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Psalm 78
Die Geschichte Israels als Mahnung und Warnung
1 [Ein Weisheitslied Asafs.] Mein Volk, vernimm meine Weisung! Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
2 Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; ich will die Geheimnisse der Vorzeit verkünden.
3 Was wir hörten und erfuhren, was uns die Väter erzählten,
4 das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen, sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn, die Wunder, die er getan hat.
5 Er stellte sein Gesetz auf in Jakob, gab in Israel Weisung und gebot unseren Vätern, ihre Kinder das alles zu lehren,
6 damit das kommende Geschlecht davon erfahre, die Kinder späterer Zeiten; sie sollten aufstehen und es weitergeben an ihre Kinder,
7 damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, die Taten Gottes nicht vergessen und seine Gebote bewahren
8 und nicht werden wie ihre Väter, jenes Geschlecht voll Trotz und Empörung, das wankelmütige Geschlecht, dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.
9 Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, wandten den Rücken am Tag der Schlacht;
10 Gottes Bund hielten sie nicht, sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.
11 Sie vergaßen die Taten des Herrn, die Wunder, die er sie sehen ließ.
12 Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan.
13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, er ließ das Wasser fest stehen wie einen Damm.
14 Er leitete sie bei Tag mit der Wolke und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.
15 Er spaltete Felsen in der Wüste und gab dem Volk reichlich zu trinken wie mit Wassern der Urflut.
16 Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, ließ Wasser fließen gleich Strömen.
17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn, sie trotzten in der Wüste dem Höchsten.
18 In ihrem Herzen versuchten sie Gott, forderten Nahrung für den Hunger.
19 Sie redeten gegen Gott; sie fragten: «Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste?
20 Zwar hat er an den Felsen geschlagen, sodass Wasser floss und Bäche strömten. Kann er uns auch Brot verschaffen und sein Volk mit Fleisch versorgen?»
21 Das hörte der Herr und war voll Grimm; Feuer flammte auf gegen Jakob, Zorn erhob sich gegen Israel,
22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
23 Dennoch gebot er den Wolken droben und öffnete die Tore des Himmels.
24 Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, er gab ihnen Brot vom Himmel.
25 Da aßen die Menschen Wunderbrot; Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.
26 Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel, führte in seiner Macht den Südwind herbei,
27 ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, gefiederte Vögel wie Sand am Meer.
28 Er ließ sie mitten ins Lager fallen, rings um Israels Zelte.
29 Da aßen alle und wurden satt; er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.
30 Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund,
31 da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; er erschlug ihre Führer und streckte die jungen Männer Israels nieder.
32 Doch sie sündigten trotz allem weiter und vertrauten nicht seinen Wundern.
33 Darum ließ er ihre Tage schwinden wie einen Hauch und ihre Jahre voll Schrecken vergehen.
34 Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, kehrten um und suchten ihn.
35 Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist, Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Doch sie täuschten ihn mit falschen Worten und ihre Zunge belog ihn.1
37 Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, sie hielten seinem Bund nicht die Treue.
38 Er aber vergab ihnen voll Erbarmen die Schuld und tilgte sein Volk nicht aus. Oftmals ließ er ab von seinem Zorn und unterdrückte seinen Groll.
39 Denn er dachte daran, dass sie nichts sind als Fleisch, nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.
40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, ihn gekränkt in der Steppe!
41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe, sie reizten den heiligen Gott Israels.
42 Sie dachten nicht mehr an seine mächtige Hand, an den Tag, als er sie vom Unterdrücker befreite,
43 als er in Ägypten Zeichen tat und Wunder im Gefilde von Zoan:
44 Er verwandelte ihre Flüsse und Bäche in Blut; sie konnten daraus nicht mehr trinken.
45 Er schickte einen Schwarm von Fliegen, der fraß sie auf, ein Heer von Fröschen, das vertilgte sie.
46 Ihre Ernte überließ er den Grillen und den Heuschrecken den Ertrag ihrer Mühen.
47 Ihre Reben zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit Körnern aus Eis.
48 Ihr Vieh überließ er der Pest und ihre Herden den Seuchen.2
49 Er ließ die Glut seines Zorns auf sie los: Grimm und Wut und Bedrängnis, Boten des Unheils in Scharen.
50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht vor dem Tod und lieferte ihr Leben der Pest aus.
51 Er schlug in Ägypten alle Erstgeburt, in den Zelten Hams die Blüte der Jugend.3
52 Dann führte er sein Volk hinaus wie Schafe, leitete sie wie eine Herde durch die Wüste.
53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, doch ihre Feinde bedeckte das Meer.
54 Er brachte sie in sein heiliges Land, in die Berge, die er erwarb mit mächtiger Hand.4
55 Er vertrieb die Völker vor ihnen, ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen und teilte ihnen ihr Erbteil zu.
56 Doch sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten; sie hielten seine Satzungen nicht.
57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab, sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt.
58 Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen und reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen.
59 Als Gott es sah, war er voll Grimm und sagte sich los von Israel.
60 Er verwarf seine Wohnung in Schilo, das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte.
61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft, seine heilige Lade fiel in die Hand des Feindes.5
62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus; er war voll Grimm über sein Eigentum.
63 Die jungen Männer fraß das Feuer; den jungen Mädchen sang man kein Brautlied.
64 Die Priester wurden mit dem Schwert erschlagen; die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.
65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, wie ein Held, der betäubt war vom Wein.
66 Er schlug seine Feinde zurück und gab sie ewiger Schande preis.
67 Das Zelt Josefs verwarf er, dem Stamm Efraim entzog er die Erwählung.
68 Doch den Stamm Juda erwählte er, den Berg Zion, den er liebt.
69 Dort baute er sein hoch aufragendes Heiligtum, so fest wie die Erde, die er für immer gegründet hat.
70 Und er erwählte seinen Knecht David; er holte ihn weg von den Hürden der Schafe,
71 von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel.
72 Er sorgte als Hirt für sie mit lauterem Herzen und führte sie mit klugen Händen.
Psalm 79
Die Klage über die Zerstörung Jerusalems
1 [Ein Psalm Asafs.] Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, sie haben deinen heiligen Tempel entweiht und Jerusalem in Trümmer gelegt.
2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes.
3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und keiner hat sie begraben.
4 Zum Schimpf sind wir geworden in den Augen der Nachbarn, zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
6 Gieß deinen Zorn aus über die Heiden, die dich nicht kennen, über jedes Reich, das deinen Namen nicht anruft.
7 Denn sie haben Jakob aufgezehrt und seine Felder verwüstet.
8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! Denn wir sind sehr erniedrigt.
9 Um der Ehre deines Namens willen hilf uns, du Gott unsres Heils! Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!
10 Warum dürfen die Heiden sagen: «Wo ist nun ihr Gott?» Lass kund werden an den Heiden vor unsern Augen, wie du das vergossene Blut deiner Knechte vergiltst.
11 Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!1
12 Zahl unsern Nachbarn siebenfach heim die Schmach, die sie dir, Herr, angetan.2
13 Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, wollen dir ewig danken, deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalm 80
Bitte für Israel, den Weinstock Gottes
1 [Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Ein Zeugnis. Ein Psalm Asafs.]
2 Du Hirte Israels, höre, der du Josef weidest wie eine Herde! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine
3 vor Efraim, Benjamin und Manasse! Biete deine gewaltige Macht auf und komm uns zu Hilfe!
4 Gott, richte uns wieder auf! Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
5 Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, während dein Volk zu dir betet?
6 Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, sie überreich getränkt mit Tränen.
7 Du machst uns zum Spielball der Nachbarn und unsere Feinde verspotten uns.1
8 Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
9 Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.
10 Du schufst ihm weiten Raum; er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.
11 Sein Schatten bedeckte die Berge, seine Zweige die Zedern Gottes.
12 Seine Ranken trieb er bis hin zum Meer und seine Schößlinge bis zum Eufrat.
13 Warum rissest du seine Mauern ein? Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.
14 Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, die Tiere des Feldes fressen ihn ab.
15 Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock
16 und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.2
17 Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.
18 Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.
19 Erhalt uns am Leben! Dann wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.
20 Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
Psalm 81
Aufruf zur Treue gegen Gott
1 [Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Von Asaf.]
2 Jubelt Gott zu, er ist unsre Zuflucht; jauchzt dem Gott Jakobs zu!
3 Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, die liebliche Laute, dazu die Harfe!
4 Stoßt in die Posaune am Neumond und zum Vollmond, am Tag unsres Festes!
5 Denn das ist Satzung für Israel, Entscheid des Gottes Jakobs.
6 Das hat er als Gesetz für Josef erlassen, als Gott gegen Ägypten auszog. Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm:
7 Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit, seine Hände kamen los vom Lastkorb.
8 Du riefst in der Not und ich riss dich heraus; ich habe dich aus dem Gewölk des Donners erhört, an den Wassern von Meríba geprüft. [Sela]
9 Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! Israel, wolltest du doch auf mich hören!
10 Für dich gibt es keinen andern Gott. Du sollst keinen fremden Gott anbeten.1
11 Ich bin der Herr, dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. Tu deinen Mund auf! Ich will ihn füllen.
12 Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; Israel hat mich nicht gewollt.
13 Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen und sie handelten nach ihren eigenen Plänen.
14 Ach dass doch mein Volk auf mich hörte, dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!
15 Wie bald würde ich seine Feinde beugen, meine Hand gegen seine Bedränger wenden.
16 Alle, die den Herrn hassen, müssten Israel schmeicheln und das sollte für immer so bleiben.2
17 Ich würde es nähren mit bestem Weizen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.3
Psalm 82
Bitte um Gottes Eingreifen als Richter
1 [Ein Psalm Asafs.] Gott steht auf in der Versammlung der Götter, im Kreis der Götter hält er Gericht.
2 «Wie lange noch wollt ihr ungerecht richten und die Frevler begünstigen? [Sela]
3 Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht!
4 Befreit die Geringen und Armen, entreißt sie der Hand der Frevler!»
5 Sie aber haben weder Einsicht noch Verstand, sie tappen dahin im Finstern. Alle Grundfesten der Erde wanken.
6 «Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten.
7 Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, sollt stürzen wie jeder der Fürsten.»
8 Erheb dich, Gott, und richte die Erde! Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.
Psalm 83
Eine Bitte um Hilfe gegen Feinde des Volkes
1 [Ein Lied. Ein Psalm Asafs.]
2 Schweig doch nicht, o Gott, bleib nicht still, o Gott, bleib nicht stumm!
3 Sieh doch, deine Feinde toben; die dich hassen, erheben das Haupt.
4 Gegen dein Volk ersinnen sie listige Pläne und halten Rat gegen die, die sich bei dir bergen.
5 Sie sagen: «Wir wollen sie ausrotten als Volk; an den Namen Israel soll niemand mehr denken.»
6 Ja, sie halten einmütig Rat und schließen ein Bündnis gegen dich:
7 Edoms Zelte und die Ismaeliter, Moab und die Hagariter,
8 Gebal, Ammon und Amalek, das Philisterland und die Bewohner von Tyrus.
9 Zu ihnen gesellt sich auch Assur und leiht seinen Arm den Söhnen Lots. [Sela]
10 Mach es mit ihnen wie mit Midian und Sisera, wie mit Jabin am Bach Kischon,
11 die du bei En-Dór vernichtet hast. Sie wurden zum Dung für die Äcker.
12 Mach ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, wie Sebach und Zalmunna mach all ihre Führer!1
13 Sie sagten: «Wir wollen Gottes Land erobern.»
14 Mein Gott, lass sie dahinwirbeln wie Staub, wie Spreu vor dem Wind!2
15 Wie das Feuer, das ganze Wälder verbrennt, wie die Flamme, die Berge versengt,
16 so jage sie davon mit deinem Sturm und schrecke sie mit deinem Wetter!
17 Bedecke mit Schmach ihr Gesicht, damit sie, Herr, nach deinem Namen fragen.
18 Beschämt sollen sie sein und verstört für immer, sollen vor Schande zugrunde gehn.
19 Sie sollen erkennen, dass du es bist. Herr ist dein Name. Du allein bist der Höchste über der ganzen Erde.
Psalm 84
Die Freude am Heiligtum
1 [Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm der Korachiter.]
2 Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen!
3 Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht nach dem Tempel des Herrn. Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, ihm, dem lebendigen Gott.1
4 Auch der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König.
5 Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, die dich allezeit loben. [Sela]
6 Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.
7 Ziehen sie durch das trostlose Tal, wird es für sie zum Quellgrund und Frühregen hüllt es in Segen.
8 Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; dann schauen sie Gott auf dem Zion.2
9 Herr der Heerscharen, höre mein Beten, vernimm es, Gott Jakobs! [Sela]3
10 Gott, sieh her auf unsern Schild, schau auf das Antlitz deines Gesalbten!
11 Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums ist besser als tausend andere. Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als wohnen in den Zelten der Frevler.
12 Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. Er schenkt Gnade und Herrlichkeit; der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe.
13 Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut!
Psalm 85
Bitte um das verheißene Heil
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]
2 Einst hast du, Herr, dein Land begnadet und Jakobs Unglück gewendet,
3 hast deinem Volk die Schuld vergeben, all seine Sünden zugedeckt, [Sela]
4 hast zurückgezogen deinen ganzen Grimm und deinen glühenden Zorn gedämpft.
5 Gott, unser Retter, richte uns wieder auf, lass von deinem Unmut gegen uns ab!1
6 Willst du uns ewig zürnen, soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?
7 Willst du uns nicht wieder beleben, sodass dein Volk sich an dir freuen kann?
8 Erweise uns, Herr, deine Huld und gewähre uns dein Heil!
9 Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. [Sela]2
10 Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.
11 Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12 Treue sprosst aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.
13 Auch spendet der Herr dann Segen und unser Land gibt seinen Ertrag.
14 Gerechtigkeit geht vor ihm her und Heil folgt der Spur seiner Schritte.
Psalm 86
Der Hilferuf eines Armen zu Gott
1 [Ein Gebet Davids.] Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! Denn ich bin arm und gebeugt.
2 Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!
3 Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! Den ganzen Tag rufe ich zu dir.1
4 Herr, erfreue deinen Knecht; denn ich erhebe meine Seele zu dir.
5 Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.
6 Herr, vernimm mein Beten, achte auf mein lautes Flehen!
7 Am Tag meiner Not rufe ich zu dir; denn du wirst mich erhören.
8 Herr, unter den Göttern ist keiner wie du und nichts gleicht den Werken, die du geschaffen hast.2
9 Alle Völker kommen und beten dich an, sie geben, Herr, deinem Namen die Ehre.
10 Denn du bist groß und tust Wunder; du allein bist Gott.
11 Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir. Richte mein Herz darauf hin, allein deinen Namen zu fürchten!
12 Ich will dir danken, Herr, mein Gott, aus ganzem Herzen, will deinen Namen ehren immer und ewig.
13 Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. Denn groß ist über mir deine Huld.
14 Gott, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; doch dich haben sie nicht vor Augen.
15 Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, du bist langmütig, reich an Huld und Treue.
16 Wende dich mir zu und sei mir gnädig, gib deinem Knecht wieder Kraft und hilf dem Sohn deiner Magd!
17 Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.
Psalm 87
Ein Loblied auf Zion, die Mutter aller Völker
1 [Ein Psalm der Korachiter. Ein Lied.]
2 Der Herr liebt (Zion), seine Gründung auf heiligen Bergen; mehr als all seine Stätten in Jakob liebt er die Tore Zions.1
3 Herrliches sagt man von dir, du Stadt unseres Gottes. [Sela]
4 Leute aus Ägypten und Babel zähle ich zu denen, die mich kennen; auch von Leuten aus dem Philisterland, aus Tyrus und Kusch sagt man: Er ist dort geboren.
5 Doch von Zion wird man sagen: Jeder ist dort geboren. Er, der Höchste, hat Zion gegründet.
6 Der Herr schreibt, wenn er die Völker verzeichnet: Er ist dort geboren. [Sela]
7 Und sie werden beim Reigentanz singen: All meine Quellen entspringen in dir.
Psalm 88
Die Klage eines Kranken und Einsamen
1 [Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Chormeister. Nach der Weise «Krankheit» zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des Esrachiters.]
2 Herr, du Gott meines Heils, zu dir schreie ich am Tag und bei Nacht.
3 Lass mein Gebet zu dir dringen, wende dein Ohr meinem Flehen zu!
4 Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid, mein Leben ist dem Totenreich nahe.
5 Schon zähle ich zu denen, die hinabsinken ins Grab, bin wie ein Mann, dem alle Kraft genommen ist.
6 Ich bin zu den Toten hinweggerafft wie Erschlagene, die im Grabe ruhen; an sie denkst du nicht mehr, denn sie sind deiner Hand entzogen.1
7 Du hast mich ins tiefste Grab gebracht, tief hinab in finstere Nacht.
8 Schwer lastet dein Grimm auf mir, all deine Wogen stürzen über mir zusammen. [Sela]2
9 Die Freunde hast du mir entfremdet, mich ihrem Abscheu ausgesetzt; ich bin gefangen und kann nicht heraus.
10 Mein Auge wird trübe vor Elend. Jeden Tag, Herr, ruf ich zu dir; ich strecke nach dir meine Hände aus.
11 Wirst du an den Toten Wunder tun, werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? [Sela]
12 Erzählt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich?
13 Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
14 Herr, darum schreie ich zu dir, früh am Morgen tritt mein Gebet vor dich hin.
15 Warum, o Herr, verwirfst du mich, warum verbirgst du dein Gesicht vor mir?
16 Gebeugt bin ich und todkrank von früher Jugend an, deine Schrecken lasten auf mir und ich bin zerquält.
17 Über mich fuhr die Glut deines Zorns dahin, deine Schrecken vernichten mich.
18 Sie umfluten mich allzeit wie Wasser und dringen auf mich ein von allen Seiten.
19 Du hast mir die Freunde und Gefährten entfremdet; mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis.
Psalm 89
Das Klagelied über die Verwerfung des Hauses David
1 [Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters.]
2 Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
3 Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; deine Treue steht fest im Himmel.1
4 «Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten und David, meinem Knecht, geschworen:
5 Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.» [Sela]
6 Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.
7 Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?
8 Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.
9 Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben.
10 Du beherrschst die Empörung des Meeres; wenn seine Wogen toben - du glättest sie.
11 Rahab hast du durchbohrt und zertreten, deine Feinde zerstreut mit starkem Arm.2
12 Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet.
13 Nord und Süd hast du geschaffen, Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen.
14 Dein Arm ist voll Kraft, deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben.
15 Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her.
16 Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.
17 Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, über deine Gerechtigkeit jubeln sie.3
18 Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.
19 Ja, unser Schild gehört dem Herrn, unser König dem heiligen Gott Israels.
20 Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: «Einen Helden habe ich zum König gekrönt, einen jungen Mann aus dem Volk erhöht.4
21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.
22 Beständig wird meine Hand ihn halten und mein Arm ihn stärken.
23 Kein Feind soll ihn täuschen, kein ruchloser Mensch kann ihn bezwingen.
24 Vor ihm will ich die Feinde zerschmettern und alle, die ihn hassen, schlage ich nieder.
25 Meine Treue und meine Huld begleiten ihn und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.
26 Ich lege seine Hand auf das Meer, über die Ströme herrscht seine Rechte.
27 Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, mein Gott, der Fels meines Heiles.
28 Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn, zum Höchsten unter den Herrschern der Erde.
29 Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.
30 Sein Geschlecht lasse ich dauern für immer und seinen Thron, solange der Himmel währt.
31 Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, nicht mehr leben nach meiner Ordnung,
32 wenn sie meine Gesetze entweihen, meine Gebote nicht mehr halten,
33 dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen und ihre Sünde mit Schlägen.
34 Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, breche ihm nicht die Treue.5
35 Meinen Bund werde ich nicht entweihen; was meine Lippen gesprochen haben, will ich nicht ändern.
36 Eines hab ich geschworen, so wahr ich heilig bin, und niemals werde ich David belügen:
37 Sein Geschlecht soll bleiben auf ewig, sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne;
38 er soll ewig bestehen wie der Mond, der verlässliche Zeuge über den Wolken.» [Sela]
39 Nun aber hast du deinen Gesalbten verstoßen, ihn verworfen und mit Zorn überschüttet,
40 hast den Bund mit deinem Knecht zerbrochen, zu Boden getreten seine Krone.
41 Eingerissen hast du all seine Mauern, in Trümmer gelegt seine Burgen.
42 Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus, er wird zum Gespött seiner Nachbarn.
43 Du hast die Hand seiner Bedränger hoch erhoben, hast all seine Feinde erfreut.
44 Du hast die Spitze seines Schwertes umgekehrt, hast im Kampf ihm den Sieg verweigert.6
45 Du hast ein Ende gemacht seinem Glanz und seinen Thron zu Boden geworfen.
46 Du hast ihm die Tage der Jugend verkürzt und ihn bedeckt mit Schande. [Sela]
47 Wie lange noch, Herr? Verbirgst du dich ewig? Soll dein Zorn wie Feuer brennen?
48 Bedenke, Herr: Was ist unser Leben, wie vergänglich hast du alle Menschen erschaffen!7
49 Wo ist der Mann, der ewig lebt und den Tod nicht schaut, der sich retten kann vor dem Zugriff der Unterwelt? [Sela]
50 Herr, wo sind die Taten deiner Huld geblieben, die du David in deiner Treue geschworen hast?
51 Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,8
52 mit dem deine Feinde mich schmähen, Herr, und die Schritte deines Gesalbten verhöhnen.
53 Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit. Amen, ja amen.
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