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Psalm 18
Ein Danklied des Königs für Rettung und Sieg
1 [Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte.
2 Er sprach:] Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke,1
3 Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.
4 Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
5 Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
6 Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, über mich fielen die Schlingen des Todes.
7 In meiner Not rief ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott. Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.
8 Da wankte und schwankte die Erde, die Grundfesten der Berge erbebten. Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
9 Rauch stieg aus seiner Nase auf, aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, zu seinen Füßen dunkle Wolken.
11 Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; er schwebte auf den Flügeln des Windes.
12 Er hüllte sich in Finsternis, in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
13 Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.2
14 Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, der Höchste ließ seine Stimme erschallen.3
15 Er schoss seine Pfeile und streute sie, er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.4
16 Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, die Grundfesten der Erde wurden entblößt vor deinem Drohen, Herr, vor dem Schnauben deines zornigen Atems.5
17 Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
18 Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, die stärker waren als ich und mich hassten.
19 Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, doch der Herr wurde mein Halt.
20 Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
21 Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
22 Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
23 Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, weise seine Gesetze niemals ab.
24 Ich war vor ihm ohne Makel, ich nahm mich in Acht vor der Sünde.
25 Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind vor seinen Augen.
26 Gegen den Treuen zeigst du dich treu, an dem Aufrichtigen handelst du recht.
27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, doch falsch gegen den Falschen.
28 Dem bedrückten Volk bringst du Heil, doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
29 Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis hell.
30 Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.6
31 Vollkommen ist Gottes Weg, das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
32 Denn wer ist Gott als allein der Herr, wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
33 Gott hat mich mit Kraft umgürtet, er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.
34 Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, auf hohem Weg ließ er mich gehen.7
35 Er lehrte meine Hände zu kämpfen, meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
36 Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, deine Rechte stützt mich; du neigst dich mir zu und machst mich groß.8
37 Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, meine Knöchel wanken nicht.
38 Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
39 Ich schlage sie nieder; sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
40 Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, hast alle in die Knie gezwungen, die sich gegen mich erhoben.9
41 Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; ich konnte die vernichten, die mich hassen.
42 Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
43 Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, schütte sie auf die Straße wie Unrat.
44 Du rettest mich vor zahllosem Kriegsvolk, du machst mich zum Haupt über ganze Völker. Stämme, die ich früher nicht kannte, sind mir nun untertan.10
45 Sobald sie mich nur hören, gehorchen sie. Mir huldigen die Söhne der Fremde,
46 sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.11
47 Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen. Der Gott meines Heils sei hoch erhoben;
48 denn Gott verschaffte mir Vergeltung und unterwarf mir die Völker.
49 Du hast mich von meinen Feinden befreit, mich über meine Gegner erhoben, dem Mann der Gewalt mich entrissen.
50 Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, ich will deinem Namen singen und spielen.
51 Seinem König verlieh er große Hilfe, Huld erwies er seinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig.
Psalm 19
Lob der Schöpfung - Lob des Gesetzes
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
3 Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund,
4 ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme.
5 Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut.1
6 Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam; sie frohlockt wie ein Held und läuft ihre Bahn.2
7 Am einen Ende des Himmels geht sie auf und läuft bis ans andere Ende; nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen, sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, den Unwissenden macht es weise.3
9 Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10 Die Furcht des Herrn ist rein, sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle.
11 Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
12 Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
13 Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!
14 Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; sie sollen nicht über mich herrschen. Dann bin ich ohne Makel und rein von schwerer Schuld.
15 Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, Herr, mein Fels und mein Erlöser.
Psalm 20
Bitte für den König
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 Der Herr erhöre dich am Tag der Not, der Name von Jakobs Gott möge dich schützen.
3 Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stehe dir bei vom Zion her.
4 An all deine Speiseopfer denke er, nehme dein Brandopfer gnädig an. [Sela]1
5 Er schenke dir, was dein Herz begehrt, und lasse all deine Pläne gelingen.
6 Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, im Namen unsres Gottes das Banner erheben. All deine Bitten erfülle der Herr.
7 Nun bin ich gewiss: der Herr schenkt seinem Gesalbten den Sieg; er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her und hilft ihm mit der Macht seiner Rechten.
8 Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse, wir aber sind stark im Namen des Herrn, unsres Gottes.
9 Sie sind gestürzt und gefallen; wir bleiben aufrecht und stehen.
10 Herr, verleihe dem König den Sieg! Erhör uns am Tag, da wir rufen!2
Psalm 21
Dank für den Sieg des Königs
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 An deiner Macht, Herr, freut sich der König; über deine Hilfe, wie jubelt er laut!
3 Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. [Sela]
4 Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.
5 Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, viele Tage, für immer und ewig.
6 Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
7 Du machst ihn zum Segen für immer; wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.
8 Denn der König vertraut auf den Herrn, die Huld des Höchsten lässt ihn niemals wanken.
9 Deine Hand wird all deine Feinde finden; wer dich hasst, den trifft deine Rechte.
10 Du lässt sie glühen wie einen feurigen Ofen, sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, das Feuer verzehrt sie.
11 Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
12 Schmieden sie auch böse und listige Pläne, richten sie doch nichts aus gegen dich.
13 Du schlägst sie alle in die Flucht, wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.1
14 Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.
Psalm 22
Gottverlassenheit und Heilsgewissheit
1 [Für den Chormeister. Nach der Weise «Hinde der Morgenröte». Ein Psalm Davids.]
2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
4 Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels.
5 Dir haben unsre Väter vertraut, sie haben vertraut und du hast sie gerettet.
6 Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.
8 Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
9 «Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat.»1
10 Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an der Brust der Mutter.
11 Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott.
12 Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und niemand ist da, der hilft.
13 Viele Stiere umgeben mich, Büffel von Baschan umringen mich.
14 Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, reißende, brüllende Löwen.
15 Ich bin hingeschüttet wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder. Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen.
16 Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes.2
17 Viele Hunde umlagern mich, eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße.3
18 Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.
19 Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand.
20 Du aber, Herr, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eil mir zu Hilfe!
21 Entreiße mein Leben dem Schwert, mein einziges Gut aus der Gewalt der Hunde!
22 Rette mich vor dem Rachen des Löwen, vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen!4
23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen.
24 Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!
25 Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut das Elend des Armen. Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; er hat auf sein Schreien gehört.
26 Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.
27 Die Armen sollen essen und sich sättigen; den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer.
28 Alle Enden der Erde sollen daran denken und werden umkehren zum Herrn: Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.5
29 Denn der Herr regiert als König; er herrscht über die Völker.
30 Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. [Meine Seele, sie lebt für ihn;6
31 mein Stamm wird ihm dienen.] Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen,
32 seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; denn er hat das Werk getan.
Psalm 23
Der gute Hirt
1 [Ein Psalm Davids.] Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
5 Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.
6 Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.1
Psalm 24
Der Einzug des Herrn in sein Heiligtum
1 [Ein Psalm Davids.] Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.
2 Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt.
3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4 Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott, seinem Helfer.
6 Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. [Sela]1
7 Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit.
8 Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf.
9 Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit.
10 Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. [Sela]
Psalm 25
Die Bitte um Vergebung und Leitung
1 [Von David.] Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele.
2 Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren!
3 Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden; zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht.
4 Zeige mir, Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade!
5 Führe mich in deiner Treue und lehre mich; denn du bist der Gott meines Heiles. Auf dich hoffe ich allezeit.
6 Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit.
7 Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig.
8 Gut und gerecht ist der Herr, darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.
9 Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, die Gebeugten lehrt er seinen Weg.
10 Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren.
11 Um deines Namens willen, Herr, verzeih mir; denn meine Schuld ist groß.
12 Wer ist der Mann, der Gott fürchtet? Ihm zeigt er den Weg, den er wählen soll.
13 Dann wird er wohnen im Glück, seine Kinder werden das Land besitzen.
14 Die sind Vertraute des Herrn, die ihn fürchten; er weiht sie ein in seinen Bund.
15 Meine Augen schauen stets auf den Herrn; denn er befreit meine Füße aus dem Netz.
16 Wende dich mir zu und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und gebeugt.
17 Befrei mein Herz von der Angst, führe mich heraus aus der Bedrängnis!1
18 Sieh meine Not und Plage an und vergib mir all meine Sünden!
19 Sieh doch, wie zahlreich meine Feinde sind, mit welch tödlichem Hass sie mich hassen!
20 Erhalte mein Leben und rette mich, lass mich nicht scheitern! Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht.
21 Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, denn ich hoffe auf dich, o Herr.2
22 O Gott, erlöse Israel aus all seinen Nöten!
Psalm 26
Die Bitte eines unschuldig Verfolgten
1 [Von David.] Verschaff mir Recht, o Herr; denn ich habe ohne Schuld gelebt. Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.
2 Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, prüfe mich auf Herz und Nieren!
3 Denn mir stand deine Huld vor Augen, ich ging meinen Weg in Treue zu dir.
4 Ich saß nicht bei falschen Menschen, mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.
5 Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; ich sitze nicht bei den Frevlern.
6 Ich wasche meine Hände in Unschuld; ich umschreite, Herr, deinen Altar,
7 um laut dein Lob zu verkünden und all deine Wunder zu erzählen.
8 Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.
9 Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!
10 An ihren Händen klebt Schandtat, ihre Rechte ist voll von Bestechung.
11 Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. Erlöse mich und sei mir gnädig!
12 Mein Fuß steht auf festem Grund. Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.
Psalm 27
Die Gemeinschaft mit Gott
1 [Von David.] Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?
2 Dringen Frevler auf mich ein, um mich zu verschlingen, meine Bedränger und Feinde, sie müssen straucheln und fallen.
3 Mag ein Heer mich belagern: Mein Herz wird nicht verzagen. Mag Krieg gegen mich toben: Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.
4 Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens, die Freundlichkeit des Herrn zu schauen und nachzusinnen in seinem Tempel.
5 Denn er birgt mich in seinem Haus am Tag des Unheils; er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes, er hebt mich auf einen Felsen empor.
6 Nun kann ich mein Haupt erheben über die Feinde, die mich umringen. Ich will Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel; dem Herrn will ich singen und spielen.
7 Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig und erhöre mich!
8 Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
9 Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, du Gott meines Heiles!
10 Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, der Herr nimmt mich auf.
11 Zeige mir, Herr, deinen Weg, leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!
12 Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.
13 Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14 Hoffe auf den Herrn und sei stark! Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!
Psalm 28
Hilferuf in Todesgefahr und Dank für Erhörung
1 [Von David.] Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. Wende dich nicht schweigend ab von mir! Denn wolltest du schweigen, würde ich denen gleich, die längst begraben sind.
2 Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.
3 Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, die ihren Nächsten freundlich grüßen, doch Böses hegen in ihrem Herzen.
4 Vergilt ihnen, wie es ihrem Treiben entspricht und ihren bösen Taten. Vergilt ihnen, wie es das Werk ihrer Hände verdient. Wende ihr Tun auf sie selbst zurück!
5 Denn sie achten nicht auf das Walten des Herrn und auf das Werk seiner Hände. Darum reißt er sie nieder und richtet sie nicht wieder auf.
6 Der Herr sei gepriesen. Denn er hat mein lautes Flehen erhört.
7 Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, mein Herz vertraut ihm. Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; ich will ihm danken mit meinem Lied.
8 Der Herr ist die Stärke seines Volkes, er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.1
9 Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, führe und trage es in Ewigkeit!
Psalm 29
Gottes Herrlichkeit im Gewitter
1 [Ein Psalm Davids.] Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
2 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!
3 Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern. Der Gott der Herrlichkeit donnert, der Herr über gewaltigen Wassern.
4 Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, die Stimme des Herrn voll Majestät.
5 Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern, der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon.
6 Er lässt den Libanon hüpfen wie ein Kalb, wie einen Wildstier den Sirjon.
7 Die Stimme des Herrn sprüht flammendes Feuer,
8 die Stimme des Herrn lässt die Wüste beben, beben lässt der Herr die Wüste von Kadesch.
9 Die Stimme des Herrn wirbelt Eichen empor, sie reißt ganze Wälder kahl. In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!1
10 Der Herr thront über der Flut, der Herr thront als König in Ewigkeit.
11 Der Herr gebe Kraft seinem Volk. Der Herr segne sein Volk mit Frieden.
Psalm 30
Dank für die Rettung aus Todesnot
1 [Ein Psalm. Ein Lied zur Tempelweihe. Von David.]
2 Ich will dich rühmen, Herr, denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
3 Herr, mein Gott, ich habe zu dir geschrien und du hast mich geheilt.
4 Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.
5 Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, preist seinen heiligen Namen!1
6 Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel.
7 Im sicheren Glück dachte ich einst: Ich werde niemals wanken.
8 Herr, in deiner Güte stelltest du mich auf den schützenden Berg. Doch dann hast du dein Gesicht verborgen. Da bin ich erschrocken.2
9 Zu dir, Herr, rief ich um Hilfe, ich flehte meinen Herrn um Gnade an.
10 (Ich sagte:) Was nützt dir mein Blut, wenn ich begraben bin? Kann der Staub dich preisen, deine Treue verkünden?
11 Höre mich, Herr, sei mir gnädig! Herr, sei du mein Helfer!
12 Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet.
13 Darum singt dir mein Herz und will nicht verstummen. Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.
Psalm 31
Gott, die sichere Zuflucht
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 Herr, ich suche Zuflucht bei dir. Lass mich doch niemals scheitern; rette mich in deiner Gerechtigkeit!
3 Wende dein Ohr mir zu, erlöse mich bald! Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet.
4 Denn du bist mein Fels und meine Burg; um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.
5 Du wirst mich befreien aus dem Netz, das sie mir heimlich legten; denn du bist meine Zuflucht.
6 In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
7 Dir sind alle verhasst, die nichtige Götzen verehren, ich aber verlasse mich auf den Herrn.1
8 Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen; denn du hast mein Elend angesehn, du bist mit meiner Not vertraut.
9 Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, hast meinen Füßen freien Raum geschenkt.
10 Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; vor Gram zerfallen mir Auge, Seele und Leib.
11 In Kummer schwindet mein Leben dahin, meine Jahre verrinnen im Seufzen. Meine Kraft ist ermattet im Elend, meine Glieder sind zerfallen.2
12 Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.3
13 Ich bin dem Gedächtnis entschwunden wie ein Toter, bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
14 Ich höre das Zischeln der Menge - Grauen ringsum. Sie tun sich gegen mich zusammen; sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben.
15 Ich aber, Herr, ich vertraue dir, ich sage: «Du bist mein Gott.»
16 In deiner Hand liegt mein Geschick; entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
17 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Güte!
18 Herr, lass mich nicht scheitern, denn ich rufe zu dir. Scheitern sollen die Frevler, verstummen und hinabfahren ins Reich der Toten.
19 Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, hochmütig und verächtlich.
20 Wie groß ist deine Güte, Herr, die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; du erweist sie allen, die sich vor den Menschen zu dir flüchten.4
21 Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts vor dem Toben der Menschen. Wie unter einem Dach bewahrst du sie vor dem Gezänk der Zungen.
22 Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis.5
23 Ich aber dachte in meiner Angst: Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe rief.
24 Liebt den Herrn, all seine Frommen! Seine Getreuen behütet der Herr, doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß.
25 Euer Herz sei stark und unverzagt, ihr alle, die ihr wartet auf den Herrn.
Psalm 32
Freude über die Vergebung
1 [Von David. Ein Weisheitslied.] Wohl dem, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist.
2 Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt und dessen Herz keine Falschheit kennt.
3 Solang ich es verschwieg, waren meine Glieder matt, den ganzen Tag musste ich stöhnen.
4 Denn deine Hand lag schwer auf mir bei Tag und bei Nacht; meine Lebenskraft war verdorrt wie durch die Glut des Sommers. [Sela]1
5 Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben. [Sela]
6 Darum soll jeder Fromme in der Not zu dir beten; fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.2
7 Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; du rettest mich und hüllst mich in Jubel. [Sela]
8 «Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge.»
9 Werdet nicht wie Ross und Maultier, die ohne Verstand sind. Mit Zaum und Zügel muss man ihr Ungestüm bändigen, sonst folgen sie dir nicht.
10 Der Frevler leidet viele Schmerzen, doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.
11 Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten, jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!
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