Gesundheit, begannen auch die Probleme für die Priesterbruderschaft Familia Christi. Die Ernennung des Nachfolgers bedeutete einen provokanten Bruch mit Negris Linie. Neuer Erzbischof wurde im Februar 2017 Msgr. Giancarlo Perego, ein „Straßenpriester“, der „an den Rändern wirkt“, wie es offiziell hieß. Ein „super-progressiver Migrationsverfechter“, wie es der Vatikanist Marco Tosatti formulierte.

Es wiederholte sich in Ferrara, was zuvor bereits im Erzbistum Mecheln-Brüssel geschehen war. Auch dort emeritierte Papst Franziskus den in progressiven Kirchenkreisen verhaßten Erzbischof André Joseph Leonard sobald dieser das 75. Lebensjahr vollendet hatte. Zuvor hatte er ihm bereits die Kardinalswürde verweigert, die traditionell mit dem bedeutendsten Bischofsstuhl von Belgien verbunden ist. Kaum war Leonards Nachfolger, der progressive Jozef De Kesel, installiert, begann dieser die von Leonard anerkannte, neurituelle, aber „zu konservative“ Priesterbruderschaft der heiligen Apostel zu zerlegen. Die zahlreichen Priesterberufungen der Bruderschaft sprachen nicht etwa für diese, sondern waren den progressiven Kirchenkreisen mit ihren leeren Priesterseminaren regelrecht ein Dorn im Auge. Schließlich wurde die Priesterbruderschaft, deren Priester in den ihnen in Brüssel und Umgebung anvertrauten Pfarreien sehr beliebt waren, von De Kesel, den Franziskus im Gegensatz zu Leonard sofort zum Kardinal erhob, aus Belgien verbannt und von Papst Franziskus aufgelöst.

Wie De Kesel zeigte auch Msgr. Perego sofort eine offene Abneigung gegenüber der traditionsverbundenen Priesterbruderschaft Familia Christi. Er entzog den Priestern die Pfarrkirche Santa Maria in Vado, eine alte Basilika im Zentrum von Ferrara, an der sich 1171 ein Eucharistisches Blutwunder ereignet hatte, die ihnen Erzbischof Negri anvertraut hatte. Der Rauswurf erfolgte unter dem Vorwand einer „strukturellen Reform“ durch Pfarrzusammenlegungen zu Seelsorgeeinheiten. Am 1. Oktober 2016 hatte Erzbischof Negri persönlich in Anwesenheit des Bürgermeisters von Ferrara und anderer Behördenvertreter den Generaloberen der Priesterbruderschaft im überlieferten Ritus kanonisch als Pfarrer von Santa Maria in Vado und weitere Priester der Bruderschaft als Kapläne eingesetzt.

Weitere Unfreundlichkeiten durch Erzbischof Perego folgten. Er verbannte die Bruderschaft in eine abgelegene Kirche und untersagte ihr die öffentliche Zelebration der heiligen Messe im überlieferten Ritus in den ihr anvertrauten Kirchen. Gleichzeitig ließ er in einer zentralen Kapelle der Kathedrale von Ferrara, in der unter Erzbischof Negri die Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert wurde, einen „Volksaltar“ aufstellen.

Am 1. Dezember 2018 ernannte der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria Ferrer SJ, den Weihbischof von Rom, Msgr. Daniele Libanori SJ, zum „vom Heiligen Stuhl entsandten bevollmächtigten Kommissar“. Pater Libanori, Mitbruder des des Papstes im Jesuitenorden, war von Franziskus im November 2017 zu seinem Weihbischof ernannt worden.

Der Kommissar übernahm mit allen Vollmachten die Leitung der Priesterbruderschaft mit dem Auftrag, zu klären, ob „die Elemente und Schlußfolgerungen“, die im Zuge einer kanonischen Visitation aufgetaucht waren, begründet sind, und um „gegebenenfalls zukünftige Wege für die Priesterbruderschaft festzulegen“.

Um welche „Elemente und Schlußfolgerungen“ es sich handelte, ist bis heute nicht bekannt.

Marco Tosatti schrieb damals:

„Und wieder stellt sich die Frage: Was an so Schwerwiegendem können diese Priester nur getan haben, um wie die Franziskaner der Immakulata, die Herolde des Evangeliums oder die Schwestern von Laval die kanonische Aufmerksamkeit einer Kirche auf sich zu ziehen, die jede Art von doktrinell und theologisch Bizarrem gutheißt und begünstigt und Prälaten anstandslos in wichtigen und delikaten Ämtern bestätigt, die sich für die Homo-Ehe und das Frauenpriestertum aussprechen.“

Erzbischof Perego hatte 2018 eine kanonische Visitation der Bruderschaft durchführen lassen und am 30. September seinen Bericht an Rom übermittelt. Den Wunsch, den er darin äußerte, wurde ihm vom Heiligen Stuhl auch prompt erfüllt: Rom schickte einen Kommissar. Dazu Tosatti im Dezember 2018:

„Und dann will man uns weismachen, daß dieses Pontifikat barmherzig, reich an Dialog und tolerant gegenüber den verschiedenen Sensibilitäten ist und mitnichten voreingenommen und feindselig gegenüber bestimmten kirchlichen Realitäten“, so Tosatti im Dezember 2018.

Am 30. Juni erließ der Kommissar ein Dekret, mit dem er alle Priester, Novizen und Probanden aller Versprechen und Verpflichtungen entband. Im Klartext: Er löste die Bruderschaft auf und schickte alle, die noch nicht zu Priestern geweiht sind, nach Hause. Die Priesterbruderschaft Familia Christi wurde zwar formalrechtlich nicht aufgelöst, doch sind ihre alle Aktivitäten untersagt. Sie darf keine keine Berufungen mehr annehmen, wecken oder betreuen. Die Mitglieder der Bruderschaft, die bereits zu Priestern geweiht sind,“bleiben in einer Art von Limbus“, so die traditionsverbundene Seite Messa in Latino.

Text: Giuseppe Nardi

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#18

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 30.09.2019 07:50
von Gelöschtes Mitglied
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https://katholisches.info/2019/09/30/her...-den-kommissar/

Herolde des Evangeliums – Papst Franziskus schickt den Kommissar

(Rom) Mit den Herolden des Evangeliums wurde die nächste „zu fromme“ Gemeinschaft von Papst Franziskus unter kommissarische Verwaltung gestellt. Seit zwei Jahren steht der sehr marianisch und missionarisch geprägte Orden samt Laiengemeinschaft, der in 80 Ländern der Welt wirkt, im Visier Roms. Im Juni 2017 trat der Generalobere der Herolde zurück, um der von ihm gegründeten Gemeinschaft das Schicksal der Franziskaner der Immakulata zu ersparen. Genützt hat es nicht.

Die Nachricht von der Entsendung eines Kommissars wurde von den Vatikanmedien berichtet. Am Samstag meldete es auch der Osservatore Romano:

Herolde des Evangeliums kommissarischer Verwaltung unterstellt. Die Entscheidung des Papstes nach der 2017 begonnenen Untersuchung“.

Die Tageszeitung des Papstes schrieb:

„Nach einer Apostolischen Visitation, die 2017 begonnen hatte, wurde die internationale Vereinigung der Herolde des Evangeliums zusammen mit den beiden Zweigen des geweihten Lebens, dem männlichen und dem weiblichen, mit Zustimmung des Papstes unter kommissarische Verwaltung gestellt.“

Der Kommissar wurde durch die von Kardinal Joa Braz de Aviz geleitete römischen Ordenskongregation.

Über die Herolde des Evangeliums berichtete Katholisches.info Anfang Juni 2017: „Steht bereits für den nächsten „zu frommen“ Orden der päpstliche Kommissar bereit?(eingef. von mir: https://katholisches.info/2017/06/08/ste...mmissar-bereit/ )

Kurz nach dem Rücktritt des Ordensgründers, Msgr. João Scognamiglio Clá Dias, ordnete die Ordenskongregation „in Absprache mit dem Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben“ eine apostolische Visitation an. Nach dem „aufmerksamen Studium der Schlußfolgerungen der Visitation“ habe Papst Franziskus der Ordenskongregation nun den Auftrag erteilt, einen Kommissar zu entsenden.

Zur apostolischen Visitation wurden keine Gründe genannt. Ordenspräfekt Braz de Aviz sprach damals nur kryptisch von einer Notwendigkeit, ein „wachsames Auge auf neue kirchliche Realitäten zu werfen“. Warum sagte er nicht.

Zum Apostolischen Kommissar wurde Kardinal Raymundo Damasceno Assis ernannt, der emeritierte Erzbischof von Aparecida in Brasilien, dem Weihbischof José Aparecido Gonçalves de Almeida von Brasilia und Sr. Marian Ambrosio, Generaloberin der Schwestern der Göttlichen Vorsehung, als Assistenten zur Seite stehen werden.

Die Laiengemeinschaft der Herolde des Evangeliums wurden 2001 von Papst Johannes Paul II. nach päpstlichem Recht anerkannt. Aus der Laienbewegung heraus entstand 2005 durch die Weckung von Berufungen ein Priesterzwei und ein Zweig von Ordensschwestern. Die Anerkennung päpstlichen Rechts der beiden Ordenszweige, des männlichen Zweiges Virgo Flos Carmeli und des weiblichen Zweiges Regina Virginum erfolgte 2009 durch Papst Benedikt XVI. Nur zwölf Jahre nach der Gründung zählte die Priestergemeinschaft bereits 120 Priester und 20 Diakone. Der männliche Ordenszweig zählte 2017 mehr als 2.600 Angehörige, der weibliche mehr als 1.400. Herolde des Evangeliums gab es weltweit rund 40.000.

Die Herolde des Evangeliums sind die erste kirchliche Gemeinschaft, die im dritten Jahrtausends päpstlich anerkannt wurde.

Im Gegensatz zu den Franziskanern der Immakulata, bei denen bis heute keine Gründe für die kommissarische Verwaltung genannt wurden, werden gegen die Herolde des Evangeliums „Mängel im Leitungsstil“ angeführt. Die Vatikanmedien berichteten eine Auflistung dieser „Mängel“, aber ohne konkrete Angaben: „das Leben der Leitungsmitglieder, die Berufungspastoral, die Ausbildung, die Verwaltung und Handhabung der Werke und die Aufbringung der Ressourcen“.

Wörtlich schloß der Osservatore Romano:

„Auch in diesem Fall wie in ähnlichen Fällen ist die Entscheidung des Heiligen Stuhls nicht als eine Strafe zu verstehen, sondern als Initiative, die auf das Wohl der unter kommissarische Verwaltung gestellten Institutionen abzielt, um die bestehenden Probleme zu lösen.“

Nicht alle in der Kirche sehen das so.

Die mehr als sechs Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus lassen ein Muster im Einsatz von Kommissaren erkennen, die sich gegen traditionsverbundene, konservative oder einfach „zu fromme“ Ordensgemeinschaften richtet. Kritiker sprechen von „Kommissarerlassen“ gegen kirchliche Institutionen, die ein traditionelles Kirchenverständnis haben, das nicht mit einer progressiven Agenda deckt.

Gemeinsam ist den Gemeinschaften, denen Papst Franziskus einen Kommissar schickt, zudem, daß sie überdurchschnittlich viele Priester- und Ordensberufungen wecken und anziehen. Ein Phänomen, das nicht von allen in der derzeitigen Kirchenführung geschätzt wird. Kardinal Raymond Burke kritisierte vor kurzem im Zusammenhang mit der in einer Woche beginnenden Amazonassynode: „Wer eine ‚andere Kirche‘ will, will keine Priesterberufungen„.(eingef. v. mir: https://katholisches.info/2019/09/24/kar...sterberufungen/ )

Rom kann allerdings nur gegen jene Gruppen vorgehen, die seiner Jurisdiktion unterstehen. Auf religiöse Orden, die der kanonischen Anerkennung bedürfen, hat der Vatikan direkten Zugriff und macht von dieser Möglichkeit auch Gebrauch.

In Brasilien, dem Ursprungsland der Herolde des Evangeliums, wird die römische Entscheidung auch im Zusammenhang mit der Amazonassynode gesehen. Der brasilianische Episkopat ist seit Jahrzehnten stark befreiungstheologisch geprägt. Die Herolde stehen dem diametral entgegen. Die bevorstehende Synode birgt auch einen innerbrasilianischen Konflikt in der Kirche.

Der Gründer und erste Generalobere der Herolde war Msgr. João Scognamiglio Clá Dias, den Papst Benedikt XVI. – ein Zeichen der Wertschätzung – zum Ehrenkanoniker der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom ernannte. Ihr Ursprung geht auf die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Die eigentliche Entfaltung begann ab den 90er Jahren. Msgr. João Scognamiglio Clá Dias wurde von der ebenfalls in Brasilien entstandenen Gesellschaft zur Verteidigung von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP) geprägt und war einer der engsten Mitarbeiter von deren Gründer Plinio Corrêa de Oliveira. In linkskatholischen Kreisen sind Corrêa de Oliveira und die TFP ein rotes Tuch. Der Vatikanist Marco Tosatti schrieb 2017:

„Unter Franziskus ist schon verdächtig, wer mit Plinio Corrêa de Oliveira Kontakt hatte.“

Katholisches.info schrieb am 13. Juni 2017:

„Während Johannes Paul II. und Benedikt XVI. der traditionsverbundenen, missionarischen Gemeinschaft wohlwollend gegenüberstanden, änderte sich unter Papst Franziskus dieses Verhältnis schlagartig. Die Traditionsverbundenheit, die besondere Verehrung Unserer Lieben Frau von Fatima, die gemeinschaftsinterne Disziplin eines Heeres, die im Namen „Herolde“ bereits zum Ausdruck kommt, das Ordnungsdenken in der Jugenderziehung, das schnelle Wachstum und die zahlreichen Berufungen weckten in anderen kirchlichen Kreisen offenbar Argwohn, Neid und Mißgunst. Eine negative Haltung, vor der unter Franziskus auch der Heilige Stuhl nicht gefeit ist.“

Besondere Ablehnung findet in brasilianischen Kirchenkreisen die Disziplin, die Msgr. João Scognamiglio Clá Dias zum konstitutiven Element der von ihm gegründeten Gemeinschaften machte.

Zu den von den Vatikanmedien genannten „bestehenden Problemen“ zu frommer Gemeinschaften, mit denen die Entsendung eines Kommissars gerechtfertigt wird, schrieb Tosatti vor zwei Jahren:

„Abgesehen von mehr oder weniger realen Problemen und mehr oder weniger begründeten Anschuldigungen gegen die Gründer, haben diese Gemeinschaften drei wesentliche Gemeinsamkeiten: Sie sind der Tradition der Kirche verpflichtet (daher mehr Thomisten als Rahner-Anhänger, zeichnen sich durch eine starke Verehrung Unserer Lieben Frau von Fatima aus und sind für das Lebensrecht ungeborener Kinder aktiv), haben viele Berufungen (was heutzutage bei kirchlichen Hierarchen und Bischöfen eher verdächtig macht) und verfügen über beachtliche finanzielle Mittel.“

Ordensgründer Msgr. João Scognamiglio Clá Dias wurde am vergangenen Hochfest Mariä Himmelfahrt 80 Jahre alt. Im Juni 2017 trat er von der Ordensleitung zurück, weil ein geheim gefilmter und unter Vertrauensbruch weiterverbreiteter Ausschnitt eines Leitungstreffens veröffentlicht wurde, bei dem von einem Exorzismus berichtet wurde. Ein Leitungsmitglied las die vom Exorzisten verfaßte Niederschrift des aufgezeichneten Exorzismus vor. Dabei habe der Dämon gesagt, daß das Böse heute an höchster Stelle im Vatikan Einfluß habe. Geste und Mimik von Msgr. João Scognamiglio Clá Dias an dieser Stelle des Vortrags verrieten, daß ihn eine solche Enthüllung unter diesem Pontifikat nicht wundere, was als Zustimmung ausgelegt und gegen ihn ins Feld geführt wurde.

Dabei bat Papst Franziskus erst vergangene Woche um das Gebet, da er „Befreiung“ brauche,
weil er „sehr umsessen“ (eingef. v. mir: https://katholisches.info/2019/09/27/ich...skus-verachtet/ ) sei. Mit Umsessenheit beschreibt die Dämonologie den Zustand der schweren dämonischen Belagerung und Bedrängung. Die nächste und schwerwiegendste Stufe ist die Besessenheit.

Das „Enthüllungsvideo“ wurde 2017 als Majestätsbeleidigung ausgelegt und von einigen Kreisen als Gelegenheit gesehen, ein Vorgehen Roms gegen die „ungeliebten“ Herolde zu erwirken, was unter den Vorgängerpontifikat nicht gelungen war. In diesem Sinne wurde interveniert.

Msgr. João Scognamiglio Clá Dias, der die brenzlige Lage für seine Gemeinschaft erfaßte, zog die Konsequenzen und trat als Generaloberer zurück. Die Hoffnung, damit die gegnerischen Geister zu besänftigen, erfüllte sich allerdings nicht. Keine zwei Wochen nach seinem Rücktritt entsandte Rom einen Visitator und nun den Kommissar.

Der bekannteste spanische Kolumnist zur religiösen Fragen, Francisco Fernandez de la Cigoña, kommentierte:

„Ohne große Zweifel können wir voraussagen, daß der Kommissar und seine Assistenten schon den richtigen Bericht abliefern werden über die nächste Institution, die dem Vatikan zu traditionell ist. Wir sprechen von einem angekündigten Tod.“


Noch deutlicher kritisierte InfoVaticana gestern das Vorgehen Roms:

Die Maßnahme erfolgt in einem Regime des Obskurantismus und sogar des Terrors, das weitaus typischer für eine eiserne Diktatur ist als für die Kirche der Liebe und der Barmherzigkeit – und alles eingebettet in eine offensichtliche Heuchelei.“

Es gebe Ordensgemeinschaften und Laiengemeinschaften in der Kirche, so die spanische Internetzeitung, sie seien leider sogar zahlreich, von deren höchsten Vertretern „zahlreiche theologische Skandale ausgehen“, manchmal verbunden mit „pädophilen“ Verfehlungen, und die aus Mangel an Berufungen schon fast ausgestorben sind.

„Obwohl ein sofortiges und radikales Eingreifen erforderlich wäre, geschieht nichts, und diese Abirrungen werden toleriert.“

Daraus folgert InfoVaticana:

„Es fällt schwer, nicht zum Schluß zu gelangen, daß man in den höchsten Ebenen der Kirche das Schlimmste mag und schützt, aber das Gute verfolgt und als das Schlimmste hinstellt.“

Dies geschehe, um die Aufmerksamkeit vom wirklich Schlimmen abzulenken.

Text: Giuseppe Nardi

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https://de.wikipedia.org/wiki/Herolde_des_Evangeliums


zuletzt bearbeitet 30.09.2019 07:51 | nach oben springen

#19

RE: Alte Messe wieder eingeschränkt ?

in Diskussionsplattform 30.09.2019 08:01
von Gelöschtes Mitglied
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