Lieber Bruno im Herrn!
Gottes Segen. Es gibt heute die Tendenz, die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria herabzuziehen, zu verniedlichen. Wer das Werk der Maria von Agreda über die Gottesmutter kennt - und auch die Aussagen der marianischen Dogmen meditiert der wird verstehen, dass die seligste Jungfrau und Gottesmutter Maria eine derartige Fülle an Gnaden in sich barg, ein Meer an Gnaden (wie der Name Maria auch übersetzt wird), dass ihre Schönheit und Größe die aller anderen Geschöpfe zusammen überragt.
So haben es marianische Heilige ausgedrückt. Ich sehe es daher als Verniedlichung, Simplifizierung an, wenn man Maria aus den knappen Schilderungen in den Evangelien nur als eine arme, einfache Frau ansieht, als "Schwester im Herrn", die man nicht besonders verehren sollte. Der Trend, die Heiligkeit, die Größe der jungfräulichen Gottesmutter Maria zu unterminieren und zu vermenschlichen ist aus meiner Sicht einer der vielen modernistischen Irrwege: Da werden sowohl die Gottesmutter Maria, die Engel, die Heiligen verniedlicht, dem modernen Menschenbild angepasst. Da behaupten dann die Leute, dass die Gottesmutter noch andere Kinder gehabt hätte- berufen sich dabei auf die Bibel. Das alles geht an der übernatürlich verankerten Glaubenssicht weit vorbei.
Als treue Katholiken sollen und dürfen wir die Gottesmutter Maria besonders ehren, und dürfen überzeugt sein, dass sie an mystischen Gnaden die Heiligen durchaus überragt. Daher hatte Maria nicht nur eine leise Ahnung, was ihr Ja- Wort so mit sich bringen könnte, sondern eine tiefere Schau der Heilsereignisse.