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#6

RE: Exorzismus, "Das Geheimnis Mariä" Die Verfinsterung der Kirche

in Der Exorzismus 20.09.2016 17:00
von Andi • 1.077 Beiträge

Lieber Bernhard,

danke für diese Info aber auch traurige Nachricht, da nun den Menschen ein großer und einer der besten Exorzisten fehlt. Ich war ein großer Anhänger von ihm und habe mal auch einen Brief mit ein paar Sätzen von ihm bekommen aber nur auf italienisch und seine Handschrift darauf war auch nicht so gut leserlich. Aber das er mir überhaupt antwortete bei der Masse an Anfragen war schon eine freudige Sache für mich. Seine Bücher habe ich auch bis auf das neuere alle gelesen.

Diesen Pater Jörg Müller kann man total vergessen. Der hat doch selber schon einen Dämon in seinem Hirn rumspuken. Auch einer der sich dem Zeitgeist beugt. Hilfe gibts bei dem jedenfalls nicht - im Gegenteil. Habe mal ein Interview mit ihm gesehen und das hat mir dann gereicht.

Schade ist das beim Thema Exorzismus nur immer von Besessenheit die Rede ist. Don Gabriele Amorth hat auch schon einen Alkoholsüchtigen durch einen Exorzismus geheilt von seiner Sucht. Ich glaube den wenigstens ist klar was dies bedeuten könnte wenn man mal 1000 Exorzisten einstellen würde. Hundertausenden könnte man helfen bei allerlei Süchten, Bedrängnissen und Psychosen und all den unzähligen anderen Krankheiten die es gibt.

Aber nein, man verweist auf die Psychiater/Psychologen/ Wissenschaftler und all die anderen Idioten die keine Ahnung haben und nur noch mehr kaputt machen.

Pater Gabriele AMORTH starb nach kurzer schwerer Krankheit und ich bin mir sicher das sein Aufenthalt im Fegefeuer ebenfalls sehr kurz sein wird.
Ich habe für Pater Gabriele AMORTH ein Gebet gesprochen und hoffe er wird einen würdigen Nachfolger haben.

Gelobt sei Jesus Christus


Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
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#7

RE: Exorzismus, "Das Geheimnis Mariä" Die Verfinsterung der Kirche

in Der Exorzismus 20.09.2016 20:25
von Bernhard • 93 Beiträge

In Italien und Polen gibt es jeweils ca. 300 Exorzisten, von denen die meisten erst in den letzten Jahren ernannt wurden, in Deutschland nicht einen, der der Öffentlichkeit bekannt wäre. Im sog. Bermuda-Dreieck (Mailand, Turin, Bologna) ist die Anzahl praktizierender Satanisten besonders hoch (hier hat auch schon der mittlerweile abgefallene Exorzist Emmanuel MILINGO erfolgreich exorziert). Aus diesem Grund werden die speziell ausgebildeten Priester in erster Linie dort benötigt.

In Polen beruft man sich eher auf den sog. Befreiungsdienst, bei dem über Personen, die Esoterik und Okkultismus praktiziert haben, gebetet wird. Dies geschieht in Deutschland auch, jedoch ist es ungeheuer schwierig, Menschen von satanischen Einflüssen, welchen sie Jahre lang unterworfen waren, zu befreien.

Was den reinen Exorzismus (Teufelsaustreibung) betrifft, so gestaltet sich dies ebenfalls schwierig und sehr mühsam, da die Dämonen nicht aus dem Menschen, den sie im Besitz haben, gehen wollen ("Uns gefällt es hier. Hier ist es schöner als in der Hölle"). Wie P. Amorth selber sagte, bedarf es dabei einer ganzen Reihe von Gebeten, wobei jeder Dämon einzeln ausgetrieben werden muss (vgl. http://kath-zdw.ch/maria/anneliese.html).

P. Amorth besaß eine Sondergenehmigung, bei seinen Gebeten ausschließlich das Rituale Romanum von 1614 benutzen zu dürfen. In der Folge des Todes von Anneliese Michel verfasste die DBK eine erweiterte Fassung des lateinischen Rituale (1999), in dem der Priester seine BITTE an Gott richtet, er möge den betroffenen Menschen doch bitte vom (personal) Bösen befreien (deprekativ). Darüber lachen die Dämonen nur. Seit jeher enthält der kirchliche Exorzismus den mehrfachen BEFEHL (in priesterlicher Autorität), den Körper des Besessenen zu verlassen. Dies wird in Verbindung mit den bewährten Gebeten (Bibelstellen etc.) seit Jahrhunderten so praktiziert (imprekativ). Andauernde Bittgebete können bei den Betroffenen zwar eine Linderung bewirken, eine Austreibung jedoch nicht. Deshalb sagte P. Amorth auch: "Diese Fassung gehört in den Müll!"

Merke: Nicht jeder Heilungs- und Befreiungsdienst ist ein Exorzismus, aber jeder Exorzismus ist ein Heilungs- und Befreiungsdienst.


In hoc signo vinces.
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#8

RE: Exorzismus, "Das Geheimnis Mariä" Die Verfinsterung der Kirche

in Der Exorzismus 20.09.2016 22:41
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber Andi, lieber Bernhard

Dass die Teufelsaustreibung haute ein bedauernswert marginales Dasein fristet,
dürfte auch mit der Tatsache der "Streichung" der niederen Weihen
im Zuge der "Weihereform" aus dem Jahre 1972 in Zusammenhang stehen.
Mit dieser "Weihereform" ging auch die niedere Weihe des Exorzisten verloren und damit wohl auch das tiefere Verständnis der Weihekandidaten für den Exorzismus per se.

Alleine die Vereinigungen der Tradition ( Petrus-Bruderschaft u. Pius-Bruderschaft, Institut Christkönig und Hoherpriester) haben die vollständige Weihestufen beibehalten.

Also:

Die niederen Weihen ( in aufsteigender Form):
Ostarier
Lektor
Exorzist
Akolyth

Die höheren Weihen:
Subdiakon
Diakon
Priester
Bischof

Auszug über die Exorzistenweihe aus "kathpedia" ( Hauptquelle Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft):
-

[....]
"Die Belehrung zu Beginn der Weihe beginnt mit den Worten:
"Da ihr geliebte Söhne, zum Amt der Exorzisten geweiht werden sollt, müsst ihr kennen, was ihr übernehmt. "Die wichtigste Aufgabe der Exorzisten ist es, die bösen Geister auszutreiben:
"Ihr empfangt die Gewalt,
den Besessenen die Hände aufzulegen.
Durch die Auflegung eurer Hände werden kraft
der Gnade des Heiligen Geistes und der Worte der Beschwörung die unreinen Geister aus den Besessenen vertrieben."

Im Leben Jesu spielt der Kampf gegen den Teufel von Anfang an eine wichtige Rolle,
denn dazu erschien der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels vernichte." (1 Joh 3,8)
Diesen Kampf wollte er fortsetzen in seiner Kirche,
indem er zwölf Apostel erwählte und ihnen die Vollmacht gab, wie er "durch den Finger Gottes" (Lk 11,20) die Dämonen auszutreiben [Mk 3,14 f.].
Genau diese Vollmacht wird fortgepflanzt in den heiligen Weihen.
Dem Ostiarier wurde gesagt, er solle die Seelen "durch Wort und Beispiel dem Teufel verschließen",
der Lektor erhielt als Waffe das Wort Gottes [vgl. Hebr 4,12],
und dem Exorzisten wird die Macht gegeben,
den bösen Geistern gebieterisch entgegenzutreten.
" [....]

-
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Exorzistat


Zitat:
-
Im Leben Jesu spielt der Kampf gegen den Teufel von Anfang an eine wichtige Rolle,
dazu erschien der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels vernichte." (1 Joh 3,8)

-

Die Fortführung der Vernichtung der Werke des Teufels - und somit die Pflicht dazu ! -
hat unser Herr kraft Seiner Vollmacht Seiner Kirche übertragen.
Dies scheint sich heute in der "neuen Theologie" im Fahrwasser der "Allerlösungstheorie" verflüchtigt zu haben.


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 20.09.2016 22:43 | nach oben springen

#9

RE: Exorzismus, "Das Geheimnis Mariä" Die Verfinsterung der Kirche

in Der Exorzismus 21.09.2016 08:44
von Bernhard • 93 Beiträge

Lieber Aquila,

herzlichen Dank. Doch dieses ist es nicht allein. Es fehlt unter den Theologen/Priestern ebenfalls am Glauben an die Existenz Satans. Stattdessen wird von dem Bösen als diffuses, theoretisches Gebilde geredet. Dies hängt natürlich mit der sog. Entmythologisierung der Hl. Schrift durch den Marburger Theologen Rudolf Bultmann zusammen, der in vielen Bibeltexten einen von Menschen konstruierten Mythos sah, den es zu entschleiern giat. Obwohl Bultmann dies kurz vor seinem Tod widerrief, werden seine Thesen auch heute noch gerne und besonders von kath. Theologen angewandt. Ein Resultat davon ist das Traktat des Tübinger Theologen Herbert Haag "Abschied vom Teufel". Ein kleines Bändchen mit großer Wirkung.

Neben den niederen Weihen wurde im Rahmen der Liturgiereform ebenfalls das Gebet zum Hl. Michael am Ende der Hl. Messe abgeschafft. Ein schwerwiegender Fehler. Die Folgen (im Klerus) sind bekannt.


In hoc signo vinces.
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#10

RE: Exorzismus, "Das Geheimnis Mariä" Die Verfinsterung der Kirche

in Der Exorzismus 21.09.2016 22:09
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber Bernhard


Du schreibst natürlich sehr Richtiges !
Ist es nicht gar so, dass mit dem "Abschied vom Teufel" auch ein "Abschied" von der Absolutheit der Ewigen Wahrheit Jesus Christus und somit von der unfehlbaren Lehre der Kirche als Seinem mystischen Leib verbunden ist ?!
Der "Abschied" von der Selbstoffenbarung Gottes durch mit und in Jesus Christus ?!

So wie in der Psychologie versucht wird, die (schwersten) Sünden in den suggerierten und somit bereits brechend vollen Stauraum der ( nicht existenten) "Bewusstseinserweiterung" zu pferchen,
so wird heute leider auch oft im "zeitgemäss" verfälschten geistlichen Bereich versucht, jeglicher Sünde den Schwefelgeruch zu nehmen, sprich
den Einfluss des Teufels als den ersten und verschlagendsten Feind ( nebst der Welt und dem Fleisch ) des Seelenheils auszureden.
Dies wider der Mahnungen grosser Mystiker wie des hl. Johannes vom Kreuz:
Siehe bitte hier:
Stufen zur Vollkommenheit

Ich denke, dass es für die Mitleser hilfreich sein dürfte, kurz den üblichen
Verlauf eines Exorzismus aufgezeigt zu bekommen.
Folgende Schilderungen sind der Seite
http://exorcismus.org/category/langs/deutsch/
entnommen;
Du, lieber Bernhard, kannst zu dieser Darlegung aus Deiner Erfahrung sicherlich Ergänzendes hinzufügen:
-

Verlauf des Exorzismus

Die Sakramentalie des Exorzismus wird gemäß den Anordnungen vom Rituale Romanum gespendet.
Die Exorzismen finden an einem abgeschiedenen Platz statt,
z.B. in einer Kapelle oder in einem entsprechenden Raum,
wo sich gewöhnlich Bilder vom Gekreuzigtem Heiland, Unserer Lieben Frau und Engeln befinden.
Außer dem Priester-Exorzist
können am Exorzismus die Priester und Laien teilnehmen, die die Aufgabe haben, in Intention der besessenen Person zu beten und dem Priester – falls es nötig wird – zu helfen.
Sie dürfen aber keine Exorzismusformel aussprechen.

Die Erkenntnis

Die erste Aufgabe für den Exorzist ist die Erkenntnis,
ob er mit dem wirklichen Einfluss des bösen Geistes zu tun hat und der Ausschluss (z.B. auf Grund des ärztlichen Gutachtens) von psychischen Störungen.
Sollte das dämonische Wirken verdächtigt werden, wird die Erkenntnis der möglichen Ursachen und Symptomen durchgeführt.
Der Priester schätzt das Ausmaß der Verwurzelung vom Bösen und die Einwirkung des Teufels ab (z.B. die Besessenheit, Schikanen, Infestationen, Besitzergreifung). Ferner wird das
Gebet für die Befreiung ausgesprochen, das, außer der seelischen Folge,
sich vergewissern lässt, ob eine konkrete Person in der Tat unter dem Einfluss vom bösen Geist steht.
Wenn beim Beten zusätzliche Symptome auftreten, die von dem Einfluss der bösen Mächte zeugen, dann wird der feierliche Exorzismus abgehalten.

Der Exorzismus

Die vollen Exorzismen fassen weitläufige Einleitungsgebete um, nach denen
drei verschiedene eigentliche Exorzismen
(nach dem Rituale aus dem Jahre 2000) erfolgen.
Am Anfang besprüht der Exorzist die Person mit Weihwasser zum Gedenken an die im Taufsakrament erhaltene Reinigung.
Es folgt das Gebet: die Litanei, die Psalmen- und Evangeliumslesung.
Der Priester-Exorzist legt seine Hände auf die vom bösen Geist gequälte Person auf, den Heiligen Geist um die Erlösung für sie ersuchend.
Beim Gebet haucht er dem Bedrängten ins Gesicht („wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch seine Ankunft und Erscheinung vernichten“ 2 Thess 2,8).
Ferner wird das Glaubensbekenntnis rezitiert oder das Taufversprechen erneuert.
Es folgt Oratio Dominica (Vaterunser…),
nach dem der Exorzist das Heilige Kreuz zeigt und die besessene Person segnet.
Er spricht eine an Gott gerichtete Bittformel
und eine Befehlformel aus, die den Teufel im Namen Jesus Christus austreiben sollen.
Die Exorzismen enden mit Danklied, Gebet und Segnung.

Gewöhnlich verläuft das Gebet für die Befreiung ruhig.
Im Laufe der Exorzismen über den Besessenen
können Manifestationen vom bösen Geist auftreten.
Die Person, über die das Sakramentalium ausgesprochen wird,
kann Unruhe, Müdigkeit, Schwächung fühlen, manchmal kommen Magen-, Kopf-, Hals- und Wirbelsäuleschmerzen vor.
Bei seltenen Fällen der Besitzergreifung können zusätzliche Symptome bei der besessenen Person in Erscheinung treten, wie z.B.:
Sprechen in fremden Sprachen (die diese Person nie gelernt hat),
Abschwächung oder Kraft, mit menschlicher Physiologie und Anatomie unvergleichbar,
Vorkommen der mit dem Satan verbundenen Symbolen auf dem Körper, Ausspeien verschiedener Gegenstände.
So versucht der Dämon den Exorzist zu stören und so äußert sich seine Wut.
Dennoch treten die Tobsuchtanfälle ziemlich selten auf.

Falls der böse Geist ans Licht kommt,
darf der Exorzist ihn befragen, wie viele Dämonen es gibt, wie sie heißen, aus welchem Grund haben sie das Opfer besessen und wie lange dauert dieser Zustand.
Der böse Geist versucht manchmal den Schein der Gleichgültigkeit zu wahren, er wird ganz schweigsam oder, im Gegenteil, wird sehr geschwätzig und täuscht die Reue (besonders bei der Weihe oder Berührung mit Stola) vor, womit er den Priester ablenken will.
Nicht selten müssen die bösen Geister mit dem Namen Jesu zur Eile angetrieben werden,
damit
sie die Fragen beantworten;
dazu dient auch die Segnung mit Weihwasser und das Zeigen vom Kreuz.
Die Anwesenheit vom Sacrum bewirkt Reaktionen wie z.B.: Wut, Hass dem gegenüber, was heilig ist.

Die gefallenen Engel sprechen von Gott und Unserer Lieben Frau nicht direkt, sondern:
„Er“, „dein Anführer“, „Sie“, „deine Herrin“. Wenn auch der heilige Name ausgesprochen wird, dann sehr oft lästerlich.

Folgen des Exorzismus

Die Exorzismen können etwa zwölf bis neunzehn Minuten oder ein paar Stunden dauern.
Die Symptome können sich während und nach dem Exorzismus ändern:
wenn sie schwächer werden, dann kann es ein Zeichen der beginnenden Genesung sein;
wenn sie an Kraft zunehmen, wird der Befreiungsprozess fortgesetzt.
Es ist möglich, dass die exorzierte Person, auch ohne die anfänglichen Zeichen, mit der Zeit die positiven Folgen dieser Sakramentalie erfahren wird.
Bei manchen Fällen erinnern sich die exorzierten Personen an den Verlauf des Exorzismus nicht oder sie bringen ihn nur vage in Erinnerung.
Die Exorzismen werden üblich mehrmals ausgeführt, bis zur völligen Befreiung konkreter Person."

-




Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 21.09.2016 22:41 | nach oben springen


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